Frau Xu, Sie sollten keine Angst haben und auch keine Kompromisse eingehen!

(Minghui.de) Als ich mich eines Tages umzog, nahm ich mein Lieblingskleidungsstück zur Hand. Es war ein T-Shirt, das in mir warme und traurige Erinnerungen weckte. Es war ein Geschenk von Frau Xu, die es für mich nach einem langen Einkaufsnachmittag bei heißem Wetter in zahlreichen Geschäften erstanden hatte.

Frau Xu Hui, Bewohnerin der Kleinstadt Dalinzi im Verwaltungskreis Fuyu, Provinz Jilin, ist Geographielehrerin an der weiterführenden Schule der Stadt Dalinzi. Groß und sehr schön ist sie eine gütige und sanft sprechende Dame, die mit ihren Schülern, Kollegen und Nachbarn gut zurechtkommt.

Ich lernte Frau Xu kennen, als ich 2006 bei ihr zu Hause in Untermiete war. Sie kümmerte sich sehr gut um mich. Wir gingen wie Familienangehörige miteinander um, nicht wie Fremde. Wegen ihrer Arbeit in der Schule hatte sie viel zu tun; sie ging an den Wochentagen früh aus dem Haus und kam spät wieder. Sie kümmerte sich auch um die gesamte Hausarbeit. Sie scheute keine Mühen, um am Mittag nach Hause zu kommen, damit sie für mich kochen konnte und sie vergewisserte sich, ob ich nicht irgendetwas benötigte. Das berührte mich sehr, denn sie hätte auch in der Schule essen können und sich nicht um mich kümmern müssen.

Frau Xu hatte eine 21 Jahre alte Tochter. Ihr Mann wurde verhaftet, als ihre Tochter ein Teenager war, und wurde im Juli 2007 freigelassen. Frau Xu zog ihre Tochter alleine auf. Ihr schmales Einkommen reichte nicht aus, um die Familie zu ernähren. Daher pflanzte sie nach der Arbeit Feldfrüchte an. Der Winter im Nordosten Chinas ist extrem kalt und Brennholz zu verbrennen, ist eine schwierige Arbeit, doch sie schaffte es.

Da sie gut aussah und einen guten Beruf hatte, dachten viele Menschen, dass sie wieder heiraten würde und einige versuchten, für sie Verabredungen zu arrangieren, die sie jedoch alle ablehnte.

Obwohl ihr Leben schwierig war, half Frau Xu immer ihren Nachbarn. Dies konnte ich oft beobachten. Beispielsweise gab sie ihrer Nachbarin einmal Geld, damit diese ihr krankes Kind ins Krankenhaus bringen konnte. Sie gab das Geld ohne Bedingungen her. Ein anderes Mal hatte eine ihrer Nachbarinnen keine Wasserpumpe, um ihren Gemüsegarten zu begießen. So verlängerte Frau Xu ihren Gartenschlauch, um den Nachbarsgarten zu gießen.

Auf die Frage, warum sie so stark und freundlich war, antwortete sie: „Ich glaube an Falun Gong und das bedeutet, dass man ein guter Mensch sein soll, sogar noch ein besserer Mensch. Um ein guter Mensch zu sein, muss man zuerst an andere denken, freundlich zu anderen sein und dies ohne die Absicht, Ruhm oder Reichtum zu erhalten. Man soll stark und beharrlich bleiben, wenn man auf Schwierigkeiten stößt.”

Wegen ihres Glaubens an Falun Gong und Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht drohte ihre Schule jedes Mal mit der Einschränkung ihrer Lehrtätigkeit. Sie war gezwungen, in der Schule zu leben. Ihr Einkommen wurde einbehalten, um Druck auf sie auszuüben, damit sie ihrem Glauben abschwor. In den Jahren 2001 bis 2003, in denen die Verfolgung von Falun Gong sehr massiv war, war sie nahe daran, in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gesteckt zu werden. Dies wurde durch eine Person mit Gerechtigkeitssinn verhindert, die die Polizei davon abhielt. Im Jahr 2006 wurde Frau Xu von ihrer Schule gezwungen, statt als Lehrerin als Aufsichtsperson zu arbeiten.

Am 24. April 2008 regnete es, als ich einen Telefonanruf von Frau Xu erhielt, in dem sie mir erzählte, dass sie zur lokalen Polizeiwache gebracht worden wäre und dass mehrere Polizisten auf dem Weg zu ihrer Wohnung seien, um sie zu durchsuchen. Sie hoffte, dass ich einige ihr wichtigen Sachen für sie an einen sicheren Ort bringen würde. Dies war unser letztes Telefonat.

An diesem 24. April 2008 wurde Frau Xu zur lokalen Polizeiwache gebracht und dann zum Internierungslager des Verwaltungskreises Fuyu, wo sie sieben Tage lang eingesperrt wurde. Sie wurde rechtswidrig zu 18 Monaten Zwangsarbeit verurteilt, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Seitdem sind 14 Monate vergangen, in denen sie in der 7. Station des Zwangsarbeitslagers Heizuizu in der Stadt Changchun eingesperrt ist.

Ich rief die Frau Xus Familie an, die sehr bestürzt auf die Nachricht reagierte. Ihr Mann war nicht einmal ein Jahr wieder zu Hause und ihr Wiedersehen hatte nur ein paar Monate angehalten. Ein solch freundlicher Mensch wie Frau Xu, die nun wieder Ehefrau war, war rechtswidrig mitgenommen worden.

Ihre Familie erzählte, dass Frau Xu an Gewicht verloren hätte und blass aussehen würde. Sie würde zu vielen Stunden Arbeit gezwungen und wenn sie das ihr zugeteilte Arbeitspensum nicht schaffte, müsste sie Extrastunden arbeiten. Die Mahlzeiten bestünden aus Dampfbroten aus Maismehl und einer dreckigen Gemüsesuppe ohne Öl. Dinge für den täglichen Bedarf und das Essen im Zwangsarbeitslager Heizuizi würden mehr als 2-mal soviel wie außerhalb des Gefängnisses kosten. Sogar, wenn Häftlinge Geld besitzen, um sich Dinge zu kaufen, gäbe es nicht unbedingt etwas zu kaufen. Wenn sich ein Häftling weigere, seinen Glauben aufzugeben, dann dürfe seine Familie ihm kein Essen bringen.

Ich ging in das Arbeitslager, um Frau Xu zu sehen. An der Zughaltestelle Changchun stieg ich aus und nahm den Bus Nr. 246. Die letzte Haltestelle war das Zwangsarbeitslager Heizuizi. Man konnte sehen, dass es ein heruntergekommener Ort war. Die Gebäude um das Arbeitslager herum waren niedrig, alt, kaputt, schmutzig und chaotisch. Das Zwangsarbeitslager Heizuzi hatte große Gebäude, die von einer langen Mauer umgeben waren. Es hatte eine schmale schwarze Tür, die leicht den Augen eines Besuchers verborgen blieb und es leblos erscheinen ließ. Alle Wärter, die ich sah, hatten aufgedunsene Gesichter und sahen gemein aus. Sie sprachen laut und waren gemein zu den Leuten. Aus jedem Megaphon kamen ständig Geräusche heraus und man konnte nicht hören, was der andere sagte. Es gab auch eine Videokamera über unseren Köpfen. Ich hörte, dass sie verwendet wurde, um zu überprüfen, ob es sich bei den Besuchern um Falun Gong-Praktizierende handelte.

Jemand erzählte mir, dass die Praktizierenden in der 7. Station des Zwangsarbeitslagers Heizuizi gegen die vielen Arbeitsstunden (Minimum 15 Stunden pro Tag) protestiert hätten und deswegen zusammen geschlagen worden wären. Ich sorgte mich so sehr um Frau Xu.

Ich weiß nicht, ob die gemeinen Gefängniswärter, die gute Menschen zusammenschlagen, auf der ganzen Welt gejagt werden, wo auch immer sie hingehen werden, so wie das mit den Nazischlächtern geschah, die für das, was sie im zweiten Weltkrieg getan hatten, vor Gericht gebracht wurden.

Frau Xu, ich weiß, dass Sie Ihren Glauben nicht aufgaben. Sie sollen keine Angst haben und auch keine Kompromisse eingehen. Machen Sie weiter!