Sich wirklich selbst kultivieren und auf die Vorzüge der anderen achten, anstatt auf ihre Mängel

(Minghui.de) Ich bin eine langjährige Praktizierende und lernte Falun Dafa im Jahre 1996 kennen. Ich bin beschämt über meinen Mangel an Fleiß und hatte eine harte Zeit, in der ich auf meinem Kultivierungsweg Prüfungen bestehen musste. Ich würde gerne mein Verständnis austauschen, nachdem ich vor kurzem das Fa gelernt hatte.

„Fa lernen, Fa erhalten,
Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,
Jede Tat danach richten,
Das erreichen ist kultivieren.”

(Li Hongzhi, „Solide kultivieren”, 07.10.1994, aus Hong Yin)

Der Lehrer hat uns gelehrt, wie wir uns kultivieren sollen. Im Leben war ich in meinem Verhalten von den Prinzipien abgewichen und hatte sie nicht in mein tägliches Leben integriert. Deshalb unterschied ich mich manchmal nicht von einem gewöhnlichen Menschen. Das Zusammenspiel zwischen gewöhnlichen Menschen legt den Schwerpunkt auf diese Werte: „Ich werde gut zu dir sein, wenn du gut zu mir bist und ich werde nicht gut zu dir sein, wenn du nicht gut zu mir bist.” Ein Kultivierender sollte sich nicht so verhalten. Der Lehrer hat immer wieder betont, dass wir nach innen schauen sollen, wenn wir einem Problem begegnen und wir sollen sogar in uns suchen, wenn wir Konflikte anderer sehen. Warum können wir nicht dem Maßstab eines Praktizierenden entsprechen? Weil wir das Fa nicht genug gelernt haben. Es ist leicht zu sagen, dass wir nach innen schauen sollten, aber wenn wir das Fa nicht lernen oder das Fa nicht tief genug lernen, sind wir nicht in der Lage, unsere Mängel zu finden und zu korrigieren. Wenn wir nach innen schauen, können wir unsere Eigensinne finden. Wir sollten uns auch vom Fa anleiten lassen und unsere Eigensinne weg kultivieren, damit wir uns dem Dafa angleichen können. Erst dann ist unsere Kultivierung solide.

Jeder hat seine eigene Familie und gesellschaftliche Beziehungen, die eine Kultivierungsumgebung darstellen. Ich lebe in einer Großfamilie. Aus verschiedenen Gründen leben meine Schwester, ich, unsere Kinder und meine Schwägerin bei meinen Eltern. Alle meine Familienmitglieder kultivieren sich, deshalb glauben viele Mitpraktizierende, dass meine Familie eine sehr gute Kultivierungsumgebung darstellt, was tatsächlich wahr ist. Wir stören uns nicht, wenn wir das Fa lernen oder die Übungen praktizieren. Aber wir haben auch Konflikte in unserem täglichen Leben und wenn dies der Fall ist, finden wir manchmal, dass die andere Person nach innen schauen sollte, weil sie Kultivierende ist. Es ist nicht leicht, unsere Eigensinne zu beseitigen, wenn wir das Fa nicht gut gelernt haben.

Ich bin eine Person, die aus sich herausgeht und wenn ich spreche, tendiere ich dazu, nicht auf die Gefühle der anderen Menschen zu achten. Ich kann andere leicht verletzen und habe öfter Konflikte. Mit meiner Schwägerin komme ich nicht gut zurecht, weil wir beide sehr starke Persönlichkeiten sind. In der gewöhnlichen Gesellschaft verstehen sich Frauen oftmals nicht mit ihren Schwägerinnen. Aber weil wir beide Kultivierende sind, verbergen wir unsere Unzufriedenheit tief in unserem Herzen. Sie kommt nicht zum Vorschein, bis sie von einem Konflikt angestachelt wird.

Vor einer Weile stritten meine Schwägerin und ich über eine banale Sache. Die Situation geriet außer Kontrolle und wir reagierten unsere alte Wut ab, die sich über die Jahre angesammelt hatte. Nachdem alles vorbei war, erkannte ich sofort, dass bei mir etwas falsch lief. Es war nicht wichtig, ob ich Recht hatte oder nicht, meine Worte und Handlungen waren auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen. Ich handelte nicht wie eine Kultivierende und ich ließ mich nicht vom Fa anleiten. Am folgenden Tag weinte ich, als ich das Bild des Lehrers anschaute. Ich vergoss Tränen, weil ich nicht fleißig gewesen war; ich verdiente es nicht, eine Dafa-Praktizierende zu sein, weil ich dem Dafa Schande bereitet hatte. Ich wusste, dass ich falsch gehandelt hatte. So begann ich, nach innen zu schauen, und entdeckte, dass ich sehr eifersüchtig war, Kampfgeist hatte und dachte, etwas Besseres zu sein. Ich hielt an meinen menschlichen Eigensinnen fest. Wie könnte dies als Kultivierung betrachtet werden? Ich war noch schlechter als ein gewöhnlicher Mensch. Ich wollte nicht handeln wie ein gewöhnlicher Mensch, ich wollte alle menschlichen Eigensinne loslassen und eine wahre Dafa-Praktizierende werden. Als meine Schwägerin an diesem Abend nach Hause kam, sagte ich ihr, gleich nachdem sie das Haus betreten hatte, dass es mir leid täte. Sie war so bewegt, dass sie mich in den Arm nahm und weinte. Sie hatte auch nach innen geschaut und bemerkt, dass sie falsch gehandelt hatte. Danach war mein Herz ruhig und ich hatte das Gefühl, dass ich die Kultivierung verstünde. Wenn ich einen Fehler mache, soll ich nach innen schauen, meine Eigensinne finden und sie beseitigen. Dies ist das Verhalten, das der Lehrer von seinen Jüngern fordert. So sollte Kultivierung aussehen. Wenn ich nach innen schaue, ist eine Schwierigkeit keine Schwierigkeit mehr, sondern wird zu einer Gelegenheit, mich zu erhöhen.

Nach diesem Ereignis lernte ich das Fa mit dem Herzen und nicht mehr so, als würde ich eine Aufgabe erledigen. Deshalb konnte ich einen sehr guten Kultivierungszustand beibehalten. Jedes Mal wenn ich auf ein Problem stieß, schaute ich zuerst nach innen. Ich versetzte mich in die Lage der anderen Menschen und sah lieber seine Stärken anstatt seine Schwächen. Bei allem, was sich tat, ließ ich mich vom Fa anleiten. Als ich dies wirklich schaffte, mich veränderte, nach innen schaute und mich wirklich kultivierte, wurde meine Umgebung harmonischer. Weil ich das Fa gut gelernt hatte, konnte ich dies alles erreichen. Kultivierung ist eine sehr ernsthafte Sache. Nur weil wir die Bücher gelesen und die Übungen gemacht haben, können wir noch nicht als Dafa-Praktizierende betrachtet werden. Nur wenn wir jede unserer Handlungen überprüfen und unsere Moral erhöhen, indem wir nach innen schauen, wird dies als Kultivierung betrachtet.

Lasst uns in der Endphase der Kultivierung bei anderen Menschen lieber mehr auf die Vorzüge als auf die Schwächen achten. Wir müssen ständig nach innen schauen. Der Lehrer hat immer wieder betont, dass wir nach innen schauen müssen. Wir müssen unsere menschlichen Eigensinne loslassen und verstehen, was Kultivierung ist und für was wir uns kultivieren, dann wird es uns leicht fallen, die menschlichen Eigensinne los zu lassen. Ich hoffe aufrichtig, dass jeder in sich selbst nach Eigensinnen sucht, sich fleißiger bemüht, voran zu kommen und die Zeit gut nutzt, um Lebewesen zu erretten.

Weist mich bitte gütig darauf hin, falls mit meinem Verständnis etwas nicht in Ordnung ist.