Die Olympischen Spiele von Peking und von Berlin 1936 Ähnlichkeiten und Unterschiede (Teil 1)

(Minghui.de) Die britische Zeitung Times und einige US-Kongressabgeordnete haben die Olympischen Spiele von Peking mit denen von Berlin 1936 gleichgestellt. Es war nicht überraschend, dass dieser Vergleich sofort einen Protest der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auslöste. Doch was ist das für ein Vergleich? Wir wollen zurückblicken und schauen, was bei den Olympischen Spielen von Berlin geschah.

Im Mai 1931 schlug Berlin Barcelona und erhielt das Recht, die 11. Olympischen Spiele auszurichten. Die Nazis waren noch nicht an der Macht und Deutschland war ein demokratisches Land. Deutschland hatte schon früher das Recht zur Durchführung der Olympischen Spiele 1916 erhalten, doch der erste Weltkrieg war dazwischen gekommen und die Spiele waren abgesagt worden. Deutschland die Erlaubnis für die Spiele 1936 zu geben, wurde als eine Art Wiedergutmachung angesehen. Im Jahre 2001 wurde der KPCh das Recht zur Abhaltung der Olympischen Spiele in Peking erst erteilt, nachdem sie versprochen hatte, die Menschenrechtslage in China zu verbessern. Die internationale Gemeinschaft hatte nämlich über Chinas Versagen bei den Menschenrechten debattiert und erinnerte an das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahre1989 und auch an die herrschende Verfolgung von Falun Gong sowie an andere Dinge.

1933 kamen die Nazis an die Macht und Hitler wurde der Führer von Deutschland. Hitler änderte Deutschland rasch von einem demokratischen Land in einen totalitären Staat um. Die Polizei verhaftete zahlreiche Dissidenten und schickte sie ohne Verhandlung in Konzentrationslager. In der Zwischenzeit führte Hitler eine Rassensäuberung durch, erklärte die Überlegenheit der Arier und fing mit einem systematischen Komplott an, die jüdische Rasse auszulöschen. Zigeuner und Homosexuelle wurden aufgestöbert und in die berüchtigten Todeslager gesperrt.

Hitler selbst war an Sport nicht sehr interessiert. Einstweilen hatte er Angst, dass die internationale Aufmerksamkeit für die Olympischen Spiele die Rassendiskriminierungspolitik der Nazis anprangern würde. Daher hegte Hitler noch einen Groll gegen die vorherige Regierung von Deutschland, die sich um die Olympischen Spiele beworben hatte. Doch Paul Goebbels, der berüchtigte Propagandaminister, überzeugte Hitler davon, die Olympischen Spiele aus Propagandawerkzeug einzusetzen.

Daraufhin entwickelte Hitler Enthusiasmus für die Olympischen Spiele. Seine Regierung investierte 20 Millionen Mark (eine riesige Summe), um die Berliner Olympischen Spiele zu unterstützen. Er ordnete einen Stadionbau in Berlin an, der 100.000 Menschen fassen sollte. Er wollte, dass die Olympischen Spiel von Berlin eine politische Extravaganz sein und in ihrem Ausmaß alle vorherigen Spiele übertreffen sollten. Goebbels sagte: „Die einzige Aufgabe des deutschen Sports ist es, den Charakter des deutschen Volkes zu stärken.” Er bezog sich mit dieser Aussage natürlich auf die reine deutsche Rasse. Auf den Sportplakaten der Nazis sollten die Künstler die Maskulinität und heroische Stärke der arischen Rasse zum Ausdruck bringen.

Der Enthusiasmus der Nazis bei der Bewerbung der Olympischen Spiele brachte einen technologischen Durchbruch im Bereich des Sendens. Die Nazis sendeten die Olympischen Spiele live (Das Fernsehen war gerade in Deutschland erschienen) und so wurden die Olympischen Spiele zur politischen Bühne für Hitler und die Nazis, um ihren politischen Plan zu bewerben. Ihr Motto war: „Werbung hilft uns, die Macht in Besitz zu nehmen, Werbung hilft uns, die Macht zu festigen und Werbung hilft uns, die ganze Welt zu bekommen.” Die Nazis und die KPCh sind in dieser Hinsicht gleich, beide sind großartige Meister der bösen Kunst der Täuschung durch Propaganda.

Die Menschen auf der Welt wurden langsam auf die Anti-Judenbewegung der Nazis aufmerksam. Nachdem Hitler im Jahre 1933 an die Macht gelangt war, fingen die Menschen an, darüber zu diskutieren, ob die Olympischen Spiele woanders abgehalten werden sollten. Rufe zum Boykott der Olympischen Spiele von Berlin wurden immer lauter. Viele jüdische Organisationen demonstrierten. Im Jahre 1935 fuhr Avery Brundage, Vorsitzender des US-Internationalen Olympischen Komitees, persönlich nach Berlin und machte unter der genauen Beobachtung der Nazis einen Kurzbesuch. Die Nazis teilten ihm wiederholt mit, dass die Olympischen Spiele nur Sportereignisse wären und nicht benutzt würden, um ihre politischen Ansichten zu bewerben. Brundage ging so weit, sogar zu glauben, dass das, was er gesehen hatte, das wirkliche Deutschland war und änderte daraufhin seinen ursprünglichen Gedanken vom Boykott der Olympischen Spiele.

Doch in den Vereinigten Staaten gab es noch eine ziemlich große Unstimmigkeit. Jeremiah Mahoney, Präsident der Amateursportlerunion der Vereinigten Staaten, bestand darauf, dass die Rassendiskriminierung der Nazi den Olympischen Geist verletze. Brundage glaubte, dass „Politik nicht in den Sport gebracht werden sollte”. Dies findet sich fast wörtlich wieder in den derzeitigen Rufen der ranghohen Parteibürokraten, die die Protestierenden für die Außenwelt anklagen, politische Spiele zu schaffen. Innerhalb Chinas macht die KPCh jedoch die Olympischen Spiele zu ihrer „politischen Aufgabe Nummer 1”.

Mahoney wollte nicht, dass amerikanische Athleten in „die Auseinandersetzung von Juden und Nazis” gezogen würden. Ernest Lee Jahncke, ein Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aus den USA, wurde wegen seiner Bedenken gegen die Olympischen Spiele in Berlin aus dem IOC gefeuert. Er wurde somit zum einzigen IOC-Mitglied, das jemals in der Geschichte von über einhundert Jahren gefeuert wurde. Der freie Platz, den er hinterließ, wurde von Brundage gefüllt. Am Ende beteiligten sich die USA an den Olympischen Spielen von Berlin und Präsident Rossevelt besuchte die Feierlichkeiten. Die Haltung der USA zu den Spielen von Berlin hatte einen großen Einfluss auf andere Länder. Infolge der Bekanntmachung der USA, sich an den Spielen zu beteiligen, nahmen auch andere Länder daran teil. So nahmen insgesamt 49 Länder an diesen Olympischen Spielen teil. Ihr Umfang übertraf alle vorhergehenden und war etwas vollkommen Neues.

Am 1. August veranstaltete Hitler die Eröffnungsfeier. Die Olympischen Spiele von Berlin starteten mit der Tradition des Olympischen Fackellaufs (zuvor wurde die Olympische Flamme aus Griechenland an den Ort der Spiele gebracht, es gab jedoch keinen Lauf). Über 3000 Menschen beteiligten sich einundzwanzig Tage lang am Fackellauf. Als die Fackel am Tag der Feier zu Hitler gebracht wurde, war es, als ob die Welt die ethnische Säuberung, die sogar vor ihren Augen weitergeführt wurde, vergessen hätte. Die Nazipropaganda hatte den Fackellauf ganz verrückt beworben. Leni Riefenstahl, Hitlers offizielle Propagandafilmemacherin, produzierte den ganz ausführlichen Dokumentarfilm Olympia, der weiteres unverdientes Prestige für Hitler und seine Spiele bedeutete. Hitlers Täuschungspropaganda war sehr erfolgreich. Deutschland gewann die meisten Goldmedaillen und Hitler und die Nazis hatten das Rampenlicht gestohlen.

Im August 1936 wurde Berlin festlich dekoriert und es gab überall olympische Transparente und Nazi-Symbole. Was die meisten Touristen nicht wussten, war, dass die Anti-Juden-Slogans gerade erst abgenommen worden waren und bald nach den Spielen wieder aufgehängt wurden. Die Touristen konnten nicht wissen, dass die Zigeuner bei einer vom Ministerium für innere Angelegenheiten organisierten Stadt-„Reinigungsaktion” aus den Vorstadtgebieten vertrieben worden waren. Sie wurden in einem vorübergehenden Konzentrationslager in den Vorstädten eingesperrt. Die Touristen konnten nicht wissen, dass das Propagandaministerium von Goebbels eine große Anzahl von Anordnungen zur strengen Beurteilung der Medien herausgegeben hatte, die über die Spiele berichten würden, damit die Menschen auf der Welt keinerlei Anzeichen von den Verbrechen der Nazis gegen die Menschlichkeit zu sehen bekamen.

(Fortsetzung folgt)