Die Dafa-Jünger und die aufrichtigen Gedanken (Teil 1)

(Minghui.de) Seit Beginn meiner Kultivierung von Falun Dafa am 25.04.1999, hatte ich immer ein merkwürdiges Gefühl in Bezug auf den Begriff „Dafa-Jünger”. Wenn wir vor den gewöhnlichen Menschen „Dafa-Jünger” sagen, scheint mir das Wort merkwürdig. Wenn meine Mitkultivierenden „Dafa-Jünger” sagen, kommt es mir wie ein Slogan vor. Aber wenn sie von „Falun Gong-Praktizierenden /Lernenden” sprechen, kommt dieser Gedanke bei mir nicht hoch. Durch das Lernen des Fa und das Lesen der Artikel auf Minghui verstand ich, dass die Begriffe „Praktizierende/Lernende” und „Jünger” eine unterschiedliche Bedeutung haben. Gleichzeitig bemerkte ich, dass es eine geringe Distanz zwischen mir und dem Zustand eines „Dafa-Jüngers” gab. Wenn ich mich frage, ob ich ein „Dafa-Jünger” bin, fühle mich selbst im Herzen nicht sicher. In letzter Zeit kam ich zur Erleuchtung hinsichtlich dieser Frage.

Der Unterschied zwischen „Praktizierenden/Lernenden” und „Jünger”

Meiner Meinung nach liegt der wesentliche Unterschied zwischen einem „Praktizierenden/Lernenden” und einem „Jünger” an seiner Gesinnung. Ob diese Gesinnung entweder „alles für mich” oder „alles für die anderen” Vorrang hat oder ob sich einer aus der Gesinnung eines Menschen heraus kultiviert.

In der Geschichte gab es zahllose Kultivierende von buddhistischen und taoistischen Schulen. Beim taoistischen System wurde nur an einen von vielen Schülern die wahre Überlieferung weitergegeben. Der Rest fing mit Holzfällen und Putzen an und erhielt zum Schluss nur etwas technisches Können, aber kein wahres Tao (das Gebot). Die Jünger von Shakyamuni unterschieden sich zwischen „innerhalb der Welt oder außerhalb der Welt”, „männlich oder weiblich”, „im großen Kreis oder im kleinen Kreis”. Der zweite Patriarch ließ seinen Arm vor Bodhidharma in der Zen-Schule brechen, um ein Jünger in der Zen-Schule werden zu können. Bei der früheren Kultivierung konnte einer nicht unbedingt ein Jünger der jeweiligen Schule werden, selbst wenn er sich kultivieren wollte. Wenn einer kein Jünger war, hatte er gar keine Chance, die wahre Überlieferung zu erhalten.

Der barmherzige Meister betrachtet jeden Praktizierenden/Lernenden als seinen Jünger. Er gibt das Fa jedem, der sich kultivieren möchte. Er hat uns aus der Hölle heraus geholt und bemisst Praktizierende/Lernende nach dem Maßstab, den er an seine Jünger stellt, ob wir fleißig sind, egal wo unser Ursprung war, wie groß unser Karma und wie stark unsere Anschauungen sind, schaut der Meister nur auf unser Herz.

Sind wir schon Jünger geworden, sobald uns der Meister wie seine Jünger behandelt? Ich denke nicht. Es kommt auf unser Herz an.

Die Gesinnung eines Praktizierenden besteht darin, nur das Fa zu lernen. Die Kultivierung ist nur ein Bestandteil seines Lebens. Die früheren Kultivierenden hatten den Wunsch: „Ich” will mich kultivieren, „Ich” muss eine Fruchtposition bekommen, „Ich” will aus dem bitteren Leben des gewöhnlichen Menschen hinaussteigen. Das war früher die Haltung eines Praktizierenden. Seine gesamte Gesinnung drehte sich um „Ich” und die eigene Vollendung. Bei den Praktizierenden / Lernenden gibt es auch solche Gesinnungen: Wie soll „ich” mich erhöhen, welche Arbeit zur Fa-Bestätigung möchte „ich” mitmachen, weshalb ist „mein” Zustand nicht gut, kann „ich” zur Vollendung kommen. Ihr Interesse und ihre Gedanken drehen sich nur um sich selbst. Das ist die innere Haltung eines Lernenden.

Diese Gesinnung entsteht, wenn man etwas durch die Kultivierung vom Fa erstreben möchte. Die Antriebskraft der Kultivierung ist, sein eigenes Ziel zu erlangen: Er will die Fruchtposition erstreben, er will der Bitternis in der Welt entkommen, er sieht Hoffnung in Dafa, usw. Solche „Praktizierenden/Lernenden” können nur den Teil in sich ändern, den sie ändern möchten, sie können sich aber sehr schwer dem Fa vollständig angleichen, obwohl sie die drei Sachen machen und ihr Herz kultivieren. Bei wichtigen Angelegenheiten betrachten sie Dinge leicht von ihrem eigenen Standpunkt aus; von ihren Eigensinnen und Anschauungen angeleitet treffen sie falsche Entscheidungen.

Bei „Praktizierenden” handelt es sich um die Kultivierung eines „Menschen”. In entscheidenden Augenblicken wird bei ihm das Menschliche, zum Beispiel die eigenen Anschauungen und die Eigensinne, aber nicht das Fa aufrechterhalten.

Die innere Haltung eines „Dafa-Jüngers” ist: „Ich bin ein Teilchen im Fa. Mein ganzes Dasein ist im Fa verschmolzen. Das Fa ist das Wichtigste.

Der Meister sagt: „Egal, was ihr für Dafa tut, und egal, was ihr macht, ihr habt euch in den Dafa gestellt. Ihr habt nicht mehr die früheren Gedanken, nämlich: Was möchte ich für Dafa tun oder wie möchte ich mich erhöhen. Ganz gleich, was ihr getan habt, ihr dachtet nicht daran, dass etwas für Dafa zu tun wäre und wie es für Dafa zu tun wäre, bzw. wie ihr es besser für dieses Fa tun solltet. Ihr stellt euch in den Dafa, so bist du wie ein Teilchen des Dafa, egal was du tust, du tust es so, wie man es eben tun soll.” (Erklärung des Fa bei der Great Lakes-Konferenz in Nordamerika am 09.12.2000)

Zum Beispiel: Die Angestellten in einer Firma haben oberflächlich gesehen die gleiche Arbeit. Aber die innere Haltung des Besitzers und der Angestellten unterschiedet sich. Der Besitzer betrachtet die Firma als ein Teil von ihm, während die Mitarbeiter sie einfach nur als Arbeitsstelle ansehen. Sie achten mehr auf die Ordnung in ihrer Familie und auf ihre privaten Dinge als auf die in der Firma.

Wie sieht der daraus zu folgernde Unterschied im Zustand der Dafa-Jünger und der Praktizierenden/Lernenden aus? „Diese Gedanken scheinen richtig zu sein, alle seien doch gleich. Aber wie können denn in Wirklichkeit alle gleich sein? Jeder macht eine andere Arbeit, und auch nicht jeder erfüllt in gleichem Maße seine Pflichten. In diesem unserem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Ohne Verlust kein Gewinn; wer etwas gewinnt, muss etwas verlieren.” (Zhuan Falun, Lektion 7)

In der Arbeit zur Fa-Bestätigung sind die Zustände von Praktizierenden und Jüngern unterschiedlich. Es mag sein, dass die Praktizierenden/Lernenden äußerlich sehr fleißig sind. Um ihre Würde und Tugend zu sammeln, arbeiten sie mit viel Eifer. Sie suchen Projekte aus, die sie gern mögen; sie suchen sich Arbeiten, die vermutlich mehr Würde bringen wird und wichtiger ist. Ihre tatsächliche Gesinnung bleibt aber so: „ICH will etwas für das Fa tun”. Wenn ihm seine Bemühungen nicht gelungen sind, wird er leicht entmutigt und sein Vertrauen wird ins Wanken geraten. Die Arbeit zur Fa-Bestätigung ist daraufhin zur Selbstbestätigung geworden. Dabei wird die Aufgabe eines Jüngers im Grunde genommen von einem Menschen gemacht.

Der Zustand eines Jüngers scheint möglicherweise nicht besonders zu sein, basiert aber auf dem Standpunkt, dass das Fa am wichtigsten ist. Er macht, was ein Dafa-Jünger tun soll, mit einer friedlichen, standhaften inneren Haltung. Er erwägt eine Sache je nach dem wie die gesamte Situation ist und ergänzt den Mangel eines anderen. Er gerät nicht leicht in eigene Anschauungen oder Beurteilungen, sondern geht mit der Gesinnung einer Gottheit auf seinem Kultivierungsweg.

Wie sieht das Resultat der unterschiedlichen inneren Haltung eines „Jüngers” und eines „Praktizierenden/Lernenden” aus? Meinem Verständnis nach stellt der Meister eine sehr hohe Anforderung an Jünger, die einen grandiosen Erfolg erzielen werden. Wir denken und handeln aufrichtig, während wir uns kultivieren und uns gegen die Verfolgung einsetzen, damit hinterlassen wir dem künftigen Kosmos ein Vorbild. Wir gehen den Weg, auf dem ein Mensch zur Gottheit wird, somit hinterlassen wir für den künftigen Kosmos einen Mechanismus, der nie wieder verdorben wird, in dem die Lebewesen die Chance haben, sich zu reinigen. Durch die Übungen wird unser Körper, vom Mikroskopischen bis zum fleischlichen Körper, also das ganze System eines kleinen Kosmos, zum Bestandteil des künftigen Kosmos im großen Himmelskörper werden. Wir werden ein Teil des Fa des künftigen Kosmos werden und Vorbild für die späteren Lebewesen sein, die zum Ursprung zurückkehren möchten. Also wir sind ein Teil des neuen Kosmos und dessen Fa, wir tragen die Verantwortung für alle Lebewesen und die rechtschaffenen Faktoren.

Um all das zu realisieren, müssen wir vollständig im Fa verschmelzen und nicht die Faktoren des „ich” an die erste Stelle setzen.

„Wenn man aber die eigene Vollendung schon für das endgültige Ziel hält, dann würde ich sagen, man ist nicht würdig, ein Dafa-Jünger während der Fa-Berichtigung zu sein.” (Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika)

Gewiss, der Teil, der dem Fa schon angeglichen ist, gehört schon zu einer Gottheit. Aber das ist weit entfernt von unserer Absicht, weshalb wir heruntergekommen sind, und von den Anforderungen des Meisters. Außerdem ist es mit der Gesinnung eines „Praktizierenden/Lernenden”, nach der Vollendung zu streben, sehr schwierig, sich von den egoistischen Faktoren des alten Kosmos zu befreien. Solchen Kultivierenden fehlt noch das Wesen des Lebens des neuen Kosmos.

(Fortsetzung folgt)