Kanada: Vor dem Besuch des Ministers für internationale Handelsbeziehungen in China geben Falun Gong-Praktizierende eine Pressekonferenz (Foto)

(Minghui.de) Am Montag, dem 6. April 2009, gaben Falun Gong-Praktizierende aus Kanada eine Pressekonferenz, in der sie Stockwell Day, den Minister für internationale Handelsbeziehungen, baten, bei seinem Besuch in China am 7. April die Verfolgung von Falun Gong anzusprechen.


Pressekonferenz: (von links nach rechts) Zhou Limin, Sprecherin des Falun Dafa-Vereins; Chen Guizhi, eine Falun Gong-Praktizierende, die in China gefoltert wurde; Yao Lian; David Kilgour und Li Xun, der Präsident des Falun Dafa-Vereins


Li Xun, der Präsident des Falun Dafa-Vereins, sagte auf der Pressekonferenz: „Die Kanadier schätzen es, Menschenrechte zu haben und moralische Werte, die in das Wirtschaftsleben und die Gesellschaft eingebunden sind. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) bedroht weiterhin Kanada mit Handelsthemen und übt Druck auf kanadische Beamte aus, die Tatsache zu ignorieren, dass die KPCh auf den Menschenrechten herumtrampelt. Der Versuch der KPCh, die Prinzipien Kanadas zu unterminieren, ist inakzeptabel.»

Familien von Einwohnern Kanadas gefoltert und zur Produktion von Exportgütern versklavt

Li Xun erklärte, dass es derzeit mehr als 120 Einwohner in Kanada gebe, deren Familienangehörige wegen des Praktizierens von Falun Gong in China verfolgt würden. 44 von diesen Familienangehörigen wären im Gefängnis oder wären immer noch dort.

Frau Chen Guizhi, 62, die am 18. Februar 2009 in Kanada ankam, berichtete über ihre Erlebnisse der Folterung in China. Chen Guizhi wurde zweimal in ein Zwangsarbeitslager gebracht, einmal im Jahre 2002 und ein weiteres Mal im Jahre 2006, weil sie Informationsflugblätter über Falun Gong in der Öffentlichkeit verteilt hatte. „Als ich das erste Mal in ein Arbeitslager gebracht wurde, waren dort ungefähr 700 Menschen und die Hälfte von ihnen waren Falun Gong-Praktizierende. Das zweite Mal wurde ich in das Frauenzwangsarbeitslager Huhehaote in der Inneren Mongolei gebracht. Dort waren ungefähr 300 Personen und die Hälfte von ihnen waren Falun Gong-Praktizierende”, berichtete sie. Während ihrer Haft wurde Chen Guizhi gezwungen, 14 Stunden am Tag in harter Arbeit kunsthandwerkliche Gegenstände und Verbrauchsgüter, die meisten davon für den Export, herzustellen.

Chen Guizhi berichtete weiter: „Anfang April 2007 wurde ich gezwungen, Einfassbänder zu entfernen, die verwendet wurden, um elektronische Bauteile auf Schaltkreisplatten unbeweglich zu machen und recycelt werden sollten. Ich musste pro Tag fast 2.400 Schaltkreisplatten bearbeiten. Arbeitsbeginn war um 06:30 Uhr und ich musste bis 21:00 Uhr arbeiten. An einigen Tagen musste ich über 4.200 Platten bearbeiten und arbeitete bis 23:00 Uhr. Meine Finger wurden aufgrund der Arbeit deformiert und außerdem krümmte sich mein Rückgrat und mein Gehörsinn verschlechterte sich.”

Yao Lian ist Bewohnerin von Montreal. Ihr Mann Ma Jian wurde am 28. Februar 2007 im PCM Firmenbüro in Peking verhaftet und rechtswidrig zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Man zwang ihn, intensive Zwangsarbeit zu verrichten.

Die Vereinten Nationen drängen auf Untersuchung des Organraubs an lebenden Falun Gong-Praktizierenden

Im Juli 2006 veröffentlichte der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas zusammen mit David Kilgour, dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär (Asiatisch-Pazifischer Raum) und Parlamentsabgeordneten, einen unabhängigen Untersuchungsbericht, der zu dem Ergebnis kam, dass eine große Anzahl von Falun Gong-Praktizierenden rechtswidrig getötet und ihrer Organe beraubt wurde, die anschließend zu Gewinnzwecken verkauft wurden. Bei der Pressekonferenz erklärte David Kilgour: „Legaler Handel kann der arbeitenden Bevölkerung helfen, ein besseres Leben zu führen. Wir sind gegen unfairen Handel, gemeine Misshandlung und Exportgüter, die in Zwangsarbeitslagern hergestellt werden. Was wir heute hören, ist, dass seit 1999 zehntausende von Falun Gong-Praktizierenden und Gefangenen des Gewissens in Zwangsarbeitslagern versklavt wurden und dies zur Folge hat, dass Arbeiter in der Fertigung in anderen Ländern, darunter auch in Kanada, ihre Arbeitsplätze verlieren.”

In dem Schreiben von Falun Dafa-Praktizierenden an den kanadischen Minister für internationale Handelsbeziehungen heißt es: „Seit August 2006 haben Professor Manfred Nowak, der Spezialberichterstatter der Vereinten Nationen zur Folter, und Dr. Asma Jahangir, die UN-Spezialberichterstatterin zu Religions- und Glaubensfreiheit, viele Male Beweise für den rechtswidrigen Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden geliefert. Sie forderten das chinesische Regime auf, Untersuchungen in dieser Angelegenheit durchzuführen und die Verantwortlichkeiten zu ermitteln. Peking hat bis jetzt keine zufrieden stellenden Antwort gegeben.”

Verfolgung im Namen der Olympischen Spiele in Peking

Peking versprach, seine Menschenrechtslage zu verbessern, als China sich für die Ausrichtung der Olympischen Spiele bewarb. „Es hielt sein Versprechen nicht”, sagte Li Xun. „Im Namen der Olympischen Spiele verhaftete, folterte und ermordete die KPCh Falun Gong-Praktizierende. Es ist eine lange Zeit her, seitdem die Olympischen Spiele vorüber sind, doch noch immer ist eine große Anzahl von Falun Gong-Praktizierenden inhaftiert, die während der Olympischen Spiele verhaftet wurden.

Im August 2008 veröffentlichte The Globe and Mail einen Artikel mit dem Titel: „Die Chinesen übersehen die Fakten direkt vor ihren Augen”. Darin wurde über die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in chinesischen Zwangsarbeitslagern berichtet. In dem Artikel wurde berichtet, dass in der Zeit von Januar bis September 2008 150 Falun Gong-Praktizierende starben und außerdem in diesem kurzen Zeitraum 10.000 Falun Gong-Praktizierende verhaftet wurden.

In dieser Pressekonferenz bat Li Xun den Minister für internationale Handelsbeziehungen, für die Freilassung der in China gefangenen Falun Gong-Praktizierenden einzutreten, sowie für den Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng, der eingesperrt wurde, weil er Falun Gong-Praktizierende verteidigt hatte.