Je näher dem Ende, desto fleißiger voranschreiten - Kultivierungserfahrung bei der Arbeit für die Minghui-Webseite

- Erfahrungsbericht auf der Fa-Konferenz zum 10. Jubiläum der Minghui-Webseite, 2009 -

(Minghui.de) Von Anfang an war ich der Minghui-Webseite sehr dankbar dafür, dass es sie gibt. In meiner Kultivierungsumgebung gibt es nicht wenige Mitpraktizierende, die diese Seite kaum oder gar nicht beachten. Das finde ich sehr schade, denn die Minghui-Webseite gab und gibt mir das Gefühl, direkt mit den Praktizierenden und besonders mit den chinesischen Mitpraktizierenden auf dem Festland verbunden zu sein. Sehr viele gute Erfahrungsberichte habe ich schon in der Hand gehalten und davon profitiert. Ich weiß, wie viel Mühe es macht, einen Artikel soweit zu haben, dass er überall auf der Welt gelesen werden kann. Und so möchte ich nicht nur nehmen, sondern auch geben.

Es ist schon etliche Jahre her, dass ich von einer Mitpraktizierenden gefragt wurde, ob ich nicht das Korrekturlesen für die Minghui-Webseite übernehmen könnte. Ich stand noch ziemlich am Anfang meiner Kultivierung und wollte auch etwas aktiv für die Fa-Berichtigung tun. Deshalb entschloss ich mich, die Korrekturen der Übersetzungen vorzunehmen. Das tat ich über viele Jahre neben meiner Berufstätigkeit. Am Anfang war ich noch sehr verunsichert. Sowie eine „Kritik” kam, war ich im Herzen unruhig; ich nahm mir eben alles zu Herzen. Wenn mal kein Artikel kam, bezog ich das immer wieder auf meine „schlechten Korrekturen” und dachte, dass man mir sicher nicht so viele Artikel überlassen wollte, weil ich so schlecht korrigierte. Es gab sogar eine Zeit, da dachte ich, dass ich die anderen vielleicht sogar mehr belasten als entlasten würde, wenn meine Korrekturen so schlecht ausfielen. Jedoch sprachen mir die Mitkultivierenden, die auch an diesem Projekt beteiligt sind, immer wieder liebevoll Mut zu. Es kam keine Kritik von ihnen, sondern nur wohlwollende Hinweise.

So vergingen etliche Jahre und ich änderte meine Denkweise stetig von der eines gewöhnlichen Menschen hin zu der einer wahrhaft Kultivierenden. Natürlich passierte das immer auch im Zusammenhang mit der Erhöhung bei Schwierigkeiten in vielen Bereichen (es würde jedoch zu weit führen, das hier alles aufzuzählen). Im Laufe der Zeit erfuhr ich, dass es fortwährend an Übersetzern mangelte, was unter anderem auch der Grund dafür war, warum ich nicht mehr so viele Artikel zum Korrekturlesen bekam. Wie sehr bereute ich, dass ich in der Schule nicht gut Englisch gelernt hatte. Mein Schulenglisch war schon 35 Jahre her; ich konnte nur noch ein paar Worte, die nicht der Rede wert waren. Ich hätte gerne Übersetzungen gemacht, um zu helfen, sah aber keine Chance für mich; die Gedanken eines gewöhnlichen Menschen waren damals noch zu präsent. Aber immer wieder hörte ich, dass Übersetzer gebraucht wurden, um vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen. Ich fragte sogar andere Praktizierende, ob sie bei dieser Aufgabe mithelfen könnten, aber keiner konnte oder wollte übersetzen.

Dann fand im November vorigen Jahres die europäische Fa-Konferenz in Berlin statt, kurz bevor bzw. gleichzeitig mit dem Start der Vorbereitungen für die Auftritte von Shen Yun. In dieser Zeit trafen sich die Minghui-Mitarbeiter zu einer kleinen Austauschrunde, an der ich auch teilnahm. Und wieder kam das Gespräch auf das Übersetzen. Außerdem wurde auch etwas „Kritik” geübt, dass doch wohl jeder Minghui-Mitarbeiter auch austauschbar sein müsste; jeder müsste eben alles können, „wenn Not am Mann ist”. Das war wohl der Zeitpunkt, wo mein Ego zurück trat und sich meine sich kultivierende Seite „einklinken” konnte. Es war auch eine Zeit vieler Veränderungen auf dem Weg meiner Kultivierung. Ich legte für mich fest, dass ich es einmal mit einer Übersetzung versuchen könnte - egal wie lange es dauern würde. Ich dachte, dass ich ja ruhig eine Woche an solch einem Artikel „arbeiten” könnte, Hauptsache war, dass ich es überhaupt versuchte.

Ich versuchte es dann auch und zwar, indem ich Wort für Wort übersetzte. Schnell merkte ich, dass es so nicht ging, dazu brauchte ich wirklich zuviel Zeit. Doch der Meister half mir, und zwar durch meinen Ehemann. Denn ihm erzählte ich von meinem kläglichen Scheitern. Ich wusste ja, dass es ein Übersetzungsprogramm im Internet gibt, jedoch kostete das Geld und ich hatte gerade eben meine Arbeitsstelle aufgegeben und so traute ich mich nicht gleich, meinen Mann darauf anzusprechen. Da machte mir mein Mann, ganz spontan, ohne dass ich danach fragte, den Vorschlag, doch das Übersetzungsprogramm XX zu kaufen. Gesagt, getan - und dann ging es los. Ein kleines Wunder von Falun Dafa geschah. Ohne dass ich der englischen Sprache mächtig bin, kann ich nun Übersetzungen ins Englische machen.

Eigentlich wollte ich 1-2 Übersetzungen pro Woche machen, neben den Korrekturen. Aber auch hier kam es wieder anders. Einer der Koordinatoren für Übersetzungen und Korrekturen machte deutlich, wie dringend weitere Übersetzungen benötigt wurden und ich musste schneller und mehr übersetzen. Korrekturen brauchte ich nun nicht mehr zu erledigen, dafür gab es genügend andere Praktizierende. Jedoch waren es sehr schnell nicht mehr nur zwei Artikel pro Woche, sondern zwei Artikel täglich. Anfänglich baute sich bei mir innerlich eine Abwehr gegen die nun doch sehr viele Arbeit auf. Ich überlegte schon, ob ich nicht von einem anderen Koordinator betreut werden wollte. Aber dann kam zum Glück meine klare Seite wieder stärker zum Vorschein, mein Ego musste sich „verkriechen” und so ging alles recht zügig, was ich mir vorher nie hatte vorstellen können.

In einem kleinen Kreis von Minghui-Mitarbeitern, in dem wir uns austauschten, fielen mir die Worte einer kleinen Chinesin auf. Sie hatte in den Übersetzungen etwas nachgelassen, weil sie immer nur Artikel aus der Kategorie Verfolgungsfälle übersetzen musste. Das war ihr zu einseitig und auch manchmal zu berührend. An diese Worte erinnerte ich mich und ich wusste, dass niemand gerne die Verfolgungsfälle übersetzen wollte. Und so wollte ich als Kultivierende diese Lücke füllen helfen. Seit diesem Zeitpunkt übersetze ich Artikel aus der Kategorie der „Nachrichten aus China”. Ich habe sehr viel Respekt vor diesen Artikeln, weil ich weiß, welcher Mut, welche Tapferkeit, welche Kraft hinter solch einem Artikel steckt. Schon allein das Recherchieren der betroffenen Personen ist sehr schwierig.

Und ich weiß, wie wichtig diese Artikel für die nachfolgenden Generationen sein werden, weil sie doch zeigen, wie mutig und voller Würde Dafa-Praktizierende die Verfolgung abgelehnt haben und was man in solch einer Situation tun sollte. Außerdem geben die Artikel Praktizierenden die Chance, die Täter anzurufen, damit sie sich nicht noch mehr selber schaden und sie somit errettet werden können.

Ich gebe zu, dass ich manchmal „schlucken” muss oder einfach einmal inne halten muss, wenn es zu hart wird. Aber ich bin eine Dafa-Kultivierende und ich kann diese Arbeit für Dafa leisten. Es ist auch eine Chance, mich zu erhöhen und von den Gefühlen weiter Abstand zu bekommen.

Sowieso ist dieser ganze Prozess, wenn ich darauf zurück schaue, ein Prozess der Erhöhung. Es ist schon so, dass ich mich jetzt ganz anders wahrnehme als zu der Zeit vor Jahren, als ich diesem Projekt beitrat. Und ich bin so froh, dass ich nie aufgegeben habe, sondern im Gegenteil die Herausforderungen, die der Meister für mich eingerichtet hat, gut genutzt habe.

Ich bin jetzt eine Praktizierende, die bei der deutschen Minghui außer Korrekturen auch Übersetzungen erledigen kann. An dieser Stelle möchte ich allen Mut machen, Herausforderungen anzunehmen, wenn sie auch noch so schwierig erscheinen. Und ich möchte mich bei allen Mitpraktizierenden bedanken, die die Geduld mit mir hatten.

Vielen Dank allen Mitpraktizierenden in dem Minghui-Projekt!

Heshi.

Rubrik: Fa-Konferenzen