(Minghui.de) Heute las ich einen Artikel auf der Minghui-Webseite, der mich etwas erkennen ließ. Darüber möchte ich mich mit den Mitpraktizierenden austauschen.

Vor einiger Zeit sah ich immer Mitpraktizierende mit irgendeiner Art von Unzulänglichkeit. Manche Probleme schienen sehr schwerwiegend zu sein. Wenn ich meine Gedanken mit den anderen austauschte, meinte jeder, wir sollten diese Probleme in einem persönlichen Gespräch besprechen. Doch statt darüber zu sprechen, verschleierten die Mitpraktizierenden ihre Probleme mit Ausreden, und meinten außerdem, dass ich nicht barmherzig genug wäre, wenn ich sie auf ihre Probleme hinwies.

Hinterher schaute ich nach innen. Ich hatte das Gefühl, dass die Praktizierenden Recht hatten. Ich war nicht barmherzig oder nachsichtig zu ihnen. Ich dachte, dass Praktizierende, die Multi-Level-Marketing machten, das Fa untergraben würden und ihre Aktionen sofort gestoppt werden sollten. Ich dachte nicht über ihre Fortschritte nach. Zwar bemerkte ich auch, dass ich nicht barmherzig und nachsichtig gewesen war und es mir sehr an Geduld gemangelt hatte. Doch immer, wenn ich bemerkte, dass Mitpraktizierende Probleme hatten, konnte ich nicht barmherzig sein, sondern war aufgebracht und sehr verärgert. Ich wusste, dass ich meine Eigensinne beseitigen musste, doch konnte ich nicht die Wurzel dieser Eigensinne finden.

Heute las ich auf der Minghui-Webseite den Artikel „Aufrichtige Gedanken lösen Karma auf”. Darin sagt der Autor: „Wenn man allerlei schwierigen Zeiten begegnet ... löse sie von einem anderen Blickwinkel her auf.” Plötzlich erkannte ich, dass ich Probleme von tief im Inneren her betrachtet hatte. Ich achtete zu sehr auf die Unzulänglichkeiten oder Fehler der anderen und konnte nicht wohlwollend oder tolerant sein. Wenn ich zu sehr auf die Probleme anderer achtete, war ich eigentlich auf der gleichen Ebene wie sie.

„Du bist ein Kultivierender, wenn du dich aber immer für einen gewöhnlichen Menschen hältst und meinst, dass du Krankheiten hast, wie kannst du dich dann noch kultivieren? Wenn die Schwierigkeiten während unseres Praktizierens kommen, und du hältst dich aber immer noch für einen gewöhnlichen Menschen, so sage ich, dass deine Xinxing in diesem Moment schon auf die Ebene der gewöhnlichen Menschen gefallen ist. Zumindest bei dieser Frage bist du auf die Ebene der gewöhnlichen Menschen gefallen.” (Li Hongzhi, „Zhuan Falun, „Kultivierungswahnsinn” in Lektion 6)

Der Meister gab mir den Hinweis, dass ich nicht ausreichend barmherzig und nachsichtig war und ich mich selbst begrenzte, indem ich Probleme nur von einem Blickwinkel her betrachtete. Ich engte mein Verständnis und meine Sicht ein, indem ich das Problem innerhalb seines Rahmens betrachtete und das beschränkte mich.

Der Meister fordert uns auf: „Bei uns Praktizierenden werden die Konflikte plötzlich auftauchen. Was tun? Wenn du im Alltag immer ein barmherziges Herz und einen harmonischen Herzenszustand bewahrst, wirst du gut mit den Problemen umgehen können, denn es gibt eine Pufferzone. Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.” (Li Hongzhi, „Zhuan Falun”, „Die Xinxing erhöhen” in Lektion 4).

Probleme vom Standpunkt eines anderen her zu betrachten, bedeutet, Probleme von einem anderen Blickwinkel her zu betrachten. Wenn Gottheiten Probleme betrachten: „Sie betrachten die Sache aus allen Dimensionen und aus allen Richtungen, deshalb ist das Ziel, das sie erreichen, vielseitig, wenn sie etwas arrangieren.” (Li Hongzhi, „Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region, 2004”, 12.04.2004).

Mitpraktizierende mögen sich auf manchen Gebieten nicht gut kultivieren, auf anderen Gebieten jedoch sehr gut. Selbst wenn ein Praktizierender es in diesem Moment nicht gut gemacht hat, kann er es in Zukunft gut machen.

Der Meister sagt:
”Ich betrachte ein Lebewesen von allen Seiten in seiner Geschichte. Wenn es wirklich ein Dafa-Jünger ist und es früher wirklich ein sehr gutes Lebewesen war und nur in dieser Umgebung zufällig etwas falsch gemacht hat, dann ist das anders, als wenn ein gewöhnlicher Mensch gegen Dafa Verbrechen verübt hat. Wenn es die Schäden wieder gut gemacht hat, geht es wieder. Wenn es gut handelt, wartet auch noch eine größere mächtige Tugend auf ihn.” (Li Hongzhi, „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Vancouver, Kanada 2003”, 18.05.2003).

Ich dachte noch über einen anderen Punkt nach. Wenn man Probleme betrachtet, sollte man nicht nur umfassend und dreidimensional sein, sondern man sollte auch die hervorragenden Leistungen eines anderen sehen und weniger auf dessen Unzulänglichkeiten achten. Dafa-Praktizierende sollten barmherzig sein, um Probleme zu lösen. Als ich dies verstand, verschwanden all mein Ärger und meine Ungeduld. Ich spüre, dass meine Kapazität für Geduld und Beständigkeit sich sehr vergrößert hatten. Vielleicht haben viele Praktizierende diesen Zustand bereits überschritten. Ich habe es in dieser Hinsicht nicht gut gemacht und freue mich über Hinweise von anderen. Ich möchte dem verehrten Meister für seinen barmherzigen Hinweis danken.