Von der Tsinghua Universität bis Flushing, New York: Ein Wiedersehen nach neun Jahren (Foto)

(Minghui.de) Im Juni 1999 kam ein großer weißer Amerikaner zu unserem kleinen Übungsplatz unter den Bäumen an der Tsinghua Universität. Er sagte, dass er aus Philadelphia komme, sein chinesischer Name Gu Mengsheng laute und er hier sei, um an der Tsinghua Universität Chinesisch zu lernen, damit er die chinesische Version des „Zhuan Falun” lesen könne. Obwohl er ein neuer Praktizierender war, waren wir alle von seinem festen Glauben und Fleiß bewegt.

Juni 2008, Huang Kui (rechts) und Gu Mengsheng (links) als sie sich in Flushing wieder trafen

Obwohl weder sein Chinesisch noch mein Englisch gut war, übten wir zusammen mit einem Dutzend Mitpraktizierenden, lernten das Fa und tauschten täglich unsere Erfahrungen aus. Wir verbrachten eine wunderbare Zeit zusammen.

Plötzlich fing die beispiellose Verfolgung an. Am Morgen des 20. Juli 1999, als wir wie üblich zur Gruppe gingen, um zu üben, bemerkten wir mehrere Polizeifahrzeuge. An diesem Nachmittag hörten wir von den massiven Verhaftungen von Falun Gong-Praktizierenden in ganz China. Wir wollten am nächsten Tag wieder zum Üben gehen, entscheiden uns jedoch nicht an unseren Platz zu gehen - wir wollten für Falun Gong appellieren. Danach sah ich Gu Mengsheng nicht mehr. Als ich ihn im September in seinem Studentenwohnheim suchte, erzählte man mir, dass er China verlassen habe.

Seitdem bin ich oftmals verhaftet worden. Das letzte Mal, Ende 2000, wurde ich über fünf Jahre festgehalten.

Nachdem ich viele Hindernisse überwunden hatte, konnte ich 2008 in die USA kommen. Für einen Falun Gong-Praktizierenden ist die Situation in China mit der Situation in den USA nicht zu vergleichen. Amerika ist eine freie und demokratische Gesellschaft: Es gibt Glaubensfreiheit, Redefreiheit, Vereinsfreiheit und Versammlungsfreiheit. Falun Gong-Praktizierende können rechtlich geschützt ihre Kultivierung frei ausüben. Sie können alle verfügbaren Methoden benutzen, um über die Tatsachen aufzuklären, die Verfolgung aufzudecken und alle Lebewesen zu erretten.

Am 17. Mai 2008 begann eine Gruppe von Schlägern und Rabauken, die direkt von der chinesischen Botschaft manipuliert waren, und chinesische Geheimagenten Falun Gong-Praktizierende anzugreifen und zu überfallen, die freiwillig beim Servicezentrum zum Austritt aus der KPCh in Flushing, NY halfen. Bei hellem Tageslicht zerrissen sie eine Plakattafel auf der stand: „Die Gottheiten segnen China”, griffen sowohl ältere als auch weibliche Falun Gong-Praktizierende körperlich an, beschimpften sie und machte obszöne Gesten. Den Medien der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zufolge wurden sie als „große Patrioten” und als eine „spontane patriotische Gruppe” beschrieben. Aber ihr Verhalten bei dem Ereignis in Flushing ließ die Welt erkennen: „Die Kommunistische Partei Chinas ist ein Rowdy!”

Ich war schockiert, obwohl ich gerade aus China in die USA gekommen und durch zahlreiche Leiden gegangen war.

Vom 21. bis 22. Juli 1999, als die Polizei der KPCh versuchte Falun Gong-Praktizierende anzugreifen, umringten normalerweise zuerst ein Dutzend Polizisten einen Praktizierenden und dann griffen sie ihn an. Sie hatten Angst von anderen gesehen zu werden, sogar in Haftzentren, Arbeitslagern und Gefängnissen. Deshalb wichen die Wachen der KPCh normalerweise anderen Insassen aus, bevor sie Falun Gong-Praktizierende folterten, da sie Angst hatten, dass ihre kriminellen Taten enthüllt und sie von der Gerechtigkeit verurteilt werden würden.

Aber heute ließen die Geheimagenten der KPCh ihre Hüllen fallen und übten auf amerikanischem Boden offen Gewalt aus.

Deshalb wurde am 14. Juni 2008 eine großartige Parade gegen die Verfolgung abgehalten. Nach der Parade stand ich da und hörte mir die hervorragenden Reden der Sprecher an, obwohl ein lautes Schimpfen von der gegenüberliegenden Straßenseite zu hören war. Außer dem Krach, den sie machten, hatten sie keine Wirkung.

Als ich dann meinen Kopf drehte, sah ich einen großen, weißen Mann in der Schlange stehen. Ich ging hinüber und begrüßte meinen lange verlorenen Freund Gu Mengsheng! Er war nach New York gezogen und hatte geheiratet. Seine hübsche Frau Emily ist auch eine fleißige Falun Gong-Praktizierende. Das Glück des lange erwarteten Wiedersehens war unbeschreiblich. Ich machte ein Foto als Beweis.

Vor neun Jahren trafen wir uns wegen unseres gemeinsamen Glaubens an der Tsinghua Universität. Neun Jahre später trafen wir uns in Flushing wieder und protestierten gegen den Export der Gewalt seitens der KPCh. Diese neun Jahre waren für Falun Gong-Praktizierende außerordentlich.