Auf das Praktizieren achten, aber nicht ins Extrem gehen

(Minghui.de) Am 3. Mai 2008 veröffentlichte die Redaktion des Minghui Radiosenders die Mitteilung, täglich am Abend einmal mehr zusammen die Übungen zu machen. Einige Praktizierende in unserer Gegend lasen diese Mitteilung und meinten, dass das kein Zufall sei und die Fa-Berichtung bald zum Ende komme und wir schnell unseren Benti umwandeln sollten, um mit dem Prozess der Fa-Berichtung Schritt zu halten. So machten sie sofort mehr Übungen, täglich zwei Mal die erste bis fünfte Übung von Montag bis Freitag und am Samstag dann drei Mal. Das heißt, sie brauchen für die Übungen täglich vier Stunden und samstags sechs Stunden Zeit.

Am Anfang lief es noch ganz gut. Nach einer gewissen Zeit konnten es manche Praktizierende körperlich schwer aushalten. Ihr Kopf war unklar und auch beim Fa-Lernen ermüdeten sie und konnten manchmal noch nicht einmal einen ganzen Satz zu Ende lesen. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken neigte sich ihre Hand zur Seite. Auch beim Praktizieren waren sie müde und schliefen bereits während der zweiten oder der fünften Übung ein (in dem Moment gehört das Gong schon anderen). So mussten die müden Praktizierende andere Zeiten finden, um mehr schlafen zu können. Manche schliefen zwei Stunden im Tag, um diese Müdigkeit zu überwinden. Das hat die Erledigung der „drei Dinge” ernsthaft gestört.

Ich bin nicht dagegen, mehr als früher zu praktizieren. Das Problem liegt nicht darin, dass wegen mehr Praktizierens die drei Sachen gestört werden. Wenn es so wäre, lohnte es sich nicht, mehr zu praktizieren. Die Beziehung zwischen den zwei Schriftzeichen „Xiu” (das Kultivieren) und „Lian” (das Praktizieren) wurde schon im Buch „Zhuan Falun” vom Meister deutlich erklärt. Der Meister sagt: „Ich sage euch, die grundlegende Ursache, warum die Kultivierungsenergie nicht wächst, ist: Bei den Schriftzeichen „Xiu, Lian” achten die Menschen nur auf das Lian - das Praktizieren und nicht auf das Xiu - das Kultivieren. Wenn du nach außen strebst, kannst du überhaupt nichts bekommen, ganz gleich, wie du auch strebst. Willst du mit dem Körper eines gewöhnlichen Menschen, Händen eines gewöhnlichen Menschen schon die hochenergetische Substanz in Kultivierungsenergie umwandeln? Kann sie dann schon wachsen? So einfach ist das nicht! Ich finde, das ist ein Witz. Das ist nichts anderes als nach außen zu streben und im Außen zu suchen, du kannst es nie finden.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 1: Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht)

Der Meister erklärte auch noch das Fa von „Wie hoch die Xinxing, so hoch die Kultivierungsenergie, ...” (ebd.) und „ganzheitlicher Erhöhung” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 2: Über das Himmelsauge). Ich habe das so verstanden: egal bei welchen Umständen, „Xiu” - das Kultivieren - ist immer die Nummer eins. Wenn die Xinxing sich nicht erhöht hat, gleichgültig wie viele Stunden man praktiziert, kann die Kultivierungsenergie auch nicht wachsen. Der Benti kann dadurch auch nicht geändert werden. In unserer Umgebung gibt es einen langjährigen Praktizierenden, der seit Jahren jeden Tag zwei Mal die Übungen macht. Aber die Veränderung seines Benti ist gering und er hat auch ständig „Krankheiten”. Manchmal konnte er es nicht aushalten und ging ins Krankenhaus. So gesehen, wenn die Xinxing sich nicht erhöht hat, bringt es auch nichts, wenn man mehrmals täglich die Übungen macht. Wenn wegen des mehrmaligen Übens die drei Dinge beeinflusst werden, so denke ich, dass das ein Problem ist: es weicht vom Fa ab. Aus der Sicht der Zeitverteilung gesehen, benutzen manche Praktizierende vier Stunden für die Übungen, können sie auch genauso viel Zeit für das Fa-Lernen einsetzen? Wenn nicht, heißt es dann nicht, die Übungen zu machen seien vorrangiger als das Fa zu lernen und als die Xinxing zu kultivieren?

Wörtlich gesehen gab der Minghui Radiosender nur Bescheid, dass wir noch mehr Zeit zum Praktizieren aufwenden sollten. Er forderte die Dafa-Jünger nicht auf, jeden Tag zwei Mal die Übungen zu machen. Warum erkannten manche Praktizierende diese Mitteilung so, jeden Tag die Übungen zwei Mal machen zu müssen? War darin ein Herz beinhaltet, nach der Vollendung zu streben?

Dafa-Jünger sollten die Wichtigkeit des Praktizierens wahrnehmen, weil wir uns in einer Doppelkultivierungsschule von Körper und Geist kultivieren. Aber wir sollten deswegen nicht ins Extrem gehen und das Praktizieren für das Wichtigste halten. Wenn dadurch das Fa-Lernen, die Erhöhung der Xinxing und sogar die Errettung von Lebewesen beeinflusst wird, ist man ins Extrem gegangen. Jetzt ist das Erretten der Lebewesen am wichtigsten. Sich gut zu kultivieren dient nur dazu, Lebewesen besser zu erretten. Wir sollten nicht nur auf uns achten und darüber die Lebewesen vergessen.

Das ist nur meine Erkenntnis auf meiner Ebene. Wenn sie nicht richtig ist, bitte ich um Korrektur.