Ein ehemaliger Doktorand der Universität Tsinghua enthüllt Verfolgung und Folterung im Sihui Gefängnis der Provinz Guangdong (Teil 3)

(Minghui.de)

Teil 1 siehe unter: www.minghui.de/artikel/50017.html
Teil 1 siehe unter: www.minghui.de/artikel/50047.html

3. Andere Vorkommnisse im Sihui Gefängnis, die ich gesehen habe

Der Praktizierende Fan Chenyu aus der Provinz Hunan wurde für lange Zeit durch „strikte Überwachung” gequält. Er war in einer Einzelzelle von drei mal zwei Metern isoliert. Alles, was er täglich zu tun hatte, geschah in jener kleinen Zelle. Er war das ganze Jahr mit Handschellen gefesselt und angekettet. Die Lebensbedingungen waren sehr schlecht. Er durfte sich einige persönliche Dinge kaufen und Fleisch essen. Gelegentlich erlaubten ihm die Aufseher herauszukommen, um das Sonnenlicht zu sehen. Das Personal des „Büro 610” befahl ihm, so genannte „Gedankenberichte” zu schreiben. Fan Chenyu hatte vorher in einer Bank der Provinz Guangong gearbeitet. Unter den unmenschlichen Folterungen nahm sein Geist großen Schaden. Zwei Jahre später wurde er in die „besondere Überwachungsabteilung” verlegt. Er hatte Sprachschwierigkeiten und seine geistigen Fähigkeiten waren massiv zurück gegangen. Trotzdem zeigten die Aufseher Bewunderung für seinen starken Glauben an Dafa.

Lu Xifeng aus Nordost-China war Lehrer in der Stadt Shenzhen. Er wurde einst mit dem Titel „der ausgezeichnetste Lehrer von Shenzhen” geehrt. Man nahm ihn mehrmals fest und sperrte ihn in ein Zwangsarbeitslager. Im September 2002 nahm man ihn und seine Frau fest. Seine Frau kam in ein Zwangsarbeitslager und starb dort an den Folgen der Folterungen. Lu Xifeng wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 2003 kam er ins Sihui Gefängnis. Im Internierungslager befand er sich lange Zeit in einem Hungerstreik. Er trug keine Gefängnisuniform und rief immer wieder Worte der Fa-Berichtigung, wenn im Fernsehen Programme liefen, die Falun Gong verleumdeten. Man legte ihn für eine lange Zeit in Ketten, was ihn sehr schwächte und fast unfähig machte zu gehen. Auch ohne Ketten ging er wie ein Kleinkind oder wie ein Mensch mit behinderten Beinen. Die Wachen zwangen ihn jedoch weiter zur Arbeit. Lu Xifeng weigerte sich weiter, die Gefängnisuniform zu tragen und trug bei der Arbeit nur Unterwäsche, was unter den blauen Uniformen sehr auffiel.

Herr Zhantai Dongdong stammt aus Peking. Er arbeitete am Institut für Skulpturbildung von Shenzhen. Nach seiner Ankuft im Sihui Gefängnis wollte er keine Gefängnisuniform anziehen. Er wurde von einem Dutzend Aufsehern geschlagen, was zum Bruch von drei Rippen führte und zu Verletzungen im Intimbereich. Trotzdem heilten alle seine Wunden innerhalb von zwei Monaten, weil er der Verfolgung mit aufrichtigen Gedanken widerstand. Zhantai Dongdong verlor aufgrund der lang anhaltenden Gefangenschaft fast seine Fähigkeit zu sprechen. Später lernte er es mit Hilfe von anderen Menschen wieder.

Herr Rao Chaoyuan aus der Provinz Guangdong und ich wurden einmal zusammen in der gleichen Abteilung eingesperrt. Ungefähr im August 2002 starb sein jüngerer Bruder, Rao Zuoyuan, im ersten Zwangsarbeitslager der Stadt Guangzhou an den Folgen der Folterungen. Wegen der lang anhaltenden Quälereien ist eines seiner Beine zu Schaden behindert, was ihn humpeln lässt.

Außer den oben erwähnten Praktizierenden waren oder sind noch folgende Praktizierenden im Sihui Gefängnis: Wu Shiyu, Zhou Xiaohui, Xu Shuhua, Mai Yuefa, Hu Guisheng, Liu Qingshen, Ding Xiangzhong, Hao Xuesen, Guo Hangzhou, Chen Wusheng und seine beiden Brüder, Guo Yue, Li Qiaosen, Hu Jianhua, Wang Yanfa, Yu Lian, Lin Qing, Lin Zhengui, Yan Jiabin, Zhang Yuanbo und sein Bruder, Gao Dandi, Zhang Yucang, Sun Zhongwen, Wen Jianmin, Liang Xiaoyong, Lin Gang, Wu Yongjin, Yu Xinhui und andere.

Seit Juni 2004 hat das Sihui Gefängnis eine „besondere Überwachungsabteilung” eingerichtet, mit dem Ziel, Praktizierende „umzuerziehen”. Sobald ein Praktizierender dort ankommt, wird die ganze Ankunftsprozedur per Video aufgenommen. Das Videoband dient dazu, den Charakter des Praktizierenden zu analysieren. Er muss sich zudem psychologischen Tests unterwerfen. Die Aufseher benutzen die Ergebnisse der Tests, um Taktiken zu entwerfen, ihn geistig zu quälen.

Mit einem Wort: Das Sihui Gefängnis folgt dem „Büro 610” und seiner Justiz, um gefangene Praktizierende brutal zu foltern und „umzuerziehen”.

4. Abschließende Bemerkungen

Am 15. Dezember 2005 begleiteten mich zwei Aufseher des Sihui Gefängnisses aus dem Gefängnis und setzten mich in einen Zug nach Norden. Sie brachten mich ins „Büro 610” von Peking. Sie gaben kein Entlassungsdokument an mich aus für den Fall, dass ich unterwegs entkäme. Ich trug gewöhnliche Kleidung und Schuhe. Ich erblickte den Himmel der „Freiheit”, doch ich befand mich unter der Aufsicht von zwei Aufsehern. Unterwegs musste ich ihre schmutzigen Worte ertragen. Aber Worte haben ihre Grenzen. Eine zusätzliche Ironie gab es an diesem Abend: Die Cafeteria des Zuges war mit Plastikblumen geschmückt, die wir im Zhuhai Internierungslager hergestellt hatten.

Um die Verfolgung aufzudecken, habe ich mir all diese Pein ins Gedächtnis zurückgerufen. Aber Worte sind begrenzt. Das, was am schmerzlichsten ist, geht weit über Worte hinaus. In den schwierigsten Augenblicken war es sehr hart, jede einzelne Sekunde zu überstehen. Ich empfand bei jedem Schritt einen starken Druck. Schließlich ging ich aus der Hölle des Teufels hinaus und kam in die freie Welt zurück.

Die in diesem Artikel beschriebene Verfolgung ist nur ein Teil von zehntausenden der gesamten Situation aufgrund der Verfolgung in China.