Die Aufdeckung der grausamen Verfolgung von Yang Xiliang im Qianjin Gefängnis von Peking

(Minghui.de) Zu Beginn des Jahres 2000 gingen Tausende Falun Gong-Praktizierende zum Platz des Himmlischen Friedens, um für Falun Dafa zu appellieren. Ich war einer von ihnen. Ziemlich viele von uns wurden ohne rechtliche Grundlage von der Pekinger Polizei verhaftet. Am 12. Oktober 2000 wurden neun von uns zu drei bis acht Jahren Haft verurteilt, Yang Xiliang wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Nachdem er seine Strafe im Pekinger Qianjin Gefängnis abgesessen hatte und entlassen worden war, erzählte er mir von seinen Erfahrungen im Gefängnis.

Körperliche Folterungen und verbale Beschimpfungen

Herr Yang Xiliang und einige Mitpraktizierende wurden in das Qianjin Gefängnis der Qinghe Polizeiabteilung gebracht. Nachdem sie im Gefängnis angekommen waren, beauftragte dieses vier oder mehr kriminelle Insassen, jeden einzelnen Praktizierenden zu überwachen.

Die Polizei befahl den kriminellen Insassen, „Schuldig der Behinderung der Strafverfolgung” auf ein Stoffstück zu schreiben und es auf Yangs Jacke zu nähen.

Jeden Tag um 6:00 Uhr beauftragten die Polizisten Huang Lihua, Chen Jun, Pang Qiang und Zhang Jianguo die kriminellen Insassen, Yang Xiliang nach draußen zu begleiten. Ihm wurde befohlen, auf einer schmalen Bank still zu sitzen und seine Hände auf die Knie zu legen. Die Temperatur betrug Minus 10 bis Minus 20 Grad Celsius (14 bis 5 Grad Fahrenheit) und der starke Wind ließ es noch viel kälter erscheinen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen mussten sich die Kriminellen, die sich für die Bewachung aufgeteilt hatten, alle 30 Minuten abwechseln. Herr Yang trug nur eine dünne Jacke und saß den ganzen Tag lang draußen. Die Polizei zwang ihn sogar, seine Jacke aufzumachen und ein „Sonnenbad” zu nehmen. Herr Yang musste sehr unter den eisigen Temperaturen leiden. Eiter trat aus seinen Ohren, es kam zu Erfrierungen an seinen Händen und sein Körper schmerzte unbeschreiblich. Yang erzählte mir, dass die Schmerzen so heftig gewesen wären, dass er sie für den Rest seines Lebens nicht vergessen würde. Eines Tages konnte es ein Krimineller nicht mehr ertragen und gab Yang eine Mütze. Der Polizist Zhang Jianguo sah es und schrie: „Wie können Sie es wagen, Sympathie für Falun Gong zu zeigen! Wollen Sie zu einem Feind der Regierung werden? Ich möchte, dass sich diese Leute zu Tode frieren.”

Eines Tages saß Herr Yang Xiliang wie gewöhnlich in der kalten Witterung. Zhang Jianguo näherte sich von hinten und trat ihm fest in den unteren Rücken und stieß ihn zu Boden. Zhang fuhr fort, Yang unaufhörlich zu treten, während er Obszönitäten schrie.

Einmal versammelte der Polizist Chen Jun fünf kriminelle Insassen und brachte sie zu Yang Xiliang und Li Jinpeng. Sie griffen die beiden Praktizierenden körperlich und verbal an. Sie schlugen ihnen mit Klappstühlen so fest auf die Brust und den Kopf, dass ein Stuhl dabei sogar kaputt ging. Die Kriminellen schrieen: „Ihr Leute macht die Regierung ziemlich ärgerlich.” Ein Krimineller mit dem Namen Xue forderte die anderen auf: „Schlagen wir sie so fest, wie wir können.” Zu dieser Zeit waren die Füße von Herrn Yang Xiliang bereits verletzt. Der Kriminelle Zhang Tao trat mit seinen Armeestiefeln absichtlich auf seine Füße, was Yangs Verletzung noch verschlimmerte. Nach diesem brutalen Angriff fiel Li Jinpeng für eine lange Zeit in Ohnmacht und lag auf dem Boden. Die Kriminellen meinten, dass er die Bewusstlosigkeit nur vortäuschen würde. Es dauerte ziemlich lange, bis Li Jinpeng wieder zu sich kam.

Am Abend hörten sie mit den Schlägen auf, doch der Polizist Li Zhimin fuhr damit fort, sie mehrere Stunden lang zu verfluchen. Danach zwangen die Kriminellen Yang Xiliang, wie ein Flugzeug zu posieren. Dies bedeutete, seinen Kopf zwischen seine Füße zu beugen und seine Hände in die Höhe zu strecken. In dieser Position gegen die Mauer gelehnt stand Yang mehrere Stunden lang. Danach zwangen sie ihn, seine Hände auf die Mauer zu legen und schlugen ihn mit einem stählernen Stab. Die Schmerzen waren so schlimm, dass Yang beinahe aufschrie, doch sie verbaten ihm, jeglichen Laut von sich zu geben. Jedes Mal, wenn sie die Praktizierenden folterten, schrieben die kriminellen Insassen in ein Buch: „Wir kritisierten Falun Gong.”

Alle Arten von Folterungen

Weil sich Yang Xiliang und einige Mitpraktizierende weigerten, einen Kompromiss einzugehen, griff die Polizei zu allen Foltermethoden. An einem Platz forderte der Polizist Zhang Jianguo von Herrn Yang, sich auf seinen Bauch zu legen und befahl den kriminellen Insassen, schmutzige Steine aus dem Kanal auf Yangs Körper zu legen.

Manchmal betrank sich Zhang Jianguo bei Nacht. Er beauftragte die Insassen, einige Praktizierende aus ihren Betten zu werfen und Obszönitäten zu rufen und sie zu beleidigen. Die Praktizierenden froren, während sie dort standen, nur mit ihren Unterhosen bekleidet.

Das Gefängnis zwang die Praktizierenden, mit den Händen Fußbälle herzustellen. Um ihnen die Dinge zu erschweren, gab ihnen die Polizei keinen ledernen Fingerschutz oder einen Pfriem, wie die anderen Insassen sie benutzten. Die Praktizierenden mussten normale Nadeln benutzen, um mit dem Nylonfaden das Leder zu nähen. Diese Arbeit verletzte die Finger sehr, die Hände von Yang Xiliang trugen von dem Nylonfaden schlimme Einschnitte davon.

Eines Tages wurden die Praktizierenden gezwungen, im Innenhof Gras auszuzupfen. Einige Gräser waren einen Meter hoch und die Wurzeln waren sehr tief; einige hatten dünne Blätter mit „Sägezähnen”. Nach dieser langen Zeit der Folterungen und Misshandlungen war Herr Yang Xiliang sehr gebrechlich und hatte kaum noch die Kraft, solch harte Arbeit zu machen. Seine verletzten Füße schmerzten ihn und die Wunden von den Schlägen verschlimmerten seine Situation. Trotzdem kämpfte er weiter, um die Gräser mit der Hand auszureißen und sie in einen Graben zu werfen. Nachdem sie die Arbeit beendet hatten, beschimpfte sie der Polizist Cao Lihua für ihre schlechte Einstellung und zwang sie, eine Rechtfertigung zu schreiben.

Eines Tages um 6:00 Uhr beschuldigte der Polizist Zhang Jianguo Herrn Yang Xiliang, ein Buch unter seiner Jacke zu verstecken. Er durchsuchte ihn, konnte aber nichts finden. Deshalb brachte er Yang zu seinem Büro und zwang ihn, seine Jacke auszuziehen. Dann schockte er mit einem Elektrostab Yang Xiliang auf der Brust und schrie ihm Obszönitäten zu. Nach der Folterung forderte er, dass Yang eine Rechtfertigung schrieb. Yang weigerte sich und sagte, dass er nichts zu schreiben hätte. Schließlich schrieb jemand anderer in seinem Namen.

Ein pervertiertes Gefängnissystem

Zehn Tage vor seinem Entlassungstermin kam ein Polizist, um nach Yang Xiliang zu schauen. Er stellte sich selbst als Mitarbeiter des Hauptbüros des Gefängnisses vor. Er sagte: „Lassen Sie uns vergessen, was hier drinnen mit Ihnen passiert ist.”

Zuvor hatte Yang Xiliang ein 12-seitiges Dokument geschrieben, in welchem er auf die Verbrechen in dem Gefängnis hingewiesen hatte. Auch berichtete er persönlich den Führern der Verwaltung der Pekinger Gefängnisse und der Qinghe Polizeiwache von den Folterungen, doch diese warnten ihn, seinen Mund zu halten. Nun, da er im Begriff war, heim zu gehen, drohten sie ihm noch einmal: „So viele Falun Gong-Praktizierende wurden zu Tode getrampelt. Wenn Sie sterben, ist das nur eine weitere Nummer, keine große Sache.” Sie sagten auch: „Ihnen kann alles zustoßen.”

Trotz dieser Brutalitäten und des rechtswidrigen Verhaltens belohnte die Verwaltung der Pekinger Gefängnisse den Wachbeamten Liu Yongqing mit einer erstklassigen Verdienst-Auszeichnung und beförderte ihn zum stellvertretenden Direktor der Polizeibehörde. Auch der Polizist Cao Lihua wurde mit einer erstklassigen Verdienst-Auszeichnung belohnt. Cao sagte: „Unsere Brutalität im Qianjin Gefängnis war das Ergebnis eines Befehles vom Direktor der Verwaltung der Pekinger Gefängnisse, Zhu Jianhua. Er befahl uns, den Geist von Falun Gong-Praktizierenden zu zerstören, ihren Ruf zu schädigen und sie, wenn notwendig, zu eliminieren.”

Zusätzlich ernannte die Personalverwaltung der Pekinger Gefängnisse das Qianjin Gefängnis zu einer Top-Einrichtung für Strafvollzug. All die Polizisten mit erst- und zweitklassigen Auszeichnungen wurden eingeladen, Sightseeing Tours in Sanya und Dalian zu besuchen; die Ausgaben wurden ihnen bezahlt.

Belästigung der Familien

Am 10. Juni 2001 führte der Polizist des Pekinger Bezirks Fengtai, Zhang Shengguo, eine Gruppe von sechs Polizisten und sieben Sicherheitswachen zu Yang Xiliangs Haus an. Sie nahmen Yangs Frau Zhang Lijing ohne rechtliche Grundlage fest, durchsuchten unrechtmäßig das Haus und warfen Haushaltssachen auf den Boden. Sie nahmen einige Bücher von Falun Gong, ein Bild von Meister Li und einige Audiokassetten mit und auch einige persönliche Dinge, einschließlich 400 Yuan in bar, eine Uhr und eine Box mit alten Marken, eine persönliche Sammlung von Herrn Yang. Während der Hausdurchsuchung wies sich kein Polizist mit einem Ausweis aus oder zeigte einen Durchsuchungsbefehl.

Die Polizei nahm auch persönliche Dokumente von Yang Xiliang aus seiner Schreibtischschublade mit. Am 24. Februar 2005 wurde Yang Xiliang aus dem Gefängnis entlassen und konnte seine persönlichen Dokumente nicht mehr finden. Dadurch kam es bei seiner Arbeitssuche und auch bei der Beantragung einer Versicherungserweiterung zu großen Problemen. Die Polizei hatte die Nachweise über Yangs Beschäftigungszeiten der letzten 24 Jahren mitgenommen. Die Polizei in der Heyi Wache benötigte zwei Computerschachteln, um all die Dokumente zu lagern. Sie behielt sie auf der Polizeiwache.

Yang Xiliangs Eltern sind beide ungefähr 80 Jahre alt. Als ihn sein Bruder im Gefängnis besuchte, berichtete er ihm: „Vater und Mutter weinten drei Tage lang, nachdem dich die Polizei verhaftet hatte.” Als Yang seine Eltern anrief, merkte er, dass die Stimmen seiner Eltern durch das Weinen heiser waren.

Nachdem Yang Xiliang eingesperrt worden war, gingen die Polizisten der Dahongmen Polizeiwache im Bezirk Fengtai elf Mal zum Haus seiner Eltern. Einmal kamen sie sogar um 23:00 Uhr. Mehrere Dutzend Polizisten in ihren Autos mit Sirenen stürmten ins Haus. Ohne eine Berechtigung vorzuzeigen, durchsuchten sie jeden Raum, sogar den Raum, wo die Fahrräder stehen. Die Durchsuchung hinterließ ein Chaos im Haus, dabei wurden auch Möbel und Bilder beschädigt. Die Polizei holte die Mieter aus ihren Wohnungen und durchsuchte auch das Haus der Nachbarn.

Erneut eingesperrt

Am 30. August 2006 um 20:00 Uhr klopfte der Polizist Wang Xuefei von der örtlichen Abteilung an die Tür. Sobald Herr Yang Xiliang die Tür öffnete, stürmten ein Dutzend Leute rein. Einige waren uniformierte Polizisten, andere waren geheime Ermittler. Sechs Polizisten hielten Yang am Boden fest und legten ihm Handschellen an. Sie ließen ihn 30 Minuten lang am Boden liegen. Ein Polizist gab den Befehl: „Lasst ihn nichts sehen.” Dennoch bemerkte Yang, dass sie einige Papiere aus einer schwarzen Aktentasche mitnahmen und begannen, die Bilder weg zu nehmen. Sie durchsuchten auch andere Räume und nahmen etliche Sachen mit. Später wurde Yang Xiliang zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Der „Nachweis für seine Verbrechen” war in den Augen der Polizei die Kopie des Buches Zhuan Falun, das Yang im Jahr 1995 gekauft hatte, sowie sechs Flyer, die die Polizei an diesem Tag mitgenommen hatte, um ihn reinzulegen.

Am 1. Januar 2007 ging Yangs Frau Zhang Lijing zum Xuanwu Bezirksgericht, um für ihren Mann zu appellieren, doch das Gericht weigerte sich, ihr zuzuhören, weil es sich um Falun Gong handelte. Ein Richter teilte ihr mit: „Wir nehmen keine Appelle für Falun Gong an, auch wenn jemand Ihrem Appell zuhört, werden wir den Fall nicht für eine Untersuchung eröffnen.” Zhang Lijing sagte: „Mein Mann wurde von der Polizei reingelegt. Wem soll ich das melden?” Der Richter sagte kalt: „Das ist nicht meine Angelegenheit.»

Das Leben in Yang Xiliangs Haus ist hart. Seine betagten Eltern sind in einem schlechten Gesundheitszustand, sein Vater braucht Krücken zum Gehen und sein kleines Kind ist noch nicht einmal ein Jahr alt. Seine Frau Zhang Lijing ist arbeitslos.

10. März 2007