Durch die Worte eines Mitpraktizierenden erwacht

(Minghui.de) Die menschliche Welt ist wie ein großer Farbbottich oder ein Irrgarten. Weil wir uns immer darin befinden, werden wir sterben, wenn unsere Gedanken auch nur ein wenig vom Fa abweichen. Sehr leicht kann sich der Eigensinn auf Bequemlichkeit entwickeln, auf Grund dessen man dann ohne Ausweg in der menschlichen Welt gefangen bleibt. Wir müssen uns ständig mit Dafa reinigen, um unsere Gedanken aufrichtig zu halten. Der Lehrer fordert von uns, mit dem Fa zu verschmelzen und dem Maßstab des Fa zu entsprechen. Die alten Mächte versuchen mit vielen hinterhältigen Methoden, uns in der menschlichen Welt zu behalten. Wenn unsere Gedanken nicht klar sind, können wir die Selbstkontrolle verlieren und in ihre Fallen geraten.

In den vergangenen Monaten war ich sehr mit meiner Arbeit beschäftigt. Ich arbeitete oft bis spät in die Nacht und am Tag war ich noch beschäftigter. Die Illusion, die die alten Mächte für mich schufen, war, wenn ich meine Arbeit verlassen würde, würde ich aufhören zu arbeiten, das Unternehmen wäre in Gefahr, die Zeit der anderen Angestellten würde verschwendet werden und auch meine Familie könnte Schaden erleiden. Wenn ich also meine Zeit mit etwas anderem als mit der Arbeit verbrächte, würde ich meiner Familie schaden und wäre kein guter Mensch. So brachte ich Tag und Nacht all meine Energie ins Geschäft ein. Ich hatte keine Zeit, die drei Dinge zu tun, die der Lehrer von uns erwartet. Ich war sowohl physisch als auch geistig sehr erschöpft. Diese Situation dauerte eine ganz Weile an. Mitpraktizierende sorgten sich um mich. Sie rieten mir gütig, dass ich im Umgang mit dieser Herausforderung vorsichtig sein sollte. Obwohl ich besorgt war, ging ich den von der alten Macht arrangierten Weg weiter und lehnte diese Form der Verfolgung nicht aktiv ab.

Über einen Monat später erzählte mir meine Schwester, die auch praktiziert, dass sie mit einem Praktizierenden aus der Stadt über meine Situation gesprochen hätte. Sie erzählte ihm, dass ich eine gute Erleuchtungsqualität hätte, aber manchmal von menschlichen Dingen gefangen würde. Sie sorgte sich um mich. Aber dieser Praktizierende bemerkte: ”Wenn er eine gute Erleuchtungsqualität hat, warum lässt er sich dann von menschlichen Dingen fangen? Wo ist da seine Erleuchtung? In Wirklichkeit hängt er einerseits an menschlichen Anschauungen und Gefühlen, aber will andererseits wie eine Gottheit sein.» Ich war sprachlos. Als ich hörte, dass dieser Praktizierende wegen der Verfolgung sein Zuhause verlassen musste und acht Jahre obdachlos gewesen ist, fühlte ich mich noch beschämter. Das Heim zu verlassen, bedeutet, dass er aus diesem menschlichen Leben hinausgegangen war und sich nicht mehr um seine Familie kümmern kann und keine Arbeit mehr hat. Stattdessen gibt er alles von sich für Dafa. Und er hat das acht Jahre lang getan! Ich habe mich zehn Jahre kultiviert, und was mache ich? Obwohl der Lehrer das Fa so eindeutig erklärt hat, brauchte ich noch einen Praktizierenden, der mich wachrüttelt! Ich schämte mich zu sehr, um dem Lehrer oder anderen Praktizierenden gegenüberzutreten.

Wenn ich zurückblicke, hatte ich in meinem Herzen andere Praktizierende oft belächelt, wenn sie erzählten, wie sie ihre Angst losgeworden wären: ”Ich habe keine Angst. Ich kann die Arbeiten für Dafa offen machen.» Doch plötzlich erkannte ich, dass ich zwar tatsächlich keine Angst hatte, jedoch die anderen Praktizierenden als ein Außenstehender betrachtete. Wenn ich auch mein Zuhause verlassen müsste und obdachlos werden würde, bei der Produktion und Lieferung der Informationsmaterialien helfen würde oder eine Produktionsstätte errichten bzw. koordinieren müsste, könnte ich dann ruhig und unerschrocken sein? Der Grund, warum ich keine Angst hatte, war, weil ich mit der Arbeit eines Nicht-Praktizierenden beschäftigt war. Die Arbeit eines Nicht-Praktizierenden zu machen, wird nicht verfolgt. Natürlich hatte ich keine Angst, und dies war der Grund.

Auch als ich früher nicht mit Arbeit beschäftigt war, blieb ich da nicht zu Hause und lernte das Fa, machte die Übungen und genoss selbstsüchtig die Minghui-Materialien, die regelmäßig von anderen Praktizierenden erstellt worden waren? Jede Woche verteilte ich einige Informationsmaterialien, aber das war auch schon alles. Erreichte ich zu jener Zeit wirklich den Maßstab eines Dafa-Jüngers? Der einzige Unterschied war, dass ich nicht nach Geld trachtete, dafür jedoch nach Frieden in meinem Geist. Ich kultivierte mich nicht aktiv oder nahm das Fa in mir auf. Ich nahm jede Woche nur routinemäßig an irgendwelchen Arbeiten für Dafa teil. Dann tröstete ich mich: ”Ich bin nicht zurückgefallen. Ich habe Dafa nicht verlassen. Wenn die große Beseitigung kommt, werde ich errettet werden.» Wie schmutzig dieser Gedanke war! Ich feilschte mit dem Lehrer und versuchte, den Lehrer und mich selbst zu betrügen. Und ich hatte bis zu diesem Moment diesen tief versteckten Gedanken nicht erkannt!

Der Lehrer arrangierte nur einen Weg für uns - das ist die Kultivierung. Wir kamen in die menschliche Welt, um uns zu kultivieren. Gleich in welcher Umgebung wir sind und was für ein Leben wir führen, wir sind hier, um uns zu kultivieren und Menschen zu erretten. Wir können nicht mit einer Hand an den menschlichen Anschauungen festhalten und mit der anderen daran, wie eine Gottheit zu sein. Wir müssen uns klar darüber sein, was wichtiger ist, die Arbeit und das Leben eines Nicht-Praktizierenden oder die Errettung von Menschen. Für jeden Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung hat der Lehrer einen Weg arrangiert und die alten Mächte haben auch einen Weg für uns arrangiert. Wir können nur einen wählen. Welchen wir wählen, liegt an uns selbst. Niemand kann dies für uns tun.

Ich bin wirklich dankbar für die Worte dieses Praktizierenden. Sie haben mich aufgeweckt.

2. Februar 2009