Mich selbst Schritt für Schritt verbessern

(Minghui.de) Ich begann im April 1998, Falun Gong zu praktizieren und profitierte sehr viel davon. Alle meine Krankheiten verschwanden und durch das Studium des Fa lernte ich zu lesen.

Nachdem die Verfolgung am 20. Juli 1999 begonnen hatte, machte ich weiterhin draußen mit mehreren anderen Praktizierenden die Übungen. Wenn die Polizei kam und unsere Namen aufschrieb, fühlte ich mich eingeschüchtert. Das Pensionsbüro meines Arbeitgebers nahm Kontakt mit mir auf und fragte, ob ich vorhätte, weiterhin zu praktizieren. Ich bejahte dies, deshalb setzten sie mich wiederholt unter Druck, Dafa aufzugeben. Die Polizisten der örtlichen Wache kamen ebenfalls zu mir und wollten, dass ich eine „Garantieerklärung” (ein Versprechen, nicht mehr zu praktizieren) unterschrieb, doch ich lehnte dies ab.

Von diesem Zeitpunkt an konnte ich die Übungen oder das Fa-Lernen nicht mehr mit meinen Mitpraktizierenden in der Öffentlichkeit machen. Das war eine wirkliche Prüfung für mich. Damals erkannte ich all die Worte im Buch Zhuan Falun noch nicht und auch meine Übungsbewegungen waren nicht ganz korrekt, doch das konnte meine Entschlossenheit, mich weiter zu kultivieren, nicht beeinflussen. Ich lernte das Fa zu Hause und benutzte ein Wörterbuch, wenn ich auf ein Wort stieß, das ich nicht kannte. Zuerst wusste ich nicht einmal, wie man ein Wörterbuch benutzt und ich blätterte das gesamte Wörterbuch durch, um die Worte zu finden. Manchmal brauchte ich dafür länger als eine Stunde. Ich blieb in der Nacht auf, um die Wörter herauszusuchen, doch ich fühlte mich nicht müde. Als mich mein Enkel besuchte, bat ich ihn, mir zu zeigen, wie man ein Wörterbuch benutzt. Nachdem ich die Worte gefunden hatte, schrieb ich sie auf ein Blatt Papier, damit ich sie nicht mehr vergaß. Ich lud auch die Kinder ein, die unter mir wohnten, um mir zu helfen, die Wörter aus dem Buch herauszusuchen. Obwohl es schwierig war, hatte ich nur einen Gedanken im Kopf: Egal wie schwierig, ich werde das Zhuan Falun zu Ende lesen.

Der Lehrer sah mein Herz und half mir. Schließlich schaffte ich es, ohne Schulbildung und in meinen Sechzigern, das Zhuan Falun durchzulesen - ich war so glücklich. Ich lernte das Fa und praktizierte die Übungen zu Hause. Später begann ich, Informationsmaterial über die wahren Hintergründe der Verfolgung auszuteilen. Manchmal erhielt ich Materialien von Mitpraktizierenden, dann verteilte ich sie. Zu Beginn war ich etwas ängstlich und konnte die Materialien nicht ordnungsgemäß anbringen. Die Verfolgung in unserer Region war schlimm und die örtliche Polizei verhaftete etliche Mitpraktizierende. Danach hatten wir selten Kontakt zueinander und konnten die neuen Fa-Lektionen und „Minghui Weekly» kaum bekommen.

Diese Situation hielt drei Jahre lang an, bis eine ältere Praktizierende hierher zog. Sie hatte starke aufrichtige Gedanken und war sehr gutherzig und aufrichtig. Sie stellte unsere Umgebung für das gemeinsame Fa-Lernen und für den Austausch energisch wieder her. Dadurch begann ich zu verstehen, was es bedeutet, sich in der Zeit der Fa-Berichtigung zu kultivieren - wir müssen uns nach oben kultivieren, über die persönliche Kultivierung hinaus. Wir müssen nicht nur uns selbst gut kultivieren, sondern auch Lebewesen erretten und dem Lehrer bei der Fa-Berichtigung helfen. Diese Praktizierende ermutigte mich auch, sie bei der Erklärung der wahren Umstände in der Öffentlichkeit zu begleiten. Jedoch hatte ich einen großen Eigensinn der Angst und bisher noch nicht einmal meiner Familie geholfen, die Wahrheit über Dafa zu verstehen, deshalb ging ich nicht immer mit ihr. Sie gab nicht auf und lud mich weiterhin ein, sie zu begleiten. Wenn ich nicht mitgehen konnte, gab sie mir Informationsmaterial, um es zu verteilen, wenn ich die Gelegenheit dazu bekam oder sie bat mich, sie mit aufrichtigen Gedanken zu unterstützen. Ich war sehr ermutigt und versuchte mein Bestes, sie jedes Mal zu begleiten. Allmählich löste sich meine Angst auf. Ich war nun auch in der Lage, anderen die Wahrheit zu erklären, zuerst meinen Verwandten und Freunden, danach allmählich meinen Nachbarn, Kollegen und anderen.

Kultivierung ist nicht immer ein ruhiges Dahinsegeln. Ich ging regelmäßig zum gemeinsamen Fa-Lernen und meine Nachbarn bemerkten das und begannen, Gerüchte über mich zu verbreiten. Zuerst hatte ich Angst und hörte auf, zum gemeinsamen Lernen zu gehen, doch dann erkannte ich, dass ich durch meinen Eigensinn der Angst behindert wurde und dass ich diesen loslassen sollte. Ich tat nichts Schlechtes, warum sollte ich nicht offen dort hingehen? Wenn sie mich danach fragten, ging alles gut und nichts Unerwartetes passierte. „Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 1, „Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten”) Manchmal, wenn ich auf das geringste Zeichen von Problemen stieß, kam mein Eigensinn der Angst wieder hoch, doch dann eliminierte ich ihn. Im Laufe der Zeit wurde meine Angst immer schwächer. Mein Mann war besorgt, dass ich vielleicht verfolgt werden könnte und wollte mich nicht ausgehen lassen, um den Menschen die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären. Ich erklärte ihm die Hintergründe von Dafa. Wenn er in guter Stimmung war, riet er mir nur, zu Hause zu praktizieren. Wenn er in schlechter Verfassung war, sagte er negative Dinge über Dafa. Ich erklärte ihm geduldig, warum er nichts Schlechtes über Dafa sagen sollte. Allmählich verstand er die Wahrheit und hörte auf, Negatives über Dafa zu sagen, obwohl er meine Aktivitäten zur Aufklärung der Wahrheit einschränkte.

Ich erkannte, dass die Umgebung unseren Kultivierungszustand reflektiert. Die Handlungen meines Mannes traten aufgrund meiner Eigensinne auf. Ich war entschlossen, meine Angst zu eliminieren und mein Mann lockerte seine Kontrolle über mich. Zuerst war ich nervös, doch ich dachte bei mir: „Ich habe den Lehrer und Dafa auf meiner Seite. Ich sollte keine Angst haben.” Schritt für Schritt überwand ich die Ängste. Wenn ich zum Markt ging, mit dem Bus fuhr, einkaufen ging oder Verwandte und Freunde besuchte, nahm ich immer Informationsmaterial mit. Zuerst verstanden meine Verwandten, Freunde und Nachbarn die Wahrheit nicht, doch als ich ihnen immer wieder die Fakten erklärte, verstanden sie es immer besser und die meisten traten aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren zugehörigen Organisationen aus. Als ich beim ersten Mal meine Verwandten über die Geschehnisse im Zusammenhang mit Falun Gong informierte, konnten sie es nicht annehmen. Ich konnte meine Xinxing nicht bewahren und wurde ärgerlich mit ihnen, deshalb kehrte ich nach Hause zurück und schaute nach innen. Ich erkannte, dass ich den Eigensinn auf meine Verwandten loslassen sollte. Aufgrund meiner instabilen Xinxing-Ebene hatte ich ihnen die Wahrheit nicht gut genug erklärt. Ich beschloss, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Es gibt noch etwas, das ich gerne mit meinen Mitpraktizierenden teilen möchte. In der Vergangenheit hatte eine Kollegin mit mir am Arbeitsplatz einige Auseinandersetzungen. Obwohl wir beide Praktizierende wurden, gab es immer noch Barrieren zwischen uns und wir pflegten keinen Kontakt zueinander. Als wir begannen, gemeinsam das Fa zu lernen, kam unsere menschliche Anschauung an die Oberfläche, was zu Missverständnissen führte. Ich versuchte sie loszulassen, doch meine Nachsicht kam nicht vom Herzen eines Praktizierenden. Ich zwang mich dazu, tolerant zu sein und manchmal setzte ich mich in der Hitze des Konfliktes zur Wehr. Dies dauerte eine ganze Weile so an. Obwohl ich immer wieder versuchte, nach innen zu schauen - in dem Moment, wo ich sie sah, zeigte sich meine menschliche Anschauung und ich wollte mit ihr kämpfen. Später bedauerte ich es. Durch das Lernen des Fa und durch den Austausch verbesserten wir beide unsere Xinxing, doch erst nachdem ich einen Erfahrungsbericht eines Mitpraktizierenden gelesen hatte, ließ ich meinen Eigensinn wirklich los. Als Praktizierende müssen wir uns selbst solide kultivieren. Wie könnten wir uns sonst verbessern? Der Lehrer sagt im Zhuan Falun:

„Wenn du während der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder wenn andere dich schlecht behandeln, kann es zwei Möglichkeiten geben: Erstens, du hast vielleicht in deinen Vorleben andere schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen nicht ausgeglichen: Wieso werde ich so behandelt? Aber wieso hast du andere früher so behandelt?" (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4, „Die Umwandlung des Karmas”)

Ich erkannte auch, dass ich gegenüber Mitpraktizierenden tolerant sein und meine Familienangehörigen und andere mit dem barmherzigen Herz eines Kultivierenden behandeln sollte. Ich sollte mich selbst als Praktizierende betrachten und besser noch alle meine menschlichen Eigensinne loslassen, mit dem Dafa harmonisieren und mein Herz in die Errettung von noch mehr Lebewesen legen. Ich fuhr fort, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die bösen Faktoren zu beseitigen und die drei Dinge gut zu machen.

Schritt für Schritt berichtigte ich mich selbst, doch manchmal schaffte ich es nicht, den Menschen die Hintergründe der Verfolgung zu erklären und fühlte mich dann schlecht. Gelegentlich kam mein Eigensinn auf das Ego und auf Angst wieder zum Vorschein, um mich zu stören. Ich möchte die Zeit nutzen, um mich selbst gut zu kultivieren, mehr Menschen zu erretten und meinen Kultivierungsweg gut zu gehen, damit ich kein Bedauern hinterlasse.

Bitte weist mich freundlich auf Unangebrachtes hin.