Ehemaliger Präsident der Studentenunion der Universität von New York, Ye Ke, redete den chinesischen Studenten im Ausland zu, kein Opfer der Kommunistischen Partei Chinas zu werden (Teil 2)

(Minghui.de) Teil 1: www.minghui.de/artikel/40719.html

Journalistin: Was für eine Beziehung haben Studentenvereine mit chinesischen Konsulaten?

Ye Ke: Das ursprüngliche Ziel der Gründung der Studentenvereine war, neu ankommenden Studenten bei ihrer Unterbringung zu helfen, da diese sich plötzlich in einem fremden Land befinden und solche Hilfe gebrauchen können. Des Weiteren bieten sie Informationen, damit die Studenten untereinander besser Kontakte pflegen können. Die Mitarbeiter arbeiteten freiwillig und unentgeltlich. Weil die Studentenvereine finanziell nicht so gut ausgestattet waren, konnten die Konsulate dort Fuß fassen. Die Vereine hatten nicht die Fähigkeit und die Entschlossenheit, selbständig zu bleiben und so wurden sie stark abhängig von den Konsulaten. Außerdem monopolisieren die Konsulate alle Kontaktkanäle zwischen China und Übersee, weswegen es für sie sehr leicht ist, die Studentenvereine zu steuern und zu kontrollieren.

Überdies versuchen die Konsulate im Namen der Studentenvereine jene Sachen zu erledigen, in die sie sich nicht direkt einmischen sollen oder können. Konsulate haben daher ein starkes Motiv, Studentenvereine auszunutzen. Tatsächlich haben die Konsulate schon seit langem Studentenvereine organisiert, gelenkt und missbraucht. Durch das Eingreifen der Konsulate hat sich die Funktion der Studentenvereine wesentlich geändert.

Journalistin: Wie steuert und kontrolliert Ihrer Erfahrung nach die Kommunistische Partei Chinas die Studentenvereine?

Ye Ke: Erstens ziehen sie die Leiter der Studentenvereine auf ihre Seite und gewähren ihnen persönliche Vorteile. Beispielswiese werden sie regelmäßig zu Treffen in Konsulate eingeladen, auch zu manchen wichtigen Veranstaltungen und sozialen Interaktionen. Falls z.B. wichtige Persönlichkeiten aus China zu Besuch kommen, veranlassen die Konsulate, Studenten zu organisieren, die jene Persönlichkeiten begrüßen. Manche Leiter halten das für eine Ehre. Oder sie werden Politikern und Kaufleuten aus China vorgestellt, auch örtlichen Vereinen, die von der Kommunistischen Partei Chinas gesteuert sind.

Zweitens stellten die Konsulate den Studentenvereinen Gelder zur Verfügung, da chinesische Studenten, die zum Studium in die USA kamen, nicht gerade reich waren; das war zumindest zu meiner Zeit so. Damit mehr Chinesen an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen konnten, wurde kein Vereinsbeitrag und auch keine Veranstaltungsgebühr verlangt.

Es gibt drei Kanäle, aus denen Studentenvereine Finanzmittel bekommen. Zuerst stellen sie einen Antrag dafür bei der Universität. Die Veranstaltungen müssen jedoch allen Studenten zugänglich sein. Normalerweise ist die Unterstützung der Uni nicht so üppig. Der zweite Kanal ist, Sponsoren zu suchen oder Hilfe von gutherzigen Menschen anzunehmen, was auch nur einen kleinen Teil einbringt. Der Hauptteil kommt von chinesischen Konsulaten. Für große Veranstaltungen, wie z.B. die Feier des Mondfestes oder des traditionellen chinesischen Neujahrs, ist die finanzielle Unterstützung der chinesischen Konsulate die Hauptgeldquelle. Als ich Leiter im Amt war, zahlte das Konsulat für jede Veranstaltung 200 bis 700 Dollar. Laut Angaben wurden die Konsulate seit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong noch großzügiger. Daher besteht für die Studentenvereine eine finanzielle Abhängigkeit von den Konsulaten. Im Grunde genommen sind solche finanziellen Unterstützungen selbstverständlich, die Konsulate sind dazu verpflichtet, weil sie das Geld vom chinesischen Volk bekommen. Aber sie benutzen es als Lockmittel, um die Leiter der Studentenvereine zu steuern und zu verschiedenen Dingen anzustiften. Wenn sie sich unterordnen, bekommen sie problemloser und auch mehr Geld. Sie nutzen die Vereine als ein politisches Werkzeug.

Drittens überwachen die Konsulate den E-Mailverkehr innerhalb der Studentenvereine, dadurch dass sie ihre E-Mailadresse hinzufügen lassen. So können sie jede interne Rundmail erhalten und jederzeit die Tendenz überwachen. Weil sie eigentlich nur Spitzel und keine wirklichen Studenten sind, ist diese Methode unaufrichtig.

Viertens, wird die Besetzung der Leiterstellen in Studentenvereinen beeinflusst und kontrolliert. Weil Studentenvereine eine lockere Organisation haben, werden Studenten aus China automatisch und ganz selbstverständlich Mitglieder darin. Oft nehmen jedoch nur ungefähr 20 Prozent an Veranstaltungen teil, oft sogar noch weniger. Als ich den Verein leitete, gab es in der Mailliste 300 bis 500 Leute, aber nur 60 bis 100 kamen zu Veranstaltungen. Das war schon nicht schlecht; alles war freiwillig. Manche waren schon lange hier; manche wohnten weit weg; manche hatten keine Zeit und manche hatten ihre eigenen Bekanntenkreise und kamen deshalb nicht zu den Treffen. Aber zur Wahl, bei der ein Leiter und neue Mitarbeiter gewählt werden sollten, oder zu wichtigen und großen Veranstaltungen kamen mehr als üblich.

Damals wurde über den Leiter des Studentenvereins unserer Universität abgestimmt. Ungefähr einen Monat vorher wurde angekündigt, dass alle sich daran beteiligen könnten und sich als Kandidaten melden dürften. Falls es nur einen Kandidaten gäbe, würde er automatisch Leiter, bei mehren Kandidaten würde abgestimmt werden. Weil die meisten Kandidaten eine Beziehung zu chinesischen Konsulaten hatten, machte das Konsulat sich keine Sorgen und mischte sich auch nicht viel ein. Falls die Kandidaten jedoch Demokratieverfechter oder Leute waren, die dem Konsulat nicht recht waren, verhinderten sie mit verschiedenen Methoden eine Kandidatur. So weit ich weiß, war die Wechselwahl an der Universität Minnesota im Jahr 2004 so ein Fall.

Fünftens, wurde auch andere Unterstützung gewährt, z.B. wurden manchen Vereinen Forum- Server zur Verfügung gestellt.

Journalistin: Wie missbrauchen die Konsulate die Studentenvereine, was müssen sie machen?

Ye Ke: Die Konsulate lassen die Vereine eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, z.B. sollte bei Besuch von wichtigen Persönlichkeiten oder bei großen Feiern eine „feierliche” Stimmung kreiert werden.

Sie forderten die Studentenvereine auch auf, die Tendenz von manchen Gruppen zu beobachten. Solche Sachen können die Konsulate nicht alleine schaffen. Zu meiner Zeit war die Zielgruppe hauptsächlich die der Demokratieverfechter.

Später wurden Konsulate zu Einrichtungen, die die Verfolgung von Falun Gong nach Übersee ausdehnten. Ihre Anforderungen an die Vereine wurden auch deutlicher, z.B. sollten Kritisierungssitzungen gegen Falun Gong organisiert und Unterschriftenaktionen durchgeführt werden. So weit ich weiß, waren viele Mitarbeiter des Studentenvereins nicht persönlich gegen Falun Gong. Sie wurden von den Konsulaten eingeladen und zu einer negativen Stellungnahme gezwungen. Nach der Umformulierung von Medien der Kommunistischen Partei Chinas wurde das gleich zu einem Bericht gegen Falun Gong. So wurde der exportierte Hass wieder nach China importiert und eingesetzt, um die chinesische Bevölkerung zu betrügen.

Bevor eine Veranstaltung stattfindet, übt das Konsulat Druck auf den Studentenverein aus, um die Teilnahme von Falun Gong-Praktizierenden zu verbieten. Solche Diskriminierung ist gegen die Vorschriften einer freien Universität. Normalerweise wagt der Verein nicht, das Verbot öffentlich laut auszusprechen.

Jedes Mal, wenn ich bei Veranstaltungen auftauchte, wurde der Leiter des Studentenvereins ziemlich nervös. Es ist nicht so, dass er mich für gefährlich hält, sondern er hat Angst, dass die Leute des Konsulats mich sehen und ihm Probleme bereiteten könnten. Einmal half ich, einen Stuhl auf die Bühne zu tragen. Als der Leiter mich sah, schickte er mich sofort unter einem Vorwand weg. In anderen Situationen hatte er mich freundlich begrüßt, während er mich völlig ignoriert, wenn die Beamten des Konsulats anwesend sind. Ich kann das nicht verstehen. Daran sehen wir auch, wie die Beamten sie kontrollieren.

Die Konsulate benutzen die Vereine auch dazu, Informationen über Falun Gong-Praktizierende zu sammeln und über ihre Aktivitäten zu berichten. Dadurch verwandeln sie Studentenvereine zu ihren Agentenorganisationen. Viele Leiter können noch nicht einmal durchschauen, was sie da tun. Sie verletzten das Recht und die Freiheit von anderen. Sie kommen auch nicht auf die Idee, dass die Kommunistische Partei Chinas sie als ihre Agenten benutzt. Ein Zuständiger sagte mir, dass das Konsulat nach mir gefragt hätte. Er sagte mir das, weil wir gute Bekannte sind, wobei ihm die Ernsthaftigkeit solcher Sachen nicht bewusst ist.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass die Konsulate vom Geld der Bevölkerung leben und ihm dienen sollten. Sie führen im Ausland die Verfolgungspolitik für die Kommunistische Partei Chinas durch, spielen die Rolle als deren Handlanger und tun Schlechtes. Das ist absolut inakzeptabel. Sie ziehen die Zuständigen solcher Vereine auf ihre Seite, so dass diese Studenten später in der freien Gesellschaft nur schwer Fuß fassen können. Das schadet ihnen. Ich hoffe, dass die Zuständigen der Studentenvereine nicht mehr ausgenutzt werden und sich nicht von kleinen Vorteilen und schönen Worten verlocken lassen. Die chinesischen Konsulate nutzen sie als Kampfmittel; sie sollten sich nicht länger missbrauchen lassen.