Liu Guifu erzählt ihre Leidensgeschichte im Daxing Zwangsarbeitslager für Frauen in Peking (Fotos)

(Minghui.de) Das zweite Foto wurde aufgenommen nach meiner Freilassung nach meinem zweiten Aufenthalt in einem Zwangsarbeitslager. Meine Familie und meine Freunde konnten mich nicht mehr wieder erkennen. Mein Gewicht hatte wegen der Misshandlungen, die ich im Arbeitslager durchgemacht hatte, von über 140 Jin (etwa 150 Pfund) auf unter 100 Jin (etwa 110 Pfund) abgenommen. Meine Haare wurden grau und viele sind ausgefallen. Mein Gesicht ist voller Falten. Ich sehe 20 Jahre älter aus, als ich bin.


Die Praktizierende Liu Guifu im Jahre 1998


Liu Guifu wurde im Daxing Zwangsarbeitslager für Frauen in Peking schwer misshandelt
Im Folgenden die Details über das Leiden, das ich in diesem Arbeitslager ertragen musste


Fünfter verfassungswidriger Polizeiarrest

Im Februar 2005 erzwangen sich Beamte von der Qinglongqiao Polizeistation ohne irgendeine Identifikation vorzuweisen, Zugang in meine Wohnung und verhafteten mich rechtswidrig. Sie konfiszierten zwei Exemplare Informationsmaterial über die Verfolgung. Dies war das fünfte Mal, dass ich verhaftet wurde.

Selbst die Beamten in der Haidian Gefängnisanstalt waren sich darüber bewusst, dass es gegen die chinesische Verfassung verstößt, eine Person auf der Grundlage, eine geringe Menge an Flugblättern zu besitzen, in ein Arbeitslager einzuweisen. Sie täuschten mich und brachten mich dazu, drei leere Formulare auszufüllen. Der abschließende Grund, den sie für meine Einweisung in ein Arbeitslager angaben, war „Verbergen von 21 Falun Gong Propagandamaterialien”. Ich wurde zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die Lagervollstrecker legten ein Seil um meinen Nacken, zogen mich an den Haaren und schleppten mich eine Schotterstraße entlang zu der Pekinger Abfertigungsstelle des Lagers.
Hier angekommen, musste ich meine Kleidung ausziehen. Es war für mich als Frau demütigend, eine Körperuntersuchung von einem männlichen Beamten hinnehmen zu müssen. Ich hörte von vielen Menschen, dass sie gefilzt wurden. Später kam ich in die Siebente Abteilung des Pekinger Frauen Zwangsarbeitslagers. Ich musste täglich 17 Stunden auf einem kleinen Stuhl sitzen. Ab dem zweiten Tag fingen sich an, mich hungern zu lassen. Ich bekam pro Tag nur eine Schale Gemüsesuppe.


Brutale Verfolgung in der Zweiten Abteilung

Nach siebzehn Tagen wurde ich in die Zweite Abteilung verlegt. Dies ist ein separates Gefängnis innerhalb des Lagers.

In der Zweiten Abteilung war Song Lili für mich zuständig. Sie schränkte mich ein und entzog mir meine menschlichen Grundrechte. Alle normalen biologischen Grundbedürfnisse und Aktivitäten wurden benutzt, um mich zu foltern. Song Lili schnitt meine ganzen Verbindungen zur Außenwelt ab.


1. Sitzfolter

Ich musste in militärischer Haltung sitzen, eine ihrer Methoden der körperlichen Misshandlung. Ich wurde gezwungen, nahezu 21 Stunden auf einem hohen Stuhl zu sitzen, die Beine eng zusammengepresst, geradeaus schauend, durfte nicht einmal die Augen bewegen. Herumgehen auf einer Fläche von einem Meter, zählte als ausruhen.

„Persönliche Cangues [spezielle Aufpasser]”, jene der Abteilungsleiterin bestimmten Häftlinge, um eine strenge Überwachung für mich zu ermöglichen, schlugen mich, wenn ich meine Augen bewegte und wenn ich einschlief, gossen sie kaltes Wasser über mich. Sie benutzten ein Lineal, um mich zu schlagen und zerbrachen vier Stück davon. Mein Gesäß war vom überlangen Sitzen blutig und es bildete sich Krätze. Das Sitzen auf dem Stuhl fühlte sich an, wie Sitzen auf zerbrochenem Glas. Auf diese Weise zu sitzen ist extrem schmerzhaft, besonders, da ich ausgehungert und abgemagert war. Das lange Sitzen verursachte ein Anschwellen meiner Beine bis zu den Schenkeln. Die Belastungen der Lendenmuskeln bereiteten mir manchmal Schwierigkeiten beim Aufstehen. Ich musste berichten, was auch immer ich tat, selbst wenn ich nur Wasser trank. Mehrere Monate lang durfte ich mir nicht die Haare waschen und es war nicht erlaubt, den Kopf zu kratzen.


2. Restriktionen bei der Benutzung der Toilette und beim Waschen und Wechseln der Kleidung

Die „persönliche Cangues” hielt mich üblicherweise den ganzen Tag davon ab, eine Toilette aufzusuchen, selbst wenn ich Durchfall hatte. Bekam ich die Erlaubnis, dann nur für eine Minute, die gleiche Zeitdauer, die sie für ein Bad zugestanden. Manchmal, sobald der Wasserhahn geöffnet wurde, drehten ihn die mich beobachtenden Insassinnen wieder ab, bevor die Füße nass waren. Über eine lange Zeit hin war es nicht erlaubt, die Unterwäsche zu wechseln. Die Insassinnen schlugen mich, wann immer sie einen Geruch wahrnahmen. Als das Wetter wärmer wurde, durfte ich meinen Wintermantel nicht ausziehen. Sie schlossen Fenster und Vorhänge, wenn es heiß war. An manchen Tagen hatte es 38° C., einige der mich beobachtenden Insassinnen hatten Hitzschläge, doch sie hielten die Raumarrangements aufrecht, damit ich leide. Wurde es kalt, stellten sie Ventilatoren an, um kalte Luft gegen mich zu blasen. Sie setzten alle möglichen Taktiken ein, um mich zu quälen.


3. Nahrungsentzug

Von dem Moment an, als ich im Lager ankam, sparten sie an meiner Nahrung, reduzierten Tag für Tag die Menge, von einem halben Dampfbrot pro Tag bis zu einem drittel Dampfbrot pro Tag. Schließlich war ein viertel Dampfbrot, alles was ich bekam. Manchmal gaben sie mir die Verpackung von einem Baozi [Dampfbrot mit Fleisch/Gemüsefüllung], welche andere wegschmissen. Es gab nur ganz selten Gemüse. Überhaupt kein Salz. Gepaart mit Schlafentzug wurden meine Haare grau. Weil ich so mager war, wurde ich ”Mumie» genannt.


4. Schlafentzug

Gleich als ich in die Zweite Abteilung eingewiesen wurde, reduzierten die Zuständigen schrittweise die Zeit, die mir erlaubt war, zu schlafen, auf drei Stunden pro Tag. Doch selbst dann hinderten sie mich mit Geräuschen am Schlafen. Sie störten mich auf alle möglichen Weisen: Rütteln am Bett, Ungeziefer aufs Bett werfen oder Stühle treten, um Lärm zu machen. Wenn ich schläfrig war, konnte Song Lili „persönliche Congues” aufstacheln, gegen meine Beine zu treten oder heftig auf meine Füße zu stampfen. Sie traten gegen meine geschwollenen Beine, bis sie bluteten. Sie gossen mir auch kaltes Wasser über meinen Kopf. Wegen Schlafmangel und Nahrungsmangel hatte ich oft Halluzinationen und ich begann mein Gedächtnis zu verlieren. Das veranlasste sie, mich als psychotisch zu brandmarken. Sie brachten mich in eine psychologische Klinik und versuchten zu sagen, ich sei psychotisch und habe Depressionen. Das war nur eine andere Taktik, um mich weiter zu verfolgen.


5. Zwangsernährung mit unbekannten Substanzen

Außer Schlafentzug und Schlafrestriktion verabreichten sie mir unter Zwang stimmungsverändernde Substanzen. Wenn ich nicht mitmachte, packten mich einige am Nacken, öffneten meinen Mund, um mir das mit Gewalt einzuflößen. Einmal bekam ich Brechdurchfall, nachdem ich eine Kapsel mit einer unbekannten Substanz bekommen hatte. Ich forderte sie auf, die Drogen abzusetzen und sagte, ich wolle einen Arzt sehen. Die Abteilungsleiterin lehnte meine Forderung ab und sagte: „Sie müssen das einnehmen. Sie dürfen das nicht zurückweisen!”


6. Verbale Misshandlung und Schläge

Die ”persönlichen Cangues» benutzten gewöhnlich eine obszöne Sprache und Gedanken, um mich auf ekelhafte Weise zu verspotten, mich zu foltern. Z. B. knebelten sie mich mit einem nassen Lappen oder Toilettenpapier, welche sie in die ekelhafte Toilettenschüssel getaucht hatten. Gewöhnlich wurde bei dem Prozess mein Mund verletzt. Manchmal verwendeten sie Handtücher, um meinen Mund zu zubinden, stellten mich mit dem Gesicht gegen eine Wand und schlugen mich. Ich hatte überall Blutergüsse.


7. Entzug des Rechts auf Besuche

Song Lili entzog mir alle meine Rechte auf eine Verbindung zur Außenwelt, wie Briefe schreiben, Telefonanrufe und Familienbesuche zu empfangen. Kein einziger Anruf von meinen Verwandten wurde an mich weitergeleitet, oder die Zuständigen hängten einfach auf. Sie brachten alle möglichen Ausflüchte vor, um meine Verwandten von Besuchen abzuhalten.

Einmal ließ mich Song Lili, wegen andauernder Interventionen und Appelle meiner Verwandten und der Internationalen Gemeinschaft, ein Bad nehmen und meine ekelhafte, von Erbrochenem und Schmutz starrende Kleidung wechseln. 20 Tage lang erhielt ich ein halbes Dampfbrot, bevor meine ältere Schwester mich besuchen kam.

Um über meinen Mann, Liu Baoguo, Druck auf mich auszuüben, drängte Song Lili ihn, sich von mir zu trennen, ein Versuch, durch diese Taktik meine „Umerziehung” zu erreichen. Mein Mann lehnte dies ab. Infolgedessen entzogen sie ihm das Recht, mich zu besuchen.


Fortsetzung folgt...