Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: Südost-China: Falun Gong-Praktizierende starb durch psychiatrische Misshandlung

Weiterer Tod in Folge von Verhaftungswelle vor Olympischen Spielen

(Minghui.de) Berlin (FDI) - Eine 40 Jahre alte Falun Gong-Praktizierende starb im März 2009 in der Provinz Hunan aufgrund von psychiatrischer Misshandlung in Polizeiobhut. Frau Chen Chunjun war im Mai 2008 in Untersuchungshaft bei einer örtlichen Razzia gekommen, kurz bevor die Olympische Fackel durch die Provinz getragen wurde.

Chen, ehemalige Buchhalterin bei der örtlichen Eisenbahngesellschaft, wurde am 10. Mai 2008 in der Stadt Huaihua von Beamten des Büro 610 verhaftet, einer über dem Gesetz stehenden Spezialeinheit, die 1999 gegründet und damit beauftragt wurde Falun Gong auszulöschen. (Büro 610) Sie wurde an einer Bushaltestelle verhaftet.

Chen war eine von zahlreichen Falun Gong-Praktizierenden, die in einer von örtlichen Behörden durchgeführten Razzia vor dem Olympischen Fackellauf im Juni 2008 willkürlich verhaftet wurden. Wie jetzt durch Quellen innerhalb Chinas bekannt wurde, starb Chen im März 2009 im Psychiatrischen Krankenhaus von Huaihua (Huaihua No. 4 Peoples Hospital).

Die Misshandlung in psychiatrischen Krankenhäusern ist seit 1999 ein gründlich dokumentierter Teil der Kampagne in China um Falun Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben zu widerrufen.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Berichte von Angestellten des Psychiatrischen Krankenhauses von Huaihua bekannt, die sich unter dem Druck des örtlichen Büros 610 an der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden beteiligten und ihnen auch nervenschädigende Drogen spritzten. Chen selbst war schon während einer früheren Untersuchungshaft in dieser Stadt unrechtmäßig eine psychotrope Droge verabreicht worden.

„Der Tod dieser unschuldigen Frau erinnert an den schlimmen Tribut, den viele Chinesen seit den Olympischen Spielen im letzten Jahr zahlen", sagt Waltraud Ng, Sprecherin des Falun Dafa-Informationszentrums. „Der Tod von Frau Chen hätte vermieden werden können, da die Kooperation des Krankenhauses mit dem Büro 610 seit langem bekannt war."

Wir bitten daher die Internationale Gemeinschaft dringend die Umstände von Frau Chens Tod und weitere Vergehen in dieser Einrichtung zu untersuchen, damit nicht noch mehr Menschen durch medizinisches Personal zu Schaden kommen.

Im Mai 2008 wurde Frau Chen im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Zhijiang inhaftiert, wo andere Insassen sie auf Anweisung der Aufseher schlugen und am Kopf verletzten. Sie wurde schließlich in das Frauenzwangsarbeitslager Baimalong und dann ins Gehirnwäschezentrum der Stadt Huaihua gebracht, wo versucht wurde sie zu zwingen ihren Glauben zu widerrufen. Sie wurde anschließend in das psychiatrische Krankenhaus von Huaihua gebracht.

Psychiatrische Misshandlungen an Frau Chen

Die chinesischen Sicherheitskräfte setzen häufig psychiatrische Methoden gegen Praktizierende ein, die der Umformung und der psychologischen Umprogrammierung widerstehen.

Aufgrund ihres Glaubens war Chen in den vergangenen zehn Jahren bereits mehrere Male verhaftet worden. Sie wurde auch 2001 nach Baimalong in das Lager für Umerziehung durch Arbeit gebracht und 2002 in einem unrechtmäßigen Gerichtsverfahren zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Hunan verurteilt. Zeugen berichten, dass sie während dieser Haftzeiten wiederholt gefoltert wurde, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Sie wurde unter anderem mit Elektrostäben traktiert, lange Zeit an den Handschellen aufgehängt und zwangsernährt. Manchmal waren die Folterungen so schwer, dass sie weder sehen noch laufen konnte.

Während ihrer Verhaftung im Lager von Baimalong wurde Chen die psychotrope Droge Thoranzin gespritzt, die bei ihr eine schwere kognitive Fehlfunktion verursachte, eine bekannte Wirkung der Droge, vor allem, wenn sie gesunden Menschen verabreicht wird.

Psychotrope Drogen werden Falun Gong-Praktizierenden in Arbeitslagern oft als eine Form von Folter verabreicht. Solche Behandlungen sind dafür bekannt, dass sie traumatische Halluzinationen auslösen [Siehe den Fall von Li Heping, der hier aufgeführt wird: http://www.newstatesman.com/blogs/the-faith-column/2008/08/falun-gong-practitioners-china], dem Nervensystem dauerhaft schaden oder sogar zum Tod führen. Von den 103 Personen, deren Tod im Jahr 2007 vom Informationszentrum dokumentiert wurde, sind 11 Menschen, also über 10 Prozent von ihnen gestorben, nachdem ihnen während ihres Aufenthalts in einem Krankenhaus, Arbeitslager oder Gefängnis unbestimmte Drogen gespritzt wurden.

Amnesty International, Human Rights Watch und die World Psychiatric Association haben in den letzten Jahren psychiatrische Misshandlung von Falun Gong-Praktizierenden, politischen Dissidenten und Chinesen, die das Ausland über Skandale in China informieren, dokumentiert.

Bahnbrechende Arbeit wurde von Robin Munro geleistet, der ähnliche Fälle von Misshandlungen in Krankenhäusern dokumentierte. In seinem Buch aus dem Jahr 2006 mit dem Titel China´s Inquisition: Dissent, Psychiatry and the Law in Post-1949 China widmet er ein Kapitel dem Thema der psychiatrischen Verfolgung von Falun Gong in China. [Weitere Informationen: http://www.faluninfo.net/topic/148/]

Zusatzinfo:

Huaihua Psychiatric Hospital
Addresse: 65 South Hutian Road
Telefon: +86-745-2350362

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