Die ständige Verfolgung des Pekinger Praktizierenden Cao Dong

(Minghui.de) Cao Dong, ein Falun Gong-Praktizierender aus Peking, ist zurzeit im Tianshui Gefängnis in der Provinz Gansu in Haft und wird verfolgt, weil er dem Vizepräsidenten des europäischen Parlaments ein Interview gab, in dem er die Verfolgung von Falun Gong bloßstellte. Er traf sich mit dem Vizepräsidenten des europäischen Parlaments Edward McMillan-Scott am 21. Mai 2006 und berichtete ihm von der schlimmen Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China. Cao Dong wurde daraufhin sofort von Polizisten der Staatssicherheitsabteilung verhaftet und nach Gansu in Gewahrsam gebracht. Er wurde am Abend des chinesischen Neujahrs 2007 rechtswidrig zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Anwalt sagte, dass es sich bei dem einzigen Beweis, der eine Verurteilung rechtfertigen würde, um ein falsches Geständnis handele.

Bei der Tagung des Europaparlaments am Nachmittag des 7. August 2008 hielt der Vizepräsident des europäischen Parlaments McMillan-Scott eine Rede über die Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden Cao Dong, Niu Jinping und Zhang Lianying sowie des Menschenrechtsanwalts Gao Zhisheng und des Dissidenten Hu Jia. Er brachte seine Sorge hinsichtlich der Sicherheit der Falun Gong-Praktizierenden zum Ausdruck.

Herr Cao Dong wurde am 4. Juli 1972 in der Stadt Qingyang, Provinz Gansu, geboren. Im Jahr 1995 graduierte er an der Französisch-Fakultät der Pekinger Fremdsprachenuniversität. Er arbeitete in der Tourismuswirtschaft und lebte im Zimmer Nr. 704, Einheit 1, Gebäude 6 in Baozhuzhi, Zhaojialou im Pekinger Stadtbezirk Dongcheng.

Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begann, fuhren viele Praktizierende nach Peking, um sich für Gerechtigkeit einzusetzen und von der Regierung zu fordern, das Ansehen von Falun Gong zu klären. Doch die KPCh schickte Militärs und Zivilpolizei aus, um die Praktizierenden, die für Falun Gong appellierten, zu verhaften. Die Pekinger Praktizierenden Cao Dong and Yu Zhou (wurde im Februar 2008 zu Tode gefoltert) kümmerten sich darum, Wohnungen zu mieten, um viele Praktizierenden aus ganz China vorübergehend unterzubringen, die gekommen waren, um sich für Falun Gong einzusetzen. Am 20. August hielten ungefähr 200 Praktizierende eine Fa-Konferenz in Tashan in der Kleinstadt Liang, Bezirk Fangshan, Peking, ab und tauschten knapp vier Stunden lang Erfahrungen miteinander aus. Die Praktizierenden waren sich einig, dass Kultivierende keine Feinde haben. Falun Gong war nie gegen die Regierung eingestellt gewesen. Unter den damaligen Umständen waren sie sich einig, dass Praktizierende mit der Regierung über Falun Gong friedlich, rational und freundlich sprechen sollten. Die KPCh nannte diese Zusammenkunft die „Tashan-Versammlung des 20. August”. Cao Dong and Yu Zhou wurden als Organisatoren dieses Ereignisses betrachtet. Beamte der Polizeibehörde Fangshan verhafteten Yu Zhou und andere Praktizierende, die an der Fa-Konferenz teilgenommen hatten, rechtswidrig. Sie brachten Cao Dong durch Täuschung dazu, zu einem Treffen zu gehen, indem sie ihm garantierten, dass diese Praktizierenden freigelassen würden. Bei dem Treffen mit Cao Dong verhafteten sie ihn sofort und brachten ihn in das Internierungslager Fangshan. Von dort überstellten sie ihn in die Verteilstation Qiliqu in Peking. Aufgrund der Bemühungen seiner Freunde wurde Cao Dong zwei Monate später freigelassen. Er war gefoltert worden.

Im November 1999 begleitete Cao Dong einen Praktizierenden, der nicht aus Peking war, um die Pekinger Praktizierende Ren Qiongfang aufzusuchen. Die KPCh betrachtete Frau Rens Ehemann Li Xuejun als eine Schlüsselfigur der Falun Gong-Praktizierenden. Ihre Wohnung wurde von der Polizei heimlich überwacht. Auf seinem Weg nach Hause wurde Cao Dong von der Polizei verhaftet, die ihm heimlich gefolgt war. Er wurde verhört, doch keine seiner Verhaltensweisen konnte als Verletzung des Gesetzes betrachtet werden. Beamte der Polizeibehörde Xicheng brachten ihn zu seinem örtlichen Polizeibüro, der Polizeiwache des Bezirks Dongcheng. Man fragte ihn dort, ob er Falun Gong praktiziere und Cao Dong bejahte dies. Daraufhin wurde er in das Internierungslager des Bezirks Dongcheng gebracht, wo er rechtswidrig einen Monat lang eingesperrt wurde.

Am 25. Februar 2000 kehrte Cao Dong mit einem anderen Praktizierenden, Gao Feng, aus Lanzhou mit dem Zug nach Peking zurück. Die Zugpolizei sah, dass Gao Feng das Buch Zhuan Falun las und fragte sie beide, ob sie Falun Gong praktizieren würden. Sie bejahten. Die Zugpolizei verhaftete sie daraufhin und brachte sie in die städtische Polizeibehörde Jining in der Inneren Mongolei. Die beiden wurden in administrative Haft genommen, weil sie das Buch Zhuan Falun im Zug gelesen hatten. Sie wurden in das Drogenrehabilitationszentrum der Stadt Jining gebracht, wo sie mit Drogenabhängigen zusammengesperrt wurden. Weil sie dort weiterhin Falun Gong praktizierten, wurden sie von den Polizisten und Drogenabhängigen schlimm zusammen geschlagen. Nach chinesischem Recht sollte die Strafzeit einer administrativen Haft maximal nicht mehr als 15 Tage betragen. Doch Cao Dong und Gao Feng wurden im Rehabilitationszentrum 22 Tage lang eingesperrt, bevor sie auf Druck ihrer Familienangehörigen freigelassen wurden.

Am 1. Oktober 2000 erhielt Yang Dong, ein Polizist, der für das Gebiet Zhaojialou in dem Pekinger Bezirk Dongcheng zuständig war, eine Anordnung, dass er alle Falun Gong-Praktizierenden aus seinem Gebiet zur Polizeiwache bringen und einsperren sollte, damit sie davon abgehalten würden, auf den Platz des Himmlischen Friedens zu gehen, um dort für Falun Gong zu appellieren. Yang Dong ging früh am Morgen zu Cao Dongs Wohnung, um ihn zur Polizeiwache mitzunehmen. Cao Dongs Frau weigerte sich, ihm die Tür zu öffnen. Cao Dong musste an diesem Tag jedoch zur Arbeit, weil er auf dem Flughafen eine Gruppe ausländischer Touristen treffen sollte. So öffnete er die Tür. Yang Dong packte ihn, doch Cao Dong erklärte, dass er jetzt zur Arbeit gehen müsse. Yang Dong glaubte es ihm nicht und folgte ihm zum Reisebüro, wo er arbeitete. Er stellte fest, dass Cao Dong wirklich zum Flughafen musste und kehrte in seine Wache zurück. Seine Vorgesetzten tadelten ihn jedoch deswegen und forderten, dass er Cao Dong unter allen Umständen zur Wache bringen sollte. Sie schickten ihm drei Polizisten zum Flughafen mit. Doch Cao Dong schaffte es, ihnen aus dem Weg zu gehen. Yang Dong und andere Beamte des städtischen Sicherheitsbüros gingen zur Wohnung von Cao Dongs Arbeitgeber, um sich über ihn zu erkundigen. Der Arbeitgeber berichtete ihnen, dass Cao Dong sehr ehrlich sei und gute Arbeit leiste. Weil sie gegen Cao Dong keinerlei Beweise für irgendwelche falschen Taten bekommen konnten, bedrohten die Beamten des Sicherheitsbüros seinen Chef mit den Worten: „So ein gefährlicher Mensch! Wie können Sie ihn mit ausländischen Angelegenheiten betrauen? Können Sie die Verantwortung übernehmen, wenn irgendetwas passiert?” Cao Dong erfuhr von diesem Vorfall später. Um seinen Arbeitsplatz und seinen Arbeitgeber vor Verfolgung zu schützen, faxte er ein Kündigungsschreiben an seinen Chef, der es sehr bedauerte, dass er ging. Sein Arbeitgeber bat jemanden, ihm folgende Botschaft zu übermitteln: „Sie können jederzeit wieder zurückkommen. Unsere Tür steht immer offen für Sie.”

Am 19. November 2000 trafen sich Cao Dong und einige andere Praktizierende in einer Wohnung in Kandan, Stadt Fentai. Die Polizei brach ein und verhaftete sie. Sie konfiszierten sein Mobiltelefon, über 6.000 Dollar in bar, sein Haushaltsmeldebuch, seine Brieftasche und gaben ihm keine Quittung dafür. Sie behielten dieses konfiszierte Eigentum. Die Polizisten fanden einige Transparente und beschuldigten Cao Dong, dass er sie gebracht hätte. Cao Dong wurde zuerst im Internierungslager Haidian eingesperrt, wo man ihn verhörte und eine Woche lange keine Nacht lang schlafen ließ. Der Polizist Li Jun und zwei andere Polizisten wollten bei den Verhören ihm durch Einsatz von Folter ein Geständnis entlocken. Sie schockten wiederholt die Arterie an seinem Hals, was zum Verlust seiner Haare führte, bis er eine Glatze hatte. Einen Monat später wurde Cao Dong in die 7. Abteilung des Internierungslagers der Stadt Peking gebracht und von dort in das Internierungslager Fengtai überführt.

Am 1. März 2001 wurde Cao Dong im Bezirksgericht Fengtai wegen des Druckens von Informationsmaterialien über Falun Gong zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Als die Gerichtsverhandlung eröffnet wurde, war es keinem Anwalt erlaubt, Herrn Cao zu verteidigen oder ihm zu helfen, einen Antrag auf Unschuld einzureichen. Nach der Verurteilung erlaubte ihm das Internierungslager nicht, Berufung einzulegen. Im Mai wurde er in die Versandstation für Gefangene gebracht, wo ihn ein Polizist mit Familiennamen Zhang wegen des Praktizierens der Falun Gong-Übungen so lange schockte, bis er das Bewusstsein verlor.

Eine Woche später wurden Cao Dong und der Mitpraktizierenden Gao Feng in das Gefängnis Lanzhou in der Provinz Gansu gebracht. Die Polizisten vom Gefängnisempfangsteam legten Gao Feng Handschellen an und hängten ihn fast eine Stunde lang an einer horizontalen Stange so auf, dass seine Füße den Boden kaum berühren konnten. Auf diese Art und Weise hängten sie ihn zu drei verschiedenen Gelegenheiten auf. Jedes Mal verlor er wegen der starken Schmerzen das Bewusstsein. Um gegen die rechtswidrige Haft zu protestieren, traten Cao Dong und Gao Feng in einen Hungerstreik. Sie verweigerten Essen und Trinken. Um sie zu trennen, brachten sie Cao Dong am 5. Tag in das Pingliang Gefängnis der Provinz Gansu.

Cao Dong wurde vier Jahre lang im Pingliang Gefängnis festgehalten. Am 19. Mai 2005 war seine Strafzeit zu Ende. Nach chinesischem Recht muss ein Gefangener freigelassen werden, wenn seine Haftzeit beendet ist. Doch die KPCh richtet sich bei Falun Gong-Fällen nie nach dem Gesetz. Weil Cao Dong nicht „umerzogen” worden war, brachte ihn das Gefängnis direkt zum „Büro 610” (1) in der Stadt Qingyang. Das „Büro 610” bemühte sich, ihn eine Garantieerklärung schreiben zu lassen. Sie drohten ihm, ihn zur weiteren Verfolgung zur „Umerziehungs”-Basis in der Provinz Gansu zu senden. Cao Dong weigerte sich, diese Erklärung zu schreiben. Nach großem Einsatz seiner Familie wurde er freigelassen und kehrte sicher nach Hause zurück.

Ein Jahr später, am 21. Mai 2006, hatte Cao Dong dieses Interview mit dem Vizepräsidenten des Europaparlaments über die Menschenrechtslager auf dem Festland China. Er berichtete dem Vizepräsidenten von seinem persönlichen Leidensweg, was er im Gefängnis gesehen und gehört hatte und welchen vielen Folterarten die Falun Gong-Praktizierenden ausgesetzt waren. Am gleichen Tag verhaftete die zweite Abteilung des nationalen Sicherheitsbüros von Peking Cao Dong. Sie folterten ihn, um Informationen über ausländische Falun Gong-Praktizierende und Praktizierende aus anderen Gegenden zu bekommen. Sie machten ihn mit Handschellen an einem Stuhl fest und ließen ihn sechs Tage und sechs Nächte in Folge nicht schlafen. In dieser Zeit wechselten sich acht Personen in vier Schichten ab, um ihn rund um die Uhr pausenlos abwechselnd zu bedrohen, einzuschüchtern und auf ihn einzuschimpfen. Sie schoben Cao Dong einen halben Meter vor ein Fernsehgerät und stellten die Lautstärke des Geräts auf Maximum während sie ihm eine VCD mit Verleumdungen über Falun Gong abspielten. Sie zwangen ihn dazu, es sich anzusehen und anzuhören. Während des Verlaufs dieser Verfolgungsrunde verletzten sie ihm sein linkes Auge.

Bei dieser seelischen und körperlichen Folter fing Cao Dong an, jeden Tag eine große Menge Blut zu erbrechen und auszuscheiden. Einmal verlor er das Bewusstsein und wäre fast gestorben. Drei Mal wurde er in die Notfallaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Die Beamten der KPCh schickten ihn dann in ein „Rechtslehre-Kurszentrum” des Bezirks Chaoyang, wo er weiter gefoltert wurde. Sie vergeudeten riesige Personalmengen und Ressourcen bei dem Versuch, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen und „umzuerziehen”. Mit der Absicht, Druck auf Cao Dongs Eltern auszuüben, beförderten sie Personen zur Wohnung seiner Eltern, um diese zu bedrohen und zu täuschen. Sie filmten seine Eltern und brachten das Videoband nach Peking zurück, um es Cao Dong zu zeigen, um seinen Willen zu brechen. Sie konfiszierten sein Telefonbuch und bedrohten ihn, indem sie sagten, dass sie alle Praktizierenden, mit denen er Kontakt hatte, verhaften würden. Er sollte klein beigeben. Sie wollten ihn täuschen, indem sie vorgaben, dass er kurzerhand freigelassen würde, wenn er mit ihnen kooperierte. Als alle diese Methoden scheiterten, brachte ihn die zweite Abteilung der Inlandsabteilung ´Peking in das Sicherheitsbüro der Provinz Gansu. Sie wollten damit die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft vermeiden. Die zweite Abteilung gab Befehl an das Sicherheitsbüro der Provinz Gansu, hart mit Cao umzugehen.

Am 4. September 2006 wurde Cao Dong in das Sicherheitsbüro der Provinz Gansu gebracht. Am 27. September gab die Staatsanwaltschaft der Stadt Qingyang formell die Verhaftung von Cao Dong bekannt und sperrte ihn in das Internierungslager des Sicherheitsbüros. Beamte des Sicherheitsbüros kamen, um im Geheimen mit ihm zu sprechen. Sie sagten, dass er Informationen über Falun Gong-Praktizierende im Ausland und deren Aktivitäten an sie weitergeben sollte und so etwas sagen sollte wie „Nur wegen des Giftes von Falun Gong bin ich in einen solchen Zustand geraten”, dann würde er nach seiner Verurteilung freigelassen. Cao Dong weigerte sich. Am 22. Dezember wurde im Bezirksgericht Xifeng der Stadt Qingyang heimlich eine Gerichtsverhandlung gegen ihn eröffnet, die von der zweiten Sektion der Pekinger Staatssicherheitsabteilungz und dem Sicherheitsbüro der Provinz Gansu manipuliert wurde. Cao Dong und sein Anwalt forderten, dass der Staatsanwalt Beweise für Verbrechen, die Cao Dong begangen haben soll, liefern sollte. Der Staatsanwalt konnte keine Beweise erbringen und war beim Kreuzverhör sprachlos. Danach sagte der Richter zu Cao Dong, dass alles „leicht zu lösen” sei, wenn er Falun Gong abschwören würde. Cao Dong weigerte sich, eine solche Erklärung zu schreiben.

Am 29. Januar 2007 verurteilte das Bezirksgericht Xifeng Cao Dong heimlich zu fünf Jahren Gefängnis wegen des Verbrechens, „ausländische Organisationen mit Materialien und Informationen über die Verfolgung von Falun Gong-Anhängern versorgt” zu haben (aus dem Urteil). Am 22. März 2007 lehnte das Gericht der Stadt Qingyang die Berufung von Cao Dongs Verurteilung ohne jegliche Begründung ab.

Am 24. Mai 2007 brachte das Sicherheitsbüro der Provinz Gansu heimlich Cao Dong in das Gefängnis Tianshui in der Provinz Gansu, wo er mit Häftlingen isoliert gehalten wurde, die ihn 24 Stunden am Tag überwachten. Sie sperrten ihn alleine in eine Zelle und vier Kriminelle überwachten ihn abwechselnd ununterbrochen rund um die Uhr. Er durfte die Zelle nicht einmal für kurze Zeit verlassen, durfte weder Radio hören noch Kontakt zu irgendjemandem aufnehmen. Anderen Personen war es auch nicht erlaubt, Cao Dong zu kontaktieren. Die vier Kriminellen waren ein Mörder, ein Drogenabhängiger, ein Zuhälter und ein Wirtschaftsverbrecher. Das Gefängnis sagte zu ihnen, dass Cao Dong jederzeit Selbstmord begehen könne und mentale Probleme habe, so dass sie ihn streng überwachen müssten. Sie richteten auch ein Belohnungssystem für diese vier Häftlinge ein. Wenn sie ihre Arbeit mit vollem Einsatz erfüllten, dann konnten sie eine Reduzierung ihrer Haftstrafe bekommen. Wenn sie ihre Arbeit nicht gut erledigten, dann würde ihre Haft verlängert werden. Angestachelt vom Gefängnis beschimpften und bedrohten die vier Häftlinge Cao Dong oft, schüchterten ihn ein und schlugen ihn manchmal.

Im Mai 2008 verfluchte der Drogenabhängige laut Cao Dong, als dieser alleine zur Toilette in einer Anti-Erdbebenhütte ging. Er schlug Cao Dong, wurde jedoch später von anderen Häftlingen daran gehindert. Am 26. Juni 2008 veranstaltete das Gefängnis ein Treffen, um die Olympischen Spiele von Peking willkommen zu heißen. Alle Falun Gong-Praktizierenden mussten teilnehmen. Bei diesem Treffen sagte Cao Dong, dass er eine Rede halten wollte. Zwei Häftlinge verboten es ihm und zerrten ihn aus dem Raum. Diese Häftlinge bekamen 40 Punkte Belohnung für ihre „gute Arbeit” und ihre Haftstrafen wurden reduziert. Am 1. Juni 2008 sagte ein Häftling zu Cao Dong ,Hallo', als er an seinem Zellenfenster vorbeiging. Die vier Häftlinge schlugen ihn schlimm zusammen und die Gefängnispolizei verhörte ihn. Cao Dong wurde zu harter Arbeit im zweiten Gefängnisgebiet eingeteilt, welches die schlimmsten Arbeitsbedingungen hatte.

Cao Dong ist seit mehr als einem Jahr in dieser isolierten Situation, die kontrolliert wird, und die Misshandlungen gehen weiter.

Nachdem er verurteilt worden war, appellierte Cao Dong, doch seine Berufung wurde vom Sicherheitsbüro der Provinz Gansu abgefangen. Als er im Gefängnis Tianshui ankam, schrieb er wieder einen Appellbrief und wollte ihn an seinen Anwalt senden. Doch das Gefängnis ließ ihn keinen Brief versenden. Ende 2007 versuchte Cao Dongs Familie, einen Anwalt für ihn zu bekommen, doch sie benötigte dafür ein Ermächtigungsschreiben von ihm. Das Gefängnis erlaubte dies nicht. So konnte Cao Dong sein Recht auf eine Appellation gar nicht wahrnehmen. Das Gefängnis teilte ihm auch mit, dass er seinen Fall in den Briefen an seine Familie nicht erwähnen dürfe. Er durfte nicht erwähnen, wann er verhaftet wurde, wann er verurteilt und wann er in das Tianshui Gefängnis gebracht wurde, auch nichts über die Bedingungen im Gefängnis schreiben. Sonst würden alle Briefe abgefangen. Ein Gürtel und eine Uhr, die ihm seine Familie schickte, wurden von dem Gefängnis konfisziert. Alle Zeitungen und Magazine, die seine Familie für ihn abonnierte, wurden von dem Gefängnis weggenommen. Cao Dong brachte diese Angelegenheit viele Male bei den Polizisten im Gefängnis vor, doch sie ignorierten ihn. Ihm wurden alle seine ihm vom Gesetz her zustehenden Rechte vorenthalten.

Unter den 15 Gefängnissen in der Provinz Gansu ist das Gefängnis Tianshui eine Spezialbasis zur „Umerziehung” von Falun Gong-Praktizierenden. Es gibt dort eine so genannte „Anti-Falun Gong-Abteilung”, die auf die Verfolgung von Praktizierenden spezialisiert ist. Im Jahr 2006 wurde Liu Zhirong, ein Praktizierender aus Qingyang, dort von den Wärtern des Gefängnisses zu Tode geprügelt. Um die Welt draußen zu täuschen, schuf das Gefängnis falsche Beweise, um zu zeigen, dass Liu Zhirong Selbstmord beging. Man nutzte diesen Vorfall, um die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zu verstärken. Vom 9. bis 11. April 2007 veranstaltete das Gefängnis eine Bilderausstellung mit dem so genannten Titel „Verteidigt die Kultur, widersetzt euch bösartigen Gruppen”. Sie zeigten Propagandamaterial wie die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens, um Wärter und Häftlinge zu täuschen, die die wahren Hintergründe von Falun Gong nicht kannten. So schürten sie deren Hass auf Falun Gong und auf die Falun Gong-Praktizierenden. Die „Anti-Falun Gong-Abteilung” stachelte oft Häftlinge auf, um Praktizierende, die in ihrem Glauben fest entschlossen waren, zu zwingen, sich VCDs anzusehen, die bösartig Falun Gong verleumdeten. Sie ließen Praktizierende nicht schlafen und zwangen sie, sich solche VCDs 24 Stunden lang anzusehen mit der Absicht, sie dadurch „umzuerziehen”. Ein Häftling, der von dort freigelassen wurde, berichtete, dass Cao Dong gleich nach seiner Ankunft dort separat in eine Zelle gesperrt worden wäre und ihn vier Häftlinge 24 Stunden lang im Wechsel überwacht hätten. Er konnte weder mit jemand anderem Kontakt aufnehmen, noch die Übungen außerhalb dieses Raumes machen. Mehr als ein Jahr lang war er dort eingesperrt. Weitere Details seiner Haft sind aufgrund der strengen Zensur nicht bekannt. Wir wissen jedoch, dass er sehr schwach ist, seine Haare ausgefallen sind und sein Gesicht sehr blass ist. Dieser Häftling berichtete: „Er ist so klapprig und schwach, dass ihn der Wind umstoßen könnte.”

Cao Dongs Vater Cao Douxu und seine Mutter Gao Jumei leben in der Stadt Qingyang in der Provinz Gansu. Sie sind örtlich gut bekannte Lehrer. Sie sind um die 60 Jahre alt und pensioniert. Sein Vater leidet an einer Gehirnblutung und kann nicht richtig gehen. Er hat außerdem Schwierigkeiten beim Sprechen. Seine Mutter muss sich um ihn kümmern, da er nicht mehr für sich selbst sorgen kann. Sie ist jedoch auch nicht bei guter Gesundheit. Im vergangenen Jahr erlitt sie einen Rückfall eines Beingebrechens und konnte nicht mehr gehen. Nach medizinischer Behandlung ging es ihr besser, doch sie kann immer noch nicht gehen. Cao Dong ist ihr einziger Sohn, so dass sie niemanden haben, der sich um sie kümmert. Die Schikanen und Täuschungen der zweiten Sektion der Pekinger Staatssicherheitsabteilung und des „Büro 610” der Stadt Qingyang sowie die Haft von Cao Dong wirkten sich bei ihnen tief aus. Sie wurden bis an den Rand des Kolaps traumatisiert.

Cao Dongs Frau, Yang Xiaojing, ist auch eine Falun Gong-Praktizierende aus Peking. Sie wurde zweimal rechtswidrig in Zwangsarbeitslager gesperrt. Als Cao Dong im Mai 2006 verhaftet wurde, befand sie sich noch im Pekinger Frauenzwangsarbeitslager. Nach ihrer Freilassung bemühte sie sich um einen Anwalt und um Berufung für ihren Mann. Dabei wurde sie von der Pekinger Polizeibehörde überwacht und viele Male schikaniert. Im Dezember 2007 brachten sie Polizisten des Bezirks Dongcheng gewaltsam zur Polizeiwache und dann in die Behörde für innere Angelegenheiten in Fengtai, wo sie sie einen Tag lang verhörten. Gleichzeitig durchsuchten sie ihre Wohnung nach Falun Gong-Materialien, damit sie „Beweise” sicherstellen konnten, um sie ins Gefängnis zu bringen. Doch sie fanden nichts und mussten sie freilassen. Weil Yang Xiaojing weitere Haft befürchtete und in einem schlechten Gesundheitszustand war, musste sie zur Vermeidung weiterer Verfolgung ihr Heim verlassen. Nun muss sie von Ort zu Ort ziehen.

Cao Dongs Wohnung in Peking wurde mehrere Male durchsucht. Am 26. Mai 2006 nahmen sich Hu Songtao und Chen Shoushui von der zweiten Abteilung der Polizeibehörde der Stadt Peking von Cao Dong die Schlüssel und verschafften sich rechtswidrig Zugang zu seiner Wohnung, ohne seine Familienangehörigen darüber zu informieren. Sie konfiszierten wertvolle Besitzgegenstände wie einen Laptop, der mindestens 20.000 Yuan wert war. Die Gegenstände, die sie konfiszierten, setzten sie nicht auf eine offizielle Liste, sondern behielten sie privat. Am Abend des 19. November 2000 war die Polizei aus dem Bezirk Fengtai schon in Cao Dongs Wohnung in Yueqiao eingebrochen und hatte unter anderem sein Mobiltelefon, 6.000 Yuan in bar, eine Bankkarte und eine Telefonkarte mitgenommen. Damals wurden die konfiszierten Gegenstände auch auf keiner offiziellen Liste festgehalten und die Gegenstände, die 15.000 Yuan wert waren, wurden von den Polizisten selbst genommen. Im Dezember 2007 brachen Polizisten der Behörde für innere Angelegenheiten in Fengtai erneut in Cao Dongs Wohnung ein und stahlen Eigentum unter der Angabe, dass sie nach Beweisen suchten, um seine Frau verurteilen zu können.

Wir appellieren an die internationalen Menschenrechtsorganisationen, Regierungen und alle Menschen, Cao Dong und seiner Familie Beachtung und Unterstützung zu schenken. Wir möchten zusammen arbeiten, um gemeinsam für Cao Dong zu appellieren, damit er aus dem Gefängnis entlassen wird.

Dieser Text auf Chinesisch:
http://minghui.ca/mh/articles/2008/8/6/183502.html
http://minghui.ca/mh/articles/2009/1/19/193741.html