Ich bitte um die sofortige und bedingungslose Freilassung meiner Mutter

(Minghui.de)

An den Chef des Zwangsarbeitslagers für Frauen in der Provinz Anhui

In diesem Augenblick sollte ich mit meiner Mutter wieder vereint sein, die ich fast drei Jahre lang nicht gesehen habe. Aber meine unschuldige Mutter wird immer noch in Ihrem Arbeitslager festgehalten. Sie wurde von den Beamten des nationalen Sicherheitsbüros Hefei und der städtischen Polizeibehörde misshandelt. Hiermit fordere ich Sie auf, meine Mutter Ma Jinhua sofort freizulassen, damit wir wieder zusammen sind!

Wer ist verantwortlich für den Eingriff in das Leben gewöhnlicher Bürger?

Der 4. September 2008 kennzeichnet das Ende des friedlichen Lebens meiner Familie. Beamte des nationalen Sicherheitsbüros Hefei waren für diese dramatische Staatsangelegenheit verantwortlich.

Im September erhielt meine Mutter ein Visum und ein Ticket, um meine Familie in den USA zu besuchen. Kurz vor ihrer Abreise brachen Polizeibeamte des nationalen Sicherheitsbüros von Hefei bei ihrer Aufgabe, Falun Gong zu unterdrücken, bei ihr ein. Meine Mutter, eine Rentnerin im 56. Lebensjahr, war gezwungen, ein wochenlanges geheimes Verhör zu erdulden und wurde anschließend zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, all das innerhalb von drei Wochen. Die Beamten der nationalen Sicherheit und der Polizei arbeiteten zusammen, damit alles recht schnell über die Bühne ging. Man brachte sie in das Zwangsarbeitslager für Frauen in der Provinz Anhui. Während dieser Zeit wurde meine Mutter eingesperrt, hatte keinerlei Freiheit und durfte nur begrenzt Besuch von ihrer Familie empfangen. Alle ihre gültigen Papiere für den Besuch in den USA wurden eingezogen. Während eines Verhörs verrieten Beamte der nationalen Sicherheit, dass sie über eine lange Zeit die Gespräche vom und zum Haus meiner Eltern abgehört hätten.

Alles was sie meiner Mutter antaten, war rechtswidrig, abwegig und unmenschlich. Sie ist eine einfache Bürgerin, eine ältere Frau, welche an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glaubt.

Gültige Beweise?

Um meine Mutter in ein Zwangsarbeitslager schicken zu können, behaupteten sie, dass meine Mutter drei sogenannte Verbrechen begangen habe, das bezog sich auf Falun Gong-Material, ihren Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und auf Beziehungen ins Ausland.

Lassen Sie uns diese drei „Beweisstücke” betrachten, welche zu ihrer Verurteilung führten!

Als die Beamten der nationalen Sicherheit das Haus meiner Eltern überfielen, fanden sie Falun Gong-Bücher. Das war das erste „Beweisstück eines Verbrechens”. Wie Sie als Leiter eines Arbeitslagers und jeder andere auf der Welt, einschließlich in Hongkong und Taiwan, wo Chinesisch die Hauptsprache ist - jedoch außer China - wissen, sind Falun Gong-Material und Falun Gong-Webseiten ganz gesetzeskonform zugänglich und zu lesen. Warum sind die Chinesen die einzigen Menschen, denen es nicht erlaubt ist, Zhuan Falun zu lesen oder die Minghui-Webseite zu besuchen?

Andererseits, wenn Falun Gong nicht gut wäre, so könnten die Menschen einfach ablehnen, sein Material zu lesen. Es besteht keine Notwendigkeit, es zu unterdrücken. Wenn Falun Gong so gut für die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen ist, denn Güte ist das, wonach die Menschen suchen, mag die KPCh wohl seine Webseiten und Materialien behindern, aber kann das wirklich die Herzen der Menschen einschränken?

Mehr noch, was ist falsch, wenn meine Mutter den Grundsätzen von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” und dem Wunsch, ein guter Mensch zu sein, folgt? Sie ist über 50 Jahre alt und hat das Recht zu wählen, was für ein Mensch sie sein möchte. Wozu gibt man das Geld des Volkes aus, um sie in einem Zwangsarbeitslager zu „erziehen”? Was für ein Mensch sollte sie Ihrer Meinung nach sein - ein Mensch ohne Seele und Geist, der mit Himmel und Erde im Streit liegt?

Aus der Partei auszutreten ist eine persönliche Entscheidung. Wenn ein Mensch merkt, dass die Partei gut für ihn ist, dann tritt er nicht aus, egal, was andere Leute ihm auch raten mögen. Meine Mutter ist Rentnerin. Sie kann und wird niemals andere Menschen dazu zwingen, aus der KPCh auszutreten. Wenn andererseits einer die KPCh verlassen möchte, wer will ihn daran hindern? Meine Mutter hat nichts damit zu tun.

Tatsache ist, dass das „Büro 610” die Menschen zwingt, ihren Geist zu ändern und das mit allen möglichen Mitteln und Methoden. Es missachtet alle Gesetze bei der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden und zwingt diese, ihren Glauben aufzugeben. Heutzutage werden in China diejenigen, die Falun Gong praktizieren, gezwungen, an Gehirnwäschesitzungen teilzunehmen und sie werden in Internierungslagern, Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen eingesperrt. Man entzieht ihnen ihre Freiheit und foltert sie sogar brutal, wenn sie ihren Glauben nicht aufgeben wollen.

Nehmen Sie meine Mutter als Beispiel: Sie musste vom 4. bis zum 28. September geheime Verhöre ertragen, zwanghafte Gehirnwäschesitzungen mitmachen und Zwangsarbeit verrichten. Sie wurde ständig überwacht, selbst wenn sie zur Toilette ging. Wo ist das dazugehörige Gesetz? Wo sind ihre Menschenrechte?

Ist es ein Verbrechen, wenn man mit seiner Tochter in den USA telefoniert? Das klingt doch absurd, nicht wahr?

Meine Mutter kann nicht einmal Pinyin, von anderen Fremdsprachen ganz zu schweigen. Ihre vorgeschobenen „Verbindungen mit dem Ausland” sind nichts weiter als ihre Telefonanrufe bei mir, ihrer Tochter. Wenn die Beziehung zwischen Mutter und Tochter als „Beziehungen zum Ausland” und als Beweis für eine kriminelle Betätigung betrachtet werden, dann möchte ich diejenigen, die damit zu tun haben, nach der Logik fragen. Um derartige Beziehungen zu vermeiden, muss man dafür die Beziehung zwischen Mutter und Tochter aufgeben?

Ich möchte die darin Verwickelten daran erinnern, dass die Provinz Anhui es nötig hat, dem internationalen Trend, Geschäfte zu machen und technischen und kulturellen Austausch mit dem Westen zu pflegen, zu folgen. Das Denken im Stil der Kulturrevolution taugt nichts mehr und sollte abgelegt werden.

Noch eine Ermahnung: Die Telefongespräche von Bürgern willkürlich über lange Zeit abzuhören, ist außerordentlich unmoralisch und ungesetzlich.

Zusammenfassend gesagt: Die drei „Beweisstücke”, welche meine Mutter daran hinderten, mich in den USA zu besuchen, sind schlicht gesagt ungerechtfertigt. Sie zeigen der Welt, dass meine Mutter unschuldig ist.

Kennen Sie den Grundsatz „Gutes wird mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten”?

Meine Mutter ist gutherzig und aufrichtig. Sie ist nicht nur eine gute Ehefrau und Mutter, sondern für mich auch eine gute Freundin. Sie hatte einen wunderbaren Einfluss auf mich. Sie lehrte mich, an andere Menschen zu denken, die guten Seiten der anderen zu sehen und sie mit Freundlichkeit zu behandeln. Wegen ihrer Aufrichtigkeit hatte sie gute Beziehungen. Immer, wenn ich im Leben Schwierigkeiten hatte, besprach ich diese mit meiner Mutter und bekam immer gute Ratschläge von ihr. Ich bin immer stolz und glücklich, dass ich eine Mutter wie sie habe.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass meine Mutter nach ihrer Pensionierung so einer Verfolgung ausgesetzt sein soll. Ich habe ihre Stimme seit mehr als einem Monat nicht mehr gehört. Es gibt keine Möglichkeit zu erfahren, wie stark sie gegenwärtig leiden muss.

Meine Mutter hat eine Enkelin. In ihrem Alter sollte sie das Leben genießen. Wie könnte sie das Leben in einem Arbeitslager ertragen? Wer hat das Dokument unterschrieben, das sie ins Arbeitslager geschickt hat?

Jeder Mensch hat eine Mutter. Es gibt einen alten Spruch: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest”. Die Wahrheit muss von den Lügen unterschieden werden. Sie sollten Falun Gong-Praktizierende gut behandeln, dann werden Sie einen Weg finden und fähig werden, Tugend für sich selbst und Ihre Nachkommen anzusammeln.

Ich bitte Sie nochmals eindringlich: „Lassen Sie meine Mutter sofort frei! Lassen Sie meine Mutter wieder mit mir zusammen sein!”

Wang Maqiong, Tochter von Ma Jinhua
9. Oktober 2008
Kalifornien, USA