Gehirnwäsche und Misshandlungen im Zwangsarbeitslager Qiqihar

(Minghui.de) Von September 2001 bis März 2003 war ich gesetzwidrig im Zwangsarbeitslager Qiqihar, Provinz Helongjiang, eingesperrt und brutaler Gehirnwäsche und harter Zwangsarbeit in giftiger Umgebung ausgesetzt.

Direkt nachdem ich ins Arbeitslager gebracht worden war, schlossen mich die Aufseher in einen Raum ein, welcher zur „Umwandlung» von Praktizierenden gedacht war. Es befanden vier von uns im Raum, die anderen drei waren Kollaborateure, bei denen die Gehirnwäsche erfolgreich verlaufen war und die nun die Behörden unterstützten, indem sie versuchten, die Praktizierenden umzuerziehen. Am Anfang verhielten sich die Aufseher und ihre Komplizen sehr fürsorglich und es schien, dass sie sich stets um mich kümmerten. Nach zwei Wochen war ihnen klar, dass sie mich nicht „umerziehen ” konnten, so kam ihr wahres Gesicht zum Vorschein und sie verfluchten mich mit schändlichen Worten. Sie trennten mich auch von den anderen standhaften Praktizierenden. So war ich nur noch unter Aufsehern und „Umerzogenen». Manchmal konnte ich hören, wie im Nachbarraum andere Praktizierende zwangsernährt wurden. In dem Raum, in dem ich mich aufhielt, gab es nur den Versuch, mich zu belügen oder zu betrügen; niemand sprach mit mir, wie mit einem normalen Menschen. Dies war sehr schmerzvoll für mich, psychisch sowie physisch. Um mich zu veranlassen, meinen Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” aufzugeben, arrangierten sie einen Besuch meiner Familie. Später erfuhr ich, dass die Aufseher meine Angehörigen betrogen haben, indem sie sagten: „Wir werden sie für immer hinter Schloss und Riegel bringen, wenn sie nicht bereit ist, sich ,umerziehen' zu lassen.» Sie logen auch mich an und sagten, dass meine Familie mich verstoßen werde. Als meine Familie da war, überwachten die Aufseher sie und verboten ihr, mir Nahrungsmittel zu überreichen. So verfolgten sie mich nicht nur psychisch, sondern auch physisch.

Als sie mich zwangen, die Zellenordnung auswendig zu lernen, widersetzte ich mich entschlossen, dies zu tun und später erfuhr ich, dass alle Praktizierenden in dem großen Raum das verweigert hatten. Die Verantwortlichen versuchten nun nicht mehr länger, uns zum Auswendiglernen der Zellenordnung zu zwingen. Ich war in der „Umerziehungszelle» länger als zwei Monate isoliert von den anderen eingesperrt. Als die Aufseher erkannten, dass sie mich nicht umerziehen können, verlegten sie mich in einen anderen großen Raum. In diesem großen Raum waren ein paar standhafte Praktizierende. Wir hatten nur Augenkontakt und durften nicht miteinander reden. Es befanden sich auch einige Kriminelle und deren Helfershelfer um mich herum, um mich jederzeit zu überwachen. Die Videokamera zur Beobachtung war rund um die Uhr eingeschaltet. Wir wurden auch dazu gezwungen, uns über den Fernseher Propaganda anzuschauen.

Im Auftrag, auf erniedrigende und gemeine Art und Weise Geld zu erwirtschaften, zwangen uns die Aufseher, in einem nahe gelegenen, eingeschossigen Gebäude, Schädlingsbekämpfungsmittel in Behälter zu gießen. Der Giftgehalt einiger der Pestizide war sehr hoch. Nach bereits einem Tag Arbeit hatten manche Verbrecher schon blutige Nasen, geschwollene Augen und Gesichter und rissige Haut. Normalerweise sollten die Menschen hierbei Gasmasken tragen, aber wir bekamen nur normale Atemschutzmasken. Schon nach einem Tag war unsere Kleidung innen und außen mit den giftigen Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung verseucht. Wir hatten kein heißes Wasser, geschweige denn eine Möglichkeit zum Duschen. Vor den Mahlzeiten mussten über hundert Leute ihre Hände in einem Becken mit dem gleichen Wasser waschen. Somit war es unmöglich, die Pestizide von uns abzuwaschen und wir kamen nicht umhin, mit unseren verseuchten Händen unsere Dampfbrote zu essen. Wir waren todmüde und schliefen regungslos die ganze Nacht, da es uns sogar schwerfiel, uns im Schlaf zu bewegen. Urplötzlich, von heute auf morgen, mussten wir nicht mehr arbeiten. Stattdessen wurden wir genötigt, inszenierte Nachrichten, welche Dafa verleumdeten, anzuschauen. Man zwang uns, auf einem „Eisenstuhl” zu sitzen, wenn wir uns weigerten, die Nachrichten zu verfolgen. Die Zeit dafür wurde oft noch ausgedehnt.

Im Durchschnitt war das Essen im Arbeitslager sehr schlecht. Zu acht oder neunt teilten wir uns eine Schüssel und arbeiteten auch schwer dafür. Die meiste Zeit bestand der Hauptteil der Nahrung aus gefrorenen Kartoffeln oder Kohlsuppe; die Unterseite der Schüsseln war voller Schmutz. Die Dinge im Gefängnisladen waren sehr kostspielig und wurden selten gekauft. Sobald eine Untersuchungsgruppe kam, wurde die Tafel reich gedeckt. Tatsächlich war in den meisten dieser Fälle der Reisbrei dicker, und wir bekamen auch mehr Mixed Pickles. Im Arbeitslager gab es selbst in der kalten Jahreszeit nie heißes Wasser, weder um die Kleidung zu waschen noch zum Duschen. Immer wenn Untersuchungsbeamte kamen, sagten die Kollaborateure, dass heißes Wasser zur Verfügung stehe.

Später widersetzten sich ein paar Praktizierende der Verfolgung und verweigerten die harte Lagerarbeit. Die Aufseher und die kriminellen Häftlinge drängten uns daraufhin einzeln in unterschiedliche Räume, fesselten unsere Hände hinter dem Rücken auf dem Eisenstuhl und fixierten unsere Füße, sodass wir uns nicht mehr bewegen konnten. Dies geschah im kalten Winter. Es gab keine Heizung in den Räumen und es waren Eisblumen am Fenster. Wir litten unter Schlafentzug und bekamen jeden Tag nur zwei Dampfbrote ohne Wasser. Sie behandelten uns auf diese Weise, bis wir einverstanden waren, diese harte Arbeit fortzusetzen und zwangen uns außerdem dazu, eine „Garantieerklärung» zu unterschreiben, in welcher wir versprechen mussten, in Zukunft nicht mehr so einen Streik zu wiederholen. Sie hatten Angst, dass uns die anderen Praktizierenden sehen könnten, und so erlaubten sie uns nur einmal - und dies nur in der Nacht - zur Toilette zu gehen. Wegen massiver Folterungen waren bei einigen Praktizierenden Hände, Füße und Gesicht sehr stark angeschwollen. Manche Praktizierende hinkten sogar beim Laufen.

Dies zeigt die unmenschliche Verfolgung, die ich im Zwangsarbeitslager Qiqihar antraf. Es gibt viele Praktizierende, die noch immer dort eingesperrt sind. Sie waren schon verfolgt worden, als ich vor einigen Jahren dort war. Ich hoffe, dass sich alle gutherzigen und aufrichtigen Menschen in der Welt für die Menschenrechte und Rettung aller zu Unrecht eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden einsetzen und ihre Hilfe anbieten.