Lasst alles Streben nach einem glücklichen Leben in der gewöhnlichen Gesellschaft los

(Minghu.de) Der Meister erwähnt die grundlegenden schlechten Eigenschaften der Praktizierenden zum ersten Mal in seinem Artikel „Der Vollendung entgegen” (16.06.2000). Damals suchte ich in mir und fand mein Streben nach Vollendung und nach meiner eigenen Erhöhung. Später dachte ich, nachdem ich dieses Streben aufgegeben und die große Aufgabe der Dafa-Jünger, die Errettung der Menschen, verstanden hatte, dass ich meine grundlegenden Fehler abgelegt hätte. Begeistert half ich auch anderen Praktizierenden dabei, ihre grundlegenden Fehler herauszufinden.

Als ich in China lebte, hatte ich eine große Familie und führte ein schönes Leben. Als ich mit der Kultivierung anfing, glaubte ich, dass ich meine menschlichen Gefühle schon sehr leicht nehmen könnte. Im letzten Jahr war ich wegen der bösartigen Verfolgung gezwungen, meine Familie zu verlassen. Ich lebte außerhalb Chinas und war ganz allein. Ich fühlte mich oft sehr einsam und bemerkte, dass ich doch sehr an meinem schönen Leben eines gewöhnlichen Menschen hing. Nur war es bei mir nicht ganz so stark wie bei anderen Menschen. Früher konnte ich meine Freude an einem glücklichen Leben nicht erkennen, weil ich eben ein glückliches Leben führte. Aber nun, da es zu Ende war, trat diese Vorliebe an die Oberfläche. Wenn ich sehr beschäftigt war, hatte ich keine Zeit, daran zu denken, aber wenn ich weniger beschäftigt war, dachte ich so etwas wie: „ Ach, es wäre schön, wenn wenigstens einer meiner Lieben (Mann, Kinder oder Eltern) bei mir wäre.” Aber das konnte ja nicht sein. Besonders, wenn ich andere Praktizierende mit ihren Familien sah, war es schmerzlich für mich.

Einmal schickte mir die Familie mehrere Fotos von meiner Tochter. Ihr unschuldiges kleines Gesicht sah sehr niedlich aus, aber in ihren Augen gab es einen Schimmer von Traurigkeit. Sie hatte keinesfalls den sorglosen Blick, den so ein kleines Kind haben sollte. Das schmerzte mich sehr. Meine Tränen liefen. Ich kniete vor dem Bild des Meisters nieder und sagte: „Meister, ich kann es nicht mehr aushalten. Lass mich mich einmal gründlich ausweinen!” Als ich gerade anfangen wollte, laut zu weinen, hörte ich plötzlich jemanden an meine Tür klopfen. Es war eine Praktizierende, die gekommen war, um die Zeitung abzuholen. Sie ging nicht sofort wieder, so schwatzten wir ein Weilchen, ehe sie fortging. Als sie fort war, schloss ich die Tür hinter ihr und dachte: „Soll ich weiter weinen?” Mir wurde plötzlich bewusst, wie albern das war. Es war ganz deutlich, dass der Meister die Mitpraktizierende geschickt hatte, um mich davor zu bewahren, in Sentimentalität zu verfallen.

Ich wusste, dass Sentimentalität eines der Mittel des Bösen ist, um uns zu stören. Dass
es aber fähig war, mich zu stören, das lag daran, dass ich noch einige grundlegende, nicht abgelegte Fehler hatte. Ich dachte an die Worte des Meisters in „Der Vollendung entgegen (16.06.2000)”:

„Was ist dann grundlegender Eigensinn? Menschen haben viele Anschauungen in der Menschenwelt gebildet, sie werden somit von solchen Anschauungen geführt und streben nach Dingen ihrer Sehnsüchte.”

„Es ist nicht falsch, dass Menschen solch ein Herz in der Menschenwelt haben, das nach etwas Schönem und nach Wunscherfüllung strebt, aber natürlich geht das nicht bei einem sich kultivierenden Menschen.”

Obgleich mir das Fa in dieser Beziehung klar war, war mein Umgang mit dieser Störung der Sentimentalität noch nachlässig. Erst vor kurzem wachte ich plötzlich durch die Xinxing-Prüfung, die mir ein Mitpraktizierender brachte, auf. Mein Wunsch nach den gewöhnlichen zarten Gefühlen ließ mich, mir unbewusst, Freundschaften mit Mitpraktizierenden als einzige Stütze pflegen. Daher traf es mich besonders hart, als meine Gefühle durch diesen Praktizierenden verletzt wurden. Ich wusste allerdings auch, dass es meine menschlichen Gefühle waren, die verletzt worden waren. Denn einen Arhat kann nichts in der gewöhnlichen Gesellschaft berühren.

An dem Wochenende bestand eine Verwandte in New York darauf, dass ich zu einem Familientreffen kommen sollte. Um ihre Gefühle nicht zu verletzen, ging ich mit ihr. Als ich dort ankam, stellte ich fest, dass es eine Versammlung von Christen war. Sie zeigten große Freude, dass ich gekommen war; sie wollten, dass ich mich recht wohlfühlte und dass ich Christin werden sollte. Ich war unangenehm berührt. Erst da erkannte ich, dass mein Eigensinn an das glückliche Leben eines gewöhnlichen Menschen noch sehr stark und tief verwurzelt war. Ohne diesen Fehler wäre ich nicht solchen Schwierigkeiten begegnet. Ich dachte, ich sollte nie mehr diesem grundlegenden Fehler nachgeben. Ich musste diese tiefverwurzelten Ansichten ausgraben. Wie konnte ich sonst wohl den letzten Weg meiner Kultivierung gut und rechtschaffen gehen?

Durch das Fa-Lernen wurde mir klar, dass man bei der Dafa-Kultivierung alle menschlichen Bestrebungen und Wünsche ablegen, dass man sich selbst vollkommen erhöhen und verändern und dass man sich vernünftig und bewusst Dafa angleichen muss. Man kann dieses Ziel nicht nur dadurch erreichen, dass man der Wirklichkeit ausweicht oder sich auf die äußeren Bedingungen, das Ende der Fa-Berichtigung oder das Ende gewisser Dinge verlässt. Ich danke dem Meister für seine gnädige Errettung. Der Meister hat mich befähigt, durch die Kultivierung alle meine schlechten Eigenschaften, eine nach der anderen, zu beseitigen, sodass ich meinen Heimweg mit reinem Gemüt und aufrichtig gehen kann.