Wenn man mit den Fehlern anderer konfrontiert wird, sollte man unbedingt nach innen schauen

(Minghui.de) Vor einigen Tagen rief mich meine Mutter an und bat mich, sie zu Hause (meine Eltern wohnen auf dem Land) zu besuchen. Sie gab an, einige Hausarbeiten zu haben und bat mich, diese zu erledigen. So ließ ich alles stehen und liegen und trat sofort meine Reise nach Hause an. Als ich in meinem Elternhaus ankam, fand ich das Haus unordentlich und mit Abfall und Trümmern angefüllt vor; neben der Mülltonne lagen haufenweise Abfallreste. Es war gerade Herbst und im Garten lagen außerdem noch überall heruntergefallene Blätter. Ich dachte: „Wir alle in dieser Familie sind Praktizierende. Ganz gleich, wie beschäftigt wir sind, sollten wir alle Aufgaben ordentlich erledigen und nicht vergessen, unsere Umgebung sauber zu halten. Wir sollten nicht im Dreck leben! Wie kann das Haus eines Praktizierenden so aussehen?” Während ich mich über diese Situation ärgerte, räumte ich schnell auf.

Am nächsten Tag herrschte wieder Unordnung. Schon wieder lag der Abfall neben der Mülltonne. Ich lief ins Haus und beschwerte mich bei meiner Mutter und Schwester. Noch bevor ich damit fertig war, sagte meine Mutter zu mir: „Warum schaust du nicht nach innen?” Ich erkannte sofort den tieferen Sinn dieses Satzes und war tief berührt. Sogleich beruhigte ich mich und musste anschließend darüber lachen. Meine Beschwerden und Klagen waren wirklich unpassend. Warum war ich im Herzen so unausgeglichen? War es deswegen, weil ich für meine harte Arbeit nicht genügend gewürdigt wurde? Nein. Waren meine Anforderungen zu hoch? Nein. Während des Essens grübelte ich weiter: Warum war ich so unausgeglichen? Warum bat mich meine Mutter, nach innen zu schauen?

Nach dem Mittagessen, als ich mir die Nachrichten von NTDTV ansah, musste ich immerzu an die Worte meiner Mutter denken: „Warum suchst du nicht im Inneren?” Ich sagte zu mir: „Ihr Lieben, ihr kümmert euch nicht darum, eure Umgebung ordentlich und sauber zu halten. Ihr steckt den Abfall nicht einmal in den Abfalleimer. Obwohl ich mich noch immer ärgerte, versuchte ich, einen Schlussstrich unter diese Angelegenheit zu ziehen. Ich dachte mir, dass aus meiner Sicht gesehen meine Haltung in dieser Angelegenheit nicht falsch war! Weshalb sollte ich deswegen in meinen Inneren suchen? Anschließend ließ ich mir alles von Anfang an noch einmal durch den Kopf gehen. Als ich zum Ausgangspunkt kam, bevor und nachdem ich mich zu ärgern begonnen hatte, fiel mir plötzlich auf, dass ich mich bei der Müllbeseitigung und beim Saubermachen als Dritte gefühlt hatte - als eine Außenseiterin - so, als ob ich ihnen nur helfen würde, Dinge zu erledigen. Ich fühlte mich nicht als ein Mitglied der Familie, und ich wollte auch nicht wahrhaben, dass meine Mutter sehr viel zu tun hatte. Auch realisierte ich nicht, dass auch ich für die Hausarbeit mitverantwortlich war.

Als mir all das durch den Kopf ging, fühlte ich mich im Herzen plötzlich viel wohler. Ich teilte mein Verständnis meiner Mutter mit. Lächelnd sagte sie zu mir: „Das hört sich jetzt schon viel besser an.” Ich stellte in der Tat fest, dass mich diese Gesinnung während der Fa-Berichtigung und der Errettung der Lebewesen tatsächlich gehemmt hatte. Es kam mir immer so vor, dass ich nur dem Meister oder den Mitpraktizierenden half, Dinge zu erledigen und ich erkannte nicht, dass die Errettung der Lebewesen meine eigene Verantwortung war. Aus diesem Grund hatten viele Dinge nicht den erwünschten Effekt. Nachdem ich alle diese Gedanken durchgegangen war, erkannte ich, dass mein Herz viel ausgeglichener und ruhiger wurde.

Es gab noch eine weitere Situation. Mein Sohn besucht ein Schulinternat und kommt alle zwei Wochen nach Hause. Eines Morgens, als wir das Haus verlassen wollten, frage ich ihn: „Bist du fertig?” Mein Sohn nickte. Wir eilten schnell zur Schule, denn ich wollte zeitig wieder zu Hause sein, weil viele Projekte für Dafa auf mich warteten, und ich schon eines nach dem anderen vorbereitet hatte. Meine Zeit war kurz bemessen. Als wir an der Schule ankamen, frage ich meinen Sohn: „Du hast doch nicht deine Essenskarte vergessen, oder?” (In der Schule meines Sohnes müssen die Schüler für das Essen mit Karten bezahlen). Tatsächlich hatte mein Sohn die Essenskarte zu Hause vergessen. Ich wurde sehr zornig und beschimpfte ihn, und auch auf dem gesamten Heimweg kritisierte ich ihn wieder und wieder. Mein Sohn hörte mir stillschweigend zu. Wir waren schnell zu Hause angekommen, fanden die Essenskarte und erreichten die Schule, noch bevor sein Unterricht begann.

Als ich wieder daheim angekommen war, setzte ich mich aufs Sofa und dachte über mein schlechtes Verhalten nach. Wieso war ich wegen so einer Kleinigkeit so aufgebracht? Immer wieder suchte ich in mir und stellte fest, dass ich zu eigensinnig auf meine eigenen Termine war. Als wir uns das erste Mal auf dem Weg zur Schule befanden, hatte ich die ganze Zeit über ausschließlich meine Termine im Kopf gehabt. Das war der Grund, warum wir in diese unerfreuliche Situation geraten waren.

Als ich mir die letzten Jahre ins Gedächtnis rief, stellte ich fest, dass ich im großen Ausmaß Eigensinne im Bereich der Zusammenarbeit, meinen eigenen Arrangements oder meinem Zustand hatte. Oberflächlich gesehen können manche Angelegenheiten einen guten Eindruck machen, später jedoch können sie problematisch werden. Der Grund dafür war, dass ich die Eigensinne des Egos nicht losgeworden war. Anders ausgedrückt, wenn wir in Projekten für Dafa involviert sind, sollten wir umsichtig vorgehen, unseren Kultivierungszustand erhöhen und unsere Fehler rechtzeitig korrigieren. Nur dann sind wir während der Projekte in einem guten Kultivierungszustand und werden gute Resultate erzielen können.

1. Januar 2008