Den Eigensinn des großen Egos beseitigen

(Minghui.de) Vor einigen Tagen korrigierte ich einen Artikel über den Eigensinn des „großen Egos”. Ich glaube daran, dass es einen Grund dafür gibt, welche Artikel mir zum Korrigieren zugesandt werden. Sie werden mir helfen, die Hindernisse bei der Kultivierung zu durchbrechen. Früher hatte ich entsprechende Artikel der Minghui-Webseite zwar auch gelesen, aber wenn man den Artikel selbst korrigiert, denkt man mehr darüber nach. Als ich jenen Artikel korrigierte, wusste ich, dass das darin beschriebene Problem für meine eigene Kultivierung sehr wichtig war. Er ließ mich mehr Aufmerksamkeit auf derartige Artikel der Minghui-Webseite schenken.

Ich muss noch viele Eigensinne beseitigen wie Neid, Geltungssucht, Gemütlichkeit und andere. Ich denke, dass alle Eigensinne eine Tatsache gezeigt haben, nämlich, dass ich mich öfter wie ein gewöhnlicher Mensch verhalte und nach Annehmlichkeiten trachte. Im Folgenden zähle ich solche Eigensinne auf und erzähle, wie ich sie beseitigt habe.

Neid

Ich habe die Neigung - eine schlechte Neigung, mich in gewissem Maße traurig zu fühlen, wenn jemand, den ich kenne, einen Vorteil oder eine Anerkennung oder eine Belohnung bekommt, ich aber nicht. Manchmal handelt es sich dabei sogar um einen Freund oder um jemanden, der mir sympathisch ist. Wenn jemand, den ich kenne, in mancher Hinsicht Fehler machte, kritisierte ich ihn, anstatt barmherzig zu sein. Ich sah immer die Fehler der anderen statt ihre Vorzüge. Ich schaute nicht nach innen und erkannte meine Fehler nicht.

Bevor ich mich kultivierte, bemerkte ich diese Neigung noch nicht; es sah so aus, als liefe alles normal. Nachdem ich jedoch beim Fa-Lernen über das Thema Neid las, bemühte ich mich, den von mir erkannten Neid zu beseitigen. Wenn ich Neid oder Unbarmherzigkeit in mir spürte, blockte ich diese ab; es war nicht mein wahres Ich, sondern die schlechten Faktoren ließen mich so denken. Deshalb sagte ich zu ihnen: „Geht weg, ihr dürft mich nicht so behandeln, ich bin ein Dafa-Praktizierender!” Ich fühlte mich dann eine Zeit lang gut, aber beim nächsten Mal, wenn ich den Erfolg von anderen sah, stieg wieder Neid in mir auf.

Nachdem ich den Artikel über den Eigensinn gelesen hatte, war ich mir darüber klarer, warum sich der Neid so leicht Zugang verschafft hatte, ohne dass ich ihn bemerkt hatte. Die Autoren der Artikel sagten, der Neid stamme aus dem Eigensinn des Egoismus. Weil ich nach jenem Egoismus strebte, stärker als andere zu sein, sodass ich Vorteile und Belohnungen bekam, fühlte ich mich nicht wohl, wenn ich den Erfolg der anderen sah. Diese Erkenntnis stimmt mit meinem Herzen überein, sodass ich mich etwas erhöhen konnte. Ich kann nicht sagen, dass ich den Neid überwunden habe und ich weiß, dass ich mich noch weiter bemühen muss, ihn zu beseitigen. Aber ich denke, dass ich tatsächlich Fortschritte erzielt habe. Wenn der Neid aufsteigt, kann ich ihn leichter ablegen.

Geltungssucht

Die Erkenntnis über den Eigensinn des Egoismus half mir, meine Geltungssucht zu finden. Ich war mir nie klar darüber, das Bedürfnis zu haben, dass andere meiner Verhaltensweise folgen und mit meiner Methode einverstanden sein sollten, weil ich meine Methode für „korrekt” hielt. Ich dachte nicht einmal über die Meinung anderer nach. In meinem Leben führte dieses Problem öfter zu Reiberein mit anderen. Wenn ich mich nicht langjährig im Falun Gong kultiviert hätte und keine Artikel über den Eigensinn des Egoismus gelesen hätte, hätte ich auch jetzt noch kein Verständnis über die entstandenen Situationen.

Das lebendige Erlebnis beim letzten Sommerfest ließ mich erkennen, wie schlimm der Eigensinn des Egos ist. Ich besuchte meinen einzigen Bruder, der in einem anderen Bundesland lebt. Er hatte noch keine Kenntnis über Falun Gong und wunderte sich, dass ich es praktiziere. Ich war mir über seine Meinung über Falun Gong nicht klar. Ich dachte, dass ich ihn erretten sollte. Natürlich war dieser Gedanke nicht falsch, jedoch war meine Verhaltensweise und mein Motiv nicht richtig. Sie entsprangen dem Eigensinn des Egoismus. Ich hatte mit meinem Bruder darüber gesprochen was er im Leben tatsächlich brauche, habe ihm dabei zu verstehen gegeben, mehr zu wissen als er und bevormundete ihn. In Wirklichkeit tat ich mich wichtig. Die Konsequenz davon war genau das Gegenteil von dem was ich erreichen wollte. Mein Bruder war sehr verärgert und schrie mich an. Ich dachte, er wäre es vielleicht leid, immer so von mir behandelt zu werden. Anfangs hatte ich mich über ihn geärgert. Aber als ich noch einmal darüber nachdachte, wusste ich, dass es daran lag, an meinem Selbst festzuhalten. Es sollte immer nach meinem Willen gehen, anstatt an meinen Bruder zu denken. Ich hielt mich für höher als andere.

Eigensinn nach Gemütlichkeit

Zum Schluss möchte ich erzählen, wie ich meinen Eigensinn auf Gemütlichkeit überwunden habe. Manchmal erledigte ich meine Dafa-Arbeit nicht, weil ich Zeit für mich selbst haben wollte und ich mich sonst nicht wohl gefühlt hätte. Vor ein paar Tagen geschah etwas, was mich erschütterte.

Ich ging zu dem Übungsort vor einer Bibliothek und war eher dort als die anderen. Es war früh am Morgen und ein bisschen kühl und ich war nicht besonders warm angezogen. Ich hatte die Plakate über Falun Gong im Auto dabei und hätte sie eigentlich sofort ordentlich am Übungsort aufstellen können. Weil es kühl war, blieb ich stattdessen im warmen Auto sitzen und wartete auf die anderen Mitpraktizierenden. Nach einer Weile bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich begann, die Gemütlichkeit zu überwinden. Ich dachte: Es sollen noch neue Praktizierende hinzukommen. Wenn ich aber im Auto bleibe, kann man weder mich noch die Plakate sehen. Vielleicht kommen die Mitpraktizierenden erst in 10 oder 15 Minuten, während ich gemütlich im Auto sitzen bleibe. So würden diejenigen mit Schicksalsverbindung jedoch vorbei gehen und uns verpassen. Sie hätten dann wegen mir die Angelegenheit verpasst und keine Chance mehr.

Ich rang mit mir. Schließlich entschied ich mich auszusteigen und mich dort hinzusetzen, wo die Leute mich und die Plakate sehen konnten. Zwei Minuten später kam ein Fremder zu mir. Er zeigte auf das Plakat und fragte mich: „Kann ich das auch lernen?” Ich weiß, wenn ich den Eigensinn des „Egos” und der Gemütlichkeit überwinde und mein Herz aufrichtig ist, ist alles einfach. Der Meister wird uns helfen. Und alles ist möglich.

(Erfahrungsaustausch bei der Fa-Konferenz in der Mitte der USA)