Ehemaliger Professor der Tsinghua Universität entlarvt die Verfolgung von Falun Gong (Foto)

(Minghui.de) Am 27. August 2008 entkam Dr. Xu Yan, ehemaliger Professor an der Fakultät für Bauwesen an der Tsinghua Universität, mit seiner Familie aus China nach Chicago, Illinois. Er wurde von seinen ehemaligen Kollegen von Tsinghua und seinen Freunden herzlich begrüßt. Während des Interviews sprach Dr. Xu über sein Leben, besonders darüber, wie er wegen des Praktizierens von Falun Gong in China verhaftet und gefoltert wurde.

Dr. Xu Yan und seine Familie kamen am O'Hara Flughafen in Chicago an


Hervorragender Lehrer: Dr. Xu gewinnt 11 von 36 Preisen seiner Fakultät

Dr. Xu begann vor 13 Jahren seine Lehrtätigkeit an der Fakultät für Bauwesen an der Tsinghua Universität. Als er anfing, gab es viel Arbeit und Druck. Er hatte einen Nervenzusammenbruch und konnte nachts nicht schlafen. Dann lernte er im Jahr 1995 Falun Gong kennen. Er erklärte: „Ich las das Buch „Zhuan Falun” an einem Tag ganz durch. Ich war sehr entspannt und schlief sofort danach ein. Ich war nie mehr wieder schlaflos.”

Xu wurde tatkräftig und seine Arbeitsleistung am Arbeitsplatz verbesserte sich deutlich. Er gewann viele Preise wegen seiner sorgfältigen Arbeit. Sogar nationale Preise für seine hervorragende Pädagogik und Forschung gewann er. Von den Studenten bekam er in vielen Semestern die höchste Bewertung an seiner Fakultät. Einer seiner Studenten sagte über ihn folgendes: „Der beste Lehrer seit meiner Mittelschulzeit». Er wurde auch mehrere Semester hintereinander als einer der Dozenten geführt, die zu den Top-5 an der Universität gehörten. Jeder, der unter die Top-20 kam, konnte einen „lachenden Smiley” gewinnen. In einem Semester gewann Xu 11 von 36 an 30 Dozenten zu vergebende Preise in seiner Fakultät.

Der Beginn der Verfolgung von Falun Gong

Im Juli 1999 begann die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong zu verfolgen. Das „Büro 610” der Universität und der Sekretär der Parteikommission der Fakultät machten Xu plötzlich zu einem Mitglied der sportlichen Arbeitseinheit und zwangen ihn, sich häufig mit ihnen zu treffen und sich bei ihnen zu melden.

Xu sagte im Interview: „Falun Gong lehrt mich, ein guter Mensch zu sein. Ich war ein guter Lehrer und Forscher und eines der besten Mitglieder der Fakultät. Der Dekan und meine Kollegen hielten viel von mir und kümmerten sich nicht darum, dass ich Falun Gong praktizierte. Alle Studenten wussten, dass ich Praktizierender bin und viele hielten heimlich nach mir Ausschau.”

Als die Angestellten des „Büro 610” sahen, dass Xu nicht mit dieser Praktik aufhören würde, drohten sie ihm mit dem Verlust seines Arbeitsplatzes, wenn er weiterhin Falun Gong praktizieren würde. Xu erklärte ihnen: „Wenn Sie mich hinausschmeißen wollen, dann müssen sie eine offizielle Bekanntmachung herausgeben und der gesamten Universität mitteilen, dass ich entlassen wurde und zwar nicht wegen meiner Arbeit, sondern wegen meines Glaubens, weil ich Falun Gong praktiziere. Sie sprachen nie wieder darüber.”

Ins Arbeitslager gesteckt, unschuldige Familienangehörige hineingezogen

Am Morgen des 13. März 2006 brachen zwei Dutzend Beamte vom Haidian Büro für öffentliche Sicherheit ohne Identifikation in Dr. Xus Haus ein und suchten nach Materialien, die mit Falun Gong zu tun hatten. Als sie Falun Gong-Bücher fanden, füllten sie an Ort und Stelle einen leeren Durchsuchungsbefehl und einen Verhörbefehl aus und verwendeten diese zur Verhaftung von Xu und seiner Frau.

Herrn Xus Frau wurde einen Tag nach der Festnahme freigelassen, doch er wurde in das Internierungslager Haidian gebracht. Am nächsten Tag wurde Herr Xu vor Gericht gestellt und zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt.

Ein Polizist erklärte folgendes: „Für uns ist es gefährlich Kriminelle zu fangen, doch nicht Falun Gong-Praktizierende. Wir bekommen für die Verhaftung von Praktizierenden finanzielle Belohnungen.” ... „Wir fangen jetzt Falun Gong-Praktizierende zur Vorbereitung der Olympischen Spiele in zwei Jahren. Wir wollen ihnen Angst machen, so dass sie, auch wenn sie vor den Olympischen Spielen freigelassen werden, nicht wagen sich zu rühren.”

Herr Xu erklärte, dass dies totaler Staatsterrorismus sei: „Meine Frau musste die wirtschaftliche Sorge um die gesamte Familie alleine tragen und stand unter starkem seelischem Druck, weil sie sich um mich sorgte. Meine Tochter war 14 und war als Schülerin hervorragend genug, dass sie an der der Tsinghua Universität angeschlossenen höheren Schule angenommen wurde. Weil ich plötzlich eingesperrt wurde, schnitt sie bei der Eintrittsprüfung nicht gut ab. Sie wagte nicht, irgendjemanden zu sagen, dass der Grund dafür meine Verhaftung war. Meine Eltern kamen später nach Peking, um meiner Familie zu helfen. Mein Vater war fast 80 und seine Krankheit verschlimmerte sich wegen dieser Tortur. Er sollte sogar eine Operation haben und wagte nicht, mir das zu sagen. Meine Familie stand unter einem so großen Druck.”

Zudem waren die Studenten des Herrn Xu mit ihrem Ersatzdozenten nicht zufrieden. Als sie erfuhren, dass er wegen des Praktizierens von Falun Gong eingesperrt worden war, ging einer seiner Studenten im Aufbaustudium zum Internierungslager und gab Kleidung für ihn ab. Er sagte dort: „Mein Lehrer ist kein schlechter Mensch und wir respektieren ihn.”

Entlassung aus dem Zwangsarbeitslager

Am 3. November 2006 wurde Herr Xu in das Tuanhe Zwangsarbeitslager gebracht. Acht Monate lang wurde er in eine Einzelzelle gesperrt und gezwungen, den ganzen Tag lang auf einem Drittel eines kleinen Hockers zu sitzen, der nur ca. 30 cm hoch war. Man erlaubte ihm nicht, sich zu bewegen oder seine Augen zu schließen, er erlitt schreckliche körperliche Qualen aufgrund der eigenartigen Sitzposition. Die Wärter versuchten eine Gehirnwäsche an ihm und wollten ihm keinerlei menschlichen Kontakt erlauben, um zu verhindern, dass er irgendeine Art von Ermutigung erfährt.

Seine Briefe, mit „unpassendem” Inhalt wurden alle konfisziert. Das Lager drohte sogar, seine Briefe zu stoppen. Xu sagte: „Als mein Vater krank war, erzählten sie mir, dass zu Hause etwas nicht in Ordnung sei und fragten, ob ich einen Telefonanruf machen wollte. Sie erklärten, dass ich egal wen anrufen könnte, wenn ich eine Erklärung zur Aufgabe von Falun Gong unterzeichnen würde. Das war damals wirklich eine Versuchung für mich. Doch ich wusste, dass das nur der Anfang sein würde. Wenn ich die Erklärung unterzeichnen würde, dann würde ich Artikel zur Verleumdung von Falun Gong schreiben müssen. Dann würde ich alle ein oder zwei Monate eine Art Prüfung über Falun Gong ablegen müssen. Wenn ich ihre Prüfungen bestehen würde, dann würde meine Haftstrafe reduziert. So sieht ihr so genanntes ,Lernprogramm' aus.”

„Ich verweigerte die Kooperation. Die Wärter stachelten Gefangene, die keine Praktizierenden waren, an, mich zu foltern. In einem Zwangsarbeitslager ist jeder kleine Gefallen eine große Versuchung. Die Gefangenen hörten auf jeden Befehl, den die Wärter gaben.”

„Später zwangen sie mich, ein Video mit Gehirnwäschematerial anzusehen. Nachdem ich es angesehen hatte, sagte ich zu den Wärtern, dass die Personen, die im Video sprachen, keine Praktizierenden waren. Ich erklärte den Wärtern die Fakten über Falun Dafa. Wenn sie mich später Videos ansehen ließen, dann machte ich den Inhalt immer lächerlich. Bald hörten sie damit auf.

„Die Wärter wollten mich und alle Praktizierenden im Lager mit dem Video ,Falsche Wissenschaft aufgedeckt' einer Gehirnwäsche unterziehen. Wir wurden dazu gezwungen, dieses Video viele Male anzusehen. Mit dem Inhalt des Videos versuchte man zu beweisen, dass übernatürliche Fähigkeiten nicht real waren. Es wurden Zauberer gezeigt, die Zaubertricks vorführten. Ich sagte zu den Wärtern, dass das, was die Zauberer zeigten, keine Magie sei, sondern Zaubertricks. ,Wie könnte man mit einem künstlichen Trick beweisen, dass etwas künstlich sei?', fragte ich sie. Das Lager zeigte dieses Video nicht mehr wieder.”

Wenn ich mit den Wärtern sprach, die mich der Gehirnwäsche unterzogen, dann versuchte ich ihre Sprache zu verwenden. Ich benutzte wissenschaftliche Logik, um gegen die politische Logik der KPCh anzukämpfen. Ich bemühte mich, zu beweisen, dass Falun Gong aus wissenschaftlicher Sicht eine gute Praktik ist. Sie wussten, dass ich ein rationaler Mensch war. Indem ich ihnen Fragen stellte, führte ich ihre Gedanken weg von der Ideologie der KPCh. Die Wärter sagten zu mir, dass es in dem Lager niemanden gab, der mich überzeugen konnte und alle Videos und Bücher im Lager bei mir nutzlos waren. Sie wollten nie wieder mit mir sprechen.

Niemand wollte mich mehr ,umerziehen' und ,transformieren'. Die Wärter wollten, dass ich das Lager so bald als möglich verließ, damit ich nicht noch mehr Schwierigkeiten für sie schuf. Als ich freigelassen wurde, sagte ein Wärter zu der Person, die mich abholte (es war ein Abteilungsleiter der Universität, wo ich lehrte), dass er mich genau überwachen solle, weil eine Gehirnwäsche bei mir nicht funktionierte.

Wieder in Freiheit

Am 13. März 2008 wurde Xu entlassen. Die Tsinghua Universität versuchte ihn zu zwingen, Dokumente zu unterzeichen, in denen er zugab, dass er einen Fehler gemacht habe und nie wieder Falun Gong praktizieren würde. Sie drohten, dass er nicht auf seine Lehrposition zurückkehren dürfe, wenn er das nicht machte. Herr Xu gab seine Stelle auf und kam mit seiner Frau und seinem Kind nach Amerika.

Mindestens 40 Menschen aus der Tsinghua Universität waren eingesperrt, verurteilt (das längste Urteil war 13 Jahre) und in Zwangsarbeitslager gesteckt.

In Herrn Xus Erklärung hieß es: „Ich liebte meine Arbeit, meine Studenten und meine Familie. Ich wollte das Land nicht verlassen, in dem ich groß wurde. Ich wollte meinen Hörsaal nicht verlassen und auch meine Studenten nicht aufgeben. Da mich jedoch meine eigene Regierung wegen meines Glaubens verfolgt, musste ich für meine Studenten ein Beispiel geben. Ich musste über die Fakten der Verfolgung berichten und die bösen Taten der KPCh entlarven. Um diejenigen aufzuwecken, die in den Lügen der KPCh schwelgen, musste ich alles, was ich liebte, aufgeben und China verlassen, um an einen Ort zu gehen, wo ich die Wahrheit und das, was in meinem Herzen ist, erzählen kann.”

„Ich möchte der Welt von meiner Erfahrung berichten, dass die KPCh schuldig ist. Ich möchte der Welt erzählen, was ich durchgemacht habe und möchte alle Menschen wissen lassen, wie die Realität hinter dem eisernen Vorhang der KPCh aussieht.”