Meine Erlebnisse im Untersuchungsgefängnis Zhuhai und im Frauenarbeitslager

(Minghui.de) Als ich im Februar 2005 in der Stadt Zhuhai, Provinz Guangdong, anderen Menschen die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong erzählte, wurde ich festgenommen. Danach sperrte man mich ein Jahr lang im Arbeitslager ein und anschließend zwei Monate im 2. Untersuchungsgefängnis.

In der Haftzeit schrieb ich Briefe an die Verwaltungskommission für Arbeitslager der Stadt Zhuhai, an das Rathaus der Stadt Zhuhai, an den Leiter und die Mitarbeiter des Untersuchungsgefängnisses bzw. an den Staatsanwalt. Alle Briefe waren wie im Meer verschwunden, ich bekam keine einzige Antwort. Daher sieht man, dass das so genannte Kontrollsystem nur zum Schein eingerichtet ist, für Falun Gong-Praktizierende funktioniert es nicht. Wie sie sich verhielten, ist umgekehrt. Egal wie viele Briefe ich im Untersuchungsgefängnis schrieb, sie leiteten keinen weiter.

Im Untersuchungsgefängnis waren alle Gefangenen kostenlose Arbeitskräfte; sie müssen schwer arbeiten und kriegen dafür überhaupt keinen Lohn. Wir mussten täglich über 15 Stunden arbeiten und morgens um 06:00 Uhr bereits aufstehen. Das Waschen und Benutzen der Toilette durften zusammen nicht mehr als 15 Minuten dauern. Danach stapelten wir die Papierpackungen von Fertignudeln zusammen auf dem großen Bett als Tisch und saßen gemeinsam um den Tisch herum, bevor wir anfingen zu arbeiten. Unsere Arbeit war Plastikblumen zusammen zu bauen. Manche Bauteile waren sehr klein, sogar so klein wie Reiskörnchen. Die Älteren von uns konnten dabei kein Loch finden, wo sie durchstechen konnten. Solche Arbeit will normal niemand machen. Aber wir mussten als Gefangene täglich eine bestimmte Menge schaffen. Jede Stunde wurden unsere Halbprodukte gesammelt. Diejenigen, die die Tagesmenge nicht schaffen konnten, wurden bestraft. Sie mussten bis in die Nacht arbeiten. Sie durften in der Nacht nicht schlafen, sondern mussten auf dem Boden stehen und beobachten, ob die kriminellen Gefangenen richtig schliefen, z.B. durften sie beim Schlafen keine Zudecke über den Kopf ziehen, damit sie nicht damit Selbstmord begehen konnten. Manche mussten dann die Toilette putzen oder den Boden wischen. Diejenigen, die nicht mitmachten, wurden vom Zellenchef (auch ein Gefangener) schikaniert oder geschlagen. Als Belohnung bekamen die Chefs kistenweise Obst, damit sie andere Gefangene gut überwachen konnten.

Unsere Arbeitszeit wurde nur gekürzt, wenn wir Besuch von außen bekamen. Das erlebte ich auch einmal. Eines Tages kamen Chefs von oben unser Gefängnis besuchen, um sich über unsere Situation zu informieren. Bevor sie kamen, erhielten wir einen Stundenplan, der nach außen gerichtet war. Wir sollten ihn aufschreiben und auswendig lernen und nach ihm sollten wir Fragen beantworten. Das war nur ein Schein für die Außenwelt, dort drinnen hatte das Gefängnis das Sagen. Wir mussten machen, was es sagte, es wollte uns nur voll und ganz erpressen. Weil wir jeden Tag mit gesenktem Kopf arbeiten mussten, war bei manchen der Hals deformiert und sie konnten ihren Kopf nicht richtig heben. Auch mussten wir bei der Arbeit das Kinn auf dem Oberschenkel abstützen, so wurden manche Gesichter mit der Zeit auch deformiert. In den Handflächen entstanden dicke Schwielen, manche Stellen platzten auf. Wir führten dort ein schweres Leben.

Im April wurde ich vom 2. Untersuchungsgefängnis Zhuhai ins Frauenarbeitslager der Provinz Guangdong verlegt. Als ich in das Lager eintrat, sah ich, dass es dort sechs Brigaden gab, die alle ihre Propagandatafeln hatten, worauf Vorschriften standen. Das alles ist für Besucher eingerichtet. In der Haftzeit von zehn Monaten war mein Leben dort „drei Punkte und eine Linie”, nämlich „Schlafzelle-Kantine-Arbeitsraum”. Für alles musste ich in der Schlange stehen und mit anderen gemeinsam handeln. Sogar die Zeit für einen Toilettenbesuch war festgelegt, alle sollten in einer bestimmten Zeit hingehen und zurückkommen. Ich hatte überhaupt keine eigene Zeit für ein Privatleben zur Verfügung.

Ich war in der 2. Gruppe der 1. Brigade (andere Gefangene der 1. Brigade waren alle wegen Gifteinnahme verhaftet), und ich wurde von zwei Leuten 24 Stunden lang überwacht. Sie hatten damals schon andere Dafa-Jünger überwacht, hatten Erfahrungen damit und die Brigade vertraute ihnen. Als ich in der Schlange stand, stand eine Person vor mir und eine hinter mir; als ich beim Essen war, saß eine links und eine rechts von mir; als ich zur Toilette ging, bewachten sie mich neben mir. Jeden Tag waren sie keinen Schritt von mir entfernt und ihre Augen fixierten mich. In der Nacht schliefen sie in Schichten, um mich zu überwachen. Die beiden Frauen wurden von ihrem Chef, der zuständig für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden ist, zu mir geschickt. Ihre Aufgaben waren, mich jederzeit zu überwachen, dafür zu sorgen, dass keine anderen Praktizierenden mit mir in Kontakt kamen, um mich zu isolieren. Sie waren oberflächlich freundlich. In der Zeit der Umerziehung begleiteten mich zwei Gruppenleiter und ein Parteikader von oben, um so genannte Filme, die Falun Gong verleumdeten, mit mir gemeinsam anzuschauen.

Von morgens um 09:00 Uhr bis nachts 22:00 Uhr überwachten mich die beiden und wohnten mit mir in einem großen Zimmer, wo ich auch per Video überwacht wurde. Fünf bis sechs andere Mitpraktizierende der Brigade teilte man verschiedenen Gruppen zu, nämlich im Erdgeschoss und auf der 1. Etage. Nur in der Zeit der gemeinsamen Toilettenbesuche konnte ich sie in der Schlange sehen. Ab und zu traf ich auch andere Praktizierende im Flur, aber wir durften nicht miteinander reden. Sogar die Gefangenen, die wegen der Gifteinnahme inhaftiert waren, hatten mehr Freiheit als wir Dafa-Praktizierende. Ich kann mich noch daran erinnern, dass eine Praktizierende zu mir kam und mit mir redete, die dann sofort von anderen Gefangenen angegriffen, vom Brigadeleiter beschimpft und verwarnt wurde, bis sie zu anderen Gruppe verlegt wurde.

Eine der damaligen Giftnehmerinnen erfuhr über die wahren Umstände von Dafa und übergab einer anderen Mitpraktizierenden einen Zettel von mir. Das wurde von der Gefangenen entdeckt, die für meine Überwachung zuständig war. Schließlich verlängerte man die Haftzeit der Mitpraktizierenden und verlegte sie zu einer anderen Brigade.

Während meiner Haftzeit redeten die Polizisten der Verwaltungs- und Erziehungsabteilung für Dafa-Jünger bzw. die Polizisten der Brigade, die für die Haft von Dafa-Praktizierenden zuständig sind, mit mir. Sie taten so, als ob sie sich um mich kümmerten, aber eigentlich war es Gehirnwäsche. Sie betrogen mich und wollten mich locken, in ihre Falle zu gehen. Als meine Tochter mich besuchen wollte, kam das böse Wesen der Polizisten zum Vorschein. Meine Tochter kam im August 2005 zu Besuch. Die Polizisten wollten bestimmen, dass sie nach ihrer Anforderung handelte. Meine Tochter machte nicht mit und wollte nicht so reden, wie sie vorher bestimmt hatten. Vom Vormittag bis zum Nachmittag hat sie gewartet. Ein Polizist namens Chen von der Verwaltungsabteilung wollte meine Tochter überzeugen und sie machen lassen, was er wollte. Meine Tochter kennt die Wahrheit von Dafa und wollte nicht kooperieren. Am Ende wurde sie aufgefordert, einen Brief für mich zu hinterlassen. Im Brief schrieb sie, dass ich nicht ins Extrem gehen solle und solle die Polizei keine Lücken ausnutzen lassen. Die Polizei fragte sie, was das bedeutete, das sei nicht in Ordnung, so etwas zu schreiben. Am Ende haben sie mir diesen Brief nicht geben; meiner Tochter wurde es auch nicht erlaubt, mich einmal zu sehen. Erst nach einem Monat erfuhr ich, dass meine Tochter da gewesen war, weil sie Geld für mich hinterlassen hatte und ich unterschreiben sollte, um das Geld zu bekommen. Sonst hätte das Arbeitslager mir gar nicht gesagt, dass meine Tochter mich besuchen wollte.

Die Gruppe, der ich zugeteilt war, gehörte zur 1. Brigade, die Besuch von außen bekommen durfte. Personal der Arbeitslager verschiedener Städte und Provinzen kam hierher, um Maßnahmen zur Umerziehung zu erlernen. Wenn Besuch kam, wurde unsere Bettwäsche gewechselt, das Essen besserte sich, die kleine Essschale wurde durch eine große ersetzt.

Der Hof verschiedener Brigaden sieht wie großer Garten aus, sauber und schön, das wurde von Gefangenen ordentlich gerichtet. Es gab gepflegte Wiese und Musik. In jeder Brigade gibt es Schautafel, worauf verschiedene Vorschriften und Zeitungen standen bzw. geklebt wurden. Aber das alles ist nicht für die Gefangenen dort, sondern für die Besucher gedacht. Den schönen Schein verbreiteten sie mit Absicht, um die Menschen zu täuschen.

Ich hatte Halsschmerzen und Schwellungen im Hals und besuchte zweimal ein Krankenhaus außerhalb des Arbeitslagers. Als ich zum zweiten Mal den Arzt aufsuchte, redete ein Polizist zuerst mit dem Arzt, der dann zu mir sagte, dass ich eine Magenspiegelung machen lassen sollte. Ich sagte, dass ich Halsweh hätte, wieso eine Magenuntersuchung? Der Polizist antwortete, bei einer Magenspiegelung könne man sehen, was im Hals los sei, aber nicht durch Röntgen. So haben sie in meinem Magen herum gestochen und behaupteten, dass ich eine Magenentzündung hätte. Ich verneinte das und sagte, dass es ein Halsproblem sei. Sie meinten, das sei es nicht und hörten nicht auf mich. Oberflächlich sah es so aus, als ob sie sich um meine Gesundheit kümmerten, eigentlich war es eine Verfolgung.