(Minghui.de) Beim Lesen dieser Überschrift könnte man denken: „Das ist ein bisschen übertrieben.” Blickt man jedoch auf den Kultivierungsweg zurück, wird man erkennen, dass dies wirklich wahr ist.

Als ich zum ersten Mal den Artikel des Meisters „Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung” aus Essentielles für weitere Fortschritte II las, konnte ich den folgenden Abschnitt nicht richtig verstehen. Darin sagt der Meister:

„Wenn ihr bisher noch nicht begreift, was Dafa-Jünger der Fa-Berichtigung bedeutet und nicht aus den dämonischen Schwierigkeiten heraustretet, werdet ihr von der Gesinnung des Trachtens nach Gemütlichkeit auf der Menschenwelt angetrieben, um zu häretischen Erkenntnissen zu kommen. Es schmerzt dem Meister immer im Herzen wegen derjenigen, die heruntergefallen sind; sie sind meistens von dieser Gesinnung angetrieben worden, so dass sie ruiniert sind.” („Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung”, 15.08.2001, aus Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich glaubte, dass der Eigensinn nach Gemütlichkeit und Bequemlichkeit nichts Besonderes sei, verglichen mit den Eigensinnen nach Ruhm, Reichtum und Gefühlen, wie könnte er mich deshalb als Dafa-Praktizierenden ruinieren?

Als ich über meinen Kultivierungsweg nachdachte, war ich jedoch schockiert. Fast jedes Mal, wenn ich stolperte, wurde dies durch die Anhaftung an Gemütlichkeit und Bequemlichkeit oder ähnlichem verursacht. Warum gab ich nach, als ich kurz nach dem 20. Juli 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zum ersten Mal verhaftet wurde? An der Oberfläche war es Angst. Ich fürchtete mich, verurteilt, eingesperrt und zu Tode gefoltert zu werden. Aber als ich tiefer schaute, war es das Streben nach Bequemlichkeit.

Als sie mir drohten, mich ins Gefängnis zu stecken, als die führenden Mitarbeiter meiner Firma mit mir sprachen und mir drohten, dass ich meine Arbeit verlieren könnte, als ich meine alten Eltern betrübt weinen sah und als ich mit dem schmerzvollen Ausdruck in den Augen meines Gatten und meines Kindes konfrontiert war, der zeigte, dass sie wollten, dass ich nach Hause kam, brach mir das Herz und ich konnte nicht mehr logisch denken und verlor meinen Verstand. Am Ende unterschrieb ich eine Garantie-Erklärung (kurze Zeit später erkannte ich, dass dies ein Schmutzfleck war, der nie mehr ausradiert werden konnte) als Ersatz für vorläufige Bequemlichkeit und Gemütlichkeit (vorläufige persönliche Freiheit, familiäre Wiedervereinigung und die Gewissheit, nicht zu Tod gefoltert zu werden).

Später wurde ich in einem Arbeitslager „umerzogen”. Außer meiner Angst vor dem Tod und dem Leiden war der Hauptgrund die Angst, von meiner Familie getrennt zu werden. Ich wollte vorübergehend meine „Umerziehung” vortäuschen (eigentlich betrog ich nur mich selbst), um im Austausch mit meiner Familie zusammenzusein. Aber dem Wesen nach war es doch das Streben nach Bequemlichkeit und der Eigensinn auf ein gemütliches Leben unter den gewöhnlichen Menschen.

Es war dieser starke Eigensinn, der mich zu häretischen Erkenntnissen kommen ließ. Nun habe ich ein Verständnis von der wirklichen Bedeutung dieses Teiles vom Fa, das uns der Meister gelehrt hat.

Nach meinem Verständnis von der Geschichte waren die Chinesen früher tugendhaft und hatten einen hohen moralischen Charakter. Sie wussten alle, dass das Ertragen von Leid keine schlechte Sache ist, und sie glaubten, dass solche Dinge wie Fleiß, Leid ertragen zu können und wenig Begierden zu haben, einem ermöglichte, einen hohen moralischen Charakter zu entwickeln. Das Streben nach Bequemlichkeit und Vorteilen ist eine entartete Anschauung, die aufgetaucht ist, nachdem die moralischen Werte der Gesellschaft verfallen waren.

In der modernen Gesellschaft hat sich dies bis zu dem Punkt verschlimmert, dass die meisten Menschen nun denken, dass das Leben zu genießen und die persönlichen Wünsche zu befriedigen, die richtige Art zu leben ist. Dieser Eigensinn nach Bequemlichkeit und Gemütlichkeit kann nicht beseitigt werden, indem man nur ein kleines Stückchen davon erkennt. Er existiert in unserem Raumfeld und verfolgt uns wie ein Schatten. Er lenkt uns ständig von der Kultivierung ab und hindert uns ständig daran, die drei Dinge gut zu machen. Seit den Olympischen Spielen 2008 in Peking sind mehr als zehn lokale Praktizierende rechtswidrig zu Gefängnis und Arbeitslager verurteilt worden. Mein Eigensinn der Angst kam zum Vorschein und ich ging immer weniger hinaus, um die Menschen über die Tatsachen aufzuklären. An der Oberfläche war es die Angst, verfolgt zu werden, aber in Wirklichkeit war es aufgrund des Eigensinns nach Bequemlichkeit und Gemütlichkeit; der Eigensinn, den einfachen Weg zu nehmen.

Dieser Eigensinn drückt sich bei den Menschen unterschiedlich aus. Einige Praktizierende halten an Ruhm und Reichtum fest und können sie nicht loslassen. Sie wissen ganz genau, dass kein Gewinn aus dem alltäglichen Leben mitgenommen werden kann, aber sie können den Eigensinn danach einfach nicht loslassen. Zum Beispiel gibt es einige Praktizierende, die Firmen haben. Wenn sie etwas Geld verdienen, wollen sie immer mehr Geld, und wenn sie etwas Geld verlieren, wollen sie alles wieder zurückholen. Sie verfallen völlig dem Eigensinn nach Ruhm und Reichtum und vergessen ihre Verantwortung und die historische Mission eines Dafa-Praktizierenden. Die alten Mächte sehen dies und verstärken deshalb den Eigensinn dieser Praktizierenden ständig. Allmählich zermürben sie den Willen dieser Praktizierenden zur Kultivierung und lassen ihnen keine Zeit mehr, die drei Dinge zu tun und schließlich ruinieren sie sie.

Einige Praktizierende sind so tief dem Eigensinn der Gefühle verfallen, dass sie sich selbst nicht mehr herausziehen können. Sie können den Eigensinn zu ihren Kindern und ihren Eltern nicht loslassen. Sie sorgen sich ständig um sie und denken nur darüber nach, wie sie ihre Verantwortung ihnen gegenüber erfüllen können. Deshalb haben sie keine Zeit, das Fa zu lernen, können sich beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht konzentrieren und haben keine Zeit, über die Aufklärung der Menschen über die Tatsachen der Verfolgung nachzudenken. Genau wie die anderen Praktizierenden werden sie vom Gefühlsdämon verwirrt und weichen allmählich vom Fa ab.

Es gibt auch Praktizierende, die nur nach materialistischen Wünschen in der gewöhnlichen Welt streben. Dies wird getrieben vom Eigensinn nach Bequemlichkeit und Gemütlichkeit, aber sie benutzen das Fa, um damit ihren Eigensinn zu decken. Sie sagen, dass der Meister uns aufgetragen hätte, uns so gut wie möglich der gewöhnlichen Gesellschaft anzupassen, dass der Meister uns gesagt hätte, die Beziehungen mit der Familie gut zu behandeln und so weiter. Tatsächlich sind sie sich dem Eigensinn und den menschlichen Anschauungen sehr wohl bewusst, aber sie versuchen, sie mit dem Fa zu vertuschen. Wie kann das wahre Kultivierung sein?

Nach meinem Verständnis ist das Streben nach Bequemlichkeit und Gemütlichkeit eine entartete Anschauung. Sie existiert in unserem eigenen Raum, in unseren Gedanken, in unserem Verständnis und in unseren Anschauungen und in unseren alltäglichen Lebensgewohnheiten. Sie ist wie ein Schatten, der überall existiert. An der Oberfläche scheint sie normal und unscheinbar zu sein, aber in Wirklichkeit ist sie das Schlechteste. Sie hat die Eigenschaften von Gemächlichkeit, Verlockung und Nichtwahrnehmbarkeit. Sie ist wie ein Bett aus Blumen. Sie lässt uns eintauchen in Frieden und Behaglichkeit und macht uns unfähig, uns von Ruhm, Reichtum, Begierde und Emotion zu lösen, und sie lässt uns alles andere vergessen. Sie ist wie eine Morphiumspritze; sie bringt uns dazu, unsere Vernunft zu vergessen und unseren Verstand zu verlieren; sie macht uns faul, empfindungslos und mutlos. Sie zerstört unseren Willen für die Kultivierung und bringt uns dazu, unser Gelöbnis und unsere Mission zu vergessen.

Heute schreibe ich über dieses Thema, um mich selbst aufzuwecken sowie meine Mitpraktizierende daran zu erinnern. Lasst uns diesen Eigensinn nicht leicht nehmen, weil es ein starker Eigensinn ist, der vielleicht zu vielen anderen Eigensinnen führen kann. Ich glaube, dass er ein langsamer Killer ist, der Praktizierende allmählich ruiniert. Es ist normal für Praktizierende, während der Kultivierung Eigensinne zu haben, aber wenn wir sie nicht eindeutig und auf der Basis der Fa-Prinzipien erkennen können; nicht darauf achten, sie zu beseitigen und uns nicht kultivieren, um uns in unseren Handlungen von ihnen zu befreien, dann werden wir bestimmt davon ruiniert werden! Nur wenn wir sie eindeutig erkennen und sie bei der Kultivierung beseitigen, sind wir in der Lage, die Hindernisse auf dem Kultivierungsweg wegzuräumen, mit dem Prozess der Fa-Berichtigung des Meisers Schritt zu halten und mit dem Meister nach Hause zurückzukehren.