In der Kultivierung reif werden

- Erfahrungsbericht auf der Fa-Konferenz in der Mitte der USA -

(Minghui.de)

Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,

ich habe mich bereits über zehn Jahre lang kultiviert, aber noch keinen richtigen Erfahrungsbericht geschrieben. Früher hatte ich immer einen Gedanken, dass ich nichts auszutauschen hätte, weil ich keine großartige Arbeit geleistet hätte. Jetzt verstehe ich, dass das auch die Erscheinung des Herzens nach Ruhm und Geltungssucht war. In Wirklichkeit ist der Prozess, einen Erfahrungsbericht zu schreiben, auch ein Prozess, in dem man sich selbst noch besser prüfen und auf den vergangenen Kultivierungsweg Rückschau halten kann. Es reicht schon, wenn der Bericht objektiv und wahr ist. Beim Schreiben eines Erfahrungsberichtes kann man eigene Schwächen erkennen und Erfahrungen austauschen. Es dient zur Erhöhung bei der weiteren Kultivierung und nicht dazu, sich selbst zu zeigen und über die Leistung zu berichten. Heute schreibe ich zu der Fa-Konferenz in der Mitte der USA einige Erfahrungen während meiner Kultivierung auf. Bei Unzulänglichkeiten bitte ich um die barmherzige Korrektur durch die Mitpraktizierenden.

1. Der Beginn der Verfolgung und der Einsatz gegen die Verfolgung

Ich hatte mich damals für die Kultivierung entschieden, nachdem ich zwei Jahre lang genau darüber nachgedacht hatte, auch aufgrund meiner Erfahrungen und Erlebnisse im tatsächlichen Leben. Ich hatte zum Schluss rational erkannt, dass Falun Dafa die echte Kultivierung ist und dass es etwas Realistisches ist, von einem Menschen zu einer Gottheit zu werden. Und durch die Kultivierung errettet zu werden und die wahre Freiheit des Lebens zu bekommen, ist gerade das endgültige Glück, wonach ich suche. Deswegen war ich mir von Anfang an über manche Grundsätze im Klaren. Ich wusste, dass es bei der Kultivierung darum geht, zum Schluss aus dem Menschen herauszuspringen. Es wird dabei sicher Prüfungen auf Leben und Tod geben. Man muss das Leben und den Tod loslassen können. Wenn nicht, braucht man gar nicht mehr über die Kultivierung zu sprechen. Ich hatte 2009 an der Fa-Konferenz in Los Angeles und allen drei Fa-Konferenzen danach in Nordamerika (New York, Kanada und Chicago) teilgenommen und verhielt mich relativ aktiv und fleißig. Ich meinte, dass meine Fa-Erkenntnisse besser als die der anderen seien, daher hatte ich oft das Herz, dass ich die anderen verachtete.

Als die Verfolgung begann, war ich gerade bei der Fa-Konferenz in San Francisco. Zurück zur Universität fuhr ich sofort nach Washington D.C. Ich erkannte gleich, dass das keine normale Unterdrückung war. Es war eine entscheidende Prüfung, es war der Moment, aus einem Menschen herauszuspringen. Als die Aktivitäten in Washington D.C. zu Ende waren, erkannte ich auch, dass es nicht reichte, wenn wir da nur still meditierten. Wir sollten in noch größerem Umfang den Menschen die wahren Umstände von Falun Gong erklären und die Welt darauf aufmerksam machen. So ging ich während meines Aufenthalts in Washington D.C. zum ersten Mal ins Parlamentsgebäude und erklärte den Abgeordneten die wahren Umstände von Falun Gong.

Die Situation verbesserte sich nach den Aktivitäten in Washington D.C. nicht und die Verfolgung verschlimmerte sich. Ich war sehr besorgt und verzweifelt. Aber ich wusste, dass ich in diesem Moment unbedingt heraustreten musste, um Dafa zu schützen. Deshalb nahm ich an den Aktivitäten gegen die Verfolgung im Ausland entschlossen teil. Im Oktober 2000 sah ich auf der Fa-Konferenz in San Francisco den Meister wieder und hörte seine erste öffentliche Fa-Erklärung nach der Verfolgung. Danach setzte ich mich noch fleißiger für die Aktivitäten gegen die Verfolgung ein.

Auf dem weiteren Weg gab es Mühsale und Schwierigkeiten, Höhen und Tiefen. Als ich mich verzweifelt und verloren fühlte, dachte ich einmal, ob ich mit der Kultivierung aufhören und wieder das Leben eines gewöhnlichen Menschen führen sollte. Aber nach weiterer Überlegung fand ich es unmöglich. Wenn ein Lebewesen das Dafa wirklich bekommen und die Grundsätze auf hohen Ebenen erkannt hat, dann kann es das alles nie mehr aufgeben und wieder wie ein gewöhnlicher Mensch sein. Auf dem Weg der Kultivierung soll man nur vorwärts schreiten, es gibt keinen Rückzugsweg.

2. Selbstprüfung und Erkenntnisse

Nach zehnjähriger Kultivierung und Einsatz gegen die Verfolgung bin ich mit der Fa-Berichtigung des Meisters bis zum heutigen Schritt gekommen. Währenddessen habe ich allmählich manche Grundsätze erkannt wie, dass man bei der Kultivierung des Dafa solide bleiben soll und dass Dafa harmonisierend und unzerstörbar ist.

Meine erste Erkenntnis ist, dass die Kultivierung Zeit, einen Prozess und Erfahrungen braucht. Bei jedem Pass, jedem Schritt soll man solide sein. Es ist unmöglich, sich von heute auf morgen erfolgreich zu kultivieren. Ich spürte dies besonders tief aufgrund meiner persönlichen Erlebnisse. Denn nicht ein halbes Jahr, nachdem ich wirklich mit der Kultivierung angefangen hatte, begann schon die Verfolgung. Daher war die Basis meiner Kultivierung in der Friedenszeit nicht solide. Das zeigte sich dadurch, dass ich eingebildet war und dass ich nicht nach innen suchen konnte und mich selbst hervorhob.

Nach dem Beginn der Verfolgung war ich einerseits wegen der brutalen Verfolgung im Festlandchina besorgt, andererseits beschäftigte ich mich mit den Aktivitäten und habe die persönliche Kultivierung und Erhöhung völlig vernachlässigt. Die Folge war, dass ich die Dinge mit zu vielen menschlichen Gesinnungen und Eigensinnen ausführte, sodass der Endeffekt nicht gut war. Das damalige menschliche Herz war der Eigensinn auf die Zeit und die Vollendung. Ich hatte immer das Gefühl, dass das Fa bald fertig berichtigt sein würde und wir die Zeit ausnutzen sollten, etwas zu tun. Natürlich gab es dabei auch das Herz, die Menschen zu erretten, aber auch den Eigensinn auf die persönliche Vollendung und auf das Sammeln von De. Außerdem gab es noch das Herz, sich selbst zu bestätigen und zu zeigen.

Aufgrund meiner extremen Erkenntnis über die Form der Dafa-Kultivierung war ich nur mit der Arbeit zur Fa-Bestätigung beschäftigt und vernachlässigte entsprechend das Studium und den Umgang mit den gewöhnlichen Menschen. Bis zum Jahre 2004, als ich mein Magister-Studium abschließen sollte, überlegte ich, ob ich weiter auf Doktor studieren oder einfach mit dem Magistertitel abschließen sollte. Ich hegte diese Überlegung aus zwei Gründen: Erstens fand ich, dass ich keine ausreichende Forschungsarbeit geleistet hätte; zweitens war ich der Meinung, dass die Anforderungen an einen Magister nicht zu hoch seien und es in der Zukunft nicht schwer sein würde, einen Job zu finden. Aber ein Doktor hat in der Zukunft mehr Druck und die Chance für einen Job ist gering.

Wegen dieser Angelegenheit überlegte ich damals hin und her. Nach sorgfältigem Nachdenken entschied ich mich endlich, das egoistische Herz loszulassen, mich selbst mit den Mitteln der gewöhnlichen Menschen zu schützen, um ein angenehmes Leben führen zu können. Es ist viel wichtiger, das Ansehen des Dafa zu bewahren; der Eindruck der gewöhnlichen Menschen in meiner Umgebung vom Dafa, einschließlich meiner Lehrer, meiner Eltern und meiner Studienkollegen, war viel wichtiger. Zugleich musste ich zugeben, dass ich in der letzten Zeit mein Studium vernachlässigt hatte. Ich hatte es selbst nicht gut gemacht und musste dafür die Konsequenzen tragen. Mir war schon bewusst, dass ich später auf viele Schwierigkeiten stoßen würde; es könnte sein, dass ich keinen Job finden würde oder ich von sehr niedriger Ebene aus anfangen müsste und es in der Arbeit sehr viel Druck und Schwierigkeiten geben würde. Aber wenn es mein Fehler war, sollte ich eben die Verantwortung und die Konsequenzen tragen. Ich sollte ihnen mutig gegenüberstehen und ihnen nicht ausweichen. Ich wollte es in der Zukunft besser machen.

So entschied ich mich, das Studium wie geplant mit der Doktorarbeit abzuschließen. Später verlief die Arbeitssuche außergewöhnlich reibungslos. Bereits bei dem ersten Vorstellungsgespräch klappte es schon. Ich arbeitete in einer großen Firma in dem ersten Jahr als Vertragsangestellter, ab dem zweiten Jahr als Festangestellter. Bei der Arbeit gab es auch Prüfungen der Xinxing, das zeigte sich bei dem Umgang mit den Kollegen und bei der Vorgehensweise gegenüber der potenziellen Konkurrenz. Aber ich verhielt mich nach den Maßstäben eines Kultivierenden, dachte immer an die anderen und war nicht egoistisch. Deswegen bestand ich die Prüfungen erfolgreich und hatte immer gute Beziehungen zu anderen Kollegen. Meine Arbeit wurde auch schrittweise organisiert, damit ich einen Übergangsprozess hatte. Zugleich holte ich die notwendigen Fachkenntnisse nach, damit ich die Arbeit noch besser machen konnte. So lief bei der Arbeit alles reibungslos. Ich wusste, dass das das Arrangement des Meisters war. Wenn wir im entscheidenden Moment das Dafa an die erste Stelle stellen, die menschlichen Gesinnungen und den Egoismus loslassen und unseren Fehler erkennen und korrigieren können, wird der Meister das Beste für uns arrangieren.

Während ich in den vergangenen Jahren aktiv an den Aufgaben zur Fa-Bestätigung teilnahm, den Menschen die Wahrheit erklärte und mich gegen die Verfolgung einsetzte, fand ich es gar nicht sehr hart, obwohl es ziemlich mühsam und anstrengend war, denn ich fühlte im Herzen, dass alles, was ich hergegeben hatte, sinnvoll war. Das Einzige, was ich schade fand, war, dass meine Kultivierung damals noch auf der niedrigen Ebene war und dass ich aufgrund meiner einseitigen Verständnisse über die Fa-Grundsätze nicht zugleich mein Studium und das Alltagsleben gut berücksichtigt hatte. Ich hatte es nicht geschafft, mich möglichst der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen entsprechend zu kultivieren, sodass einige Hindernisse für mein späteres Leben verursacht wurden. Es hatte auch in gewissem Maße einen negativen Eindruck auf die gewöhnlichen Menschen in meiner Umgebung gemacht. Andererseits fand ich, dass das auch ein Prozess der Kultivierung war. Angesichts der damaligen Umgebung und Lage und dessen, dass meine Kultivierungsebene begrenzt war, waren viele Dinge auch nicht zu vermeiden gewesen. Gerade solche Schwierigkeiten und Niederlagen, die ich am eigenen Leib erlebt hatte, veranlassten mich, mich selbst zu prüfen und daraus Erfahrungen zu sammeln, wodurch ich meine Erkenntnisse über Dafa vertiefte.

Meine zweite Erkenntnis ist, dass der Meister alles arrangiert. Der Meister kümmert sich um uns. Alles, was wir machen sollen, ist, uns gut zu kultivieren, den Kultivierungsweg aufrichtig zu gehen und gut miteinander zu kooperieren. Wenn wir dies schaffen können, werden wir alles erreichen, was zu erreichen ist. Meine Erkenntnisse in dieser Hinsicht waren in letzter Zeit besonders deutlich.

Nach der zweiten Shen Yun Performing Arts-Aufführung in Minnesota im Februar 2009 war ich eine Zeit lang ziemlich deprimiert, weil der Effekt der Aufführung nicht wie gewünscht war. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns viel Mühe gegeben hatten, aber trotzdem den genauen Grund des Misserfolgs nicht herausfinden konnten. So wollte ich nicht mehr bei der Koordination der Aufführung mitmachen. Mehrere Monate lang las ich die E-Mails der Koordinatoren für die Aufführung nicht. Dieser Zustand blieb bis vor der Fa-Konferenz in New York im Juni. Einige Wochen vor der Fa-Konferenz erfuhr ich durch andere, dass es in New York eine Konferenz zum Austausch über die Koordination der Shen Yun-Aufführung geben würde. Aber der Termin und der Ort waren noch nicht bekannt. Ich wollte zu der Zeit nicht daran teilnehmen, weil ich nicht mehr dafür koordinieren wollte.

Während die Zeit der Fa-Konferenz immer näher rückte, überlegte ich wieder, ob ich an dieser Konferenz teilnehmen sollte. Denn wenn ich nicht daran teilnahm, würde kein anderer aus Minnesota daran teilnehmen, so würden wir eine Chance verpassen, uns über viele wichtige Informationen zu informieren und uns mit anderen auszutauschen. Im Konflikt schickte ich dem Zuständigen des Dafa-Vereins eine E-Mail, um mich nach dieser Konferenz zu erkundigen, bekam aber lange Zeit keine Antwort von ihm. Erst ein paar Tage vor der Konferenz bekam ich eine kurze Antwort, dass die Konferenz am Montag stattfinden würde. Ich hatte meinen Rückflug eigentlich für den Sonntag gebucht. Wenn ich an der Konferenz teilnehmen wollte, musste ich meinen Rückflug umbuchen. Ich schickte ihm dann noch eine E-Mail und fragte, ob es noch möglich sei, mich für die Konferenz anzumelden. Jener Zuständige war wahrscheinlich sehr beschäftigt und ich bekam bis Freitagmittag immer noch keine Antwort von ihm. Mein Gedanke damals war, dass ich eigentlich hoffte, dass mir jemand helfen könne oder mich dazu ermutigen würde, so dass ich hingehen konnte. Ich rief dann meine jüngere Schwester an, weil sie auch an dieser Konferenz teilnehmen wollte, erreichte sie jedoch nicht und zögerte deshalb wieder.

Ich überlegte in Ruhe eine Weile und auf einmal erkannte ich: Ich hoffte, dass mich andere ermutigten, in Wirklichkeit war es so, dass ich das Herz des Trachtens und den Eigensinn auf mich selbst und den Eigensinn auf mein Prestige loslassen sollte. Wer kann denn für dich auf dem Kultivierungsweg entscheiden? Es hängt allein von dir selbst ab, ob du dich kultivierst oder nicht. Das musst du selbst entscheiden. Niemand ermutigt dich, niemand gibt dir einen Ausweg. Es geht nur darum, ob du selbst hingehen willst oder nicht. Sobald dieser Gedanke entstand, beschloss ich, meinen Flug umzubuchen und flog nach New York. Ich musste dann noch eine Unterkunft für Sonntag und eine Mitfahrmöglichkeit zum Flughafen nach der Konferenz am Montag suchen. Zu der Zeit war das alles noch Ungewissheit. Aber ich machte mir gar keine Sorgen darum. Ich glaubte, dass all dies erledigt werden könnte. Tatsächlich ging es nach dem sorgfältigen Arrangement des Meisters reibungslos vonstatten. Außerdem konnte ich währenddessen das mögliche Arrangement vorher undeutlich spüren, in der Tat war es genau so gegangen. Ich wusste, dass das der barmherziger Schutz und Ansporn des Meisters war, weil ich die richtige Endscheidung getroffen hatte.

Auf der Fa-Konferenz in New York erklärte der Meister den wahren Grund, warum der Ticketverkauf der Shen Yun-Aufführung nicht gut war: „In Wirklichkeit ist die Lage des Ticketverkaufs eines Ortes eine wahre und konkrete Darstellung des Zustandes der Kultivierung und der Kooperation der Lernenden des jeweiligen Ortes. („Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009”, Juni 2009). Mir wurde es dann klar. Durch die Fa-Erklärung des Meisters erkannte ich, dass die Shen Yun-Aufführung nicht nur ein Projekt ist, das dazu dient, dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen und die Menschen zu erretten, sondern auch eine Gelegenheit für die Dafa-Jünger ist, durch die Kultivierung reif zu werden und zusammen zu kooperieren. Unter der persönlichen Anleitung des Meisters beteiligen sich die Lernenden aktiv an der Arbeit. Die Schwierigkeiten und Konflikte, die während dieses Prozesses auftauchten, waren gerade eine Gelegenheit für die Kultivierung. Nur wenn beides, die persönliche Kultivierung und die ganzheitliche Zusammenarbeit, geschafft wird, kann ein guter Effekt erzielt werden.

Außerdem erkannte ich auch, dass die Veranstaltung der Aufführung nicht das Ziel ist. Die Errettung aller Lebwesen ist das, worum der Meister sich am meisten kümmert, weil eine große Menge Lebewesen noch nicht errettet worden ist. Und diese Angelegenheit stellt den Zustand dar, dass die ganzheitliche Kultivierung und Kooperation der Dafa-Jünger noch nicht völlig in Ordnung ist. Das stellt auch die entsprechende Konsequenz dar. Der Meister hofft, dass wir in kurzer Zeit Shen Yun bekannt machen können. Wenn die Dafa-Jünger während des Prozesses der Organisation der Aufführung reifer werden und besser kooperieren können, dann können wir bei der Erklärung der wahren Umstände und der Errettung der Menschen mit halbem Aufwand doppelten Erfolg erzielen und ein sicherer Effekt kann erreicht werden.

Natürlich laufen die Projekte zur Erklärung der wahren Umstände und der Errettung der Menschen und die Aufführung parallel, es gibt dabei keine bestimmte Reihenfolge. Es ist so, nur wenn die Dafa-Jünger sich zur Reife kultivieren und gut zusammenarbeiten können, können sie eine bessere und schnellere Wirkung ausüben und mehr Lebewesen erretten. Nachdem ich das erkannt hatte, beschloss ich, dass wir die Aufführung in Minnesota unbedingt veranstalten sollten, denn wir sollten diese Chance der Kultivierung nicht verpassen. Es geht nicht nur um die Errettung der Menschen, es geht mehr darum, dass der Meister uns eine Chance gibt. Wir werden uns möglichst gut kultivieren und es gut machen. In Wirklichkeit ist das alles unter der Kontrolle des Meisters. Wenn wir das, was ein Kultivierender machen soll, gut machen, nach innen schauen, uns selbst erhöhen, in der Zusammenarbeit uns selbst loslassen können, kommt alles von selbst. Aber wenn wir in diesem Prozess unsere Eigensinne nicht loslassen und ganzheitlich nicht gut zusammenarbeiten können, kann kein wirksamer Effekt erreicht werden, ganz gleich wie viele Methoden der gewöhnlichen Menschen verwendet werden; dann ist das alles nur etwas Oberflächliches.

Die dritte Erkenntnis bezog sich auf die Rolle als Koordinator. In Wirklichkeit wollte ich diese Verantwortung nie tragen, nachdem ich 2004 nach Minnesota gekommen war. Ich hatte oft gedacht: "Warum sollte gerade ich die Rolle des Koordinators übernehmen?" In den Jahren von 2000 bis 2004 hatte ich in Iowa viel bei den Projekten der Praktizierenden mitgearbeitet. Einerseits war mir bewusst, dass das die Verantwortung der Dafa-Jünger ist, ich musste es machen, andererseits gab es dort sehr wenige Praktizierende. Wenn ich es nicht getan hätte, dann hätte es niemand getan. Deswegen konnte ich die Verantwortung nicht auf die anderen schieben.

Nachdem ich nach Minnesota gekommen war, war ich eine Zeit lang sehr enttäuscht. Ich fand, dass dort ein guter Ort für ein angenehmes Leben ist. Unter den Lernenden fehlte die Atmosphäre, die Verantwortung engagiert zu tragen und aktiv an den Tätigkeiten zur Aufdeckung der Verfolgung teilzunehmen. Oft war es so, dass der Koordinator alles organisiert hatte und die anderen nur zum Schluss einmal daran teilnahmen. Es schien sogar so zu sein, als ob sie dem Koordinator ein Gefallen getan hätten. Außerdem sind die Lebensumstände in Minnesota sehr gut. Viele Lernende verdienen ziemlich gut und sie sind auch in keine großen Projekte der Praktizierenden eingebunden, deswegen kann man sagen, dass das Leben hier relativ angenehm ist.

Gegenüber dieser Lage und Umgebung hatte ich einerseits das Gefühl, dass ich nichts machen konnte, andererseits wollte ich nicht mehr hergeben und wollte auch nicht lange dort bleiben. Ich suchte immer nach einer Möglichkeit, Minnesota zu verlassen. Aber der Kultivierungsweg ist vom Meister arrangiert worden, ich habe nicht das Sagen. Ich wollte weggehen, es ging aber nicht. So vergingen zwei Jahre. Inzwischen machte ich zwar noch die Arbeit der Fa-Bestätigung, aber nicht so fleißig. Zwischen 2006 und 2007 verließen einige Koordinatoren nacheinander Minnesota und neue Koordinatoren mussten unter den restlichen Lernenden gewählt werden, aber niemand wollte diese Rolle übernehmen. Ich natürlich auch nicht, denn es war sehr klar: wer diese Arbeit übernahm, der musste Leiden ertragen.

Zu der Zeit wurde gerade in Minnesota diskutiert, ob die Aufführung von Shen Yun in Minnesota veranstaltetet werden sollte. Viele Lernende meinten, dass wir es tun sollten. Ich zeigte keine Unterstützung und wollte mich nur aus dieser Sache heraushalten. Aber der Satz, den meine jüngere Schwester sagte, bevor sie wegging, machte mich klar. Sie versuchte, mich zu überreden, als Koordinator für die Aufführung zu arbeiten. Ich wollte nicht und sagte ihr, dass ich mir nicht so viel Mühe geben und nicht Bitternis und Leiden ertragen wollte. Sie meinte dann leise: „Aber ist nicht gerade das die Kultivierung?” Dieser Satz war wie ein Donner und ließ mich aufwachen: Wenn ich Angst vor Bitternis und Leiden habe, wie kann ich mich dann noch kultivieren? Wenn ich ein angenehmes Leben führen möchte, dann brauche ich mich gar nicht mehr zu kultivieren. Weil ich mich unbedingt kultivieren muss, darf ich Schwierigkeiten und Leiden nicht ausweichen, auch nicht meiner eigenen Verantwortung. So beschloss ich, die Koordinationsarbeit für die Aufführung zu übernehmen. Es war die erste Aufführung in Minnesota. Mein Gedanke damals war, dass ich es nur einmal machen würde, denn nachdem meine jüngere Schwester mit ihrer Familie Minnesota verlassen hatte, wollte ich noch weniger dort bleiben. Ich hoffte, dass ich nach der ersten Aufführung Minnesota verlassen konnte. Aber das war offenbar nicht das Arrangement des Meisters, ich konnte auch im darauf folgenden Jahr Minnesota nicht verlassen und musste weiter als Koordinator für die Aufführung arbeiten.

Während dieses Prozesses schwankte mein Herzenszustand weiterhin. Besonders bei Schwierigkeiten und Druck dachte ich oft, dass ich diese Aufgabe nur dieses Mal erfüllen würde und im nächsten Jahr sicher nicht mehr. Außerdem fühlte ich mich im Herzen oft unausgeglichen. Ich meinte, dass ich mehr als die anderen hergeben würde. Die anderen Lernenden waren zu abhängig und nicht aktiv genug. Warum sollte ich mich um ihre Dinge kümmern? Obwohl ich aus meinem Verantwortungsgefühl die Arbeit fleißig machte und koordinierte, beschwerte ich mich aber im Herzen oft und war mich im Herzen entrüstet. Ich wusste zwar, dass dieser Zustand nicht richtig war, konnte den Grund dafür jedoch nicht herausfinden. Ich dachte: "Vielleicht weil ich nicht barmherzig bin, deswegen beschwere ich mich und fühle ich mich unausgeglichen."

Neulich hatte ich zu dieser Frage eine neue Erkenntnis. In Wirklichkeit liegt das grundsätzlich an dem Egoismus. Nehmen wir an, wenn ich weiß, dass alles, was ich tue, für mich selbst ist, dann könnte ich alles aushalten und würde mich nicht beschweren, egal wie bitter und hart es auch sein mag. Auch bei einem gewöhnlichen Menschen werden verschiedene Leiden und Schwierigkeiten auftauchen, wenn er nach seinem Ziel strebt. Viele können dem gelassen gegenüberstehen. Normale Menschen können auch für ihre eigenen Familien und für die Karriere viel Leid ertragen und sich große Mühe geben. Als ich als Koordinator organisierte, dass alle an den Projekten zur Fa-Bestätigung mitmachen und sie unterstützen sollten, meinte ich immer, dass ich dies für die anderen oder für den Meister tat. Deswegen fühlte ich mich unausgeglichen, wenn ich Leiden ertragen musste; denn ich meinte, dass ich es für die anderen tat und nicht für mich selbst. Wenn ich es für mich selbst getan hätte, hätte ich mich nicht so viel beschwert. Ist das nicht das gleiche egoistische Herz wie das der gewöhnlichen Menschen? Das läuft völlig dem zuwider, was der Meister von uns verlangt: selbstlos, zuerst die anderen, dann ich selbst. Ich machte zwar die Arbeit zur Entlarvung des Bösen, aber der Ausgangspunkt war egoistisch.

Nachdem ich dies erkannt hatte, war ich ziemlich erschrocken. Ich dachte eigentlich: "Wenn ich als Koordinator arbeite, ist der Ausgangspunkt schon für die Gesamtheit und für die anderen." Aber in Wirklichkeit war der Ausgangspunkt immer noch egoistisch und mir war das noch nicht bewusst gewesen. In diesem Zustand war es nicht zu vermeiden, dass ich mich engherzig verhielt und die anderen nicht dulden, geschweige denn barmherzig sein konnte. In Wirklichkeit werden sicher Herausforderungen und Schwierigkeiten in jeder Hinsicht während des Prozesses der Koordination auftauchen und die Xinxing-Konflikte mit anderen Lernenden sind nicht zu vermeiden, aber gerade das ist eine gute Chance für die Erhöhung bei der Kultivierung. Mit anderen Worten, viele Dinge sind eigentlich für die persönliche Erhöhung arrangiert worden, das ist eben der vom Meister arrangierte Kultivierungsweg. Es geht nicht, wenn du es nicht gut machst.

Außerdem hatten sich die gesamte Umgebung und der Kultivierungszustand durch die Organisation der zwei Aufführungen sehr verbessert. Viele Lernende begannen, die Verantwortung aktiv zu tragen. Bei Konflikten konnten sie auch auf sich selbst verzichten und auf das Ganze achten. Es entwickelte sich in eine gute Richtung. Im Gegenteil dazu hatte ich viele Unzulänglichkeiten. Ich hob mich selbst hervor und kontrollierte andere zu viel, wodurch die anderen Lernenden begrenzt wurden, ihre Aktivität und Fähigkeit zu entfalten. Bei vielen Dingen musste es nach meiner Meinung gemacht werden und ich konnte mit anderen Lernenden und Koordinatoren nicht vollständig kooperieren. Ich glaube, dass das auch ein wichtiger Grund dafür war, dass die zweite Aufführung in Minnesota nicht so erfolgreich war.

Die Lebensumgebung und die finanzielle Lage in Minnesota sind relativ gut, vielleicht bedeutet das auch, dass sich die Lernenden in Minnesota aus dieser Umgebung herauskultivieren sollen. Die Kultivierung bedeutet nicht, dass man nichts haben soll und dass man sich unbedingt in einer harten Umgebung kultivieren soll, sondern dass sich die Menschen jeder Schicht kultivieren können. Es ist noch schwieriger, sich aus einer relativ angenehmen Umgebung herauskultivieren zu können, denn man wird jederzeit von dieser Umgebung verführt - ein bisschen zu nachlässig, schon fällt man herunter. So wie der Meister gesagt hat: „Verstreut in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen: Überlegt einmal, das sieht locker aus, stellt aber in Wirklichkeit sehr strenge Anforderungen an die aufrichtigen Gedanken und aufrichtigen Taten bei der soliden Kultivierung. Es wird ausschließlich auf deinen Willen zur soliden Kultivierung im Fa geschaut.” („Fa Erklärung in Manhattan”, 26. März 2006). „Die Gesamtsituation wird für die Dafa-Jünger immer lockerer. Allerdings wird durch die immer lockerer werdende Situation auch der Druck geringer, der geringere Druck sorgt leicht dafür, dass bei einem der Eigensinn auf Gemütlichkeit entsteht. Man will es etwas gemütlicher haben und sich ein bisschen entspannen. In Wirklichkeit ist das Alltagsleben der Dafa-Jünger wie die Glieder einer Kette eng mit der Kultivierung verbunden. Wenn ihr euch entspannen wollt, bedeutet das in Wirklichkeit, dass ihr mit eurer Kultivierung nachlasst.” („Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009”, 7. Juni 2009) Es ist noch schwieriger, sich in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen zu kultivieren, denn es gibt jederzeit Prüfungen. In diesem Punkt sollen wir uns gegenseitig warnen und kontrollieren, damit eine immer aufrichtiger werdende Kultivierungsumgebung gebildet werden kann, in der jeder davon profitieren und einen fleißigen Zustand halten kann, so dass man zum Schluss aus dem Menschen herauskommen kann.

In der zehnjährigen Kultivierung, besonders während der Fa-Berichtigung des Meisters, während des Prozesses, reif zu werden, hatte ich viele Gedanken und Erkenntnisse, die ich nicht ausführlich beschreiben kann. In den neuen Fa-Erklärungen und Jingwen des Meisters kann ich die Hoffungen des Meisters spüren. Der Meister hofft, dass die Dafa-Jünger so schnell wie möglich reif werden, sich gut kultivieren, gut miteinander kooperieren und noch mehr Lebewesen erretten können. Ich weiß, dass ich in vieler Hinsicht noch etliche Unzulänglichkeiten habe und dass ich von den Anforderungen des Meisters noch weit entfernt bin. Bei der Kultivierung wird wirklich nicht auf die Fähigkeit und die Position eines Menschen geachtet. Immer wenn ich diejenigen Lernenden sehe, die sich im Dafa solide und fleißig kultivieren, wie ernsthaft sie die Kultivierung betrachten und wie aufrichtig und schnell sie bei der Errettung der Menschen handeln, schäme ich mich. Aber das ist auch ein großer Ansporn für mich. Was mich anbelangt, was ich machen kann, ist, mich gut zu kultivieren, die eigene Verantwortung zu tragen und den vom Meister arrangierten Kultivierungsweg solide weiter zu gehen.

Zum Schluss möchte ich uns mit den Worten des Meisters ermutigen: „Ich hoffe nur, dass ihr es wirklich noch besser machen und noch besser kooperieren könnt.” („Fa-Erklärung während der Podiumsdiskussion von NTDTV”, 6. Juni 2009) Ich hoffe, dass jeder Dafa-Jünger in diesem entscheidenden historischen Moment wirklich die eigene Verantwortung tragen kann, so dass wir das Gelöbnis, das aus dem wahren Leben kommt, einlösen können und kein Bedauern haben und unsere Mission erfüllen können.

Ich danke dem Meister, ich danke allen!