Reflexionen über den Tod eines Mitpraktizierenden

(Minghui.de) Am 21. März diesen Jahres starb plötzlich eine Praktizierende aus unserer Umgebung. Viele Praktizierende waren überrascht. Sie hatte einen sehr fleißigen Eindruck gemacht: sie hatte hart gearbeitet, um Menschen Falun Dafa zu vermitteln und ihnen die Gründe der Verfolgung durch das chinesische Regime erklärt.

Sie begann 1996 zu praktizieren. Vor dem Beginn der Verfolgung 1999 besuchte sie viele Städte, um den Menschen das Falun Dafa zu erklären. Nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei ging sie dreimal nach Peking, um sich bei den offiziellen Stellen der Regierung für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde im Jahr 2000 zu einem Jahr und 2002 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt; mehrere Male wurde sie für kürzere Zeit inhaftiert. Im Shayang Zwangsarbeitslager musste sie große Leiden erdulden. Jedes Mal, wenn sie entlassen wurde, machte sie umgehend weiter, den Menschen die wahren Hintergründe der Verfolgung zu erklären. Wie konnte sie nach so viel Leiden, Fleiß und Gewissenhaftigkeit an einer Krankheit sterben? Seit ihrem Tod haben viele Mitpraktizierende über diesen Vorfall nachgedacht. Ich möchte euch mein Verständnis mitteilen, sodass wir aus dieser tragischen Situation lernen und reflektieren können, wie wir uns selbst verbessern können.

Diese Praktizierende wurde in den Arbeitslagern über einen langen Zeitraum hinweg brutal gefoltert. Bösartige Wächter schlugen sie oft und warfen sie in eine kleine Einzelzelle. Sie führte Hungerstreiks durch. Der Wächter Liu Liguang schlug ihr zwei Zähne aus. Außerdem injizierten sie ihr unbekannte Drogen und mischten unbekannte Sachen in ihr Essen. Nach den Injektionen und dem Essen begann die Praktizierende sich wild zu schütteln und hatte Zuckungen. Sie wurde sowohl physisch wie psychisch schwer verletzt. Manchmal waren ihre Gedanken, ihr Geist nicht klar. Manchmal murmelte sie einige Worte, aber keiner konnte sie verstehen. Als sie aus dem Zwangsarbeitslager entlassen wurde, begann sie sofort mit der Arbeit an Projekten, aber leider konnte sie das [Fa] nicht in einem ruhigen Zustand llernen. Wenn sie das Fa las, vergaß oder „erfand” sie zusätzliche Worte. Vor kurzem vergaß sie während des Fa-Studiums sogar, ganze Zeilen oder Absätze zu lesen. Andere Praktizierende machten sie auf ihre Fehler aufmerksam, aber es trat keine große Verbesserung ein. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken war sie schläfrig und die Handgesten waren unkorrekt. Sie versuchte, sich zu verbessern, schaffte es aber nicht.

Einmal wurde diese Praktizierende festgenommen und in die Fuyang-Haftanstalt gebracht. Sie erklärte die wahren Umstände von Dafa und trat in einen Hungerstreik. Ihr Ehemann ging zur Haftanstalt und bat um ihre Entlassung. Er blieb in der Umgebung, sodass er täglich zur Haftanstalt gehen konnte. In der Haftanstalt versuchten sie sie zu zwingen, die so genannte „Reueerklärung” zu schreiben. Sie lehnte ab. So schrieb ihr Ehemann die Reueerklärung in ihrem Namen. Dabei war sie anwesend. Nach ihrer Entlassung veröffentlichte sie keine Ernsthafte Erklärung [den Widerruf ihrer Reueerklärung]. Einige Mitpraktizierende fragten sie, wie sie entlassen worden wäre und sie antwortete, dass sie mit Würde entlassen worden sei. Nach ihrem Tod erfuhren Mitpraktizierende von ihrem Ehemann von der Reueerklärung. Das war eine große Lücke. Wenn sie uns erzählt hätte, dass ihr Mann den Brief für sie geschrieben hatte, hätten wir sie inständig gebeten, ihn zu wiederrufen.

Sie versuchte, fleißig zu sein. Sie versuchte ihr Bestes, um Menschen zu retten. Wie auch immer, durch die Qualen, die sie erleiden musste, war sie physisch wie auch psychisch sehr stark verletzt. Sie erhielt keine Chance, das Fa oft zu lernen - und wenn sie es lernte, war sie nicht in der Lage, zur Ruhe zu kommen. Ihr Bewusstsein war nicht immer klar und sie nickte bei den aufrichtigen Gedanken häufig ein. Vor dem 20. Juli 1999 beachtete sie das Lernen des Fa und die Kultivierung nicht genug. Ich möchte darauf hinweisen, dass sie in Bezug auf die Fa-Verbreitung eine Menge tat und viel Geld investierte. Sie strebte nicht nach Bequemlichkeit und sie besuchte viele Städte, um das Fa zu verbreiten.

In unserer Lokalgruppe gibt es viele Lücken. Wir kümmerten uns nicht besonders gut um sie. Manchmal kritisierten wir sie. Wir beschuldigten sie oft, dieses oder jenes nicht gut gemacht zu haben. Wir halfen ihr nicht mit der Barmherzigkeit und Nachsicht von Praktizierenden, ihr Verständnis vom Fa zu verbessern. Wir fragten sie nicht nach ihrer Gesundheit, ihrem Leben, ihren Gedanken.

Einige Tage vor ihrem Tod fühlte sie sich plötzlich krank. Wenn wir für sie aufrichtige Gedanken aussandten, ging es ihr besser. Wenn wir gingen, machte sie sich sofort an ihre Aufgaben zur Fa-Berichtigung. Wir erinnerten sie nicht daran, das Fa öfter zu lernen und häufiger aufrichtige Gedanken auszusenden. Wir realisierten nicht, dass sie in einer so schwierigen Verfassung war.

Eine Mitpraktizierende, deren Himmelsauge geöffnet ist, sagte, dass sie einen Dämon gesehen hätte, der versuchte, sie vom Kultivieren abzubringen. Die Praktizierende ließ sich nicht abbringen und sagte, sie habe noch einige Aufgaben zu erledigen. Die Mitpraktizierende war sich nicht sicher, was sie gesehen hatte, deshalb sprach sie weder mit ihr darüber noch bat sie andere Praktizierende darum, mit aufrichtigen Gedanken zu helfen. Als die kranke Praktizierende starb, realisierte die Mitpraktizierende, dass das, was sie gesehen hatte, wahr gewesen war und sie bedauerte, nicht darüber gesprochen zu haben. Eine andere Mitpraktizierende sagte, dass die Praktizierende ihr vor ihrem Tod gesagt hätte, dass sie ihre Dafa-Bücher und Informationsmaterialien an einen bestimmten Platz gelegt hätte. Als sie starb, erkannten wir, dass sie uns ihre Materialien hinterlassen hatte. Ende März verließ sie uns für immer. Ihr Tod ist ein großer Verlust für die Verbreitung der wahren Umstände in unserer Umgebung. Das ist eine ernsthafte Lektion für uns.

Sie starb, weil wir nicht gut kooperierten und weil wir die Schwierigkeiten anderer nicht als unsere ansahen. Einige Mitpraktizierende dachten, dass sie die Vollendung erreicht und ihr Gelübde erfüllt hätte. Sie dachten, sie hätte auf diese Weise sterben sollen. Ich stimme mit dieser Meinung nicht überein. Es gibt noch so viele Menschen, die die wahren Umstände nicht kennen gelernt haben und nicht aus der bösen Partei ausgetreten sind. Warum sollte ein Falun Dafa-Praktizierender unter diesen Umständen seinen oder ihren fleischlichen Körper wegschmeißen und sterben? Ich denke, wann immer wir sehen oder hören, dass ein Mitpraktizierender Probleme hat, sollten wir versuchen, ihm zu helfen. Wir müssen für das Fa hilfsbereit als ein Körper miteinander umgehen.

Einige Tage vor ihrem Tod bemerkten drei oder vier Mitpraktizierende, dass sie sich nicht gut fühlte. Sie lasen ihr das Fa vor und ermunterten sie, aufrichtige Gedanken zu machen. Als sie starb, sagten einige Nicht-Praktizierende, die die wahren Hintergründe der Verfolgung nicht kannten, einige schlechte Sachen über sie. Wir erklärten ihnen ruhig die Sachlage und versuchten unser Bestes, jegliche negative Wirkung zu minimieren.

Wenn ich über das Geschehene nachdenke, wird mir klar, dass wir nicht reif waren. Wir hatten uns nicht gut kultiviert und arbeiteten nicht gut zusammen. Bitte lernt aus unseren Fehlern. Lasst uns das Fa gut lernen, gemeinsam das Fa bestätigen und uns in schwierigen Zeiten unterstützen.