Während des Appells am 25. April führte mich die Polizei zum Westtor von Zhongnanhai

(Minghui.de) Seit dem Appell am 25. April sind nun 10 Jahre vergangen. Da ich bei diesem historischen Ereignis persönlich dabei war, würde ich gerne aus erster Hand meine Erfahrungen dieses Tages erzählen, um die Lügen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) aufzudecken.

Als junge Praktizierende wollte ich der Regierung erzählen, dass Falun Gong gut ist

An diesem Tag erzählte mir eine Tante, dass sie am nächsten Tag nach Zhongnanhai gehen würde, um für Dafa zu appellieren. Zu dieser Zeit studierte ich noch. Ich verstand nicht ganz, welche Bedeutung der Appell hatte, deshalb fragte ich sie. Sie sagte, dass es in Tianjin eine Zeitschrift gebe, die einen Artikel veröffentlicht hätte, der Falun Gong verleumdete, und in dem behauptet würde, dass Falun Gong schädlich für junge Menschen sei. Die Praktizierenden aus Tianjin gingen zu dem Verleger, um die Sache richtig zu stellen. Daraufhin wurden mehrere Dutzend Praktizierende geschlagen und verhaftet. Als andere Praktizierende hin gingen und um die Freilassung der verhafteten Praktizierenden baten, sagten die Behörden von Tianjin, dass sie nichts tun könnten und die Praktizierenden in Peking appellieren müssten. Deshalb gingen die Praktizierenden nach Peking, um die Pekinger Regierung über den Nutzen des Praktizierens von Falun Gong zu informieren und sie zu bitten, die inhaftierten Praktizierenden frei zu lassen. In diesem Moment dachte ich, dass ich als eine junge Praktizierende der Regierung von meinen eigenen Erfahrung erzählen und sie wissen lassen sollte, dass Falun Gong gut ist. Deshalb fragte ich die Tante, wie man dort hinkomme. Sie erzählte, sie würde am nächsten Morgen die U-Bahn nehmen und bat mich, sie dort zu treffen. Ich fragte noch eine Klassenkameradin, die sich ebenfalls entschloss mit zu gehen.

Am nächsten Tag sah ich dann viele Praktizierende am Eingang der U-Bahn. Ich folgte ihnen bis zum Westtor von Zhongnanhai. Als wir dort ankamen, war das Büro noch geschlossen. Deshalb standen wir draußen und warteten. Polizisten kamen herüber und befragten uns. Wir erzählten ihnen, dass wir Falun Gong-Praktizierende seien und appellieren wollten. Deshalb schickten sie uns zur gegenüberliegenden Straßenseite (gegenüber dem Westtor) und ließen uns dort warten.

Unerwartet versammelten sich dort immer mehr Praktizierende. Die Polizei geriet in Panik. Sie hatten Praktizierende, die an der Straße stehen. Sie beobachteten uns ganz genau, deshalb fingen einige Praktizierende an, sie über die Tatsachen aufzuklären. Die Praktizierenden waren alle sehr friedlich, standen ruhig dort und tauschten ab und zu kurz Erfahrungen miteinander aus. Als die Polizisten dies sahen, wurden sie ruhiger und fingen allmählich an, sich miteinander zu unterhalten und schenkten uns nicht mehr allzu viel Aufmerksamkeit.

Ministerpräsident Zhu Rongji trat aus dem Westtor heraus

Ich stand in einer Ecke weit weg vom Westtor. Plötzlich hörte ich die Leute applaudieren. Ein Dutzend Leute kamen aus dem Regierungsgebäude in Zhongnanhai heraus und traten vor die Falun Gong-Praktizierenden. Daraufhin hoben viele Praktizierende ihre Hände und einige Minuten später gingen diese Personen wieder ins Gebäude zurück.

Es stellte sich heraus, dass der Premierminister Zhu Rongji unter dieser Gruppe von Menschen gewesen war. Jemand erzählte mir, dass er gesagt hätte: „Ich verstehe Ihre Situation. Da so viele Menschen hier sind, ist es unmöglich, alle zu treffen. Schicken Sie mir bitte einige Vertreter.” Die Praktizierenden erklärten, dass es keine Vertreter gebe. Zhu Rongji fragte, wer gerne ein Vertreter wäre. Sofort hoben viele Praktizierende ihre Hände. Herr Zhu wählte drei von ihnen aus und bat sie, ihm zu folgen, um die Situation aufzuklären.

Zhu Rongji fragte: Haben Sie das Dokument bekommen, das ich geschickt habe?

Nach einer Weile sahen wir eine Praktizierende aus dem Westtor herauskommen. Sie kam auf unsere Seite. Ich hatte sie nie zuvor getroffen und kannte ihren Namen nicht. Sie war eine ruhige Person und ging zur Universität in Peking. Sie fragte uns: „Habt ihr irgendwelche Dafa-Bücher dabei? Der Premierminister will die Dafa-Bücher lesen.” Sofort gaben ihr die Praktizierenden zehn verschiedene Dafa-Bücher und fragten sie auch, wie die Situation aussehe.

Sie erzählte, dass als sie durch das Westtor gegangen wären, der Premierminister gefragt hätte: „Haben Sie mein Dokument bekommen 'Falun Gong-Praktizierende können weiterhin praktizieren'? Die drei Vertreter waren schockiert und sagten, dass sie nie davon gehört hätten. Zhu Rongji schickte sofort Leute, um zu ermitteln und fand heraus, dass das Dokument vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit zurückgehalten und nie ausgestellt wurde.

Sie sagte auch, dass sie drei Forderungen gestellt hätten: die verhafteten Praktizierenden aus Tianjin sofort frei zu lassen; eine friedliche und gesetzliche Kultivierungsumgebung wieder herzustellen; und das Recht zur Veröffentlichung der Falun Gong-Bücher wieder zu gewähren. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir nur an diese Punkte. Wir hatten keine weiteren Forderungen.

Es gab Praktizierende, die herumgingen und uns erzählten, dass alle Praktizierenden mit der Polizei kooperieren würden. Wir folgten ihren Befehlen und stellten uns dort auf, wo sie es verlangten. Später, behandelten uns die Polizisten auch sehr nett. Mit anderen Worten: die Polizei führte uns an, Zhongnanhai „einzukreisen”.

Ich kann mich erinnern, dass vor uns eine riesige Kamera stand, die direkt auf uns gerichtet war. Ich passte nicht auf und tauschte lächelnd meine Erfahrungen mit einem Mitpraktizierenden aus. Da ermahnte mich eine anderer Praktizierender, ernster zu sein.

Die jüngeren Praktizierenden standen alle vorne und die älteren saßen hinten und machten die Meditationsübung oder lernten das Fa. Es kamen aber auch einige Fußgänger vorbei, die mit den Praktizierenden sprachen und fragten, woher die Praktizierenden kämen und wer sie hierher geschickt hätte. Wir wunderten uns, wer sie waren, und später erkannten wir, dass es Polizisten in Zivil waren.

Spät in der Nacht gingen wir nach Hause

In dieser Nacht wurde uns gesagt, dass die verhafteten Praktizierenden aus Tianjin alle frei gelassen werden würden. Um in Anbetracht der großen Menschenmenge eine chaotische Situationen zu vermeiden, sollten die Praktizierenden beim Westtor als erste gehen. Wir sagten es den anderen Praktizierenden, als wir gingen. Ich sah die Praktizierenden den Abfall auf dem Boden aufräumen (später hörten wir, dass es sehr sauber war, nachdem wir gegangen waren). Ich sah auch, wie die örtlichen Praktizierenden Praktizierende aus anderen Gebieten einluden, bei ihnen zu übernachten und am nächsten Tag nach Hause zu gehen. Wir beiden konnten einen Schlafplatz zur Verfügung stellen und so konnten wir ein oder zwei weibliche Praktizierende einladen. Deshalb luden wir eine junge Praktizierende ein. Sie sagte, dass sie am nächsten Tag arbeiten müsse und ging zum Bus.

Naiv, wie ich war, glaubte ich danach, dass die Angelegenheit gelöst sei. Die Praktizierende in meiner Heimatstadt beklagte sich bei mir, dass ich ihr nichts von dem Appell erzählte hätte. Ich erzählte ihr, dass wir den Ernst der Lage nicht erkannt hätten. Der KPCh sagte immer, dass wir organisiert seien. Wenn wir wirklich organisiert gewesen wären, wären viel mehr Praktizierende dort gewesen. Allein in meiner Stadt gab es über 10.000 Praktizierende, die nichts davon gewusst hatten.

Nachdem die KPCh die Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, betrogen ihre Lügen viele Praktizierende und vergifteten viele Menschen. Allerdings sind Lügen am Ende doch nur Lügen. Als ich verfolgt wurde, erzählte ich der Person, die mich verfolgte, von dieser Erfahrung. Als meine Freunde und Klassenkameraden mein Tun nicht verstanden, erzählte ich ihnen von dieser Erfahrung. Alle wurden ganz ruhig. Weil sie Praktizierende kannten, wussten sie, dass ich nicht log. Sie sagten alle, dass wir sehr gütig seien. Deshalb haben uns viele Menschen geholfen. Einige sagten sogar, dass sie mit dem Praktizieren beginnen würden, sobald die Verfolgung beendet wäre.