Epoch Times Deutschland: Linköpings Parlaments- abgeordnete wenden sich gegen Chinas Einfluss (Fotos)

(Minghui.de)

LINKÖPING, Schweden - Ungewöhnliches ereignete sich am 27. März im Konzert- und Kongresszentrum Linköping. In den letzten Beifall hinein nach der Aufführung von Shen Yun Chinese Spectacular ertönte eine klare Stimme.

Als sich die Zuschauer zu stehenden Ovationen von ihren Sitzen erhoben, verlasen die Organisatoren der Vorstellung laut ein Schreiben des Regierungspräsidenten (Landshövding) Bjorn Eriksson. Er beschrieb, wie sich die chinesische Botschaft in Stockholm in innerstaatliche schwedische Angelegenheiten einmischte. Sie hatte versucht, Druck auf lokale Politiker auszuüben, die Show weder zu besuchen, noch sie zu unterstützen.

In seinen Grüßen an Divine Performing Arts schrieb Eriksson, dass er, wie viele Schweden auch, „die alte chinesische Kultur bewundere und auch die Art und Weise, wie sie sie präsentieren. In einer offenen und demokratischen Gesellschaft wie Schweden ist es natürlich und anregend, an kulturellen Aktivitäten der unterschiedlichsten Art teilzuhaben. Dies ist etwas, was eine Demokratie charakterisiert.”

Früher an diesem Tag wurde auch ein direkter Brief an die chinesische Botschaft in einer regionalen schwedischen Zeitung veröffentlicht. Er wurde von dem lokalen Parlamentarier Andreas Norlen geschrieben und von sechs weiteren Parlamentariern unterzeichnet, die alle die Eröffnungsveranstaltung am Donnerstagabend besuchten.

Der Brief war ein Protest gegen die Versuche der Botschaft, die Show in Linköping zu stoppen. In dem Schreiben luden die Parlamentarier den chinesischen Botschafter dazu ein, Spectacular zu besuchen, da sie der Meinung seien, dass Offenheit notwendig sei, um eine bessere Gesellschaft aufbauen zu können.

„Wenn die Kommunisten in China ihre Zensur nach Schweden exportieren möchten, dann fühlen wir uns verpflichtet, klar aufzuzeigen, dass dies nicht akzeptabel ist. Wir müssen die Meinungsfreiheit schützen. Wir sind hier, um ein Zeichen zu setzen und hoffentlich der chinesischen Diktatur einen Nadelstich zu versetzen”, erklärte Norlen in einem Interview nach der Show.

Norlen sagte, dass das chinesische Regime mit seiner Einmischung versucht habe, den kulturellen Spielraum in Schweden einzuschränken.

„Es ist eine reine Beleidigung, wenn eine ausländische Macht zu kontrollieren versucht, was auf schwedischen Bühnen gezeigt wird. Es ist vollkommen inakzeptabel.”

In vielen Städten auf der Welt gab es zahlreiche Vorfälle, in denen Druck auf Politiker, Künstler und Aufführungsorte ausgeübt wurde, und sie dringend aufgefordert wurden, sich an den Shows von Divine Performing Arts weder zu beteiligen noch sie zu unterstützen. In diesem Jahr gab es in drei Städten Absagen der Show als Resultat der hartnäckigen Einflussnahme.

Das Pekinger Regime erhebt wegen einiger Falun Gong-Inhalte gegen Shen Yun-Spectacular Einspruch. Neben Tänzen aus verschiedenen ethnischen Kulturen Chinas sowie Koreas, der Mongolei und Tibet, werden auch Fakten über die friedfertige Auseinandersetzung von Falun Gong mit der von der kommunistischen Partei Chinas inszenierten rechtswidrigen Verfolgung dargestellt.

Anfang dieses Jahres rief die chinesische Botschaft Johan Lundmark, den Vorsitzenden des Kulturkomitees der Stadtregierung Linköping, an und übte Druck auf ihn aus, die Show nicht zu unterstützen. Dieses Ereignis wurde in der schwedischen nationalen Presse veröffentlicht.

Eine ähnliche Störung ereignete sich in Stockholm, wo die Botschaft Madeleine Sjostedt, die Kulturrätin, anrief. Auch sie blieb standfest und es wurden vier erfolgreiche Shows von Shen Yun-Spectacular in Stockholm abgehalten. Eingeschoben wurde eine fünfte Zusatzvorstellung, die am 3. April wegen der positiven Zuschauerreaktionen gegeben wird.

Bengt Walla, ein Freund von Johann Lundmark, der auch in der Stadtregierung Linköpings ist, sagte, dass diese Störung eine ”gute Reklame» für die Show gewesen sei. Norlen erklärte, dass die Störung der Botschaft laut Organisatoren der Show nur den Ticketverkauf ankurbelte.

„Ich denke, dass es sehr befriedigend war, dass diese Bemühungen einen Bumerangeffekt hatten. Die beste Weise, dieser Art von Druck zu begegnen, ist die, herzukommen und diese schöne Vorstellung anzuschauen.”


Mit Shen Yun-Spectacular hat Divine Performing Arts die alte traditionelle Kultur wieder zum Leben erweckt, die durch den Aufstieg des europäischen Kommunismus in China und durch Maos Kulturrevolution nahezu zerstört wurde.

Norlen erwähnte besonders den Kontrast zwischen der „künstlichen Kultur”, die vom kommunistischen Regime seit damals ausgearbeitet wurde, und Spectacular, das frei von jeglichen kommunistischen Elementen sei.

„Dies ist wirklich ein kontrastierendes Bild, wenn man die sogenannte maoistische Kultur damit vergleicht”, sagte er. Er fügte noch hinzu, dass es eine typische Taktik des Kommunismus sei, die Kulturen der Nationen zu zerstören.

„Dies war, so wie ich das sehe, Teil der Strategie, Kontrolle über die Gesellschaft zu bekommen. Es reicht nicht, nur das politische System zu kontrollieren, man muss auch die Seele und das Herz der Menschen kontrollieren, und das macht man durch die Kultur.

„Es ist befreiend zu sehen, dass es diese Menschen gibt, die die traditionelle Kultur am Leben halten wollen.”

Linköping, das im vergangenen Jahr seinen 720. Geburtstag feierte, ist seit langem ein Zentrum von Kultur und Religion. Eine 800 Jahre alte Kathedrale prägt das Stadtbild. Linköping, Schwedens fünftgrößte Stadt mit 600.000 Einwohnern ist bekannt wegen ihrer Universität und der aufstrebenden High-Tech-Industrie.

Unter Mitarbeit von Cindy Drukier.

Quelle: http://www.epochtimes.de/articles/2008/04/01/261883.html