Acht Jahre Verfolgung von Dr. Jiafeng Zeng

(Minghui.de) Am 10. Februar 2008 verhafteten Polizisten den Falun Dafa-Praktizierenden Dr. Zeng Jiafeng aus Shanghai noch einmal. Die Festnahme erfolgte, als Dr. Zeng zum Chinesischen Neujahr 2008 seine Heimatstadt im Kreis Rudong, Provinz Jiangsu aufsuchte. Dies ist die sechste Verhaftung, seitdem die Kommunistische Partei Chinas die Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 anordnete.

Zeng Jiafeng begann im Jahre 1996 das Praktizieren von Falun Gong. Während er am Shanghai Institut für Materia Medica (SIMM) seinen Doktor machte, verlieh ihm die chinesischen Akademie für Wissenschaften das „Di'ao Stipendium” für seine hervorragenden akademischen Leistungen. Nach Verleihung seines Doktors im Jahre 1998, arbeitete Zeng als Forscher am SIMM.

Im Laufe der Arbeit am SIMM, richtete Zeng Jiafeng sein Leben nach den Prinzipien von "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" aus. Er arbeitete hart und behandelte die Menschen gütig und gewann viele wohlwollende Kommentare von seinen Vorgesetzten und Kollegen.

Ende 1998 gewährte Dr. Zengs Vorgesetzter ihm einen Bonus über 4.000 Yuan* als Preis und Ansporn für seinen hervorragenden Job, doch Zeng lehnte dessen Annahme ab und bestand darauf, dass das Geld seinen Kollegen gegeben werden sollte, die in schwierigeren finanziellen Verhältnissen lebten als er.

Während der acht Jahre andauernden Verfolgung ist Zeng Jiafeng sechs Mal festgenommen worden. Er ist eingesperrt und immer wieder brutal gefoltert worden.

Erste Festnahme und Haft

Als Zeng Jiafeng am 20. Juli 1999 von dem Verbot von Falun Gong hörte, suchte er das Appell- und Beschwerdebüro der Shanghaier Gemeindeverwaltung auf, um für Falun Gong zu appellieren. Er ging zusammen mit seiner Frau Tang Chunping und einem anderen Praktizierenden, Jiang Desheng, einem Doktoranden vom Shanghaier Gehirnforschungsinstitut der chinesischen Akademie für Wissenschaften. Die Beamten entsprachen ihren Forderungen nach Gerechtigkeit nicht, sondern alarmierten stattdessen eine große Anzahl von Bereitschaftspolizisten, um sie und andere Praktizierende in verschiedene Busse zu drängen. Sie wurden zur Taiping Straßenpolizeistation gebracht und wurden erst spät in der Nacht freigelassen. Gegen 3 Uhr in der Früh brachen mehrere Polizisten in die Wohnung von Zeng Jiafeng ein und nahmen ihn auf die Fenglin Straßenpolizeistation mit, wo er verhört und bis 10 Uhr Vormittag festgehalten wurde. Dies war die erste Festnahme von Zeng Jiafeng.

Zweite Festnahme und Haft

Am 24. Juli 1999 gingen Zeng Jiafeng, seine Frau, Jiang Desheng und Gang Peng auf ihren örtlichen Übungsplatz um die Falun Gong Übungen zu machen. Die Polizei nahm sie wieder fest. Zeng Jiafeng und seine Frau wurden auf die Fenglin Straßenpolizeistation gebracht. Die Polizisten versuchten sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen und eine Garantierklärung zu schreiben, dass sie die Falun Gong Übungen nicht mehr außerhalb machen werden. Die Praktizierenden gaben jedoch nicht nach. Dann verhörte und folterte sie die Polizei nahezu 20 Tage lang, bevor sie sie freiließen.

Dritte Festnahme und Haft

Im Oktober 1999 gingen Zeng Jiafeng und seine Frau auf das Appellbüro in Peking, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Sie wurden von der Polizei festgenommen und auf das Büro für Shanghaier Regierungsangelegenheiten in Peking gebracht. Dortige Beamte benachrichtigten Beamte an ihrem Forschungsinstitut - SIMM - und sie wurden anschließend nach Shanghai zurückgebracht. Als sie im SIMM eintrafen, wurden sie in zwei verschiedenen Büros einige Tage festgehalten, während dieser Zeit es ihnen nicht erlaubt war, zu arbeiten oder nach Hause zu gehen.

Vierte Festnahme und Haft

Am 24. April 2000 ging Zeng Jiafeng zum zweiten Mal nach Peking zum Appellbüro, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Polizisten vom Tiananmenplatz verhafteten ihn am 25. April 2000 und brachten ihn am nächsten Tag nach Shanghai zurück. Dieses Mal wurde er 30 Tage in der Gefängnisanstalt Nr.1 eingesperrt, wo er Demütigung und Misshandlung ausgesetzt war. Einen Monat später kam er frei und kehrte in das Forschungsinstitut zurück. Doch die Beamten dort entließen ihn, sagten, sein Arbeitsvertrag sei ausgelaufen. Dadurch verlor Dr. Zeng seinen Arbeitsplatz und das Paar war auf das Einkommen der Frau angewiesen, um über die Runden zu kommen. Das Leben war sehr schwierig für die beiden.

Fünfte Festnahme und Haft

Mitte Oktober 2000 war die fünfte Festnahme und Haft. Damals hatten er, seine Frau sowie zwei weitere Praktizierende - Cui Yuming und Jiang Desheng - Flyer zur Aufdeckung der Verfolgung von Falun Gong an Menschen verteilt. Allen vieren wurde gefolgt, und sie wurden von kommunistischen Agenten festgenommen.

Zuerst wurde Zeng Jiafeng in der Xietu Straßenpolizeistation festgehalten, wo er zum Verhör auf einen Metallstuhl* gefesselt wurde und nicht schlafen oder essen durfte. Er wurde drei Tage geschlagen, gefoltert und beschimpft. Dann verlegten sie ihn in die Xuhui Bezirksgefängnisanstalt, wo auch seine Frau eingesperrt war. Er und die anderen Praktizierenden wurden bei der Gehirnwäsche mit Radio- und Fernsehprogrammen attackiert und sie wurden auch von kriminellen Insassen misshandelt. Die Wächter schafften es nicht, die Einstellung der Praktizierenden zu ändern und so zwangen sie sie zur Verrichtung harter Arbeit. Nach 11monatiger Haftzeit wurde Dr. Zeng zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Im September 2001 verlegten sie Dr. Zeng in das Erste Shanghaier Zwangsarbeitslager, das in der Stadt Dafeng, Provinz Jiangsu liegt, wo er unmenschlichen Behandlungen, wie langzeitiges Sitzen auf einer harten Bank, bei dem jede Bewegung untersagt war; körperlicher Züchtigung, militärischen Drill, Gehirnwäsche, Zwangsarbeit, verbalen Beschimpfungen und anderen Misshandlungen ausgesetzt war.

Sechs Monate später wurde er in das Dritte Shanghaier Zwangsarbeitslager verlegt, in dem er über sechs Monate gefoltert wurde. Schließlich kam er Mitte Oktober 2002 nach zwei Jahren gnadenloser Behandlung frei.

Nach seiner Heimkehr borgten sich Zeng Jiafeng und seine Frau Geld und kauften ein Haus im Pudongbezirk in Shanghai. Doch die Beamten der örtlichen Polizeistation erlaubten ihnen nicht, dort zu leben, weil sie Falun Gong-Praktizierende waren. Nach mehreren Verhandlungen bekamen sie jedoch die Genehmigung, in ihrem neuen Haus zu leben, ihr täglicher Lebensablauf war voller Störungen. Oft kamen die Polizei und die Sicherheitsleute an seinen Arbeitsplatz um ihn oder seine Vorgesetzten zu besuchen und zu schikanieren, was seine normale Arbeit und sein Leben zum Erliegen brachte.

Sechste Festnahme und Haft

Am 10. Februar 2008 verhaftete Xu Xiaohua, ein Mitglied der Sicherheitsabteilung des Kreises Rudong, Provinz Jiangsu, Zeng Jiafeng, als er seine Heimatstadt aufsuchte, um das Chinesische Neujahr mit seiner Familie zu feiern.

Für die meisten chinesischen Familien ist das Chinesische Neujahr ein sehr wichtiges Familienfest. Dieses Neujahr jedoch war für Zeng Jiafengs Familie ein totales Desaster. Die fröhliche Familienzeit seiner unschuldigen vier Jahre alten Tochter war ruiniert und sie weinte, fragte täglich nach ihrem Vater. Die Eltern von Zeng konnten ihre Trostlosigkeit nicht verhehlen und sie weinten häufig über die sechste Verhaftung ihres Sohnes.

Tatsächlich haben sich in den vergangenen acht Jahren Tragödien wie diese der Familie von Zeng Jiafeng in ganz China zugetragen. Wie viele Familien sind in China auseinander gerissen worden und wie viele Kinder haben ihre Eltern verloren? Diese Verfolgung findet nur statt, weil die Praktizierenden von Falun Gong gute Menschen sein wollen und Menschen über die wahre Natur von Falun Gong informieren wollen.

Ich hoffe, die Menschen in dieser Welt können helfen, diese unmenschliche Verfolgung zu stoppen. Nur dann werden Zeng Jiafeng, zusammen mit allen in Haft befindlichen und verfolgten Falun Gong-Praktizierenden ihre Freiheit bekommen und ihre grundlegenden Menschenrechte wiedergewinnen.

Anmerkungen:

1. Yuan: Chinesische Währungseinheit; das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt 500 Yuan.

2. Eiserner Stuhl: Ein aus Eisen gefertigter Stuhl. Die Arme und Beine des Opfers werden für sehr lange Zeit an das Foltergerät gekettet. Eine Zeichnung finden Sie unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2002/1/9/17577.html