Wang Minlis Leichnam wurde eingeäschert

(Minghui.de) Am 8. August 2007 erhielten die Familienangehörigen der zu Tode gefolterten Falun Gong-Praktizierenden Wang Minli eine Nachricht von der Polizei, dass Wangs Leichnam an dem besagte Tag eingeäschert werde. Die Angehörigen durften zum Krematorium kommen, aber die Angehörigen, die auch Falun Gong praktizieren, durften nicht dabei sein. Als die Angehörigen sahen, dass über 100 Polizisten eingesetzt wurden, um eventuell Falun Gong-Praktizierende festzunehmen, verbreiteten sie die Nachricht nicht. So waren an dem Tag keine Falun Gong-Praktizierenden bei der Trauerfeier anwesend.

Foto von Wang Minli

Der Bruder von Wang Minli kaufte Kleidung für die Tote und wollte jemanden beauftragen, die Verstorbene anzuziehen. Die Angehörigen wollten sehen, wie Wang Minlis Körper aufgrund der Folter verwundet war. Zu ihrer Überraschung hatte Wang Minli bereits ein Totengewand an. Die Polizisten verboten den Angehörigen, den Leichnam anzutasten. So konnten die Angehörigen nur das Gesicht der Verstorbenen sehen. Sie hatte einen sehr schmerzhaften Gesichtsausdruck. Ihre Zähne waren scheinbar locker geworden und standen aus dem Mund heraus. Am Mundwinkel war eine Blutspur zu sehen. Neben dem Leichnam lag Papier mit Blutflecken. Ihr Gesicht war sehr abgemagert, sodass man sie schon fast nicht mehr wieder erkennen konnte. Wang Minli hatte früher 60 kg gewogen, nun sah sie aus, als wenn sie nur noch 30 kg wog.

Der Sohn von Wang Minli konnte sich vor großer Trauer nicht mehr zurückhalten und stürzte zu dem Leichnam seiner Mutter. Er strich über das Gesicht seiner Mutter und weinte schweigend.

Nach der Trauerfeier zwangen Polizisten die Angehörigen, eine so genannte Vereinbarung zu unterschreiben, nach der die Angehörigen zu Wang Minlis Tod schweigen sollten. Wang sei an Krankheiten gestorben und die Behörden würden den Angehörigen 20.000 Yuan (2.000 Euro) „Hilfsgeld" gewähren. Das Geld ist nun beim Rechtsanwalt.

Wang Minlis Mutter ist bereits über 80 Jahre alt. Aus der Befürchtung heraus, dass die ältere Frau den Tod ihrer Tochter nicht ertragen könne, hatten die Angehörigen sie angelogen, Wang Minli sei vor der Polizei geflohen. Wie jedes Jahr bereitete die betagte Frau auch in diesem Herbst für ihre Tochter wieder warme Kleidung und eine Schaumstoffmatte vor. Sie hofft, dass die Tochter bald nach Hause kommen wird.

Nachdem Wang Minli am 15. März 2007 festgenommenen worden war, forderten die Angehörigen immer wieder ihre Freilassung. Die Polizisten behaupteten, es gehe ihr gut und man gebe ihr noch extra gutes Essen. Am 19. Juni erhielten die Angehörigen plötzlich einen Anruf und erfuhren so von Wang Minlis Tod. Wangs Schwester brach am Telefon in Tränen aus und stellte den anrufenden Polizisten die Frage: „Ihr habt doch gestern noch Wang Minli verhört, wie kann es sein, dass sie heute schon gestorben ist. Wie habt ihr sie zu Tode misshandelt?"

Die Angehörigen wollten einen Gerichtsmediziner beauftragen, um eine Autopsie durchzuführen. Die Polizisten der Stadt Jilin lehnten es zwar nicht ab, stellten aber die Bedingung, dass der Gerichtsmediziner von ihnen aufgesucht werden müsse. Die Angehörigen müssten nur das Geld (ca. 4000 Yuan) vorlegen. Die Angehörigen hatten somit keine Wahl und konnten nur die Autopsie aufgeben, denn sie wussten, dass sie von einem durch die Polizei beauftragen Gerichtsmediziner keine Wahrheit erfahren würden.

Da die Angehörigen auf der Aufbewahrung des Leichnams bestanden, übten die Polizisten enormen Druck auf sie aus, um sie zum Nachgeben zu zwingen. Wang Minlis Bruder ist Geschäftsführer eines Pharmaunternehmens. Der Polizist Du Xingze veranlasste die zuständigen Behörden, dem Pharmaunternehmen mehrfache Schikanen, wie z.B. grundlose Besteuerung und Kontrolle, zu bereiten. Schließlich konnte Wang Minlis Bruder es nicht mehr ertragen und stimmte unter großem Schmerz und Trauer gegen seinen Willen der Einäscherung von Wang Minlis Leichnam zu. Danach ging er ans Ufer des Songhua-Flusses und brach in Tränen aus.

Als Wang Minli am Nachmittag des 15. März 2007 von Polizisten der Brigade für Nationale Sicherheit der Polizeibehörde des Stadtteils Changyi, Stadt Jilin, Provinz Jilin, unter der Führung des Polizisten Du Xingze festgenommen wurde, brachte man sie zu einer Polizeieinrichtung für Polizeihunde. Dort wurde sie von Polizisten grausam gefoltert. Die Polizisten flößten ihr fünf Flaschen Senföl ein. Ein Polizist goss sogar eine Flasche Senföl in Wang Minlis Auge, sodass ihr Auge erblinde. Eines ihrer Beine brach durch die Schläge mit einem Holzstab. Später wurde sie ins Jilin-Untersuchungsgefängnis verlegt. Wegen ihrer schweren Verletzungen konnte sie nicht mehr für sich sorgen. Die Polizisten des Gefängnisses verhüllten den Angehörigen gegenüber immer wieder Wangs wahren Zustand. Erst am 19. Juni 2007, als die Beamten merkten, dass Wang Minli bereits im Sterben lag, brachten sie sie in das koalierte 222 Krankenhaus, welches weit entfernt vom Gefängnis liegt. Noch auf dem Weg zum Krankenhaus starb die 43-jährige Frau.

Informationen zufolge wurde Wang Minli im Untersuchungsgefängnis von zwei drogensüchtigen Gefangenen auf Anweisung der Polizei misshandelt. Sie konnte zu jener Zeit nur schwer atmen und fiel in Ohnmacht. Die zwei Insassen gossen kaltes Wasser über sie und traten auf ihren Körper.

Zuvor war Wang Minli mehrmals inhaftiert und Folter ausgesetzt worden. Am 18. Februar 2001 wurde sie von Polizisten der Longtan-Polizeibehörde und Yushujie-Polizeiwache festgenommen. Während der darauffolgenden Gefangenschaft im Untersuchungsgefängnis wurde sie von Polizisten und kriminellen Gefangenen brutal geschlagen. Die Folge war, dass ihre Trommelfelle platzten. Seitdem litt sie unter eingeschränktem Hörvermögen. Später verurteilte man sie zu einem Jahr Arbeitslager. In dem berüchtigten Heizuizi-Frauenarbeitslager in der Provinzhauptstadt Changchun war Wang Minli weiteren Misshandlungen ausgesetzt. Man entkleidete sie und zwang sie, im windigen Durchgang zu frieren. Man peitschte sie mit einem Ledergürtel oder schlug mit Holzstöcken auf sie ein, versetzte ihr Stromschläge ... Erst als Wang Minli aufgrund der Folter im Sterben lag, brachten die Polizisten sie nach Hause, um keine Verantwortung tragen zu müssen. Am 13. Mai 2003 drangen der Polizist Du Xingze und mehrere andere Polizisten in Wangs Mietwohnung ein, um sie festzunehmen. In Not sprang Wang Minli durch das Fenster im 6. Stock hinaus und wurde dabei schwer verletzt. (Details siehe www.minghui.de/artikel/11016.html) Später befand sich Wang Minli stets auf der Flucht.