Der reine und selbstlose Gedanke ist am aufrichtigsten und am stärksten (Teil 1)

(Minghui.de)

Verehrter Meister! Meine Mitpraktizierenden!

Es ist mir eine Ehre, mit euch Erfahrungen über unsere Dafa-Kultivierung auszutauschen. Obwohl ich euch viel zu sagen habe, ist mein tiefstes Verständnis, dass der reine, selbstlose Gedanke am aufrichtigsten und stärksten ist.

Lernen durch Simultanübersetzungen

Als ich nach Amerika kam, war ich noch sehr jung. Weil mein Stiefvater Amerikaner ist, sprechen wir zu Hause normalerweise Englisch. Aber als ein Praktizierender zu mir sagte, dass ich von Chinesisch ins Amerikanische simultan übersetzen sollte, war ich unsicher, ob ich dazu auch wirklich in der Lage war.

Ich mag es nicht gerne, wenn die Aufmerksamkeit auf mich gerichtet ist. Ich war der Meinung, dass ich beim Übersetzen während unseres Austausches nicht mehr so gut zuhören könnte. Beim ersten Mal war ich nicht sehr aufrichtig und habe nach einer Ausrede gesucht, um nicht übersetzen zu müssen: Ich fand es zu schwierig zuzuhören und gleichzeitig zu übersetzen. Ich konnte es einfach nicht. Natürlich, wenn ich es nicht wirklich will, dann ist es auch zu schwierig. Der Meister hat gesagt: „Ich denke, ob das schwer oder nicht schwer ist, kommt in Wirklichkeit auf den Menschen selber an. Ein ganz normaler gewöhnlicher Mensch, der sich nicht kultivieren will, wird denken, dass die Kultivierung einfach zu schwer und unvorstellbar sei und dass man sich nicht erfolgreich kultivieren könne. Er ist ein gewöhnlicher Mensch und will sich nicht kultivieren, er wird das für sehr schwer halten.»(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 9, Schlussworte)

Nach einigen Erlebnissen wusste ich von der Wichtigkeit einer einheitlichen Kultivierungsumgebung und der Verantwortung eines jeden Dafa-Jüngers. Deshalb möchte ich inzwischen gerne übersetzen, um dem ganzen Körper Energie zu liefern. Seitdem kann ich es auch wirklich gut machen, weil ich aufrichtig bin.

So eine Simultanübersetzung ist stets eine kleine Prüfung, wobei man immer an die Anderen denken muss. Jedes Mal, wenn ich übersetze, mache ich es mit ganzem Herzen, damit die westlichen Praktizierenden den chinesischen Austausch auch wirklich verstehen können. So habe ich eine Brücke zwischen den chinesischen und westlichen Praktizierenden geschaffen, was natürlich für unser Kultivierungsfeld sehr gut ist. Nur wenn ich nicht in einem guten Kultivierungszustand war, wurde ich schnell müde, konnte mich nicht mehr so gut konzentrieren und wollte auch nicht mehr weiter übersetzen, wenn ein Praktizierender länger geredet hatte. Dies war dann immer eine gute Prüfung für meine Nachsicht.

So erkannte ich: nicht weil ich keine Fähigkeit dazu habe, sondern weil ich es nicht tun wollte und auch nicht mein Bestes gab, konnte ich es am Anfang nicht. Jetzt erinnere ich mich stets daran, mein egoistisches Herz loszulassen. Wenn diese Aufgabe vor mir steht, beklage ich mich nicht über andere Praktizierende, sondern frage mich, warum ich es nicht einfach tue. Ich sagte mir auch, dass ich von dem kleinen Mönch, der im Tempel kocht, lernen sollte. Deshalb habe ich keine Angst davor, Koordinator oder Zuständiger zu sein, den Beamten die wahren Umstände zu erklären, als Stabführer im Himmelreich-Orchester zu fungieren, als Journalist zu arbeiten, die Werbeanzeigen zu verkaufen oder die Zeitungen zu verteilen usw. Ich fordere mich selbst immer wieder und behandle diese Sachen nicht mit der Anschauung, dass dies nur eine Sache der Anderen ist.

Lernen im Himmelreich-Orchester

Am Anfang musste man jeden Tag für das Orchester üben, ich wollte also nicht daran teilnehmen, mit der Ausrede, keine Zeit dafür zu haben. Ich bekam aber die Gelegenheit, beim Üben des Orchesters dabei zu sein. So wurde ich neugierig und war erstaunt darüber, wie jeder mit ganzem Herzen und voller Freude übte.

Weil ich sehr groß gewachsen bin, wurde ich gefragt, ob ich nicht Stabführer werden wollte. Sofort kam mein Eigensinn wieder hoch. Manchmal krieche ich immer noch ins Büffelhorn: Ich fragte mich, ob ich der Aufgabe als Stabführer gewachsen und ob dies auch wirklich gut für das Orchester war. Der Praktizierende sagte mir, dass ich mir nicht zu viele Gedanken darüber machen und einfach mitüben sollte.

Als Stabführer war mein Eigensinn der Angst zum Vorschein gekommen, ja nicht mein Gesicht zu verlieren. Weil ich nicht viel geübt und so keine innere Kraft hatte, waren auch meine Bewegungen kraftlos. Ich verstehe, dass der Meister mir meine Schwäche aufzeigte, sodass ich sie loslassen konnte. Einmal, als alle Praktizierenden zusammen übten, war ich mit der Musik verschmolzen, eine Wand in meinem Herzen war gefallen. Ich fühlte mich sehr wohl.

Kurz vor der Parade war ich dann aber doch noch nicht gut genug vorbereitet, so übernahm ein anderer Praktizierender die Rolle des Stabführers. Ich habe nichts zu bereuen, weil ich weiß, dass alles ein Arrangement des Meisters ist, alles ist richtig gelaufen. Ich spielte die Handbecken.

Die Handbecken sind ein unauffälliges Instrument im Orchester, sogar die Praktizierenden, die dieses Instrument spielen, nehmen es nicht so ernst. Bei den Handbecken bekam ich immer wieder die Gelegenheit, meine Xinxing zu erhöhen: wie behandle ich es, wenn Praktizierende ihr Instrument nicht so ernst nehmen usw. Jedes Mal benötigte ich allein zwei Stunden für den Weg zum Üben. Eigentlich spiele ich schon langer Zeit die Handbecken. So gehe ich zum Üben, um es den anderen beizubringen. Wenn die Praktizierenden dies gut üben, klingt die ganze Musik sehr schön.

Nachdem ein Jahr vergangen war, wurde ich abermals gefragt, ob ich nicht als Stabführer mitmachen wollte. Ich fragte nicht nach dem Grund. Aber ich fand, dass ich nach einem Jahr anders war als früher, ich hatte keine Hemmungen, keine Angst. Durch das viele Üben und durch meine Kultivierung hatte ich mich unbewusst verändert.

Der Grund war, dass der Stabführer am 14. Juli nicht an der Parade teilnehmen konnte. Der Termin rückte schnell heran und ich hatte dadurch Hemmungen. Ich wollte den Ruf des Dafa in China Town von Los Angeles nicht aufs Spiel setzen. Die anderen Praktizierenden ermutigen mich jedoch, es war wirklich eine Prüfung meiner aufrichtigen Gedanken. Obwohl ich mit mir selbst nicht ganz zufrieden war, sagte ich mir, dass der Meister da ist und das Fa da ist und ich es mit Sicherheit schaffen konnte. Am 14. Juli gelang es mir dann, als Stabführer erfolgreich vorauszuschreiten.

Dies war ein unvergessene Erfahrung. Es ist nicht leicht, weil man sowohl gut üben als auch das Herz kultivieren muss. Man muss wirklich den Mut haben, hervorzustechen und die ganze Gruppe zu leiten. Man muss sich Vorschläge der anderen anhören, aber darf nicht schwankend sein. Jeder Praktizierende denkt, dass er recht hat, jedoch nicht jeder Vorschlag ist gut. Deshalb muss man sich selbst bewusst machen, was richtig und was falsch ist. Generell kann man sagen, dass diese Aufgabe nicht einfach ist. Als die Parade begann, war alles sehr aufrichtig und ich hatte nur noch den einen Gedanken im Kopf: „Ich muss es gut machen!” Als die Trommeln zu schlagen begannen, war ich ein Teil des Orchesters. Die Musik erfüllte meinen ganzen Körper mit Dafa.

Mein Verhalten in der Familie

Wie viele Praktizierende finde auch ich, dass die Kultivierung in der Familie eine schwierige Sache ist. Schon gleich nach meiner Geburt verließ mein Vater die Familie und flog wieder nach Amerika. Ich habe ihn nie gesehen. Später zog auch ich nach Amerika um. Bevor ich die Universität besuchte, wohnte ich bei meiner Mutter und meinem Stiefvater. Sie sind Atheisten und praktizieren selbst nicht Dafa, aber sie sind auch nicht dagegen. In den Augen meiner Mutter bin ich nur ihr Kind und ein Student. Wie alle Eltern in China fordert sie von mir, meine ganze Zeit nur dem Studium zu widmen. Deshalb erzählte ich ihnen nicht, dass ich die Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung aufkläre.

Ich habe viele Schwierigkeiten erfahren, als ich noch zu Hause war. Zu Hause praktiziere nur ich. Ohne eine Unterstützung der Familie spürte ich physischen und psychischen Druck. In unserer Stadt war ich der einzige Praktizierende, so musste ich alleine die Verantwortung für die Aufklärung über die Tatsachen der Verfolgung tragen. Als dies meine Eltern entdeckten, waren sie sehr verärgert über mich. Sie nahmen mir alle meine Dafa-Bücher und Dafa-Materialien weg und zerstörten die Kassetten. Weil ich noch sehr jung war, wusste ich nicht, das Fa zu schützen und ging diesem Problem immer aus dem Weg.

Weil mein Stiefvater das Bild des Meisters und meine Dafa-Bücher weggeschmissen hatte, bekam er Vergeltung: Beim Angeln rutschte er aus und brach sich dabei die Beine. Darüber war ich natürlich nicht froh, sondern sehr traurig. Die alten Mächten nutzen unschuldige Lebewesen aus, Verbrechen gegen das Fa zu begehen. Die Lebewesen wissen nicht, dass sie im Nebel sind. Aber sie müssen früher oder später dafür bezahlen. Ich sah seine Bitternis und seine Anstrengungen im Leben, ich fühlte, wie klein und schwach das menschliche Dasein ist.

Durch die Fa-Erklärung des Meisters wusste ich, dass man zu den Familienangehörigen barmherzig sein sollte, anstatt in den Gefühlen zu sein. Weil Gefühle egoistisch sind und nicht bedingungslos. Sie sind im Nebel entstanden, und sind nicht rein und schön. Obwohl mir die Wärme der Familie fehlt, versuche ich, meine menschlichen Anschauungen loszulassen und den Hass zu beseitigen. Der Ausgangspunkt dafür ist, an eine gute Zukunft der Anderen zu denken. Wenn ich in diesem Leben nicht das Fa erhalten hätte, wäre ich ein Mensch voller Hass und Feindseligkeit. Alles Bitten meiner Familie hätte ich als ungerecht empfunden und meine Eltern nicht verstehen können.

Meine Mutter ist in der bösartigen Partei-Kultur aufgewachsen. Sie weiß sehr wenig über traditionelle chinesische Kultur. Ihr Herz war nur beim Studium und ihrer Arbeit. Sie hat ständig schlechte Laune und ist auch nicht gesund. Sie erzog mich so, wie es der Meister im Zhuan Falun beschreibt: dass die Eltern von ihren Kindern fordern, schlau zu sein. Früher dachte ich, dass wir einfach zu verschieden seien und was sie mir sagte, vergaß ich schnell. Ich dachte, dass sie keine Praktizierende sei und sie mich einfach nicht verstehen würde. Weil ich nicht nach innen schaute, dachte ich immer, dass sie nicht gut war.

Später entdeckte ich, dass alle Eigensinne, die sie mir auf den Kopf zusagte, richtig waren. Der Meister gab mir durch sie Hinweise, ich erkannte dies nur nicht. Wenn ich sie mit meinen menschlichen Anschauungen betrachte, bin ich in dieser Hinsicht selbst ein gewöhnlicher Mensch. Ich wusste auch, dass ich nicht barmherzig zu ihr war. Ich versuche, mit ihr zu kommunizieren und mich um sie zu kümmern. Ich bat sie, nicht immer so beschäftigt zu sein und sich Zeit zu nehmen, Literatur über die traditionelle chinesische Kultur zu lesen. Ich erzählte ihr von der Schönheit Dafas und erklärte ihr die wahren Umstände der Verfolgung.

Obwohl ich die Sache der Fa-Bestätigung mache, wird mein Studium dadurch nicht behindert. Weil ich die Weisheit vom Dafa bekommen habe, habe ich mein Abitur gut abgeschlossen und kann eine bekannte Universität besuchen. Ich weiß ohne Eigensinn, dass der Meister meine Zukunft sehr gut arrangiert hat. Ich bin nach Los Angeles gezogen und besuche eine berühmte Universität. Mein Hauptfach ist Mathematik.

(Fortsetzung folgt)