Nach dem Fa handeln

(Minghui.de) Sehr verehrter Meister, liebe Mitkultivierenden, ich grüße Euch!

In der Fa-Erklärung aus Los Angles von 1998 erklärte der Meister: „Überlegt mal, was bedeutet wahrer Glaube? Du nimmst „Glauben" nur in den Mund, aber in Wirklichkeit glaubst du im Herzen nicht daran. Warum? Denn wenn du wirklich glaubst, muss dein Handeln mit deinen Worten übereinstimmen.” (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, am 30. & 31. Mai 1998 in Frankfurt, Deutschland). Diese Worte haben mich sehr getroffen. Ich habe verstanden, dass die wirkliche Kultivierung eben darin besteht, auch nach den Worten des Meisters zu handeln. Hiermit möchte ich mich mit euch in dieser Hinsicht einmal austauschen.

1) Die Menschen in unserem Arbeitsumfeld sind auch Lebewesen, die zu erretten sind

Der Meister sagte in der Fa-Erklärung in Kanada 2006: „Viele Lernende wissen nur, dass man bei der Kultivierung nur die Übungen praktiziert und das Fa lernen soll. Richtig, das ist nur eine Seite, auf der man direkt mit dem Fa in Berührung kommt. Aber in der Praxis deiner Kultivierung ist die Gesellschaft, in der du dich befindest, eben deine Kultivierungsumgebung. Alle Umgebungen, mit denen du in Berührung kommst, wie zum Beispiel das Arbeitsumfeld und die Umgebung deiner Familie, sind deine Kultivierungsumgebung. All dies sind Wege, die du gehen musst, denen du gegenüberstehen musst und denen du richtig gegenüberstehen musst, nichts davon darf schludrig behandelt werden. Wenn ihr am Ende durchgekommen sein werdet, dann muss man schauen, wie ihr auf dem Weg, den der Meister für euch arrangiert hat, durchgekommen seid. Am Ende kann man nicht über all dies hinwegschauen. Auch während des Kultivierungsprozesses darf bei diesen Dingen nicht weggeschaut werden, deshalb dürft ihr keines dieser Dinge auf die leichte Schulter nehmen.” (28. Mai 2006 in Toronto)

Einer ganz normalen Vollzeitarbeit nachzugehen, war schon immer der Kultivierungsweg, den ich gerne gehen wollte. Da wir aber im Laufe der Jahre sehr viele Projekte zur Fa-Bestätigung hatten, machte ich meine Arbeit unter den gewöhnlichen Menschen gerade mal so gut es ging. Mein Job und die Arbeit zur Fa-Bestätigung widersprachen sich in meinem Herzen. Es war gar kein Problem für mich, den Arbeitsplatz aufrecht zu erhalten, da ich die Arbeit, die mir von meinem Chef zugeteilt wurde, gewissenhaft und korrekt durchführte. Wenn ich aber darüber hinaus etwas zusätzlich machen sollte, lehnte ich es innerlich ab. Für meine Arbeit in dieser Branche muss ich eigentlich häufig Unterlagen nachlesen und nach Informationen suchen. Ich lehnte das ab, da ich keine Zeit dazu hatte. Daher machte ich meine Aufgabe nur halbwegs gut und auch etwas oberflächlich. Wenn die Firma für die Mitarbeiter Feste organisierte, suchte ich meistens einen Vorwand, um nicht daran teilnehmen zu müssen. Innerlich war ich sehr froh darüber, weil ich dann alleine war und meine eigenen Sachen machen konnte. Es gab dadurch sicherlich auch Konfliktsituationen. Zum Beispiel ist es ganz normal, dass Angestellte, die schon lange bei der Firma arbeiten, eine höhere Position erlangen oder Karriere machen wollen. Im Gegensatz zu meinen Kollegen war ich hier nicht aktiv. Denn eine Erhöhung einer Position bedeutet auch mehr Verantwortung und ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft. Meine Freizeit hätte sich daraufhin noch mehr reduziert. Wenn ich jedoch in der gleichen Position verweile, während die anderen Kollegen in ihrer Karriere weiter kommen, schien ich - eine Falun Gong-Praktizierende - nicht zielstrebig oder arbeitswillig zu sein. Das war irgendwie auch nicht richtig. Diesen inneren Konflikt konnte ich lange Zeit nicht lösen. Ich wich immer wieder dieser Angelegenheit aus und solange es einigermaßen ging, machte ich mir keine weiteren Gedanken darüber. Erst als sich dieses Problem zuspitzte, tat ich etwas dagegen.

Mein Verständnis und mein Zustand haben sich geändert, nachdem ich die jetzige Arbeitsstelle angetreten bin. Diese Firma ist relativ groß und bietet gute Arbeitsbedingungen. Viele Mitarbeiter haben Enthusiasmus und machen ihre Sache sehr gut. Aufgrund der neuen Arbeit und der neuen Anforderungen musste ich mir überlegen, welche innere Haltung nun zu bewahren war und wie ich mich zur Entwicklung meiner Karriere stellen sollte. Plötzlich fragte ich mich, warum ich die Arbeit in der Firma und die zur Fa-Bestätigung als Konflikt sehen sollte. Was machte ich denn hier, war ich etwa nicht hier, um das Fa zu bestätigen und Menschen zu erretten? Wenn es so ist, waren die Menschen in meiner Arbeitsumgebung nicht auch Lebewesen, die ich erretten sollte?

Früher sah ich nur die Projekte zur Fa-Bestätigung, an denen ich mich beteiligte, als Methode für die Errettung der Menschen an. Die alltägliche Umgebung wurde von meinem engen Verstand eher als Belastung verstanden. Gerade dieser Gedanke setzte sich in mir fest, sodass meine Weisheit nicht verwendet werden konnte. Der Meister erklärte uns gleich im ersten Kapital im „Zhuan Falun”, dass Materie und Geist eins seien. Wenn ich meine, etwas nicht schaffen zu können, dann schaffe ich es letztendlich wirklich nicht. Schon vor Beginn der Verfolgung hatte uns der Meister gesagt, dass wir die Arbeit in der Gesellschaft gut machen sollen. Er forderte auch von uns, dass wir die drei Dinge gut machen sollen. Haben wir an seine Worte wirklich geglaubt? Sind wir davon überzeugt, beide Seiten gut machen zu können? Im vierten Kapitel erklärt uns der Meister, dass Gutes oder Schlechtes durch einen einzigen Gedanken entsteht. Wäre der entstandene Gedanke bei uns so: „Ich muss mich bemühen, um die Sache in beiderlei Hinsicht, wie es der Meister sagt, zu harmonisieren", hätte sich vor unseren Augen schon gezeigt, wie grenzenlos das Fa ist.

Jetzt schaffe ich es schon in 10 bis 15 Minuten, ein Dokument durchzulesen. Wenn die Firma eine gemeinsame Unternehmung plant, nehme ich daran teil. Ich esse mit den Kollegen zusammen Mittag. Ihre Freude, ihren Ärger, ihre Trauer kann ich deutlich sehen. Wo in ihren Herzen Probleme auftauchen, entgeht meinen Augen nicht mehr. So konnte ich sie entsprechend der Lage ihres Interesses über die wahren Umstände der Verfolgung aufklären. Die Kollegen halten mich so auch für vertrauenswürdig. Mein Kultivierungszustand spiegelt sich auch in der Arbeit wider. Die Dafa-Jünger behalten eine freundliche, ruhige Haltung bei, während sich die gewöhnlichen Menschen stets wegen verschiedener Dinge aufregen. Sie wundern sich natürlich darüber. Dies alles brauchte eigentlich nicht viel meiner Zeit und meine Arbeit zur Fa-Bestätigung wurde dadurch auch nicht behindert. Was eine höhere Position anbelangt, habe ich neue Erkenntnisse gewonnen und folge nun dem natürlichen Lauf. Die gewöhnlichen Menschen sehen Menschen in hohen Positionen eben mit mehr Respekt an. Das hilft ihnen auch, es leichter zu akzeptieren, wenn ich sie über die Hintergründe der Verfolgung aufkläre.

Ich habe bemerkt, dass der Grund für das Auftauchen von Konflikten häufig an unserer Anschauung und unserem Eigensinn liegt, sie beschränken unsere Weisheit, die aus der Kultivierung im Dafa erwächst, sehr. Wir sehen zwei verschiedene Dinge oder verschiedene Ansichten als gegensätzlich an. Von einem höheren Blickwinkel aus gesehen gibt es einen solchen Gegensatz gar nicht, ganz im Gegenteil, beide sollten davon profitieren. Zum Beispiel haben vielleicht Praktizierende oberflächlich gesehen bei einer Angelegenheit gegensätzliche Vorgehensweisen. Wenn sie an ihrer eigenen Meinung fest halten, verschärft sich der Konflikt, sodass das Problem nicht lösbar scheint. Aber wenn sie einen Schritt zurücktreten und sich den Standpunkt eines anderen ansehen, ist eine Lösung sehr schnell zu finden. Manchmal stellt sich sogar heraus, dass die Vorgehensweise eines anderen eigentlich die gleiche, wie die eigne ist oder gar der Ergänzung dient. In diesem Fall ist „ein Schritt zurück” ein Prozess bei der Erhöhung.

2) Bei anderen genau hinsehen und dann nach innen schauen

Bei einem Austausch in Boston sagte ein Praktizierender, dass so mancher Praktizierende ihn anders behandeln würde, als die „wichtigeren Praktizierenden”. Er sah diese buhlenden Herzen und war sehr traurig darüber. Ich erzählte ihm, dass ich neulich nach New York umgezogen wäre und wie eine Praktizierende aus einer anderen Region betrachtet würde, ich empfand damals genau so wie er. Dann schaute ich nach innen und dachte mir, dass ich auf keinen Fall Praktizierende, die aus anderen Gebieten kommen, so behandeln würde. Ich fand mein Verständnis zu dieser Angelegenheit ganz gut. Unerwartet wurde ich nach diesem Austausch von einem Praktizierenden angesprochen. Er fragte mich: „Hast du dir einmal Gedanken darüber gemacht, weshalb man dich diese buhlerischen Herzen so empfinden ließ?” Ich erwiderte, dass ich mich selbst schon überprüft hätte und zu dem Entschluss gekommen wäre, die Praktizierenden aus anderen Städten nicht so zu behandeln. Ziemlich unwirsch meinte der Praktizierende: „Man ließ dich das deshalb sehen, weil du selbst sehr buhlerisch bist!” Mit einem Lächeln wehrte ich seine Worte ab. Aber seine Worte und seine Mimik tauchten immer wieder in meinem Kopf auf. Ich konnte sie nicht beiseite schieben. Das ließ mich an eine Frage in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur” (22. - 23.08.1998) erinnern.

"Frage: Wie können wir den Eigensinn, der sehr tief versteckt ist, noch schneller beseitigen?

Meister: `Ich werde sie dir aufzeigen. Es ist nur zu befürchten, dass du sie selbst nicht beseitigen willst, wenn die Zeit gekommen ist. Ich werde sie dir bestimmt aufzeigen, aller Eigensinn wird dir offenbart; auch wenn ich ihn dir nicht aufzeige, wird er von anderen aufgezeigt. Es kann auch sein, dass dieser Teil von dir während eines Konflikts angestoßen wird, nur ist zu befürchten, dass du es dann wieder im Außen suchst und wieder nicht mehr an deinen Eigensinn denkst. Er wird dir bestimmt aufgezeigt, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen.´”

Mir war klar, die Worte des Mitpraktizierenden waren ein Hinweis und zeigten mir mein Problem auf. Zuerst wollte ich nicht nach innen schauen, weil ich ja dieses Buhlen sehr schlecht fand. Ich konnte doch nicht so schlecht sein. Aber wenn ich ehrlich zu mir war, musste ich dem Mitpraktizierenden doch Recht geben. In der Vergangenheit, als ich heranwuchs, hatte ich viel Schlechtes gelernt, um stark zu werden und mögliche Nachteile zu vermeiden. Den Pragmatismus habe ich mir angewöhnt. Was mir nützlich ist, daran habe ich Interesse, was mir keine Vorteile bringt, interessiert mich weniger. Diesen Unterschied im Verhalten hatte ich schon vor meiner Kultivierung erkannt und betrachtete dies als „menschliche Schwäche.” In meiner Kultivierung nehme ich zwar materielle Interessen unter den gewöhnlichen Menschen leicht, aber im Umgang mit den Mitkultivierenden kommt zum Vorschein, dass ich zu manchen Zuständigen oder denjenigen, die mich bei der Arbeit unterstützen können, warmherziger und entgegenkommender bin. Anderen gegenüber, mit denen ich weniger in Kontakt stehe, bin ich etwas gleichgültiger. Gerade weil ich selbst so aufgenommen wurde, konnte ich mich in die anderen hineinversetzen, die ich für weniger tauglich halte. Durch dieses Erlebnis habe ich die verletzbaren Nachwirkungen von Pragmatismus erkannt.

Ich möchte mich also ändern: Ich werde meinen Ausgangspunkt im Umgang mit anderen Menschen nicht mehr aus meinem Egoismus heraus sehen, sondern nur noch vom Ausgangspunkt, anderen Gutes zu tun. Ob Nichtkultivierende, Mitkultivierende, ob Alte oder Junge, ob mit hohem oder niedrigen sozialen Status, alle meine Mitmenschen will ich gutherzig behandeln. Dieser Gedanke veränderte sich in den folgenden Tagen also erheblich. Ich spürte, dass etwas Granitähnliches in den mikrokosmischen Dimensionen meines Lebens verschwand. Die Trennung zwischen mir und den anderen war nicht mehr vorhanden. Denn der Ausgangspunkt meiner Gedanken war, den anderen Gutes zu tun. Plötzlich merkte ich, dass mein Herz den Herzen der anderen sehr nahe stand. Meine Veränderung war so schnell und enorm groß, dass ich es selbst kaum glauben konnte.

Nach einer Weile verschwand auch das Gefühl des Zweifelns. All dies wurde so ganz normal - denn dieser neue Ausgangspunkt war ein Teil von mir geworden. So hatte nur ein einziger Satz eines Mitpraktizierenden meine ganze Haltung, die ich in den letzten Jahrzehnten eingenommen hatte, verändert. Hätte mir dieser Praktizierende nichts gesagt, hätte ich meine Anschauung nicht sehen können. Ich war ihm sehr dankbar.

3) Stets an die anderen denken

Nachdem die "Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas" veröffentlicht worden waren, bedauerte ich es sehr, dass ich zu wenig klassische Literatur gelesen und dass ich zu viel von der Partei-Kultur durch das Bildungssystem gelernt hatte. Aber durch die Kultivierung erkannte ich allmählich, was „ Fofa ist grenzenlos” bedeutet.

Viele Mitkultivierende haben auch bemerkt, dass unsere Eigensinne nur aus unserem Egoismus entstehen. Wie sollen wir in der Kultivierung diesen Egoismus bereinigen?

Ich versuche, nach den Worten des Meisters zu handeln. Unsere gewöhnliche Art und Weise ist: „Ich möchte”, „Ich will”, „Ich bin der Meinung” ... Ich bemühe mich nun, einen Schritt zurück zu treten, statt mich zuerst zu betonen. Wie die Perspektive der anderen ist, ob mein Wille auch dem der anderen entspricht, wo sie Schwierigkeiten haben usw. Ich merke allmählich, dass mich diese Art und Weise des Umgangs mit anderen zu einem ganz neuen Zustand gebracht hat. Das Zusammensein mit meinen Kollegen und Mitkultivierenden, selbst mit Menschen, die nur an mir vorbei gehen, ist angenehm und harmonisch geworden.

4) Fleißig voranschreiten

Während der Kultivierung erlebt man ständig ein Auf und Ab. Eine Zeit lang ist der Zustand gut. Nachdem man ein Projekt durchgeführt hat oder einen Pass überwunden hat, möchte man gern eine kleine Pause einlegen. Passt man in diesem Moment nicht auf, entwickelt man in den Eigensinn nach Gemütlichkeit. Wenn man wieder aufwacht, merkt man, dass die wertvolle Zeit verschwendet worden ist. Wie ich den guten Zustand mit Fleiß beibehalten kann, ist für mich eine entscheidende Frage.

Als ich im vorigen Jahr an der Fa-Konferenz in Chicago teilgenommen hatte, hörte ich die Worte des Meisters, welche er als Gratulation an uns geschickt hatte. Mir wurde klar: „Die Zeit schleift das Gold immer glänzender.” Das ist eben ein wahrer Grundsatz im Kosmos. „Eine Sache schlägt in ihr Gegenteil um, wenn sie bis zum Äußersten getrieben wird” oder „Wenn das Gedeihen bis zur Spitze getrieben wird,
kommt es zum Verderben”. Dies sind nur Grundsätze in der Menschenwelt. Aber in dem grenzenlosen Kosmos gibt es diesen Grundsatz: Wenn es ein Goldstück ist, wird es mit der Zeit immer glänzender.

Gedeihen und Verderben sind nur die Manifestation auf der Oberfläche und die Beurteilung nach dem Maßstab der gewöhnlichen Menschen. Sich „Zhen, Shan und Ren” anzugleichen, hat aber keine Grenzen - wie soll sich da Gedeihen und Verderben ergeben? Wir sind manchmal zufrieden mit uns oder möchten gerne eine Pause einlegen. Dies liegt eigentlich daran, dass wir nach menschlichen Dingen gestrebt haben. Wenn wir etwas Lob bekommen haben, dachten wir, das wäre das „Gedeihen”. Dieser Zustand liegt aber weit hinter dem wahren Ziel.

In den zehn Jahren der Kultivierung hat Dafa mich von einem egoistischen Menschen voller Karma in einen wahren Kultivierenden umgewandelt. Ich blicke zurück und sehe, wie barmherzig uns der Meister behandelt hat. Ich wünsche mir, dass alle unsere Mitkultivierenden und alle Lebewesen gut handeln.

Ich danke dem Meister!

Ich danke alle Mitkultivierenden!

(auf der Fa-Konferenz in New York 2007)