Mein geistiger Horizont hat sich erweitert

Aus dem Leben einer Falun Gong-Praktizierenden zum Gedenken an den 20. Juli

(Minghui.de) Ich traf Marion Ogorek, 42, Berlinerin und Falun Gong-Praktizierende, auf einer Veranstaltung von Falun Gong-Paktizierenden vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Anlass der Veranstaltung war die Feier des 13. Mai 2008, dem Geburtstag des Begründers von Falun Gong, Li Hongzhi. Zwei Monate später unterstützte Marion die Veranstaltungen zum 20. Juli auf dem Pariser Platz und Potsdamer Platz in Berlin. An diesem Tag gedachten die Praktizierenden weltweit des 9. Jahrestages der Verfolgung von Falun Gong in China. Dazwischen klärte sie an Informationsständen auf dem Pariser Platz Passanten und Touristen über die Geschehnisse in China auf.

Mich interessierte vor allem zu erfahren, was eine allein erziehende, berufstätige Frau wie Marion mit Falun Gong verbindet. Sie lebt mit ihrem 12-jährigen Sohn in Berlin und arbeitet hier als Verwaltungsangestellte in der Agentur für Arbeit. Weshalb verwendet sie ihre knappe Freizeit darauf, am Wochenende in der Öffentlichkeit Übungen vorzuführen, Flyer an Passanten zu verteilen, bei Nachstellungen von Foltermethoden und Organraub zu stehen und mit fremden Menschen Gespräche auf der Straße zu führen?

Marion erzählt, dass sie seit Oktober 1997 Falun Gong praktiziert. Sie lernte diese buddhistische Schule kennen, als ihre Mutter ihr das Buch „Zhuan Falun” mitbrachte. Marion erinnert sich: „Das Buch hat mich sehr berührt, es hat mir sehr geholfen, weil ich viele grundsätzliche Fragen hatte, schon immer, die wurden mir in dem Buch sehr einfach erklärt. Es waren Fragen nach dem Sinn des Lebens; warum gibt es diese Unterschiede, dass der eine sehr leidet und der andere nicht? Später - je mehr ich das Buch las, je mehr Antworten bekam ich, umfangreicher - man kann sagen, mein geistiger Horizont hat sich einfach erweitert.

Bis dahin hatte Marion keine weiteren Berührungen mit China oder der 5000-jährigen alten chinesischen Kultur gehabt. Lediglich die chinesischen Schriftzeichen hatte sie schon immer als inspirierend empfunden.

Es ist nun über 11 Jahre her, seitdem Marion begonnen hat, Falun Gong zu praktizieren. Was hat sie bewogen, dabei zu bleiben?

Falun Gong hat mir sehr viel gegeben, und ich bin dabei geblieben, weil ich schon gleich zu Anfang das Gefühl hatte, dass es etwas Aufrichtiges ist, etwas Ehrliches, weil man kein Geld damit verdient, nicht auf Profit aus ist. Es gibt niemanden, der sagt, was ich zu tun habe, wie viel ich zu tun habe, sondern das mache ich von mir aus. Wenn ich es möchte, dann mache ich etwas, wenn ich nicht möchte, dann mache ich nichts.

Ich meine zum Beispiel, diese Umsetzung davon, dass man bewusst lebt, an andere denkt und versucht, schlechte Eigenschaften abzulegen usw. Wenn man an sich arbeitet, dann bekommt man dafür ganz viel. Aber - es liegt an einem selber, wie viel man an sich arbeitet.

Marion spricht den Kultivierungsprozess im Falun Gong an: Im Falun Gong wird die Kultivierung des Charakters wie z.B. das Erkennen und Loslassen von egoistischen Denkmustern sowie Verhaltensweisen als wesentlich angesehen.

Was hat sich in ihrem Leben verändert, seitdem sie Falun Gong praktiziert?

Wenn ich es ganz kurz sagen kann: Es hat sich mein ganzes Leben verändert. Ich bin selbstbewusster geworden, kann mehr Verantwortung tragen, habe Ängste abgebaut, habe mein Herz geöffnet. Ich gehe auf andere zu, was ich früher nie gemacht habe. Ich war sehr schüchtern, man kann schon sagen, fast verklemmt und sehr verschlossen.

Körperlich habe ich mich gleich zu Anfang energetisch gefühlt, also wohl gefühlt. Ich habe einen Weg oder eine Kraft gespürt, die mir auch Hinweise oder Wege zeigen kann, wie ich richtig handle. Also eine Anleitung, um richtig und falsch zu unterscheiden und wirklich auch dahinter zu gucken. Früher habe ich nie etwas hinterfragt. [Durch Falun Gong] habe ich gelernt, dass ich nach dem Warum frage und nicht alles so hinnehme.

Besonders im Hinblick auf die Erziehung ihres Sohnes kann Marion große Veränderungen benennen, seitdem sie sich bemüht, entsprechend der Leitsätze im Falun Gong zu leben. Die Leitsätze im Falun Gong, Marion spricht dabei von Aufrichtigkeit, Güte und Toleranz, helfen ihr in der Erziehung sehr.

Die Erziehung meines Sohnes war früher sehr schwierig, als ich noch nicht praktiziert habe. Seit der Kultivierung weiß ich genau, wie ich ihn erziehen kann ... Ich versuche, ihn zu einem selbstständigen, eigenständig denkenden jungen Mann zu erziehen, der vernünftig über Sachen nachdenkt; versuche, ihm die Tugenden zu bewahren, wie Ehrlichkeit ...

Als Marion versucht, in Worte zu fassen, was sie im Hinblick auf die Erziehung ihres Sohnes durch die Kultivierung gewonnen hat, wird ihr bewusst, welche wertvolle Bereicherung Dafa in ihrem Leben und dem ihres Sohnes darstellt. Sie ist sehr berührt und braucht ein paar Minuten, bis sie weiter sprechen kann.

Die Leitsätze helfen mir auch, dass ich unterscheiden kann, was für ihn richtig ist und was nicht richtig ist. Oder was für ihn gut ist und was nicht gut für ihn ist. Früher konnte ich das nicht genau unterscheiden. Das Beste für ihn zu tun, war für mich, ihn zu verwöhnen, ihm alle Wünsche zu erfüllen, dass er eben ein wunderschönes, bequemes angenehmes Leben hat.

Durch die Kultivierung habe ich festgestellt, dass es nicht so gut ist, ihm das alles so leicht zu machen. Er muss sich selber die Sachen erarbeiten. Das ist erst wertvoll, dann merkt er erst, dass man eigentlich nichts geschenkt bekommt. Wenn man etwas gibt, dann bekommt man etwas. Wenn man nur nimmt, schadet man sich auf die Dauer. Das sind die Dinge, die ich jetzt anders sehe.

Ich versuche, ihn so viel wie möglich zu fordern, natürlich immer in dem Maße, das er es noch kann. Ihn immer zu unterstützen und an seiner Seite zu stehen, aber ihn trotzdem auch selber machen lassen. Wirklich das selbstständige Denken entwickeln und nicht alles nachahmen usw. Erst durch die Kraft im Falun Gong habe ich all diese Sachen erfahren dürfen.

Am 13. Mai konnte Marion, so erzählt sie, ihre Dankbarkeit zeigen, indem sie auf die Straße ging und die Menschen wissen ließ, was Falun Gong ist, dass diese Schule aufs Schlimmste verfolgt wird und dass in China viele Menschen leiden, obwohl sie einen barmherzigen Weg gehen. Sie machte die Erfahrung, dass die Menschen angesichts der Verfolgung von Falun Gong in China sehr erschrocken waren.

Einige können sich nicht vorstellen, dass so etwas in der heutigen Zeit überhaupt noch passiert. Die Unterstützung ist da, sie nehmen teil an diesen Leiden [der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden] und sagen oft sogar sofort, dass sie unterstützen wollen, indem sie eine Unterschrift geben oder es weitererzählen. Also es ist sehr viel Hilfe da.

Bei den Veranstaltungen zum 20. Juli in Berlin jedoch spürte Marion darüber hinaus, dass eine große Kraft hinzugekommen war. Diese hatte sie am 13. Mai noch nicht so intensiv gespürt. Vielleicht lässt es sich beschreiben als „die Kraft der Gemeinsamkeit”. Während die Menschen am Informationstisch Schlange standen, um die „Eine-Million-Petition” für ein sofortiges Ende der Verfolgung von Falun Gong zu unterschreiben, hörte Marion Aussprüche wie „Einer für alle, alle für einen”. Viele der Passanten nahmen die Prinzipien von Falun Gong „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” wahr und brachten zum Ausdruck, wie sehr sie diese Prinzipien hochschätzen.

Millionen von Falun Gong-Praktizierenden auf der ganzen Welt können von ähnlichen Erfahrungen wie Marion berichten. Aus Dankbarkeit für die positiven Veränderungen in ihrem Leben setzen sie sich mit ganzem Herzen dafür ein, die Verfolgung zu beenden und den Menschen aller Nationen die Güte und Schönheit von Falun Gong nahe zu bringen.

Rubrik: Fa-Konferenzen