FDI Deutschland: Chinas Internetblockade Durchbruch der Firewall

Pressemitteilung 6. August 2008

Das Falun Dafa Informationszentrum bietet Tools an, mit denen sich die Internetfilter der KPCh durchbrechen und die eigenen Daten vor dem Zugriff der chinesischen Internet-Polizei schützen lassen, während über die Olympischen Spiele von Beijing berichtet wird.

Berlin/New York (FDI) - Nachdem das Internationale Olympische Komitee zugegeben hat, den chinesischen Behörden zur Sperrung gewisser Webseiten für ausländische Reporter eingewilligt zu haben (http://www.faluninfo.net/article/752/?cid=84), bietet das Falun Dafa Informationszentrum Journalisten in Beijing eine Möglichkeit an, während ihres Aufenthalts in China freien Zugang zu Informationen zu erhalten.

Das Konsortium für Globale Internetfreiheit - GIFC - ist eine Organisation, die von Falun Gong-Praktizierenden gegründet wurde und Tools anbietet, die anonymen, sicheren Zugang innerhalb Chinas zu öffentlichen Webseiten ermöglichen, die ohne den Filter der KPCh erreichbar wären. Die Dienste für die sicheren Wege der GIFC betreffen über 90 Prozent des Anti-Zensur-Internet-Verkehrs von China und dem Iran, der sich auf mehr als 400 Millionen Treffer pro Tag beläuft.

Die auf der Webseite http://internetfreedom.org/ der GIFC verfügbaren Tools sind genau die gleichen, die Millionen chinesischer Bürger nutzen, um Zugang zu Informationen zu erhalten, die von der KPCh blockiert werden. Ihre Funktionsweise basiert darauf, dass Webanfragen in einem dynamischen Netzwerk von Servern außerhalb Chinas verbreitet werden und im Anschluss die verschlüsselten Daten auf einer normalen Webpage auf dem Computer des Users bereitgestellt werden.

Verstärkte Überwachungsaktivitäten vor und während der Olympischen Spiele

Diese Tools ermöglichen nicht nur den Zugang zu sonst gefilterten Seiten, sondern helfen Usern innerhalb Chinas auch dabei, Details ihrer Internetnutzung wie Passwörter vor dem Zugriff der Beijinger Armee der Internet-Überwacher zu schützen. GIFC-Forscher verweisen darauf, dass solche Überwachungsaktivitäten verstärkt vor und während der Olympischen Spiele stattfinden werden, weil die Behörden versuchen, sich Informationen von Computern der Journalisten, Diplomaten und Auslandsreisenden, die zu Besuch sind, zu beschaffen.

Es wird empfohlen, diese Tools, wenn möglich, noch vor der Ankunft in Beijing herunterzuladen und zu installieren, um uneingeschränkten Zugriff auf die echte internetfreedom.org-Webseite sicherzustellen. Es ist bekannt, dass chinesische Sicherheitsbeamte gefälschte Versionen der Seite erstellen, die diese Tools nicht zur Verfügung stellen und sogar Viren oder Überwachungs-Software auf dem Computer des Users installieren. Wer allerdings schon in China ist, könnte auch von seinem Bürohauptstandort aus diese Website besuchen, von dem aus uneingeschränkter Zugriff auf das Internet möglich ist. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Tools von einem Kollegen im Home-Office des Reporters außerhalb Chinas über eine virtuelle private Netzwerkverbindung (VPN) zu erhalten.

Auch wenn die Einschränkung des Zugriffs auf andere Sites gelockert wird, der Zugriff auf Falun Gong-Sites bleibt blockiert

Nach dem anfänglichen Aufschrei von Reportern aus Beijing über die Internet-Beschränkungen hat die KPCh laut GIFC-Forschern und Medienberichten damit begonnen, Reportern den Zugriff auf einige zuvor blockierte Sites wie die von Amnesty International oder BBC auf chinesisch zu erlauben, aber Falun Gong bezogene Sites bleiben blockiert.

„Nach unserer Erfahrung liegt der Hauptgrund für die Blockade von Websites durch die KPCh nicht im möglicherweise schädlichen Inhalt wie Pornographie oder exzessiver Gewalt", sagt der Cheftechniker der GIFC, Herr Bill Xia. „Der Hauptgrund für die Blockade einer Website liegt darin, dass sie versuchen, Menschenrechtsverletzungen und andere Verbrechen zu vertuschen, die vom Staat verübt werden. Deshalb glaube ich, dass die richtige Frage hier heißt, warum sie so viel Angst vor Journalisten haben, die freien Zugang zu Informationen über Falun Gong besitzen?"

Zunahme von Verhaftungen und von Gewaltanwendungen gegen Falun Gong-Praktizierende

Ein Grund könnte sein, dass es während der Zeit der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele eine starke Zunahme von Verhaftungen und von Gewaltanwendungen gegen Falun Gong-Praktizierende gab. Der Juli-Bericht des Zentrums beinhaltet Einzelheiten über gezielte Verhaftungen von Tausenden von Falun Gong-Praktizierenden, von denen später viele ohne Gerichtsverfahren zu zwei bis drei Jahren Haft in Zwangsarbeitslagern verurteilt wurden.
(http://www.falungong.de/artikel/pressemitteilungen/1216073443.html)

Tatsächlich waren von Anfang an Informationen über Falun Gong das Hauptziel der Internet-Überwachungsbestrebungen der KPCh. „Falun Gong" und damit verwandte Begriffe stehen auf der schwarzen Liste der blockierten Schlüsselwörter - oft an vorderster Stelle - seit die Verfolgung von Falun Gong 1999 begann (siehe Harvard University's Open Net Initiative Report on Internet filtering: http://opennet.net/studies/china).

Laut einem Bericht der Washington Post vom 20. Mai 2008 bereitet das Software-Unternehmen Cisco Systems mit Sitz in Kalifornien ein internes Dokument vor, aus dem hervorgeht, dass eines der Hauptziele von Chinas „Projekt Goldener Schild" - einer mehrere Milliarden Dollar teuren Initiative mit dem Ziel, die Internetnutzung innerhalb Chinas einzuschränken und zu überwachen - darin bestand, „Falun Gong zu bekämpfen." (http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/05/19/AR2008051902661.html).

Über Cisco Systems wird berichtet, dass es einer der größten Technologielieferanten des Projekts Goldener Schild ist.

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Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532;

Internet: www.faluninfo.de; Email: pm@faluninfo.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 70 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.050 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

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