Nach innen zu schauen, ist ein Zaubermittel

(Minghui.de) Ich fing im Juni 1997 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Nach zehn Tagen, nachdem ich das Fa gelernt und die Übungen praktiziert hatte, verschwanden all meine Krankheiten. Von diesem wunderbaren Kultivierungsweg fasziniert und mit der Dankbarkeit gegenüber dem Meister, weil er mich von meinen Krankheiten befreit hatte, lernte ich das Fa und praktizierte die Übungen sehr fleißig und beständig.

Zu Beginn der Verfolgung war die Kultivierungsumgebung sehr bedrückend. Trotzdem war ich frei von Zweifel und kultivierte mich standhaft weiter. Ich ließ mich nicht bewegen und tat die Dinge weiter, die ein Dafa-Jünger tun soll. Weil ich von Anfang an eine gute Basis gelegt hatte, indem ich fleißig das Fa lernte, die Übungen praktizierte und strenge Anforderungen an mich selbst stellte, fühlte ich, dass ich relativ fleißig vorankommen konnte.

Mit menschlicher Gesinnung sah ich dann, dass in meiner Umgebung der eine Mitpraktizierende nicht fleißig vorankommen konnte und jener Mitpraktizierende Eigensinne hatte. Wenn ich sah, dass manche Mitpraktizierenden sich nicht genug Mühe für das Tun der drei Dinge gaben, war ich sehr besorgt, und manchmal ärgerte ich mich im Herzen darüber. Ich meinte, dass die anderen nicht fleißig genug seien. "Solch ein guter Kultivierungsweg, warum kultivieren sie sich so schlecht?", dachte ich. Ich war ungeduldig, beschwerte mich darüber und kritisierte die anderen. Bei einer Auseinandersetzung mit einem Mitpraktizierenden war ich plötzlich so entrüstet und zeigte ihm seine Schwächen auf. Er widersprach mir und konnte meine Meinung nicht akzeptieren. Seine Worte waren für mich sehr unangenehm und es entstand unbewusst eine Trennung zwischen uns. Das führte dazu, dass ich das Zusammentreffen mit diesem Praktizierenden meiden wollte und ich ihm gegenüber eine ablehnende Haltung einnahm. Manchmal, wenn ich beim Fa-Lernen einen bestimmten Abschnitt las, meinte ich, dass dieser Abschnitt auf ihn gerichtet sei und er diesen Abschnitt sorgfältig lesen und nach innen schauen sollte. Ich sah nur die Schwächen der anderen. Beim Austausch erzählte ich den anderen oft, wie fleißig ich das Fa lernte und die Übungen praktizierte, mit der Begründung, dass wir ein Körper seien und niemand zurückbleiben sollte. Ich hatte die Absicht, den anderen zu helfen, die anderen anzuleiten, sich so und so zu kultivieren - ich dachte, nur so könnten wir uns erhöhen.

Mit der Zeit stellte ich mich unbewusst über die anderen Praktizierenden. Ich meinte, dass ich fleißiger und höher als die anderen sei. Um andere zu ändern, drängte ich den Mitpraktizierenden meine Meinung und meine Erkenntnisse auf und sprach mit ihnen in einer anleitenden Haltung. Das hatte jedoch keine gute Wirkung. Die anderen Praktizierenden veränderten sich nicht. Manche konnten nicht einmal das 4-malige Aussenden der aufrichtigen Gedanken zur vollen Stunde garantieren. Beim Fa-Lernen und dem Praktizieren der Übungen ließen sie nach. Dann wurde ich noch ungeduldiger. Beim Gespräch zeigte ich deutlich meine Verachtung und Unfreundlichkeit - ich war weit entfernt von dem Zustand der Barmherzigkeit.

Normalerweise schaute ich nach innen. Ich dachte, dass ich nur zu falschen Erkenntnissen gelangt wäre, läge nur an meiner Unbarmherzigkeit. Erst bis vor ein paar Tagen, als ich wegen Kleinigkeiten mit meinem Partner stritt, sagte mein Partner: „Du kultivierst dich nicht, du hast dich umsonst kultiviert.” Seine Worte erschütterten mich sehr. Das war eindeutig ein Hinweis des Meisters durch den Mund meines Partners. Ich beschloss, mich selbst erneut zu prüfen. Die Entdeckung schockierte mich: Die Eigensinne, die ich bei anderen sah, existieren alle auch in mir.

Geltungssucht: Ich finde, dass ich besser als die anderen bin. Ich tue die drei Dinge, die der Meister von uns verlangt, möglichst gut; ich stelle mich bewusst oder unbewusst zur Schau, um mich zu bestätigen. Kampfgeist: Egal was ich tue, ich möchte es gut machen, besser als die anderen. Ich habe den Ehrgeiz, das nach Ruhm strebende Herz, die Ungeduld, den Neid, das Herz der Unausgeglichenheit. Wenn ich sehe, dass manche Mitpraktizierenden einen besseren Lebensstandard, eine bessere Familienumgebung und das Sagen zu Hause haben oder eine größere Wohnung, mehr Gehalt und keine finanzielle Belastung, dann beneide ich sie. Diese Gesinnungen sind es, die mich stören, besonders der Neid und die Geltungssucht, worüber der Meister extra gezielt das Fa erklärt hat. Ich habe mich 11 Jahre lang kultiviert, habe diese Gesinnungen jedoch noch nicht wegkultiviert, sondern bin noch eigensinnig auf die Eigensinne der Mitpraktizierenden. Mit solchen Gesinnungen tue ich eben die Dinge, worüber das Böse sich freut, sodass eine Trennung zwischen mir und den Mitkultivierenden entstanden ist. Ich meinte noch, dass ich mich wirklich kultiviert und fleißig vorangekommen und fest an den Meister, an das Dafa geglaubt hätte. Wenn es ohne den Hinweis des Meisters so weiter gelaufen wäre, hätte ich mich wirklich umsonst kultiviert.

Dadurch hatte ich erkannt, dass der Ausgangpunkt des Fa-Lernens, des Praktizierens der Übungen und der drei Sachen nicht die persönliche Erhöhung und die persönliche Vollendung ist, sondern im Fa nach innen zu schauen. Wir sind Mitpraktizierende, alle sind Jünger des Meisters, nur sind die Kultivierungswege verschieden. Warum beschwere ich mich, fasse nur die Schwächen der anderen ins Auge, kritisiere und verachte die anderen? Der Meister hat gesagt:

„Wie jeder einzelne Kultivierende mit anderen umgeht, das ist auch die Erscheinung seiner eigenen Kultivierung, deshalb soll auch jeder in dieser Hinsicht klar sein.” („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2007 in New York”, 07.04.2007).

In Wirklichkeit ist es nicht zufällig, dass man die Schwächen der anderen sieht. Es ist so, dass der Meister unsere menschlichen Gesinnungen nutzt, die wir noch nicht wegkultiviert haben, um uns eine Chance zur Erhöhung zu geben. Auf dem Weg der Kultivierung können wir jederzeit auf Pässe und Schwierigkeiten der Kultivierung stoßen. Der Meister hat gesagt:

„Man sagt zwar, dass nicht viel übrig geblieben ist, aber es ist immer noch ziemlich groß, und du kannst es immer noch nicht überwinden. Was tun? Es wird dann in unzählige Portionen aufgeteilt, auf die verschiedenen Ebenen deiner Kultivierung gelegt, damit sich deine Xinxing erhöht, dein Karma umgewandelt wird und deine Kultivierungsenergie wächst.” („Zhuan Falun”, Lektion 3)

Welches Herz du loslassen sollst, welche Ebene du erhöhen sollst, das ist Schritt für Schritt arrangiert - es existiert eine Ordnung. Wenn die Zeit kommt, dass du dich erhöhen sollst, dann werden Prüfungen, Pässe und Schwierigkeiten in verschiedener Hinsicht entweder zwischen dir und den Mitpraktizierenden oder zwischen dir und den gewöhnlichen Menschen auftauchen, die das menschliche Herz stählen. Es kommt nur darauf an, ob sich dein Herz bewegt, wie du eine Sache erkennst und damit umgehst und wie du nach den Anforderungen des Dafa handelst. Dabei sind die aufrichtigen Gedanken und das aufrichtige Handeln äußerst wichtig. Die Erhöhung jeder Ebene ist wie eine Neugeburt!

Wenn unser Ausgangspunkt die Verantwortung für unsere Mitpraktizierenden, für uns selbst und für alle Lebewesen ist, dann können wir die Schwächen der Mitpraktizierenden barmherzig und ohne menschliche Gesinnungen aufzeigen, und die Mitpraktizierenden werden es auch akzeptieren können. Zugleich können wir auch durch die Eigensinne beider Seiten unsere eigenen Schwächen entdecken, damit wir die menschlichen Gesinnungen gemeinsam wegkultivieren können.

Dafa-Jünger sollen sich eben gegenseitig unterstützen, helfen, sich gut verständigen, gegenseitig warnen und tolerieren. (An dieser Stelle meines Berichtes spürte ich auf einmal, dass ich in diesen Zustand eingetreten war; mein Herz war weit geöffnet.) Den Anforderungen des Fa entsprechend die drei Sachen gut machen, erst das ist unser Wunsch und Ziel. Ich verstehe das als Harmonisierung und die einheitliche Erhöhung. Jetzt habe ich noch tiefer den Fa-Grundsatz erkannt: nach innen zu schauen, ist ein Zaubermittel. Wenn der Herzenszustand beider Seiten rein ist, können wir die drei Dinge sicher und erfolgreich erfüllen, mehr Lebewesen erretten und beim Fa-Lernen und dem Praktizieren der Übungen zur Ruhe kommen. Zugleich kann auch die von den alten Mächten arrangierte Trennung durchbrochen werden, damit eine unzerstörbare Gesamtheit gebildet werden kann. Die Gesamtkraft für die Beseitigung des Bösen wird dann noch stärker. Je mehr das Böse beseitigt wird, desto schneller wird sich die üble Partei auflösen und umso mehr und schneller werden die Menschen die wahren Umstände erkennen können.

Der Meister hat sich so viel Mühe gegeben, damit die Jünger keine einzige Chance für die Erhöhung verpassen, dass wir in verschiedenen Kultivierungsumgebungen erkennen und handeln, die menschlichen Gesinnungen loslassen, die menschliche Haut ablegen, den Körper reinigen, die Ebene erhöhen und zum Schluss zur Vollendung kommen können.

Ich danke dem Meister, dass er mir diese Chance gegeben hat, dass ich noch einen Fa-Grundsatz erkennen kann. Als nächstes werde ich mich mit meiner Erkenntnis wirklich kultivieren.