Die Stimmung von Nie wieder beim Fackellauf für Menschenrechte in München (Fotos)

(Minghui.de) Am 25. August um 11:00 Uhr vormittags erreichte der Fackellauf für Menschenrechte den Olympiapark in München. Der Fackellauf hatte in Athen begonnen und führte durch Berlin, bevor er München erreichte. Hauptveranstalter des Fackellaufs in München war die CIPFG (Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong) gemeinsam mit der IGFM (ISHR, der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Deutschland), der UOKG (Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft) und der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus, dem Verband für ein Demokratisches China, der Studentenvereinigung von Deutschland und der Innermongolischen Volkspartei. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf Chinas Menschenrechtsverbrechen und forderte ein Ende der Verfolgung von Falun Gong und anderer Gruppen.

Ein Vertreter der CIPFG las eine Erklärung und einen offenen Brief an die deutsche Kanzlerin Dr. Merkel vor. Unter anderem sprachen Herr Fei Liangying, der Vorsitzende des Verbands für ein demokratisches China, und Frau Dai Zhizhen, die Frau eines Falun Gong-Praktizierenden, der von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu Tode gefoltert worden war. Die Professorin Ines Geipel, eine berühmte ehemalige Athletin aus der früheren DDR und Botschafterin des Fackellaufs für Menschenrechte in Deutschland, ließ bei der Kundgebung ihre Rede verlesen.

Die CIPFG schreibt an die deutsche Bundeskanzlerin Merkel sowie an die chinesischen Führer Hu und Wen

Fotos von Mitgliedern der CIPFG: (oben) David Kilgour, Kanadas ehemaliger Staatssekretär und Mitverfasser des Berichts „Blutige Ernte” über die Einzelheiten des Organraubs, derzeit unterwegs in China; Rabbi Dr. Reuven Bulka, Religionsführer und Gelehrter, Vorsitzender des Ausschusses für Organspender der Nieren-Stiftung Eastern Ontario, Kanada, und Präsident der CIPFG, Sektion USA-Kanada; Lai Ching-te, Vorsitzender der CIPFG in Asien, auch ein Mitglied der Legislative Yuan in Taiwan; (unten) Baronin Caroline Cox, Abgeordnete des House of Lords (UK), Präsidentin der CIPFG Sektion Europa; und Andrew Bartlett, Senator der Australischen Demokraten, Co-Vorsitzender der CIPFG Sektion Australien.

Vertreter von vier Sektionen der CIPFG schrieben auf Erbitten ihrer Mitgliedschaft, die über 300 internationale Abgeordnete, Regierungsbeamte, Religionsführer, Anwälte, Ärzte und Menschenrechtsaktivisten umfasst, an die deutsche Kanzlerin Merkel und baten sie um ihre Hilfe, die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh zu stoppen und während ihres Besuches in China am folgenden Tag einen Brief der CIPFG an den chinesischen Präsidenten Hu Jintao und den Premierminister Wen Jiabao zu übergeben.

Feierliche Gesuche im offenen Brief der CIPFG an Hu und Wen

1. Beenden Sie sofort die Verfolgung von Falun Gong und lassen Sie alle Praktizierenden, die aufgrund ihres Glaubens eingesperrt sind, frei.

2. Beenden Sie die Verfolgung von Freunden, Unterstützern und Anwälten von Falun Gong-Praktizierenden (z.B. Gao Zhisheng, Li Hong).

3. Führen Sie Gespräche mit der CIPFG, um Einzelheiten über die Öffnung von Arbeitslagern, Gefängnissen, Krankenhäusern und ähnlichen geheimen Einrichtungen für eine Inspektion der unabhängigen Ermittler der CIPFG zu planen.

In ihrem offenen Brief an Hu und Wen erklärten sie: „Wir sind Einzelpersonen und Organisationen, die in Sorge um die soziale Gerechtigkeit und die grundlegenden Menschenrechte sind. Die Verfolgung, die die Falun Gong-Praktizierenden in China in den vergangenen acht Jahren ertragen mussten, ist sehr schwerwiegend und wir haben den Eindruck, dieselben Erfahrungen zu machen. Basierend auf Berichten der Vereinten Nationen und anderer bekannter Menschenrechtsorganisationen sowie auf umfangreichen Berichterstattungen in den Medien auf der ganzen Welt fanden wir heraus, dass bereits Tausende von unschuldigen Falun Gong-Praktizierenden an den Folgen der Verfolgung gestorben sind. Ferner waren wir schockiert, als wir von den Foltermethoden, mit denen die Praktizierenden misshandelt werden, und von den Schäden, die ihrem Leben zugefügt werden, erfuhren. Außerdem sind wir höchst beunruhigt über die Berichte hinsichtlich des staatlich sanktionierten Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden. Da wir wissen, dass sich Zehntausende von Falun Gong-Praktizierenden in ganz China weiterhin in Haft befinden und Folter sowie Organraub gegenüberstehen, können wir nicht länger schweigen.”

Menschenrechtssituation in China verschlechtert sich

Der Direktor der IGFM Arbeitsgruppe München erklärte, die IGFM sei eine gemeinnützige Organisation, die schon seit mehr als 30 Jahren für die weltweite Verwirklichung der Menschenrechte arbeite. Die Organisation unterstützt Menschen, die sich gewaltlos für die Verwirklichung der Menschenrechte in ihren Ländern einsetzen oder verfolgt werden, weil sie ihre Rechte einfordern. Der Schwerpunkt der IGFM Zweigstelle in München liegt auf China und Tibet. Ein Jahr vor der geplanten Eröffnung der Spiele in Peking können weder chinesische Dissidenten und Demokraten noch die Exilorganisationen der Tibeter und Uighuren von Verbesserungen berichten. Auch keine der internationalen Menschenrechtsorganisationen hat Verbesserungen feststellen können. Die IGFM glaubt, dass das chinesische Regime keine Anstrengungen gemacht hat, die Menschenrechtssituation zu verbessern. Was die Verfolgung der Falun Gong-Bewegung betrifft, muss man sogar von einer drastischen Verschlechterung der Menschenrechte reden!”

Lassen Sie nicht zu, dass sich die Gräueltaten der Geschichte wiederholen

Der Ehemann der australischen Falun Gong-Praktizierenden Dai Zhizhen wurde im Juli 2001 zu Tode gefoltert, weil er Falun Gong praktizierte. Sie und ihre Tochter reisen seither um die Welt und erzählen ihre Geschichte. In ihrer Rede sagte Dai Zhizhen: „Vor einigen Tagen habe ich das Konzentrationslager Dachau bei München besucht. Niemand kann dort mit einem Lächeln hinausgehen. Der Organraub an lebenden in China ist eine Wiederholung dessen. Wir müssen etwas unternehmen, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt.”

Olympia-Fan unterstützt den Fackellauf für Menschenrechte

Herr Nehring aus Deutschland hatte die Gelegenheit, den Fackellauf anzuführen und lief mit der Fackel in der Hand voran. Bezüglich des Flyers, den er einige Zeit zuvor bekommen hatte, sagte er: „Ich nahm den Flyer mit nach Hause und suchte dann im Internet nach Informationen. Dort hatte ich einiges darüber erfahren, was sich in den letzten Jahren in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen und Organraub in China zugetragen hat. Ich war zutiefst erschüttert über die mittlerweile zahlreichen Berichte unterschiedlichster Quellen. Ich unterstütze den Boykott der Olympischen Spiele 2008 in Peking. Bereits seit 1964 bin ich begeisterter Olympia-Fan: War als Zuschauer 1972 in München, 1976 in Innsbruck, 1980 in Lake Placid und Moskau sowie 1984 in Sarajevo live dabei.

Das IOC hat eine moralische Verpflichtung gegenüber der Wahrung der Menschenrechte in den gewählten Austragungsorten - so auch in China! Die Olympischen Spiele dürfen nicht ohne Auflagen und Resolutionen in Peking stattfinden, wenn zur gleichen Zeit Menschen gefoltert, getötet und ihnen Organe gewaltsam entnommen werden. Damit ist nicht nur der olympische Gedanke, sondern auch der olympische Geist, der für Frieden, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit aller Menschen steht, in Gefahr, zur Farce zu werden.

Das Olympische Komitee ist damit schlechthin unglaubwürdig.

Ich und viele andere hoffen, dass alle Gräueltaten irgendwann bewiesen sind und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Dann ist es aber für den olympischen Gedanken zu spät. Deshalb wollte ich nach München kommen, um am Fackellauf für Menschenrechte teilzunehmen.”

Öffentliche Unterstützung

Der Fackellauf für Menschenrechte erregte die Aufmerksamkeit vieler Menschen. Einige, die im Olympiapark joggten, nahmen am Fackellauf teil. Auch Martin Schankola interessierte sich für den Lauf und beteiligte sich daran. Er war der Ansicht, dass diese Veranstaltung den Menschen eine gute Gelegenheit bietet, etwas für die Menschenrechte zu tun.

Martins Freund erhielt die Informationen über den Lauf bereits einige Tage zuvor. Er sagte: „Als ich von der Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden hörte, wusste ich, dass ich etwas dagegen unternehmen musste. Ich habe die Informationen über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh gelesen.”

Als die Zwillingsschwestern Lisa und Sonia von dem Fackellauf erfuhren, dachten sie, dass dieser Lauf sehr sinnvoll sei, weil Praktizierende in China für das Üben von Falun Gong verfolgt werden.

Eine Schande in der Geschichte Münchens

Seit München vor 800 Jahren gegründet wurde, hat es Höhen und Tiefen erlebt. In der Geschichte gab es das dunkle Zeitalter Münchens. Dachau ist eine kleine Stadt im Norden Münchens, in der sich ein Konzentrationslager befindet, das im deutschen Reich benutzt wurde. Als Hitlers Regime die Juden verfolgte, flohen einige Juden aus dem Arbeitslager und schleusten Informationen heraus. Die Menschen schenkten der Verfolgung keine Beachtung, und jene, die davon erfuhren, glaubten nicht daran. Einige Regierungen schwiegen, um Hitler nicht zu beleidigen. Wenn nur ein paar Menschen aufgestanden wären, um für die Juden zu sprechen, hätten viele Leben gerettet werden können. Aber die Menschen versäumten diese Gelegenheit. Nach dem Krieg kamen die Verbrechen, die in dem Konzentrationslager stattgefunden hatten, ans Licht. Die Menschen waren schockiert und haben geschworen: „Nie wieder.”

München ist die dritte Stadt als Gastgeber des Fackellaufs für Menschenrechte, dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Schande zu bereinigen.