Durchbrechen der Störung durch Gefühle

(Minghui.de) Die schwierigste unter allen Prüfungen meiner Xinxing war das Überwinden meiner Eigensinne der Gefühle. Ich habe für alle Dinge starke Empfindungen.

1994 begann ich mit dem Praktizieren von Falun Gong. Damals war ich in der dritten Klasse und nahm an den Vorlesungen des Meisters in Jinan teil. Obgleich Falun Dafa schon seit 12 Jahren in meinem Herzen verwurzelt ist, hat sich mein Zustand gewandelt, besonders nach dem Beginn der Verfolgung. Gelegentlich handelte ich nicht wie eine Praktizierende und verhielt mich wie ein gewöhnlicher Mensch. Trotz allem habe ich es bis heute geschafft, weiter zu praktizieren. Solange ich das Fa lerne, kann ich mich verbessern.

Als ich mich noch nicht so eifrig kultivierte, lernte ich meinen ehemaligen Freund, einen Araber, kennen. Als sich unsere Beziehung vertiefte, meinte er, dass ich bei einer Heirat seine Religion annehmen müsste. Damals dachte ich nicht lange darüber nach. Aber die Lage verschärfte sich für mich. Wegen seiner Religion sprach ich mit ihm selten über Dafa. Er wusste nur, dass ich Bücher las, die zur Selbstverbesserung dienten. Er hingegen erzählte mir bei jeder Gelegenheit über seine Religion, suchte nach Material über seine Religion auf Chinesisch und nahm mich mit in die Moschee, um gemeinsam zu beten. Er versuchte immer, mich zu überreden, seine Religion anzunehmen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass dies den Grundsatz „nur einer Schule folgen” berührte.

Wenn er auch sehr beharrlich versuchte, mich zu seiner Religion zu überreden, so war er doch auch sehr rücksichtsvoll. Daher sagten alle Freundinnen und Klassenkameradinnen, dass ich nie einen besseren Mann finden würde. Meine Gefühle und meine Dankbarkeit ihm gegenüber änderten langsam meine Denkweise.

Der Meister sagt in „Dafa darf nicht ausgenutzt werden” (16.03.1999):

„.....Menschen! Überlegt mal! Woran sollt ihr glauben und woran nicht? Warum kultiviert ihr euch? Für wen kultiviert ihr euch? Für wen existiert das Leben? Ich glaube, dass ihr diese Verhältnisse der Vor- und Nachteile richtig behandeln könnt. Ansonsten ist das, was ihr verliert, niemals wieder zu bekommen. Wenn der Dafa bei der Menschheit erscheint, ist das, was ihr verlieren werdet, nicht nur solches.”

Als ich das las, wachte ich plötzlich auf. Ich sollte mich an Dafa halten. Wie könnte ich wohl das Fa, nach dem ich über unzählige Lebenszeiten hinweg gesucht hatte, nur wegen meiner Gefühle aufgeben? Ich sagte zu meinem Freund, dass ich nicht zu seiner Religion übertreten würde und dass unsere Beziehung nur weitergehen könnte, wenn er das akzeptierte. Das beunruhigte ihn. Er sagte, er könne alles akzeptieren, solange ich seine Religion annähme, denn das sei für ihn wichtig. Seine Eltern ermutigten mich, mit ihm zu beten. Selbst mein Vater sagte, es sei keine große Sache, wenn ich seine Religion praktizieren würde. Eine Freundin meinte, es sei nicht so ernst zu nehmen - kein Fleisch zu essen, zur festgesetzten Zeit zu beten und mir ein Stück Stoff um den Kopf zu hängen - solange ich es im Herzen nicht wirklich glauben würde. Ich sagte mir, Gott würde es wissen. Eine Praktizierende sagte, ich sollte nicht ans Heiraten denken und stattdessen abwarten, was geschehen würde. Ich wurde sehr verlegen. Wenn wir nicht heirateten, wozu dann ein Datum festlegen? Erstrebten wir einfach nur das Vergnügen aller gewöhnlichen Menschen?

Nachdem ich das durchdacht hatte, wusste ich, dass es das einzig Richtige war, mich von ihm zu trennen. Zuerst war das hart. Ich hatte so viel Zeit mit ihm verbracht und war nicht gewöhnt, allein zu sein. Lehrer und Klassenkameradinnen fragten mich immer, was denn mit uns los sei. Jedes Wort klang hart. Ich wollte gern das Fa lernen, aber ich dachte: „Wenn ich das Fa nur lernen will, um ihn zu vergessen, nutze ich dann Dafa nicht aus?” Das störte mich und so unterbrach ich mein Fa-Lernen. Das war aber ein ganz und gar verkehrter Gedanke. Wir lernen doch das Fa, um unsere aufrichtigen Gedanken zu stärken. Es ist durchaus richtig, das Fa zu lernen, wenn wir das Bedürfnis dazu haben. Jeder Gedanke, der aufkommt, um uns vom Fa-Lernen abzuhalten, ist eine Störung.

Zuerst entbehrte ich unsere gemeinsame Zeit. Später las ich einen Artikel im Minghui Netz, in dem ein Praktizierender schrieb: „Wenn dir die Vergangenheit fehlt, fehlt dir damit nicht das alte Universum?” Da stimme ich dem Praktizierenden zu. Wenn wir ein Wesen im neuen Universum werden möchten, warum hängen wir dann so sehr an unseren schlechten Eigenschaften des alten Universums? Wir erkennen damit nicht nur die alten Mächte an, sondern vermissen sie sogar! Jedes bisschen unserer menschlicher Ansichten aufzugeben, bedeutet einen herzzerbrechenden Vorgang. Ich erkannte, dass die fundamentale Untugend nicht unbedingt das Festhalten am Leben ist, es können auch andere Untugenden sein, an denen man hängt.

Als ich dabei war, meine Gefühle zu beseitigen, war ich stets in Gedanken damit beschäftigt, obgleich ich wusste, dass das falsch war. Die Worte des Meisters in der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz halfen mir zum Durchbruch:

„Die Menschen befinden sich eben in diesen Gefühlen; je mehr du an ihnen festhältst, desto stärker ist die Kraft der Gefühle, und umso mehr wirken sie. Besonders wenn man nahestehende Verwandte verloren hat oder junge Leute Liebeskummer haben, ist die Kraft der Gefühle umso stärker, je mehr man daran denkt. Sie befinden sich innerhalb der Drei-Weltkreise, als Kultivierender musst du von ihnen loskommen, du sollst die Gefühle ablegen, du sollst sie überwinden.”

Da merkte ich, dass es gar nicht ich war, die ständig daran dachte, sondern es sich um mein Festhalten an Gefühlen handelte.

Durch fortgesetztes Fa-Lernen, Reinigung der Gedankenreinigung, Aufklärung der Menschen über die Hintergründe der Verfolgung und stündliches Aussenden aufrichtiger Gedanken konnte ich nach nicht gar zu langer Zeit meine starken Gefühle aufgeben. Mein ehemaliger Freund war sehr erstaunt und fragte, ob ich ihn je gemocht hätte und wie ich so handeln könnte, als ob nichts geschehen wäre. Er weinte jede Nacht, wenn er an mich dachte. Er dachte, ich hätte ein Herz aus Stein, weil ich am Telefon immer so gleichgültig klang.

Da merkte ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich konnte wohl meine Gefühle aufgeben, aber ich durfte nicht unfreundlich werden. Der Meister sagte auf der Konferenz im Osten der USA: „Wenn die Liebe durch eure Kultivierung vermindert wird, wird sie durch das heraufkommende Mitleid ersetzt.” Meine Liebe war nicht zu Mitleid, sondern zur Gleichgültigkeit geworden. So wurde ich zu einem gewöhnlichen Menschen.

Danach wurde ich rücksichtsvoller und freundlicher ihm gegenüber, so wie ich es zu allen anderen auch war und so wurden wir gute Freunde. Jetzt versteht und unterstützt er Falun Gong und sagt mir oft, dass ich sorgsam sein soll, seit ich ihm von den wahren Umständen von Dafa erzählt habe. Ich schickte ihm per E-Mail die "Neun Kommentare" und bat ihn, es seiner Familie und seinen Freunden zu geben, damit sie die wahre Natur des chinesischen kommunistischen Regimes verstehen. Er half mir auch bei der Kultivierung, indem er mich erinnerte, nicht ärgerlich zu werden, wenn ich empört war. Manchmal war ich eifersüchtig, wenn er mit anderen Mädchen sprach und dann sagte er: „Du bist eifersüchtig, obgleich in eurem Buch gelehrt wird, dass ihr die Eifersucht beseitigen sollt.” Gelegentlich sagte er zu mir: „Wenn ich nun keine Religion hätte und du nicht Falun Dafa praktizieren würdest, dann hätten wir wahrscheinlich geheiratet.” Als ich mich darüber wunderte, dachte ich an das, was der Meister auf der Internationalen Fa-Konferenz gesagt hat: „Bei den gewöhnlichen Menschen wirken sich meistens die Anschauungen in ihren Gedanken aus. Das sind keine Worte, die sie wirklich durch Überlegung gesagt haben. Normalerweise kommen ihre Worte nicht aus dem Herzen und sind eher trügerische Worte.” (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA, 26.02.2005)

Hier möchte ich junge Praktizierende daran erinnern, dass sie vorsichtig sein sollen bei ihren Beziehungen zum anderen Geschlecht. Der Meister sagte in der Fa-Erklärung in Singapur: „Aber als Schüler müsst ihr Selbstbeherrschung üben und sauber handeln.” Als ich noch mit meinem ehemaligen Freund zusammen war, verbot ihm seine Religion voreheliche sexuelle Beziehungen und auch ich war sehr zurückhaltend. Gelegentlich hatten wir intimere Berührungen und dann bekam er hinterher Magenschmerzen, manchmal ging das bis zum Erbrechen. Es ging ihm gut, wenn er mich nicht berührte, aber wenn er es doch tat, bekam er einen Brechreiz. Es gab zahlreiche solche Hinweise. Ich verstehe das so: Wenn wir uns nicht beherrschen, handeln wir nicht verantwortlich gegenüber den Lebewesen. Wenn wir uns beherrschen und nicht tun, was die gewöhnliche Gesellschaft tut, dann sind wir barmherzig und verhalten uns den Lebewesen gegenüber verantwortlich.