Mein Vater und mein Bruder wurden durch die Verfolgung getötet (Fotos)

(Minghui.de) Am 19. September 1999 wurde der Falun Dafa-Praktizierende Yu Zhenyi aus Harbin, Provinz Heilongjiang festgenommen und ohne rechtliche Grundlage eingesperrt. Im September 2001 wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Damals war er bereits gefoltert worden. Im April 2002 wurde er in das dritte Gefängnis Harbin überführt. Am 25. April 2002 brachte ihn seine Familie zu einer Notbehandlung aus dem Zwangsarbeitslager Wanjia in das zweite Krankenhaus, das zur medizinischen Universität Harbin gehört. Eine Untersuchung ergab, dass ihm brutal auf den Kopf geschlagen worden war und schwere innere Verletzungen hatte. Er starb am 14. Mai 2002. Sein Vater, Yu Guanyun, wurde im Juli 2002 festgenommen und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er starb am 11. Januar 2003 infolge der Folterungen, die er im Zwangsarbeitslager Changlinzi und im Krankenhaus des Zwangsarbeitslagers Wanjia in Harbin erlitten hatte. Um der wahrscheinlichen Verhaftung zu entgehen, ist sein jüngerer Bruder Yu Zhenxiong in den letzten fünf Jahren nicht mehr nach Hause gekommen.

Yu Zhenyi (links), sein jüngerer Bruder Yu Zhenxiong (rechts) und in der Mitte ihr Vater Yu Guanyun


Die Geschichte von Yu Zhenxiong:

Am 19.September 1999 verhaftete die Polizei meinen älteren Bruder Yu Zhenyi, weil er Falun Dafa-Bücher druckte. Danach ging mein Vater zur Polizeibehörde und zur Staatsanwaltschaft, immer hin und her. Mein Bruder wurde im Internierungslager festgehalten. Die beiden Institutionen schoben einander den Fall zu und wollten damit nichts weiter zu tun haben. Er war zwei oder drei Jahre lang dort eingesperrt - ohne irgendeine Erklärung.

Zhenyis Gesundheit verschlechterte sich schnell. Er kam in eine andere Zelle, die sich „Gaojian” nannte. Diese war ein wenig besser als die anderen Zellen, da darin weniger Menschen untergebracht waren und er dort ein wenig Reis im Essen hatte. Wir mussten aber 700 Yuan im Monat bezahlen, damit er dort bleiben konnte.

Jedes Mal wenn wir ihn sahen, war er sehr entschlossen bei seiner Kultivierung und zeigte, dass er nicht aufgeben würde.

Anfang 2002, zwei Jahre nach seiner Festnahme, wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, fälschlicherweise beschuldigt, ein „illegales Geschäft” betrieben zu haben. Er kam in ein Gefängnis in Beian der Provinz Heilongjiang. Wenig später bekam mein Vater die Nachricht, dass er in das Internierungslager Nangang in Harbin zurückgebracht worden war, weil eine ärztliche Untersuchung ergeben hatte, dass er an Tuberkulose leide. Er war sehr schwach, aber sie hielten ihn trotzdem in einer Zelle ohne Tageslicht.

Im April 2002 kam mein Bruder in das dritte Gefängnis von Harbin. Ich besuchte ihn dort mit meinem Vater und einem Freund. Durch endlose Eisentüren hindurch erreichten wir schließlich das Gefängniskrankenhaus. Wir fanden ihn schrecklich abgemagert vor. Da er die Übungen nicht machen, das Fa nicht lernen konnte und in so einer fürchterlichen Umgebung in der Zelle eingekerkert war, befand er sich in einem Zustand von Bewusstlosigkeit.

Nur einen Tag nachdem wir nach Hause gekommen waren, erhielten wir gegen 21:30 Uhr einen Anruf von Beamten des Zwangsarbeitslagers Wanjia. Sie sagten, dass mein Bruder im Sterben läge und wir kommen sollten, um ihn noch ein letztes Mal zu sehen. Ohne uns zu benachrichtigen, hatten sie ihn aus dem Krankenhaus in das Zwangsarbeitslager verlegt. Ich fragte sie, warum er im Sterben läge, wo ich ihn noch vor ein paar Tagen in gutem Zustand gesehen hätte. Mein Vater und ich fuhren in einem Krankenwagen in das Lager. Wieder durch endlose Eisentüren erreichten wir das Lagerkrankenhaus im dritten Stock. Unter der Leitung der Polizei sahen wir meinen Bruder auf einer Trage liegen. Er atmete schwer und seine Kehle war voll von Schleim. Sein unterer Vorderzahn war ausgebrochen, er hatte nur noch eine dünne Schicht Zahnfleisch am Gaumen. Er hatte sein Bewusstsein verloren. Ich hatte nicht die Absicht, mit der Polizei darüber zu sprechen, warum mein Bruder so ein Ende nehmen musste. Sie sollten eine Bürgschaft für ärztliche Behandlung für ihn beantragen. Es dauerte eine Stunde, bis die Bürgschaft angenommen wurde. Um Mitternacht kam er ins zweite Krankenhaus von Harbin, welches mit der medizinischen Universität verbunden ist. Eine dortige Untersuchung ergab, dass ihm heftig auf den Kopf geschlagen worden war, er viele innere Verletzungen hatte und seine Lunge durchlöchert und mit Tuberkulose infiziert war. Das Krankenhaus weigerte sich, ihn aufzunehmen.

Während mein Bruder im Krankenhaus war, standen immer zwei Polizisten vor dem Zimmer. Weil dieses Krankenhaus nicht für ansteckende Krankheiten ausgerichtet war, baten sie mich, ihn in ein anderes Krankenhaus zu bringen. Ich bat die Polizei um Hilfe, aber sie meinten, das sei nicht ihre Aufgabe. Später stellte man sein Bett auf den Flur und er kam allmählich ohne Medikamente wieder zu sich. Ich wusste, dass dies die Kraft des Dafa war. Er erzählte mir, dass er im Gefängnis Injektionen mit Leitungswasser bekommen habe. Auch fünf oder sechs andere Menschen hätten sie bekommen. (Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass das chinesische Leitungswasser schlecht ist und man es nur abgekocht trinken kann.)

Während seines Aufenthalts im Krankenhaus lief ich zwischen dem Krankenhaus, dem Internierungslager und der Staatsanwaltschaft hin und her, um die Erlaubnis zu bekommen, seine Haftzeit außerhalb des Gefängnisses abzuleisten. Es näherten sich die Tage der Feierlichkeiten zum 1. Mai und bei der Staatsanwaltschaft wollte man sich nicht mit meiner Bitte beschäftigen. Sie sagten sogar, es sei besser, wenn er sterben würde. Später fürchteten zwei Direktoren des Internierungslagers, dass mein Bruder in ihrem Gewahrsam sterben könnte. Um diese Verantwortung los zu werden, versuchten sie für uns mit den Leuten der Staatsanwaltschaft in Kontakt zu kommen. Schließlich gelang es uns, alle diese Vorgänge positiv abzuschließen.

Schließlich kam mein Bruder nach Hause. Ich dachte, dass nun alles in Ordnung sei und wir warteten nur darauf, dass er wieder gesund würde. Aber er wurde immer wieder von Zeit zu Zeit bewusstlos. Am 14. Mai 2002 starb er und verließ uns für immer.

Weniger als drei Monate nach dem Tod meines Bruders wurde mein Vater von Beamten der Sicherheitsbrigade der Polizeibehörde von Ost-Harbin festgenommen, als er Falun Dafa-Plakate an der Straße aufhängte. Sie kamen mit meinem Vater nach Hause. Ohne rechtmäßiges Dokument und obgleich mein Vater bei ihnen war, nahmen sie unsere Hausschlüssel, schlossen die Tür auf und betraten unsere Wohnung. Sie beschlagnahmten alle unsere Dafa-Bücher, Fotos, Videobänder und die Artikel des Meisters. Sie stahlen außerdem 2.000 Yuan in bar, die mein Vater in einen Briefumschlag getan hatte.

Mein Vater wurde ins Internierungslager der Polizeibehörde Taiping der Stadt Harbin gesperrt. Nach einigen Tagen wurde er ins Zwangsarbeitslager Changlinzi der Stadt Harbin überführt. Im Januar 2003 rief ich das Lager an, um etwas über ihn zu erfahren. Der Leiter der 1. Brigade, in welcher er eingesperrt war, Li Jinhua, beantwortete den Anruf und sagte: „Ihr Vater ist nicht mehr hier. Wegen seiner Herzbeschwerden wurde er ins Krankenhaus des Zwangsarbeitslagers Wanjin verlegt.” Am nächsten Tag ging ich in jenes Krankenhaus. Dort war mein Bruder gefoltert worden und nun war auch mein Vater dort! Ich war sehr besorgt, was dort wohl geschehen würde.

Ich stieg die Treppe hinauf und sah meinen Vater. Er war bis auf das Skelett abgemagert. Er stand hinter Gittern und hatte nur ein Unterhemd und eine Pyjamahose an, die zu groß war und ständig herunterrutschte. Ich weiß nicht mehr, was er sagte. Ich weiß nur, dass er sagte, die kriminellen Gefangenen erlaubten ihm nicht, Wasser zu trinken.

Nach meinem Besuch im Lager stellte ich einen Antrag, um meinen Vater zur ärztlichen Behandlung freizubekommen. Aber mehrere Tage später, am Abend des 10. Januar 2003, bekam ich einen Anruf von Li Jinhua. Er sagte, dass sich mein Vater in einem sehr schlechten Gesundheitszustand befände, ich solle ihn am kommenden Tag, einem Sonnabend, besuchen. Wenn es sich um keine dringende Angelegenheit gehandelt hätte, so würden die Autoritäten nicht ihr Wochenende dafür geopfert haben. Im Auto sagte Li Jinhua zu mir: „Ich muss Ihnen sagen, dass Ihr Vater schon tot ist. Er soll sofort verbrannt werden. Machen Sie keinen Ärger, sondern akzeptieren Sie es einfach!”

In der Gefangenschaft hatte ich meinen Vater zweimal besuchen können. Er sagte kein Wort über das Zwangsarbeitslager, weil er mich nicht aufregen wollte. Er muss schwere Folterungen erlitten haben, was ich nicht bemerkt habe. Aber nachdem, was er ein paar Tage vor seinem Tode sagte, ließen ihn die kriminellen Gefangenen weder essen noch trinken. Es ist also möglich, dass er verhungert ist.

Ende 1999 war mein Vater zum Platz des Himmlischen Friedens gegangen, um für Falun Dafa zu appellieren. Er wurde 15 Tage lang ohne rechtliche Grundlage eingesperrt. Im Juli 2000 ging er wieder dorthin, wurde festgenommen und für 50 Tage eingesperrt. Er war erst 61 Jahre alt, als er starb.

Nachdem mein Vater getötet worden war, beobachtete mich Shi Chanjing, der Direktor des Arbeitslagers Changlinzi, ständig. In den vergangenen fünf Jahren musste ich von Ort zu Ort wandern und konnte nicht nach Hause gehen.

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http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2003/2/1/31581.html