Auf dem Weg der Kultivierung die Überheblichkeit ablegen

(Minghui.de) Ich habe stets die Eigenart der Überheblichkeit besessen und immer auf jeden herabgesehen. Aus Neid sah ich auf jene herab, die besser waren als ich. Aus Mangel an Barmherzigkeit sah ich auf jene herab, die nicht so gut waren wie ich, und ich fühlte mich unwohl, wenn irgendeiner von ihnen mich übertraf. Ich hatte kaum Freunde, weil ich überheblich war und die Menschen tausend Meilen auf Distanz hielt. Ich war sehr egoistisch und half anderen nur selten. Wenn jedoch andere mir halfen, nahm ich es ohne zu zögern an, und ich fühlte keinerlei Dankbarkeit. Wenn ich heute daran zurückdenke, betrachte ich mich selbst als einen Menschen, der wirklich kein Gewissen hatte. Selbst in den ersten Jahren meiner Kultivierung war mein einziges Ziel, nach etwas im Fa zu streben, anstatt dem Meister zu danken, woran man schon eindeutig sehen kann, wie arrogant und egoistisch ich war.

Die Überheblichkeit - die egoistische Eigenschaft des alten Kosmos - folgte mir, bevor ich mit dem Praktizieren von Dafa anfing. Sie hinderte mich daran, das Fa zu erhalten, und mit der Zeit trennte sie mich von der Gruppe und schaffte Isolation.

Ich war sogar Atheistin und lachte über diejenigen, die von Buddhas sprachen. Immer wieder rieten mir die anderen, Dafa zu lernen, doch ich lachte sie dafür nur laut aus und machte Scherze über sie. Ich war genau das, was der Meister über einen „dummen Menschen” sagt. Ich bewunderte die Menschen, die weltliches Wissen hatten. Unser barmherziger Meister schickte einen klugen promovierten Studenten in meine Region, um mich auf den Weg der Kultivierung zu führen.

Nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, ging ich nie zum Fa-Lernen in die Gruppe, weil ich der Meinung war, dass es beschämend sei, das Fa mit den Analphabeten und den Halb-Gebildeten in meinem Ort zu lernen. In Gedanken lachte ich sie sogar aus und ich dachte: „Sie wissen nichts über die Unermesslichkeit des Himmels und der Erde. Sie kennen sehr wenige Schriftzeichen, also wie können sie Buddha werden.” Sie wollten, dass ich ihnen Dafa-Bücher vorlas, aber ich nutzte alle möglichen Ausreden, um zu entkommen. Ich ging nur ab und zu in die Fa-Lerngruppe, weil ich die Wichtigkeit des Fa-Lernens nicht erkannte und ein oberflächliches Verständnis vom Fa hatte. Ich las ihnen das Fa mit dem Eigensinn der Prahlerei vor, gab vor zu verstehen und erklärte leichtsinnig das Fa, die Moleküle, das Universum und den Zeitraum mit dem, was ich von den gewöhnlichen Menschen gelernt hatte, um die anderen spüren zu lassen, dass ich eine gebildete Schülerin war. Es war ein weiterer gravierender Eigensinn von mir, der der Grund dafür war, dass ich stolperte und hinfiel. Während meiner persönlichen Kultivierung und anschließend in der Kultivierung der Fa-Berichtigung hielt ich immer Abstand zu anderen. Ich hatte mit den Mitpraktizierenden nie über das Fa diskutiert, wodurch ich sieben Jahre lang von der Gruppe getrennt blieb.

Im Jahr 2005 erkannte ich, dass ich weder den Anforderungen des Meisters entsprach noch mit den Mitpraktizierenden in die Fa-Lerngruppe ging und auch nicht dem Weg folgte, den der Meister für mich eingerichtet hatte.

Als ich zum Fa-Lernen ging, deutete eine neue Praktizierende auf mich, um für alle das Fa zu lesen. Wenn ich einmal nicht lesen wollte, fuhr sie mich laut an. Am Anfang konnte ich es ertragen, jedoch fuhr sie mich oft an und manchmal machte sie negative Bemerkungen, während ich las. Dann begann ich, mit ihr zu streiten. Andere Praktizierende überzeugten mich, dass ich nach innen schauen sollte, anstatt mit ihr zu streiten. Ich dachte, dass ich nichts falsch gemacht hätte und dass es ihre Schuld sei, da sie diejenige war, die mich immer anfuhr. Vertraulich erzählte ich Mitpraktizierenden von meinen verletzten Gefühlen. Die Praktizierende änderte sich jedoch kein bisschen. Eines Tages sprach ich in Gedanken zum Meister: „Meister, bedeutet Toleranz, dass ich mich wie eine Sünderin vor jedermann anblaffen lassen muss? Müssen Dafa-Jünger demütig und unterwürfig sein, um sich kultivieren zu können? Setzt dies nicht das Image der Schüler des Meisters herab? Brauchen wir zum Praktizieren nicht Selbstachtung?» Ich betrachtete die Eigensinne, die ich ablegen sollte, als eine Form von Störung und Verfolgung.

An einem anderen Tag blaffte sie mich wieder an. Ich zeigte ihr nicht auf, dass sie freundlich sprechen sollte, sondern stritt mich mit ihr: „Wie viel hast du mir für das Lesen des Fa und das Anblaffen bezahlt? Schulde ich dir irgendetwas?» Danach bedauerte ich die Worte, die ich gesagt hatte, sehr. Einige Tage später fuhr sie mich wieder an. Ich dachte mir: „Morgen werde ich nicht kommen. Ich werde dich meiden, da ich dich doch nicht verletzen kann. Ich kann das Fa zu Hause lernen.”

Am nächsten Tag, als es Zeit war für das Fa-Lernen, wollte ich nicht hingehen. Plötzlich erinnerte ich mich, dass es dann so sein würde wie das, was ich früher gemacht hatte. Ich würde wieder isoliert sein durch die alten Mächte. Also beschloss ich, doch hinzugehen. An dem Tag war sie sehr freundlich zu mir, deshalb fühlte ich mich ein bisschen wohler. Einmal erzählte ich einer Mitpraktizierenden in einem verletzten Tonfall, wie gut ich meine Schwiegermutter behandeln würde, doch sie äußerte keinerlei anerkennenden Worte, sondern schikanierte mich sogar. Unerwartet sagte sie: „Glaubst du, dass du in deinem Haushalt das Oberhaupt bist? Sie sehen diese Dinge lediglich als deine Pflicht an.” Zum Schluss lächelte sie mich spöttisch an. Wie konnte sie mich öffentlich beschämen?! Ich verhielt mich wie eine gute Frau, doch alle schikanierten mich. Ich war derart verärgert, dass ich vorhatte, nach Hause zu gehen und meine Schwiegermutter davonzujagen. Zu der Zeit half ich ihr, das Fa zu lernen. Wenn ich sie davonjagte, würde ich auf die alten Mächte hereinfallen. Das konnte ich nicht tun. Nachdem ich einen ganzen Tag lang das Fa gelernt hatte, fühlte ich mich schließlich etwas friedvoller. Auf diese Weise tolerierte ich sie alle. Eines Tages fragte mich zufällig ein Praktizierender, warum ich mich nicht mehr mit jener Praktizierenden streiten würde. Hochmütig entgegnete ich: „Was ist ihre Ebene? Wäre ich nicht auf der gleichen Ebene, wenn ich mich mit ihr streite?” In Wirklichkeit missachtete ich ihre Worte noch in Gedanken. An einem anderen Tag fuhr sie mich erneut an: „Du bist so unhöflich und streckst vor den Mitpraktizierenden deine Arme und Beine aus. Du hast keine anständige Erziehung gehabt.» In Gedanken antwortete ich: „Die Menschen, die mich kennen, denken alle, dass ich eine gute Bildung habe. Ich bin diejenige, die jedem so viele Geschichten der klassischen chinesischen Tradition erklärt hat. Wie kannst du, eine Analphabetin, mich kritisieren? Ich habe eine viel höhere Bildung als du. Ich habe sogar den Klassiker „Romanze der drei Königreiche» behalten.

In diesem Moment erkannte ich mit einem Mal: „Wer ist der höhere Mensch? Wer ist der wirklich höhere Mensch? Sind es die Literaturwissenschaftler? Sind es die Wissenschaftler? Heute ist nur mein Meister der wirklich höhere Mensch im Universum.” Ich überlegte weiter: „Ich habe das Fa gelernt, aber ich habe es nicht befolgt und auch das nicht, was der Meister fordert. Ich halte noch an meinen alten Gewohnheiten fest. Bin nicht ich diejenige, die sich wie jemand verhält, der keine gute Bildung hat? Ist meine bisherige Kultivierungsstufe nicht gleich null?” Schließlich verstand ich: „Nicht nur wegen des Dehnens meiner Arme und Beine, sondern alle meine Eigensinne, meine Worte und Taten und jeder einzelne meiner Gedanken stimmen nicht mit dem Fa überein. Ich lernte zwar das Fa des Meisters, aber ich befolgte es nicht. Ist das nicht damit gleichbedeutend, dass man vom Meister nichts lernt? All das Lernen war umsonst gewesen.» Heute bin ich zu einem klareren Verständnis gelangt. Alles, was ich früher tat, entsprach nicht dem Fa. Jene Praktizierende wollte mich keineswegs ärgern. Jedesmal waren ihre Worte auf meine Eigensinne ausgerichtet. Ich war diejenige, die falsch lag, weil ich nicht zur Erkenntnis kam. Der Meister hat mich durch diese Praktizierende angeleitet. Doch ich schaute nicht nach innen. Ich habe viele Fehler gemacht und mich nicht nach dem Meister und dem Fa gerichtet. Ich war zu weit vom Fa abgewichen. Mit der Bildung der gewöhnlichen Menschen hielt ich mich für höher als andere. Dies war ein sehr gravierender Eigensinn und ein Hindernis auf meinem Kultivierungsweg. Wenn ich etwas gut gemacht hatte, brauchte ich das Lob der anderen. Wenn ich es nicht bekam, war ich verärgert. Es waren meine Eigensinne nach Ruhm, Ansehen und Würde.

Von da an senkte ich meinen stolzen Kopf. Ich mahnte mich selbst, bescheiden und tolerant zu sein. Ganz gleich, was die anderen mir aufzeigen, ich muss versuchen, es mir gewissenhaft anzuhören, ohne zu streiten und ohne mich selbst zu bestätigen, gemäß ihrer Anleitung und auch wenn sie wie zufällig von anderen kommt. Überheblichkeit machte mich blind für die positiven Blickwinkel der Mitpraktizierenden. Obwohl sie nur einige wenige Schriftzeichen kennen, lernen sie das Fa auswendig und richten sich jederzeit nach dem Fa. Der Meister sagt:

„Fa lernen, Fa erhalten, Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen, Jede Tat danach richten, Das erreichen ist kultivieren.” („Solide kultivieren”, 07.10.1994, in "Hong Yin")

Deshalb haben sie keine Hindernisse, wenn sie das Fa bestätigen. Aber was mich angeht, obwohl ich viel Arbeit zur Fa-Bestätigung gemacht habe, verlor ich beinahe mein Leben, weil ich mich selbst nicht gut kultiviert hatte.

Heute weiß ich die barmherzige Erlösung durch den Meister wirklich zu würdigen und ich möchte gerne jenen Mitpraktizierenden danken, die mir aufrichtig meine Fehler aufgezeigt haben, damit ich mich erhöhen konnte.