Grundschullehrer im Tianshui Gefängnis in der Provinz Gansu zu Tode gefoltert

Name: Liu Zhirong
Geschlecht: männlich
Alter: 42
Adresse: Bezirk Xifeng, Stadt Qingyang, Provinz Gansu
Beruf: Grundschullehrer
Todestag: 10. Januar 2006
Datum der letzten Verhaftung: 2002
Letzter Ort der Inhaftierung: Tianshui Gefängnis
Stadt: Tianshui
Provinz: Gansu
Erlittene Verfolgung: Gefängnishaft, Schlafentzug, Körperliche Zügelung, Schläge, Folter
Haupttäter dieser Verfolgung: Chu Zhiyong, Wang Hui

(Minghui.de) Liu Zhirong war Lehrer an der Tuanjie Grundschule im Bezirk Xifeng der Stadt Qingyang, Provinz Gansu. Ende Oktober 2002 wurde er vom Bezirksgericht Chengguan in der Stadt Lanzhou wegen des Praktizierens von Falun Gong rechtswidrig zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Am 14. Dezember 2005 wurde er vom Dingxi Gefängnis in das Tianshui Gefängnis gebracht. Weniger als einen Monat nach dieser Überführung folterte man ihn am 10. Januar 2006 zu Tode. Die Wärter äscherten seinen Leichnam ohne Erlaubnis seiner Familie ein.

Liu Zhirong wurde der ersten Gruppe des ersten Gefängnisbezirks im Gefängnis Tianshui zugeteilt. Der Gruppenführer Wang Hui und andere Wärter versuchten, ihn dazu zu bringen, die so genannten „drei Erklärungen” zur Aufgabe von Falun Gong zu schreiben. Liu Zhirong weigerte sich. Daraufhin erlaubten sie ihm weder das Verlassen seiner Zelle noch das Aufsuchen der Toilette noch zu schlafen. Sie zwangen ihn, sehr lange Zeiträume aufrecht zu stehen oder still zu sitzen oder seinen Kopf gegen die Wand zu lehnen. Gefangenen in der gleichen Zelle mit ihm wurde außerdem befohlen, ihn zu überwachen. Wärter stifteten diese dazu an, Liu Zhirong nach Belieben zusammen zu schlagen. Auch die Gefangenen von anderen Zellen schlugen ihn manchmal zusammen.

Alle, die Liu Zhirong schlugen, waren von den Wärtern aufgehetzt worden. Viele Gefangene schlugen und traten ihn abwechselnd, wodurch er inkontinent wurde. Das Gefängnis hatte ein wöchentliches Gefangenentreffen, auf dem Falun Gong beschimpft wurde. Sie versuchten auch, die Praktizierenden zu zwingen, die drei Erklärungen zur Aufgabe des Praktizierens zu unterschreiben. Das Gefängnis blockierte ganz streng jegliche Informationen, die nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten.

Ein paar Gefangene, denen aufgetragen wurde, Liu Zhirong zu bewachen, trugen ihn einmal nachts zum Wasservorratsraum, nachdem sie ihn brutal zusammengeschlagen hatten. Sie zogen ihm seine Kleider aus und bespritzten ihn mit einer Toilettenbürste mit Wasser. Das platschende Wasser war sehr laut. Alle Gefangenen in den anderen Räumen wurden wach und beklagten sich über den Krach. Es war im Januar und es war äußerst schmerzhaft, mit eiskaltem Wasser übergossen zu werden. Liu Zhirong konnte aufgrund der brutalen Folterungen weder essen noch gut schlafen. Die Gefangenen, die ihn quälten, verspotteten ihn. Die Wärter waren nur ein paar Meter entfernt, taten jedoch, als ob sie gar nichts sehen würden, und ließen die Gefangenen bei der brutalen Folterung der Praktizierenden gewähren.

Wärter stifteten Gefangene an, Liu Zhirong zu foltern

Der Gefangene Wang, dem die Überwachung von Liu Zhirong befohlen worden war, schwatzte mit seinen Mitbewohnern und anderen Gefangenen. Er berichtete, dass Liu Zhirong nie „nein” zu ihm gesagt hätte. Dabei stieß er Lius Hand hart gegen den Heizkörper, so dass diese sofort massiv anschwoll.

Wenn Praktizierenden resignierten und die drei Erklärungen schrieben, bekamen die Gefangenen, die zu deren Überwachung abgeordnet worden waren, einen Bonus, z.B. Verdienstpunkte oder eine Reduzierung ihrer Haftzeit. Daher strengten sie sich bei der Verfolgung der Falun Gong-Praktizierende an. Im Gefängnis wird die Fähigkeit, Menschen quälen zu können, geschätzt, und alle Wärter und Gefangenen sind stolz darauf. Liu Zhirong wurde unter einer solch bösartigen Umgebung zu Tode gefoltert. Weil die Gefängnisbeamten streng jegliche Informationen über den Tod von Liu Zhirong blockierten und niemand aus Angst, von der Gefängnisleitung verfolgt zu werden, über die Wahrheit zu sprechen wagte, sind genaue Details nicht bekannt.

Die Wärter zwingen Gefangene, ihr Gewissen aufzugeben

Der Gefangene Mingming (Deckname) berichtete von einem Erlebnis. Die Gefangenen Mingming und Xixi (Deckname) waren fast am Ende ihrer Strafzeit angelangt. Die Wärter gingen lockerer mit ihnen um und ließen sie in der Gefängnisfabrik wohnen, wo sie die Fabrikräume bewachen sollten. Sie mussten nicht in den Zellen leben und hatten mehr Freiheiten als die anderen Gefangenen. An dem Morgen, an dem Liu Zhirong starb, befahlen die Wärter Mingming und Xixi, in eine Zelle zu gehen und einen Leichnam heraus zu tragen. Die beiden Gefangenen hatten bereits gehört, dass jemand gestorben war und nach draußen gebracht werden musste. Sie hoben das Tuch hoch und sahen auf der ganzen Matratze Blut, was sie schockierte. Dann befahlen ihnen die Wärter, den Leichnam auf eine Tragbahre zu heben und zum Gefängniseingang zu tragen. Die beiden Gefangenen sagten sich immer wieder, dass sie nur die Befehle der Wärter ausführen würden.

Ein paar Tage später befahlen die Wärter Mingming und Xixi, zum Bezirksbüro des ersten Gefängnisses zu kommen. Im Büro sahen sie, dass bereits viele Wärter in dem Raum saßen, darunter auch Gruppenführer, Hauptmann und politische Ausbilder. Alle Wärter sahen sehr ernst aus. Die Wärter, denen sie direkt unterstanden, sagten zu ihnen: „Nachdem die Familie von Liu Zhirong von seinem Tod erfahren hat, wird sie den Verdacht haben, dass wir ihn zu Tode gefoltert hätten. Sie werden nicht glauben, dass er Selbstmord begangen hat (wie das Gefängnis fälschlicherweise angegeben hatte). Er war Falun Gong-Praktizierender. Es gibt viele von ihnen und wir können die Lage nicht kontrollieren. Wir haben eine Reihe von Material zusammengetragen, darunter Zeugenaussagen, unterstützende Dokumente und so weiter. Schaut euch die Sachen an und unterschreibt als Zeugen. Wir werden euch dafür gut behandeln.”

Nachdem Mingming die Dokumente durchgesehen hatte, verweigerte er die Unterschrift. Er hatte bereits von anderen Gefangenen die Wahrheit von Liu Zhirongs Tod erfahren. Er wusste, dass dieser von einigen Gefangenen zu Tode gequält worden war und somit alle Zeugenaussagen und unterstützenden Dokumente frei erfunden waren. Hätte er seinen Namen darunter gesetzt, dann hätte er sein eigenes Gewissen verraten. Er wollte kein Zeuge sein und verweigerte seine Unterschrift. Xixi folgte dem Vorbild von Mingming und unterschrieb auch nicht. Die Wärter sagten, sie sollten zurückgehen und darüber nachdenken. Später riefen sie sie noch einmal herbei und wollten sie zur Unterschrift überreden. Die Wärter sagten, dass das Gefängnis wegen des Todes von Liu Zhirong unter viel Druck seitens der Öffentlichkeit stünde. Die ihnen übergeordneten KPCh-Behörden hätten ihnen strikte Anweisungen gegeben, diese Angelegenheit gut zu behandeln. So hatten die Wärter des ersten Gefängnisbezirks zusammengearbeitet, um diese erfundenen Dokumente zu erstellen. Doch sie hatten nicht erwartet, dass sich Mingming und Xixi weigern würden zu kooperieren.

Nach einiger Zeit fragten die Wärter Mingming und Xixi erneut, ob sie schon eine Entscheidung getroffen hätten. Der Hauptmann, die Gruppenführer und die politischen Ausbilder schmeichelten und drohten ihnen abwechselnd, damit sie unterschrieben. Wenn normalerweise Gefangene für falsche Zeugenaussagen benötigt werden, dann gibt ihnen das Gefängnis einen Bonus und die Gefangenen sind froh, dass sie falsche Zeugenaussagen machen können. Daher hatten die Wärter dieses Mal nicht erwartet, dass sich diese beiden Gefangenen weigern würden. Mingming war ehrlich und standhaft. Außerdem würde seine Strafzeit in wenigen Monaten ablaufen und die Wärter konnten nichts gegen ihn machen. Doch Xixi war ängstlich und besorgt, dass er Schwierigkeiten bekommen würde. Er hatte eine Entlassung gegen Kaution beantragt und wollte diese Chance nicht verlieren. Daher bearbeiteten die Wärter ihn von Mittag bis Mitternacht abwechselnd und ließen ihn weder essen noch schlafen gehen.

Am Ende fingen die Wärter damit an, Xixi zu drohen, dass er seine Freilassung auf Kaution verlieren würde und eine schlimme Zeit in den restlichen zwei Jahre seiner Gefängnisstrafe erleben würde, sollte er nicht unterschreiben. Xixi schloss unter dem Druck einen Kompromiss. Die Wärter sagten zu Xixi, dass er Mingming überzeugen sollte, weil sie doch wirklich gute Freunde wären. Xixi schrie Mingming an und forderte ihn auf zu unterschreiben. Mingming war sehr bestürzt, nachdem er die Xixis Situation verstanden hatte. Wenn er nicht unterschrieb, dann würden die Wärter Xixi schaden. Schließlich unterschrieb er auf Xixis Drängen hin dieses erfundene Dokument und verriet damit sein Gewissen.

Nachdem die Wärter im ersten Bezirksgericht die Familie von Liu Zhirong mit diesen erfundenen Zeugenaussagen getäuscht hatten, lobte das Gefängnis ihre Taten. Danach feierten die Wärter ihren „Erfolg” in einem Restaurant.

Damit in Zusammenhang stehender Bericht:
Falun Dafa Practitioner Mr. Liu Zhirong Tortured to Death at the No. 3 Prison in Gansu Province
http://clearwisdom.net/html/articles/2006/1/19/69135.html