Xu Bin berichtet von den grausamen Misshandlungen, die er und ein anderer Praktizierender in Gefängnissen der Provinz Sichuan erlebt haben

(Minghui.de) Im Oktober 2001 verhaftete die Polizei den Falun Gong-Praktizierenden Xu Bin in der Provinz Sichuan, während er den Menschen die wahren Hintergründe der Verfolgung erklärte. Seine Gefangenschaft dauerte sieben Jahre. Die Übeltäter im Bezirkshaftzentrum Yanbian erzwangen von ihm Geständnisse, indem ihm die Arme auf dem Rücken gefesselt wurden und er mit den Handschellen an metallene Fensterrahmen gehängt wurde, so dass er den Boden mit den Füßen nicht erreichen konnte. Während Xu im Deyang Gefängnis gefangen war, wurde er einen Monat lang in die Abteilung „strenge Überwachung” geschickt. In einer anderen Einrichtung, dem Gefängnis Majiaping, ließen die Aufseher ihn von vier Strafgefangenen streng überwachen.

Es folgt der Bericht von Xu Bin über seine Erlebnisse. Sie bezeugen die krassen Misshandlungen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) an Falun Gong-Praktizierenden.

Am 12. Oktober 2001 verteilten der Praktizierende Xu Tianfu und ich Informationsmaterial über die wahren Umstände von Falun Gong im Stadtteil Hongge der Stadt Panzhihua, Provinz Sichuan. Jemand mit Namen Cai fing uns ab. Er erklärte, dass ihm jeder angezeigte Praktizierende, der Material verteilt, 200 Yuan Belohnung einbringe. Er zeigte uns also an und die Polizei Hongge nahm uns ohne rechtliche Grundlage fest und sperrte uns in das Haftzentrum Yanbian.

Als ich die Falun Gong-Übungen machte, legten mich die Aufseher in Ketten. Da ich nicht mit gekreuzten Beinen sitzen konnte, fing ich an, die Übungen im Stehen zu machen. Sie hinderten mich daran. Die Aufseher Zhang Ran, Zhao Fang und noch andere trennten Xu Tianfu und mich. Zwei Gruppen von Aufsehern verhörten uns; sie wollten wissen, woher unser Material käme. Da sie von uns nichts erfuhren, versuchten sie, durch Folterung Bekenntnisse von uns zu erlangen.

Sie wollten uns täuschen und sagten deshalb, sie wüssten schon alles und fragten uns nur, weil sie unsere Glaubwürdigkeit prüfen wollten. Wenn wir die Wahrheit sagen würden, dann würden sie uns gegenüber nachsichtig sein. Als ihr Plan fehlschlug, ohrfeigten und schlugen sie mich. Sie fesselten mich mit auf dem Rücken gebundenen Armen an den metallenen Fensterrahmen, so dass ich den Boden mit den Füßen nicht erreichen konnte. Sie beleidigten uns lauthals und griffen Falun Gong und den Meister an. Ich hörte außerdem die Geräusche aus dem Verhörzimmer hinter der nächsten Tür, wo sie Xu Tianfu folterten, um von ihm durch Schläge und Beleidigungen ein Geständnis zu erlangen. Das Verhör ging bis Mitternacht. Ich kam in einen Haftraum und wurde erbarmungslos geschlagen. Wie man mir später sagte, verlor ich dort aufgrund der Misshandlungen das Bewusstsein. Erst dann lösten sie meine Ketten und Fesseln.

Nach über 20 Tagen in diesem Haftzentrum wurden Xu Tianfu und ich ins Haftzentrum Panzhihua verlegt und dort einen Monat lang festgehalten. Danach kamen wir ins Haftzentrum des Bezirks Miyi und wurden dort für anderthalb Jahre eingesperrt. Das Gericht von Miyi verurteilte mich zu sieben und Xu Tianfu zu neun Jahren Gefängnis. Xu Tianfu ist immer noch eingesperrt.

Weil ich im Miyi Haftzentrum die Übungen machte, wurde ich von den Aufsehern geschlagen. Ich war mit Ketten und Handschellen gefesselt. Mein Zahnfleisch schwoll an. Die Verfolger hatten mich auf dem „Strafbett” unbeweglich gemacht. (Das wurde gewöhnlich gemacht, um zum Tode verurteilte Gefangene zu exekutieren.) Sie benutzten ein Werkzeug, um mir den Mund zu öffnen, damit sie mir zwangsweise Medizin einflößen konnten. Ich sah in diesem Haftzentrum eine ältere Praktizierende, die gefesselt wurde, weil sie nicht aufhörte, die Übungen zu machen. Aus Protest trat sie in einen Hungerstreik, aber die Aufseher und Ärzte zwangsernährten sie brutal. Als sie aus dem Krankenhaus ins Haftzentrum zurückkam, war sie dem Tode nahe. Trotzdem fesselte der Aufseher Lin Hai sie noch auf das Strafbett. Ein paar Tage später starb sie an den Folgen dieser brutalen Misshandlung.

Nach dem Neujahr 2003 schickte man mich ins Gefängnis Deyan, einem Ort für zum Tode Verurteilte oder Gefangene, deren Strafe verlängert worden war. In der 2. Station des Gefängnisses misshandelten nicht nur die Aufseher die Praktizierenden, sondern bestimmten Strafgefangene dazu, Praktizierende zu überwachen und zu misshandeln.

Sie zwangen die Praktizierenden, die Gefängnisordnung aufzusagen und Lieder zu singen, die der KPCh schmeichelten. Wer sich weigerte, diesen Befehlen zu gehorchen, wurde gnadenlos geschlagen. Die Praktizierenden mussten in militärischer Haltung stehen, mussten joggen und sie wurden aller Arten von Folterungen unterworfen. Die Beamten teilten die Praktizierenden und Strafgefangenen in Dutzende von Gruppen und zwangen sie, die Nachrichten im CCTV anzusehen und die Protokolle der KPCh-Konferenzen zu studieren. Sie zwangen jeden, seine Meinung zu äußern und man unterzog sie einer Gehirnwäsche. Mit der Methode einer Hetzkampagne benutzten die Aufseher die Strafgefangenen, um Praktizierende zu überwachen. Einige Praktizierende hatten mehr als einen Überwacher. Sie waren wie Schatten, welche ihnen beim Essen, Schlafen, Ausruhen, Arbeiten und sogar auf dem Weg zur Toilette folgten. Wir durften weder das Fa lernen noch unsere Übungen praktizieren und man hielt uns davon ab, miteinander zu sprechen.

Die Beamten gaben den Strafgefangenen sogar das Recht, Praktizierende beleidigen und schlagen zu dürfen. Um als „proaktiv” zu gelten, zögerten diese nicht, ihr Gewissen zu betrügen und uns zu misshandeln. Ein Praktizierender aus Panzhihua machte die Übungen und weigerte sich, Handarbeiten auszuführen. Er wurde bei drei Gelegenheiten geschlagen, in Einzelhaft gesteckt und streng überwacht. Man verlängerte seine Haftzeit um mehrere Monate. Einige Strafgefangene schüchterten uns ein und bedrohten uns: „Wer nicht mit uns zusammenarbeitet, muss in die Hocke gehen, darf nicht schlafen und kann sogar zu Tode geprügelt werden.”

Weil andere Praktizierende sich uns anschlossen, um sich den Misshandlungen zu widersetzen, bestraften uns die Übeltäter, nachdem wir einen Monat in Haft waren: Meistens mussten wir in Formation marschieren und morgens und nachmittags 80 Runden laufen. Auch die Leitung des Gefängnisses regte die Strafgefangenen an, Praktizierende zu misshandeln. Wenn sich die Praktizierenden beschwerten, unterstützten die Aufseher stets die Strafgefangenen.

Im November 2003 verlegten sie drei Praktizierende und mich, die als mit „gefährlichem Einfluss” erachtet wurden, ins Gefängnis Wumaping des Bezirks Muchuan.

In der 4. Station machten die Beamten Gebrauch von der Kriminalpsychologie und verleiteten Strafgefangene mit Strafzeitverkürzungen dazu, als „Klammern” für Praktizierende zu wirken. „Klammer” sollte heißen, Praktizierende ständig zu beschatten und den ganzen Tag an ihrer Seite zu sein. Die Beamten zwangen die Praktizierenden außerdem zu Zwangsarbeit, was auch Überstunden am Abend einschloss. Wenn sie die zugewiesene Arbeitsmenge nicht schaffen konnten, wurden sie zum „Nachdenken” geschickt, wobei sie an einer hohen Wand stehen mussten. Wenn sie das nicht wollten, benutzten die Gefangenen das „Trainingsteam”, das extra zur Folterung eingerichtet war. Strafgefangene, die in diesem Team waren, enthüllten, dass die Aufseher Wang Yijun und Gong Junfu sie dazu angeleitet hätten, die Praktizierenden Zhu Zhaojie, Zhu Gang, Geng Dexin und noch viele andere zu verprügeln. Aufseher He Pituo, ein Experte im Schlagen, schlug Zhu Zhaojie, bis dieser ins Koma fiel, und Xiao Huizhan wurde so sehr geschlagen, bis er nicht mehr aufstehen konnte.

Sie waren besonders grausam und benutzten psychologische Taktiken, um die Praktizierenden "umzuerziehen". Sie zwangen die Praktizierenden zu Überstunden und ließen sie Videos mit KPCh-Propaganda anschauen, die Falun Gong und den Meister verleumdeten und angriffen, sie mussten 38 Gefängnisregeln und verbotene Verhaltensweisen aufsagen. Sie mussten Gefängnisuniform tragen und man schor ihnen die Haare vom Kopf. Sie befahlen den Praktizierenden, die „drei Erklärungen” (1) und andere zu schreiben. Jeder, der nicht mitmachte, wurde sofort heftig geschlagen oder ins Trainingsteam versetzt, um dort verprügelt zu werden und die Strafzeit verlängert zu bekommen.

Der Praktizierende Feng Zhongliang aus der Stadt Panzhihua bekam dadurch schließlich eine ernsthafte Brustinfektion, die zu Tuberkulose führte. Er wurde für lange Zeit zwangsernährt. Die Praktizierenden Liu Xiuzhi und Zhu Gang aus Zigong und Zhu Xuezhi aus Chengdu wurden so sehr gefoltert, dass ihr Leben in Gefahr kam und sie ins Krankenhaus Chengdu geschickt wurden.

Die Wachen in der 7. Station bedrohten Praktizierende und schüchterten sie unter dem starken Druck des Abteilungsleiters Zhang Jian ein.

Der Aufseher Chen Guoshun war der politische Leiter der 7. Abteilung und auf die Verfolgung spezialisiert. He Yuanchao aus Chengdu wurde von der ersten in die siebente Abteilung verlegt. Am nächsten Tag brachten ihn die Aufseher in den Raum zur „strikten Überwachung”, wo er die Gefängnisregeln aufsagen und sein Verständnis darüber aufschreiben musste. Er weigerte sich, reformiert zu werden, darum fesselten ihn die Übeltäter an den Zaun eines Fußballfeldes. Das war im Dezember und es schneite. Er durfte nur wenig Bekleidung tragen, die nicht ausreichte, ihn warm zu halten. Er durfte erst zur Schlafenszeit in die Zelle zurück, aber die Handschellen blieben auch beim Schlafen an.

Weil ich nicht mit den Aufsehern kooperierte und mich nicht reformieren lassen wollte, tauschten sie die Strafgefangenen in meiner Zelle aus und schickten noch zusätzlich Luo Xuedong, Liu Rongbo, Song Anming, Tang Xianlin und andere, um mich streng zu überwachen und einzuschränken. Beschränken bedeutete, dass sie jede meiner Taten fest im Auge behielten und ich mich nicht einmal bewegen durfte. Kein Praktizierender durfte meine Zelle betreten. Dann befolgten sie die Anleitungen der Aufseher und versuchten, mich abwechselnd zu „überzeugen”, Dafa zu widerrufen. Sie baten mich, mit ihnen zusammenzuarbeiten und mich umerziehen zu lassen. Ich lehnte das ab. Einer der Strafgefangenen bekam vom Aufseher Deng Xuewen das Buch, welches die KPCh benutzte, um Dafa und den Meister zu verleumden. Sie stellten sich um mich herum am Bett auf. Li Rongbo und Song Anming saßen jeweils auf einer meiner Seiten und lasen abwechselnd laut aus dem Buch vor. Ich protestierte: „Das ist Verleumdung und sind ausgedachte Gerüchte!” Die vier Strafgefangenen fingen an, Dafa und den Meister zu verleumden. Gleichzeitig drehten Liu und Song mir die Arme um. Ich nahm alle Kraft zusammen, um ihnen zu widerstehen. Die vier sprangen alle auf einmal auf mich und stießen mich ins Bett. Song und Tang hielten mich gewaltsam unten. Liu zwickte mich in die Innenseiten der Schenkel. Luo schlug mich brutal. Sie ließen mich lange Zeit nicht los. Als ich mich aufsetzen konnte, kamen Luo und Liu an meine Seiten und schlugen mir ins Gesicht und auf den Kopf. Die anderen beschimpften mich.

An jenem Tag trat ich aus Protest gegen diese Misshandlung in Hungerstreik. In der Nacht durfte ich nicht schlafen und mich nicht einmal hinlegen. Ich wurde von den Vieren überwacht. Alle zwei Stunden wechselten sie ihre Schicht. Drei Tage und Nächte lang entzogen sie mir den Schlaf. Diese Bestrafung benutzten sie, um meinen Willen zu brechen. Die Aufseher Deng Xuewen und Luo Guohua stifteten Luo, den Strafgefangenen, an, mich schneller umzuerziehen. Sie wollten, dass ich die drei Erklärungen schrieb, aber ich weigerte mich. Da versuchte Luo es auf die sanfte Art und sagte mir ein paar freundliche Worte. Schließlich sagte er: „Wir werden die drei Erklärungen für dich schreiben, dann brauchst du sie nur abzuschreiben. Das bedeutet nicht, dass du deinen Willen zeigst. Wenn du das gemacht hast, kümmern wir uns nicht mehr um das, was du glaubst.” Unter dieser sanften Behandlung war ich berührt und arbeitete gegen meine Überzeugung mit ihnen zusammen.

Trotzdem schrieb ich nicht einfach ab, was sie geschrieben hatten, sondern veränderte es an vielen Stellen. Aber das Böse zog immer noch Nutzen aus meinen Lücken. Während der drei Tage des Oktoberfestes gaben sie mir eine Pause. Am 4. Oktober forderte Deng Xuewen Luo erneut auf, dass er mich zum Schreiben zwingen solle. Aber diesmal wollte ich nicht mehr mitmachen. Wie sie mich auch zu „überzeugen” versuchten, ich rührte mich nicht. Sie wurden wütend und schlugen und traten mich wie wild. Sie zwickten mir in Beine und ins Gesicht. Ab dem 4. Oktober ließen sie mich drei Tage und Nächte nicht schlafen. Am vierten Tag fühlte ich mich schwindelig und mein Geist war getrübt. Luo schrieb etwas aus dem Buch ab und sagte, ich solle es abschreiben. Von der menschlichen Schwäche angetrieben, kam ich ihrer Forderung nach. Ich war mir bewusst, dass das gegen Dafa war und fühlte mich deswegen sehr schlecht.

Als ich später über meine Worte und Taten nachdachte, fühlte ich mich sehr schlecht, weil ich ihnen erlaubt hatte, meine Schwäche auszunutzen. Allmählich wurden meine aufrichtigen Gedanken wieder stärker. Mehrere Tage danach legte ich offiziell bei Deng Xuewen und Luo Guohua eine „feierliche Erklärung” vor, dass ich unter härtester Folterung geschrieben hätte und dass alles, was ich geschrieben hätte, ungültig sei. Beide zeigten ihre Enttäuschung. Später verlegten sie mich in eine andere Abteilung und überwachten mich nicht mehr. Als sie weg waren, wurde die Umgebung ein wenig leichter. Ich fing an, nachts die Übungen zu praktizieren und nahm die Gespräche mit den anderen Praktizierenden wieder auf.

Im November 2007 lehnte es der Praktizierende Zhang Yixian aus Pengzuhou, Provinz Sechuan, ab, die Gefängnisuniform zu tragen. Man schickte ihn zur Verfolgung zu Deng Xuewen in den „strikten Überwachungsraum”. Luo und Lu überwachten ihn. Er musste nun alle Regeln des Gefängnisses aufsagen, Zeilen zur Selbstreflexion schreiben und man bedrohte ihn, sie würden ihn zwingen, die drei Erklärungen zu schreiben. Zhang Yixing lehnte das ab und so schlugen und zwickten sie ihn und entzogen ihm zwei Tage und Nächte lang den Schlaf. Er wurde sofort überwältigt und aus Protest wollte er sterben. Er schlug sich mit einer Tasse auf den Kopf und es entstand sofort eine drei Zentimeter lange Wunde auf dem Kopf und blutete. (Anmerkung der Redaktion: Diese Tat stimmt nicht mit den Lehren von Falun Gong überein, die Selbstverstümmelung und Selbstmord verbieten.) Diese Tat erschreckte sie, weil vor kurzem zwei Strafgefangene gestorben waren und sie sich vor der Verantwortung fürchteten. Darum meldeten sie die Angelegenheit sofort Deng Xuewen. Dieser fesselte Zhang Tixiang ans Bett und löste die Handschellen selbst nachts nicht. Das dauerte ca. eine Woche lang an. Zhang arbeitete nie mit ihnen zusammen. Darum schrieb Luo einen falschen Entschuldigungsbrief an seiner Stelle, um mit den Behörden zusammen zu arbeiten. (Kurz danach schrieb Zhang, dass dieser Entschuldigungsbrief ungültig sei.)

Mitte Juni 2008 erklärte ich einem älteren Strafgefangenen, der das Fa lernen wollte, die wahren Hintergründe der Verfolgung. Darum sagte ich ihm die ersten beiden Kapitel des Buchesn "Zhuan Falun" auf und schrieb ihm mehrere Gedichte aus "Hong Yin" [Gedichtband] zum Lernen auf. Am 30. Juni fing dieser ältere Gefangene an, nachts die Übungen zu machen. Das sah Cai Qinhui und berichtete es Chen Guoshun. Chen und Guo fanden einiges Material über Falun Gong, das ich ihm gegeben hatte, in seinem Kopfkissen. Er musste zur Strafe eine Woche lang vor einer Wand stehen. Um mich zu bestrafen, schickten sie Wang Chun, Hu Jie, Lu Rongbo, Yuan Yi und noch andere Strafgefangene, um mich zu überwachen. Ich musste die Gefängnisuniform anziehen. Sie schlugen mich, mein Gesicht schwoll an. Sie wollten mich dazu bringen, einen Entschuldigungsbrief zu schreiben. Weil ich mich fürchtete, keine ausreichenden aufrichtigen Gedanken hatte und weil ich gefoltert worden war, schrieb ich diesen Brief vor eingesperrten Verbrechern und vor drei Mitpraktizierenden. Ich fügte hinzu, dass ich die Gefängnisregeln verletzt hätte. Danach konnte ich tagelang nicht schlafen. Ich erzählte Mitpraktizierenden von meiner Traurigkeit. Im September 2008 legte ich dem Aufseher der ersten Station, Xia Shaowen, eine „feierliche Erklärung” vor: Ich erklärte, dass alle Entschuldigungsbriefe, Garantiebriefe, welche andere in meinem Namen geschrieben hatten, oder alle derartigen Zeugnisse ungültig seien.

Ich ertrug die widerrechtliche 7-jährige Gefängnisstrafe und wurde schließlich entlassen. Als ich nach Hause kam, erfuhr ich, dass der Praktizierende Liu Tianhou in der 1. Abteilung des Wumaping Gefängnisses zu Tode gefoltert worden war. Das war also noch ein weiteres Verbrechen, das der Leiter der 1. Abteilung, Xia Shaowen und der politische Führer Chen Guoshun begangen hatten. Liu Tianshun war schon über 70 Jahre alt. Während der ganzen Zeit seiner Gefangenschaft weigerte er sich stets, so schwer er auch gefoltert wurde, seinen Glauben an den Meister und an Dafa aufzugeben. Nach seinem Tod hatten es seine gelähmte Frau und sein einziger Sohn sehr schwer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.


Anmerkung:

Drei Erklärungen: Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.