Großbritannien/Cambridge: Kundgebung zeigt auf die 9 Jahre dauernde Verfolgung gegen Falun Gong in China (Fotos)

(Minghui.de) Das Europäische Himmelreichorchester konzertierte am 27. Juli in Cambridge, um die Aufmerksamkeit auf die schweren Menschenrechtsverletzungen zu lenken, denen Falun Gong-Praktizierende in den vergangenen neun Jahren ausgesetzt waren.

Am 20. Juli 1999 verbot die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong in China. Falun Gong ist eine alte spirituelle Praktik des buddhistischen Kultivierungsweges. Ende des Jahres 1998 ergab eine Erhebung, dass in China 70 bis 100 Millionen Menschen Falun Gong praktizierten. Die KPCh verbot aus dem Gefühl einer Bedrohung durch solch eine große Gruppe diese Praktik und setzte eine brutale Verfolgung gegen alle Praktizierenden sowie deren Familien in Gang.


Radiomoderator Paul Hoppit


John Dee, Vizevorsitzender der Europäischen Freunde von Falun Gong

„Es ist schwer zu glauben, dass eine Regierung über eine so lange Zeit, solch eine systematische Verfolgung an einer Gruppe ihres eigenen Volkes durchführt und - noch unglaublicher ist es - mit solch einer Grausamkeit und Gewalttätigkeit”, sagte John Dee, Vizevorsitzender der Europäischen Freunde von Falun Gong, bei der Kundgebung im Stadtzentrum von Cambridge.

Dr. Wei Liu sagte: „Es ist bekannt, dass über 3.100 Falun Gong-Praktizierende in der Haft für ihren Glauben zu Tode gefoltert wurden, und einige Hunderttausend wurden gesetzwidrig in Zwangsarbeitslager und Gefängnisanstalten eingesperrt. Doch die eigentliche Zahl ist wegen der Informationsblockade durch die KPCh nicht bekannt, sie liegt noch viel höher.

„Außerdem - und jenseits des Vorstellbaren - wurde aufgedeckt, dass einige Hospitäler in China mit Gefängnisanstalten zusammenarbeiten und gefangene Falun Gong-Praktizierende bewusst als unfreiwillige Organspender für die sehr lukrative Organhandelindustrie in China benutzen.

„Dieses Verbrechen hat die ganze Welt schockiert. Menschen können sich nicht vorstellen, dass diese erschreckende, unmenschliche Tragödie in der heutigen Welt geschehen kann.”

Paul Hoppit, ein Radioansager der chinesischen Programme in Cambridge, sagte: „Eines der Privilegien für Radiosendungen in einer freien Gesellschaft ist, die Zwangslage derjenigen, die sich nicht der gleichen Rechte erfreuen wie wir, aufzuzeigen.”

„Falun Gong-Praktizierende sind ein solches Beispiel. Falun Gong, eine Qigong Praktik für Moral, Übungen und Meditation, zusammen mit den drei Hauptprinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht", ist in China ungeheuer populär geworden. Die KPCh hat sich den Falun Gong-Praktizierenden mit aller Härte entgegengestellt, mit ihrer Willkür, Inhaftierung, Folterung und Tötung von Praktizierenden. Doch welche Gefahr stellen diese dar? Sie waren keine Gefahr für irgendjemanden.”

Eine Falun Gong-Praktizierende schilderte, wie sie eingesperrt und gefoltert wurde, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen; viele ihrer Falun Gong Freunde sind unter solcher Folter in den Gefängnissen in China gestorben.

Frau Jiang Xin Xia sagte: „Im Jahre 2002 wurde ich erneut festgenommen. Diesmal für das Verteilen von Flugblättern. Als ich festgenommen wurde, durchsuchte mich gewaltsam eine Polizistin. Sie riss meine Bluse auf und fesselte mich dann mit zwei Paar Handschellen. Diese Beamtin demütigte mich. Die Narben dieser Handfesseln sind sogar heute noch klar zu sehen.

„Sie wollten, dass ich ihnen erzähle, woher ich die Flyer bekommen habe. Ich weigerte mich. Sie rieben Tigerbalsam in meine Augen und zwickten mich immer wieder, um mich am Einschlafen zu hindern. Der Raum, in dem ich eingesperrt war, war sehr kalt. Sie zwangen mich, drei Tage lang ständig zu stehen.”
Drei Tage danach gaben sie Drogen in mein Essen. Es schien, als würde ich die Kontrolle über meinen Verstand und meinen Körper verlieren. Es stellte sich ein unnatürlicher Hunger ein und ich erlebte ein Gefühl von totalem Wahnsinn.”

„Ich wurde sehr schwach, fiel immer wieder in Bewusstlosigkeit. Sie übergossen mich mit Kaltwasser, um mich wach zu halten. Mein Körper schwoll an, und ich konnte kaum noch gehen. Sie versuchten mich dazu zu überreden, andere Falun Gong-Praktizierende zu verraten, indem sie mir Haftverkürzung in Aussicht stellten. Ich lehnte ab.”

„Ich wurde gezwungen, Videofilme anzuschauen und Bücher zu lesen, in denen Falun Gong verleumdet wurde. Mir wurde nicht erlaubt zu schlafen, und ich war mental völlig erschöpft. Ich wünschte, nur eine Sekunde Ruhe zu haben. Mein Herz war gebrochen und mein Selbstwertgefühl völlig zerstört. Schließlich versprach ich schriftlich, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.”

„Am nächsten Tag, als ich aufwachte, bereute ich meine Erklärung sofort, doch die Polizei gab mir das Schriftstück nicht mehr zurück. Die Polizei wies drogensüchtige Gefangene an, mir überallhin zu folgen und mich 24 Stunden am Tag einzuschüchtern. Nach vier Monaten hatten sie mich zermürbt. Voller Angst betrog ich mich selbst erneut, indem ich die Polizei bei der Gehirnwäsche anderer Praktizierender unterstützte.”

„Nach zwei Jahren Folter wurde ich nach Hause geschickt. Ich konnte kaum gehen und litt unter verschiedenen Krankheiten. Meine Mutter war über meinen Zustand erschüttert. Ich hatte auch unter schwerer Unterernährung gelitten.”

„Ich hatte ein Gefühl, als wäre ich getötet worden, nachdem ich gezwungen worden war, meinen Glauben aufzugeben. Das Einzige was ich tun wollte war, Falun Gong zu praktizieren. Und so fing ich zu Hause wieder mit den Falun Gong Übungen an. Nach sechs Monaten war ich wieder auf meinen Beinen und fühlte mich wieder in Ordnung.”

Richard Normington, der Parlamentssprecher der Konservativen der Stadt Cambridge, konnte an der Kundgebung nicht teilnehmen, schickte aber eine Unterstützungserklärung: „Ich unterstütze die Rede- und Gedankenfreiheit als eines der Geburtsrechte der Briten. Nun sollten sie auch das Recht eines jeden Bürgers in jeder Nation, besonders in China sein. Ich wünsche Ihrer Veranstaltung jeden Erfolg, um zu zeigen, dass die Forderung des chinesischen Volkes nach Freiheit lebt und Unterstützung aus aller Welt hat.”

Ein Zuschauer wurde gefragt, was er von der Kundgebung halte. Cllr Patrick Smith von der `London Borough of Waltham Forest` sagte: „Ich denke, Sie sollten größtmögliche öffentliche Beachtung gewinnen! Denn dies ist reine Unmenschlichkeit in massivem Umfang, über die viel zu wenig berichtet wird und die in Britannien sowie in Westeuropa und in Amerika unterrepräsentiert ist.”

Er fügte hinzu: „Die Verfolgung liegt auf der gleichen Skala wie die bei den Juden - Genozid - das wird nicht völlig verstanden. Wir kennen nicht das wahre Ausmaß der heutigen Todesopfer in China, dies liegt teilweise an der Informationsbeschränkung aus China. Doch gibt es sicherlich genügend Informationen, es zu einer Menschenrechtsangelegenheit in Europa zu machen, und ich hoffe aufrichtig, es wird auch von den Parlamentsmitgliedern unserer Britischen Liberalen Demokraten so gesehen und durchgeführt.”

Das Himmelreichorchester spielte neben anderen erhebenden Stücken die "Ode an die Freude". Der Veranstalter, Nicholas Schols erklärte, dass das Orchester hoffe, durch die Schönheit seiner Musik, das Bewusstsein für die Verfolgung von Falun Gong in China zu heben. Alle 70 Orchestermitglieder sind Falun Gong-Praktizierende aus verschiedenen Ländern Europas.

John Dee endete mit dem Appell: „Für die Welt ist es nun an der Zeit, zu handeln. Wir müssen westliche Regierungen ermutigen, sich gegen das machthaberische, tyrannische Verhalten Chinas auszusprechen. Wir dürfen nicht einfach die Augen verschließen. Wir müssen eine klare Botschaft an die chinesische Regierung senden, dass sie die Verfolgung jetzt sofort beenden muss.”

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200808/44676.html