Australien: Der Parteisekretär aus Guangdong wurde während seines Besuches in Australien angeklagt; Zeugen fordern ein Verfahren in Abwesenheit (Fotos)

(Minghui.de) Das australische Höchste Gericht von New South Wales hielt am 17. April 2007 eine Anhörung ab bezüglich der Anklage der Falun Gong-Praktizierenden Li Fuying und Xie Yan gegen Chen Shaoji. Chen Shaoji ist der Leiter des "Büro 610", ehemaliger Sekretär des politischen und juristischen Ausschusses, stellvertretender Sekretär des Parteiausschusses und Leiter der Abteilung für öffentliche Sicherheit der Provinz Guangdong sowie Vorsitzender des politischen Beratungsausschusses. Das Gericht hörte den Aussagen der Klägerinnen zu, die bewiesen, dass die Vorladung dem Angeklagten zugestellt wurde. Nachdem das Gericht bestätigt hatte, dass der Angeklagte nicht vor Gericht erscheinen würde, um sich zu den Anklagen zu äußern, forderten die Kläger ein Verfahren gegen den Angeklagten in Abwesenheit. Das Gericht gab der schriftlichen Anfrage der Kläger für diese Maßnahme seine Zustimmung. Nach der Anhörung hielten die Kläger eine Pressekonferenz vor dem Gebäude des Höchsten Gerichtes ab.

Die Anwältin der Kläger beschreibt die Entwicklung der Anklage
Eine der Anklägerinnen, Li Fuying, weinte bitterlich auf der Pressekonferenz
Herr John Dale ist der Meinung, dass den Beamten, die Falun Gong-Praktizierende verfolgen, die Einreise nach Australien verboten werden sollte

Die Anwältin der Klägerinnen berichtete auf der Pressekonferenz zuerst über den Grund und dann über die Entwicklung der Anklage. Sie sagte, dass die Falun Gong-Praktizierenden Li Fuying und Xie Yan im Dezember 2006 am NSW Höchsten Gericht gegen Chen Shaoji Klage eingereicht hätten. Sie beschuldigten ihn rechtswidriger Inhaftierungen, Folterungen und anderer Verbrechen. Die Kläger stellten dem Angeklagten die Anklage erfolgreich zu, als er eine Delegation aus der Provinz Guangdong anführte, um Sydney zu besuchen. Es liegt ein bestätigter Bericht vor, dass seit Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999 durch Jiangs Gruppe bis zum Oktober 2005 64 Falun Gong-Praktizierende aus der Provinz Guangdong aufgrund der Verfolgung und Folter starben. Diese Tragödie steht an 8. Stelle von ganz China, wobei erschwerend hinzu kommt, dass die Foltermethoden, die bei Falun Gong-Praktizierenden eingesetzt werden, grauenhaft und hart sind.

Während dieser Zeit beteiligte sich Chen Shaoji an der Verfolgungsaktion. Er war direkt verantwortlich für das „Büro 610” und gab den Befehl oder beaufsichtigte, kontrollierte, beauftragte oder stiftete Polizeibeamte dazu an, Gehirnwäschen, Umerziehungsmaßnahmen und Beschimpfungen von Falun Gong-Praktizierenden zu intensivieren. Falun Gong-Praktizierende im Gebiet Guangdong befinden sich in einer sehr gefährlichen Umgebung. Chen Shaoji soll die Verantwortung für die Verbrechen gegen Falun Gong-Praktizierende in der Provinz Guangdong tragen.

Da dem Angeklagten die Anklage zugestellt wurde und dieser sich nicht der Verantwortung vor Gericht stellte, forderte die Anwältin im Interesse der beiden Klägerinnen, ein Verfahren in Abwesenheit des Angeklagten durchzuführen. Das Gericht stimmte zu, dass die Klägerinnen ein schriftliches Ersuchen für ein Verfahren in Abwesenheit stellen könnten.

Auf der Pressekonferenz sprachen die beiden Klägerinnen Li Fuying und Xie Yan über die brutale Verfolgung, die sie und ihre Verwandten in der Provinz Guangdong erlitten hatten. Die fast 80-jährige Li Fuying wurde zweimal in der Stadt Guanzhou eingesperrt, weil sie an Falun Gong glaubte. Da ihre Tochter Yan Haiyu auch Falun Gong praktizierte, wurde sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Chatou Frauenzwangsarbeitslager der Stadt Guangzhi gesperrt, in dem sie körperlicher und geistiger Folter unterzogen wurde. Sie begann aus Protest einen Hungerstreik und wurde unzählige Male zwangsernährt. Nachdem die Haftzeit von Frau Yan abgelaufen war, kam sie erneut in das Gehirnwäschezentrum der Rechtsschule der Stadt Guangzhou, wo sie mit verschiedenen verabscheuungswürdigen Methoden gefoltert wurde. Frau Yan wurde dadurch äußerst traumatisiert. Frau Li Fuying konnte ihren Kummer nicht mehr zurückhalten und weinte mehrere Male, während sie über die Verfolgung erzählte, die sie und ihre Tochter erlitten hatten und unter der immer noch zahlreiche Falun Gong-Praktizierende in China leiden müssen.

Xie Yan, die andere Zeugin, erzählte, dass sie aufgrund der Verteilung von Informationsmaterialien über die wahren Umstände von Falun Gong drei Monate in ein Zwangsarbeitslager gesperrt worden wäre. Während der Haft wurde sie brutal gefoltert. Sie machte deutlich, dass sie die Anklage nicht nur für sich selbst gestellt hatte, sondern für Hunderttausende Falun Gong-Praktizierende, die verfolgt werden.

Frau Xie sagte: „In China wird auf dem Gesetz herumgetrampelt und Falun Gong-Praktizierende, die wie wir verfolgt werden, haben keinen Platz, um Gerechtigkeit zu erhalten. Deshalb wollen wir in Australien, einem Land, das frei ist und Menschenrechte respektiert, das Gesetz nutzen, um die Stimme für uns selbst und für alle verfolgten Falun Gong-Praktizierenden (in China) zu erheben und Chen Shaoji sowie andere Verfolger vor Gericht bringen.”

John Dale, der Koordinator des NSW Falun Dafa-Vereins, hielt auf der Pressekonferenz ebenfalls eine Ansprache. Er war mit der Entscheidung des australischen Gerichtes zufrieden und dankbar, dass im Hinblick auf die Menschenrechtsanklage der Falun Gong-Praktizierenden eine aufrichtige Position eingenommen wurde. Er sagte, dass immer mehr Australier davon überzeugt seien, dass sie Aufrichtigkeit und Menschenrechte nicht zugunsten des Handels mit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) opfern dürften. Er sei der Meinung, dass Beamten der KPCh, wie Chen Shaoji, die Einreise nach Australien nicht erteilt werden sollte. Die Verbrechen, die Chen Shaoji und andere hochrangige Politiker der KPCh verübt haben, seien nicht minder zu bewerten wie die der deutschen Nazis während des zweiten Weltkrieges.

Auch die ehemalige Ballettlehrerin Colleen nahm an der Pressekonferenz teil. Vor Abschluss der Pressekonferenz sagte sie, dass die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in der Provinz Guangdong und anderen Gebieten in China durch die KPCh immer noch anhalte. Allein im März eröffnete Amnesty International eine Urgent Action-Kundgebung für acht Falun Gong-Praktizierende in der Provinz Guangdong, die rechtswidrig zu Zwangsarbeit verurteilt worden waren und riefen die internationale Gesellschaft auf, dabei mitzuhelfen, diese Falun Gong-Praktizierenden zu retten. Colleen sprach ihre Hoffnung aus, dass noch mehr Australier wegen der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China besorgt sind, diese Menschenrechtsanklage unterstützen und dabei mithelfen, diese Verfolgung zu beenden.