Die Eitelkeit beseitigen

(Minghui.de) Ich bin eine junge Praktizierende. Da ich attraktiv bin, bekomme ich von Kollegen und Freunden oft Komplimente zu hören. Deshalb bin ich im Allgemeinen sehr darauf bedacht, mein Gesicht zu wahren. Dieser Eigensinn steuert oft mein Verhalten. Ich machte mir große Sorgen deswegen, war jedoch nicht imstande, das grundlegende Problem zu lösen.

Obwohl ich diese Art von Lob gewohnt war, konnte ich nicht umhin, mich innerlich darüber zu freuen. Oft dachte ich: „Ich sehe frisch und feiner aus, weil ich Dafa kultiviere. Wie könnte ich so unerträglich gewöhnlich aussehen wie ein normaler Mensch? Ein normaler Mensch kann nur so hübsch sein wie ein normaler Mensch, wie könnte er mit einem Kultivierenden verglichen werden?” Dieser kleine Eigensinn von Fanatismus kann sehr stark werden. Weil ich für gewöhnlich sehr auf mein Erscheinungsbild achte, wende ich für meine Garderobe und mein Make-up sehr viel Zeit auf, bevor ich zur Arbeit oder woanders hingehe, damit die Leute mich für hübsch halten.

Kürzlich gestand mir ein männlicher Praktizierender, dass er einen sehr positiven Eindruck von mir hätte. Er ist jemand, der von anderen als ein stabiler Praktizierender betrachtet wird. Zu meiner Überraschung fragte ich ihn, weshalb. Er erklärte, dass ich nicht nur hübsch sei, sondern dass ich mich auch stilvoll zu kleiden wüsste; mein Bild würde oft in seinen Gedanken erscheinen. Nachdem ich diese Worte gehört hatte, ermahnte ich ihn nicht. Stattdessen fühlte ich mich innerlich glücklich und hielt mich selbst für einen attraktiven Menschen.

Beim Schreiben dieses Artikels habe ich erkannt, dass alles, was um mich herum geschieht, eine Widerspiegelung meines Kultivierungszustandes ist. Ich habe immer noch den Eigensinn der Begierde und das stört nicht nur mich selbst, sondern auch meine Mitpraktizierenden. Offensichtlich kann Eitelkeit zu dämonischen Störungen führen. Was steckt hinter meinem Vergnügen an Attraktivität? Oberflächlich betrachtet ist es das Ergebnis meiner Eitelkeit. Doch das ist nicht alles. Als ich tiefer schaute, entdeckte ich den Eigensinn der Begierde. Dieser Eigensinn kann leicht dämonische Störungen durch Gefühle herbeiführen.

Viele meiner Kolleginnen legen großen Wert auf Markennamen und oft konkurrieren sie insgeheim miteinander. Dieses Umfeld hat auch mich beeinflusst. Ich dachte, dass ich nicht zu schlicht und einfach aussehen sollte, andernfalls würde man über mich lachen. Von der Eitelkeit angetrieben begann ich, auf Markennamen zu achten und gab einen Großteil meines Gehaltes für Markenprodukte aus.

Wegen meines starken Eigensinns hatten mich andere Praktizierende mehrmals auf mein Problem hingewiesen, doch ich hörte nicht darauf. Ich war im Geiste damit beschäftigt, Markenprodukte zu kaufen und zu tragen und ein „glückliches Leben” zu führen. In diesem Zeitraum machte ich die drei Dinge so, als ob sie Anweisungen vom Meister wären.

Wenn ich auf diesen Abschnitt meines Kultivierungsweges zurückblicke, erkenne ich, dass ich noch etliche grundlegende Eigensinne wie Ruhm, Eigennutz und Sentimentalität habe, die mit der Eitelkeit im Zusammenhang stehen. Was für eine große Lücke das ist. Es ist Zeit aufzuwachen.

Beim Schreiben erinnerte ich mich plötzlich an das Fa des Meisters:

„Ruhmes wegen, das ganze Leben zürnen,
Profites wegen, Verwandte nicht kennen;
Gefühlen wegen, Verdruss suchen,
Mühsam kämpfend gegeneinander Karma erzeugen, lebenslang. (...)”
(Li Hongzhi, „Mensch sein”, 13.07.1986, in „Hong Yin”)

Durch das Schreiben dieses Artikels konnte ich meine Mentalität der Prahlerei, die so tief versteckt lag, ans Licht holen und zusammenfassen. Ich möchte dies beseitigen, mich reinigen und berichtigen, die drei Dinge besser tun, all meine Gedanken, Worte und Taten berichtigen, fleißig sein und mein Gelübde erfüllen und mit dem Meister zu meinem ursprünglichen Zuhause zurückkehren.

Dies ist mein begrenztes Verständnis. Bitte zeigt alles Unangebrachte auf. Heshi!