Xu Jun stirbt in Folge der Folter und Misshandlungen im Zwangsarbeitslager Yinmahe

(Minghui.de) Am 11. Juni 2008 wurde Xu Jun aus der Stadt Tumen, Provinz Jilin, rechtswidrig festgenommen und von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geschlagen. Am 25. Juni wurde er zu Zwangsarbeit verurteilt, gnadenlos gefoltert und musste im Arbeitslager Yinmahe in der Stadt Jiutai, Provinz Jilin, viele Stunden hintereinander Zwangarbeit verrichten. Am 17. Februar 2009 starb er Xu Jun nach acht Monaten Misshandlung.

Xu Jun, 54, war aus der Abteilung Nr. 1 des Dorfes Jizhong, Stadtgemeinde Hongguang, Stadt Tumen in der Provinz Jilin. Am 11. Juni 2008 ergriffen Beamte aus der autonomen Präfektur Yanbian, Polizisten der nationalen Sicherheitsabteilung in der Stadt Helong und Polizisten aus der Stadtgemeinde Xicheng ihn, als er in der Wohnung seiner Schwester war und brachten ihn zur Kleinstadtwache Xicheng. Dort folterten sie ihn, um ein Geständnis aus ihm herauszulocken. Zwei Personen schlugen zwei Stunden lang auf Xu Jun ein. Alle zwei Stunden kam eine andere zwei Personen-Gruppe, um ihn zu foltern. Als sie müde wurden, folterten sie ihn dadurch, dass sie ihn zwangen in der Hockposition zu verharren. Um 17 Uhr am 12. Juni brachten sie ihn in das Internierungslager der Stadt Helong.

Da Xu Jun zwei Tage lang im Internierungslager geschlagen worden war, litt er unter Schmerzen in der Brust und hustete Blut. Er konnte sich nicht einmal hinlegen. 14 Tage später verlegte man ihn in das Strafinternierungslager. Am 25. Juni wurde er unter der erdichteten Anklage der „Störung der sozialen Ordnung” zu einem Jahr und sechs Monaten in einem Arbeitslager verurteilt. Am 11. August brachte man ihn in das Arbeitslager Yinmahe, Stadt Jiutai. Xu Jun fühlte sich oft schwindlig und seine Hände fühlten sich kalt und taub an. Doch jeden Tag zwang man ihn 17 Stunden lang, Zwangsarbeit zu verrichten und zwar von 05:00 Uhr bis 21:30 oder 22:00 Uhr, dazwischen hatte er nur kurze Unterbrechungen für den Gang zur Toilette und für drei Mahlzeiten.

Xu Juns Gesundheit litt stark unter dieser schweren Arbeitslast. Am 6. Februar 2009 brach er gegen 18:20 Uhr in der Dusche zusammen. Später wurde er in das Krankenhaus für traditionelle Medizin der Stadt Jiutai gebracht, wo eine Gehirnblutung diagnostiziert wurde. Um 21:00 Uhr erhielt Xu Juns Familie einen Telefonanruf von Shi Chunguang, dem Leiter des Internierungslagers Yinmahe. Sie eilten in das Krankenhaus. Gegen 23:30 Uhr kamen die Xu Juns Angehörigen im Krankenhaus an und sahen, dass er unter schlimmen Krämpfen und Atemnot litt. Als sie näher schauten, sahen sie, dass der Sauerstoffschlauch außerhalb seiner Nase war. Die intravenöse Injektion hatte eine Beule auf seiner Haut hervorgerufen und so konnte die Medizin nicht mehr in seine Vene einfließen. Es konnten weder Polizisten noch Krankenschwestern gefunden werden. Nur ein zu seiner Überwachung angeheuerter Mann war da, der jedoch schlief.

Die Angehörigen gingen sofort zum Arzt, um sich über Xu Juns Lage zu informieren. Der Arzt riet ihnen, dass Xu Jun zur Operation in ein größeres Krankenhaus verlegt werden solle, sonst könnte seine Situation sehr gefährlich werden. Die Familienmitglieder forderten sofort Gao Lei, einen Wärter des Arbeitslagers Yinmahe, auf, weitere medizinische Behandlung zu veranlassen. Gao Lei berichtete der Lagerleitung davon, doch diese verweigerte es. Danach baten die Familienangehörigen darum, dass Xu in ein anderes Krankenhaus verlegt werde. Gao Lei sagte, dass er nur in ein Krankenhaus eines Arbeitslagers verlegt werden könne, jedoch würde das Lagerkrankenhaus keine Einrichtungen und Gerätschaften zur Behandlung einer Gehirnblutung haben. Auf die vehemente Forderung der Familie hin stimmte die Arbeitslagerleitung gegen 15:00 Uhr einer Verlegung von Xu Jun in das Krankenhaus der chinesisch-japanischen Freundschaft in der Stadt Changchun zu. Der gesamte Vorgang wurde um fast drei Stunden verzögert.

Im Krankenhaus der chinesisch-japanischen Freundschaft warnte Shi Chunguang indirekt Xu Juns Angehörigen, eine Operation durchführen zu lassen, da sie sowohl Geld als auch Xu Jun verlieren würden. Die Familienangehörigen, die verzweifelt sein Leben retten wollten, bestanden auf einer Operation. Dann forderte Shi Chunguang die Familienangehörigen auf, die medizinischen Kosten an Stelle des Arbeitslagers zu übernehmen. Sobald das Büro öffnen würde, würde das Arbeitslager das Geld zurückerstatten. Xus Angehörige forderten von Shi eine Empfangsbestätigung. Dieser sagte: „Niemand wird Ihnen eine Bestätigung geben. Ich verspreche, Ihnen eine zu geben, das ist Ihre Garantie, um Ihr Geld zurück zu bekommen.” Die Wärter Zhao Jiusheng und Luan Xuede waren bei diesen Worten anwesend. Luan fügte hinzu: „Wie kann Ihnen ein großes Zwangsarbeitslager Geld schulden? Sie werden Ihr Geld zurück bekommen.” Xu Jun wurde um 05:30 Uhr in den Operationssaal gebracht und die Operation war um 00:30 Uhr nachts beendet. Am Tag nach der Operation sagte Shi zu den Xu Juns Angehörigen: „Sagen Sie den Ärzten, dass sie so wenig Medikamente wie möglich einsetzen sollen.”

Als die Krankenhausbeamten Xu Juns Familie informierten, dass nicht genug Geld auf seinem Konto sei, bezahlte die Verwaltung des Arbeitslagers das Krankenhaus erst, nachdem die Angehörigen zweimal zum Arbeitslager Yinmahe gegangen waren. Dann schickten die Beamten 30.000 Yuan an das Konto des Krankenhauses der chinesisch-japanischen Freundschaft. Nachdem die 30.000 Yuan aufgebraucht waren, nahmen die Angehörigen Kontakt mit dem Leiter Shi auf, doch dieser forderte sie auf, zuerst zu bezahlen. Xus Familie hatte 20.000 Yuan bezahlt, welche vom Arbeitslager noch nicht an die Familie zurück erstattet worden war. Xu Yuntao, Herrn Xu Juns Sohn, der 24 Jahre alt ist, hat keinen festen Arbeitsplatz. Liu Shuyun, Xu Juns Ehefrau, wurde aufgrund ihres Glaubens an Falun Gong zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Derzeit ist sie im Frauengefängnis Changchun eingesperrt.

Xu Jun verstarb am 17. Februar 2009 um 21:00 Uhr. Am 18. Februar kamen Xu Juns Angehörigen in das Zwangsarbeitslager Yinmahe, um über seine Beerdigung und die Rückerstattung der medizinischen Ausgaben mit dem stellvertretenden Lagerleiter Shi Qiang, Shi Chunguan und anderen zu sprechen. Shi Qiang antwortete, dass die Familie zwar die medizinischen Kosten zurückerstattet bekäme, doch dass sie alle Beerdigungskosten tragen müsse. Doch erst, wenn die Angehörigen die Papiere zur Einäscherung seines Leichnams unterschrieben, könnten sie ihre Auslagen für die medizinische Behandlung zurückerhalten. Die Familie stimmte diesem unfairen Arrangement nicht zu. Xu Juns Leichnam wird im Leichenhaus Chaoyanggou in der Stadt Changchun aufbewahrt.

Xu Jun war zweimal ins Gefängnis gesperrt worden. Das erste Mal wurde er im Tiebei Gefängnis, Stadt Changchun, eingesperrt. Als im Jahr 2000 seine Gefängnisstrafe auslief, brachte ihn die Polizei der Stadt Tumen direkt vom Gefängnis in das Internierungslager Tumen. Während seiner Haft litt Xu Jun an einer Lähmung und ein Arzt des städtischen Krankenhauses für traditionelle Medizin in Tumen diagnostizierte eine Gehirnthrombose. Die Polizei benachrichtigte Xu Juns Familie, dass sie ihn nach Hause holen sollte. Xu Jun genas, ohne an Rückfällen zu leiden, nachdem er 15 Tage lang das Fa gelernt und die Übungen gemacht hatte.

Bevor Xu Jun mit dem Praktizieren von Falun Gong anfing, litt er unter schwerer Bronchitis. Doch diese alte Krankheit wurde nach nur sieben Tagen des Praktizierens von Falun Gong kuriert. Seit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong 1999 war Xu Jun mehrmals eingesperrt. Sein Sohn, der im Teenager-Alter ist, war zu Hause auf sich selbst gestellt. Niemand kümmerte sich über einen langen Zeitraum hinweg um ihn. Später musste er, als er auf der Mittelschule war, aus Geldmangel den Schulbesuch aufgeben. Seitdem Xu Jun als Folge der Folterungen gestorben ist, leidet sein Sohn Qualen.

Es folgt Xu Juns Appellbrief:

Appellschreiben

Sehr geehrte Führer auf allen Regierungsebenen,

mein Name ist Xu Jun. Ich lebe in der Abteilung Nr. 1 des Dorfes Jizhong, Kleinstadt Yueqing, Stadt Tumen. Im Mai 2008 ging ich zur Wohnung meiner Schwester, die in der Abteilung Nr. 1 des Dorfes Longhai, Kleinstadt Toudao der Stadt Helong, ist, um ihr beim Pflanzen von Reis zu helfen. Um 06:00 Uhr verschafften sich sechs oder sieben Polizisten Zugang zur Wohnung meiner Schwester, indem sie vorgaben, eine Haushaltsbefragung durchzuführen. Sie durchsuchten ihre Wohnung, ohne rechtliche Dokumente oder Identifikationen bei sich zu haben. Sie fanden ein paar Flyer in meiner Tasche und nahmen mich zusammen mit meiner Tasche zur Polizeiwache der Kleinstadt Xicheng, Stadt Helong. Um mir Geständnisse zu entlocken, folterten sie mich bis 17:00 Uhr. Am 12. Juni brachten sie mich in das Internierungslager der Stadt Helong. Nach 14 Tagen verlegten sie mich in das Internierungslager. Nachdem sie mich zwei Tange lang geschlagen hatten, litt ich unter starken Schmerzen in der Brust. Weil ich ständig Blut hustete, konnte ich mich nicht einmal hinlegen. Am 25. Juni wurde ich unter der falschen Anklage der „Störung der sozialen Ordnung” zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Am 11. August wurde ich in das Arbeitslager Yinmahe, Stadt Jiutai, gebracht.

Während ich in ein Zwangsarbeitslager gesteckt wurde, konnte ich einige Dinge nicht verstehen.

1. Warum kann die Polizei ohne rechtliche Dokumente und Ausweis Menschen verhaften und ihre Wohnungen durchsuchen?

2. Kann jemand als schuldig befunden werden, nur weil er ein paar Flyer mit sich führt?

3. Wie „störte ich die soziale Ordnung” durch den Besuch bei meiner Schwester, die an einem Schlaganfall und einer Paralyse leidet und bettlägerig ist?

4. Kann die Polizei willkürlich persönliche Besitzgegenstände konfiszieren? Als sie mich verhafteten, nahmen sie mir meinen MP4-Player und ein neues Mobiltelefon ab. Sie haben es bis jetzt nicht zurückgegeben.

5. Ich hatte 380 Yuan in bar und hinterlegte dieses Geld im Internierungslager. Ich benötigte nur 40 Yuan zum Kauf einer Zahnbürste und Zahnpasta, doch ich weiß nicht, wohin das übrige Geld gekommen ist.

6. Haben Polizisten das Recht, Menschen zu Geständnissen zu zwingen, indem sie sie willkürlich foltern und ihnen die Freiheit länger als 24 Stunden entziehen?

Ich möchte darum bitten, dass die Führer aller Regierungsebenen Gerechtigkeit hochhalten, mir meine Freiheit wiedergeben und klare Antworten geben.

Beamte, die mit Xu Juns Fall zu tun hatten:

Lei Lifeng, Leiter des Zwangsarbeitslagers Yinmahe: 86-13321406677 (mobil) 86-431-82515877

Shi Qiang, stellvertretender Leiter des Zwangsarbeitslagers Yinmahe: 86-13304399817 (mobil) 86-431-82513323

Shi Chunguang, politischer Instrukteur der Kaifang Brigade: 86-13630548524 (mobil)
Gao Lei, Leiter der Kaifang Brigade: 86-13341486839 (mobil)