Gebt mir meinen Vater wieder

- Tagebuch von Meng Fanquans Sohn (Fotos)

(Minghui.de)

Der Lehrer Meng Fanquan
Meng Fanquang mit seinem kleinen Sohn

Tagebuch: 20. April 2006

Mein Vater wurde wieder festgenommen. Das ist jetzt schon das fünfte Mal.

Ich war an dem Abend allein zu Haus. Sieben oder acht Polizisten stürzten in meine Wohnung. Sie nahmen unseren PC weg, den ich für meine Schularbeiten brauche und meinen MP3-Spieler. Unsere Wohnung wurde durchsucht und alles von oben nach unten gekehrt. Ich war entsetzt und sorgte mich um meinen Vater, weil ich hörte, dass ein Onkel von mir, der Falun Gong praktiziert, im Haftzentrum war. Eines Tages hatte er Durchfall, aber die Polizei erlaubte ihm nicht, auf die Toilette zu gehen. Sie sagten, er solle es zurückhalten. Er wurde sehr schlimm gequält. Das hat mich sehr erschüttert. Ich will mir nicht vorstellen, welche Quälereien mein Vater diesmal erleiden muss.

Wir waren vorher so eine glückliche Familie. Als ich drei Jahre alt war, fingen meine Eltern an, Falun Gong zu praktizieren. Sie stritten und kämpften nicht mehr miteinander, sie wurden sanfter und gesund. Sie sagten oft zu mir, dass ich an andere Menschen denken sollte. Ich weiß noch, wie Mutter und Vater mit mir spielten. Im Juli 1999 verlor ich diese glückliche Familie. Es war so, als ob in einer Nacht der Himmel einstürzte. Unsere Wohnung wurde immer wieder durchsucht. Vater und Mutter wurden immer wieder festgenommen, beschuldigt, geschlagen, in Haft genommen und zur Zwangsarbeit geschickt. In dieser Zeit blieb ich immer allein zu Haus. Meine Klassenkameraden, die nichts über die Verfolgung wussten, sahen mich immer mit seltsamen Blicken an. Ich war im Herzen sehr verletzt. Dieses Mal, als mein Vater wieder gefangen gesetzt wurde, konnte ich nicht länger meine Guzheng spielen lernen, weil meine Mutter mit Handarbeit nicht genug Geld verdiente, um die Stunden dafür zu bezahlen. (Guzheng ist ein traditionelles chinesisches Streichinstrument)

Als ich klein war, wollte ich wirklich ein Polizeibeamter werden. Ich hielt diesen Beruf für heilig. Jetzt durchsucht die Polizei unsere Wohnung, nimmt Geld und andere Sachen weg und verprügelt meine Mutter und meinen Vater. Meine Mutter hatte blutunterlaufene Augen von dem Schlagen. Diese Polizisten sind eine Gangsterbande. Meine Eltern sind gute Menschen. Weil sie standhaft in ihrem Glauben sind, müssen sie all diese Quälereien aushalten. Die Polizei ist dazu da, schlechte Menschen zu verfolgen. Wieso nimmt sie gute Menschen fest? Ich will nicht mehr Polizist werden.

Tagebuch: Am 15. Juni 2007

Vater kam heim und ich war so glücklich! Als ich aber die Augen aufmachte, stellte sich heraus, dass ich nur geträumt hatte.

Vater, ich erlebte diesen Traum lange Zeit und dachte über die Zeit nach, als du noch bei mir warst. Vater, wann kommst du zurück? Du fehlst mir. Sie haben dich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, das war nicht richtig.

Mein Vater ist sehr liebenswürdig und freundlich. Er arbeitet schwer und ist nett zu anderen Menschen. In der Schule halten alle ihn für einen guten Lehrer. In der Nachbarschaft sagen alle, dass er ein guter Mensch ist. Ich liebe meinen Vater sehr.

Warum wurde so ein guter Vater ins Gefängnis gesteckt? Er ist im Gefängnis Jidong. Dort ließ ihn die Polizei nicht schlafen, um ihn zur Aufgabe seines Glaubens zu zwingen. Sie schlagen und foltern ihn. Vater wurde so arg gefoltert, dass er das Bewusstsein verlor. Ich weiß nicht, wie es ihm jetzt geht. Ich mache mir solche Sorgen um ihn.

Mein Vater hat nichts Schlechtes getan. Er wird ungerecht behandelt. Aber wohin könnte ich gehen, um Gerechtigkeit für ihn zu finden? Wer hilft mir? Ich möchte wirklich laut schreien: „Gebt mir meinen Vater wieder! Gebt mir unsere heile Familie wieder!” Freundlich gesinnte Menschen in aller Welt, bitte helft mir! Bitte, helft meinem Vater und allen, die so sind wie er, damit alle Kinder, die so etwas erleiden müssen, wieder eine glückliche Familie haben!