Wir sollten Mitpraktizierende mit Nachsicht behandeln

(Minghui.de) Vor kurzem hatte ich Reibereien mit einer anderen Praktizierenden und wurde böse. Wenn die gleiche Sache mit einer Nicht-Praktizierenden passiert wäre, hätte ich es tolerieren und ihr vergeben können. Aber da es mit einer Praktizierenden passierte, kam mein Ärger wie aus dem Nichts. Ein weiteres typisches Beispiel dafür ist, dass ich mich mit meinem Vater, der nicht Falun Gong praktiziert, frei unterhalten und lachen kann, hingegen mit meiner Mutter, die eine Praktizierende ist, oft streite.

Wenn ich mit anderen Praktizierenden auf Konflikte stoße, denke ich nicht zuerst daran, nach innen zu schauen, sondern beklage mich und rege mich auf: „Wie kann er/sie sich bloß so benehmen? So benimmt sich kein Praktizierender.” Anfangs dachte ich so. Später fand ich heraus, dass andere Praktizierende bei Konflikten ähnliche Dinge sagen: „Nicht wirklich wie ein Praktizierender... schlechter als ein gewöhnlicher Mensch.” Dies scheint eine gewöhnliche Antwort zu sein, wenn wir aufgeregt sind. In der Tat verletzt dies nicht nur die Praktizierenden, sondern es ist auch gegenüber dem Lehrer respektlos. Der Lehrer erwähnte oft, dass der Lehrer bestimmt, ob eine Person ein wahrer Praktizierender ist oder nicht. Wir sind nicht qualifiziert zu beurteilen, wer ein Praktizierender ist und wer nicht.

Einmal gab ich einer Praktizierenden etwas und trug ihr ausdrücklich auf, es nicht zu verlieren. Später gab sie es mir nicht zurück und wartete, bis ich sie darum bat. Sie sagte mehrmals, dass ihr Handy ausgeschaltet wurde, dann sagte sie, dass der Gegenstand in der Wohnung von einem anderen Praktizierenden ist. Am Ende erzählte sie mir, sie könnte ihn nicht finden. Wenn dies mit einem Nicht-Praktizierenden passiert wäre, hätte ich mich überhaupt nicht aufgeregt; ich würde die Person lieber trösten und der Angelegenheit nicht viel Aufmerksamkeit schenken. Aber sie war eine Praktizierende. Außerdem erzählten mir einige andere Praktizierende über sie, dass sie früher die Angewohnheit hatte, Dinge von anderen zu behalten. Ich war sehr aufgeregt und dachte, dass sie mir meinen Gegenstand absichtlich nicht zurückgab.

Nachdem ich mich bei einer Freundin, die nicht praktiziert, über diese Situation beklagt hatte, fragte diese: „Was ist das für eine Person? Sie verdient keine Freundschaft.” Zum Glück erzählte ich dieser Freundin nicht, dass es sich um eine Praktizierende handelte. Was für einen Eindruck hätte sie ansonsten von Dafa bekommen? Alle meine Freunde, die nicht Falun Gong kultivieren, haben einen positiven Eindruck von Dafa. Die meisten von ihnen traten aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren angegliederten Organisationen aus und einige wollten auch Falun Gong praktizieren. Wenn ich mich bei ihnen über Praktizierende beklage, ist es gut möglich, dass sie negativ über Dafa denken. Ist dies nicht wie der Lehrer in der „Fa-Erklärung für die Lernenden von Australien” sagte, das Innere und Äußere unterscheiden zu können?

Dann dachte ich, vielleicht ist diese Mitpraktizierende wirklich nicht so. Vielleicht verlor sie den Gegenstand, den ich ihr gab unbeabsichtigt, doch wegen meines Eigensinnes wurde ein falscher Eindruck erschaffen, der mich dazu brachte, zu denken, dass sie absichtlich so antwortete. Auch wenn die Praktizierende diesen Mangel wirklich hat, ist es wie der Lehrer gesagt hat:

„So kann es bei eurer Kultivierung vorkommen, dass, sobald ein Teil von euch fertig kultiviert ist, dieser abgetrennt wird und alles, was nicht gut kultiviert ist, sich immer wieder zeigen wird. Es werden immer noch menschliche Gesinnungen sowie schlechte Faktoren in Erscheinung treten. Wenn Konflikte auftreten, kann man nicht sagen, dass die Dafa-Jünger sich nicht gut kultiviert haben, man kann auch nicht sagen, dass diese Kultivierungsgruppe so oder so ist oder dass dieser Mensch nicht fleißig vorankommt. Seine fertig kultivierte Seite kannst du nie sehen, denn jene Seite ist bereits eine Gottheit, nur die nicht fertig kultivierte Seite kann sich hier noch zeigen.”
(„Fa- Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA” vom 22. Juli 2006)

Die strengen Anforderungen an die Praktizierenden, sind Anforderung an uns, nicht an andere. Wenn ein Konflikt entsteht, sollten wir uns zuerst fragen: „Handle ich wie ein Praktizierender? Verdiene ich ein Schüler des Lehrers zu sein?” Wenn wir unsere Mitpraktizierenden mit Nachsicht behandeln, wird unsere Kultivierungsumgebung barmherzig und harmonisch sein.