Erinnerungen an den 21. Juli 1999

(Minghui.de) Am Mittag des 21. Juli 1999 hörte ich plötzlich die Nachricht, dass viele Praktizierende im ganzen Land verhaftet wurden. Unter ihnen befanden sich auch einige Praktizierende, die ich sehr gut kannte.

Wir Praktizierende verhalten uns nach den Prinzipien Zhen, Shan, Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht). Ich habe mich oft gewundert, warum es von der Regierung nicht erlaubt wird, eine gute Person zu sein. Ich spürte, dass ich vortreten und der Regierung die wahre Situation der Falun Gong-Praktizierenden erklären sollte. Ich hatte keinen Appetit auf das Mittagessen und stieg in den Bus, um zum Beschwerdebüro der Provinz Hubei zu fahren, das in der Nähe des Hongshan-Platzes ist. Das Beschwerdebüro befindet sich direkt neben dem Regierungsgebäude der Provinz und ist ein zweigeschossiges Gebäude, an dem ein Plakat mit den Worten „Beschwerdebüro der Provinz Hubei” hängt. Als ich ankam, sah ich viele geparkte Militärfahrzeuge auf der Straße. Die Polizisten sprachen laut und kommandierten die Soldaten in den Fahrzeugen. Es gab auch vereinzelt bewaffnete Polizeiautos auf der Straße. Das Portal zu dem Beschwerdebüro war bereits mit Praktizierenden angefüllt, die ruhig auf dem Bürgersteig standen und einen Pfad für vorbei gehende Passanten freiließen. Das Wetter war heiß und niemand ging herum oder bewegte sich. Von der Ferne her sah ich, dass die Praktizierenden ruhig und gefasst waren.

Die Straßen vor der Provinzregierung waren abgesperrt und wurden von der Polizei bewacht, die niemandem erlaubte, das Gebäude zu betreten. Mehr Praktizierende konnten nicht weiter von dem Regierungsgebäude entfernt stehen. Diese Praktizierenden kamen aus der ganzen Provinz und ihr Ziel war einfach nur, ihre Unterstützung für Falun Gong zum Ausdruck zu bringen.

Ich konnte fühlen, dass die Atmosphäre ernst war. Plötzlich kam ein Gefühl der Feierlichkeit und Tragik in meinem Herzen auf, weil ich sehr genau über die Brutalität und Unmenschlichkeit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) Bescheid wusste. Ich wollte zu den Mitpraktizierenden gehen, die bereits auf der Straße waren, aber die Polizei stoppte jeden, sogar die Anwohner, die direkt neben dem Regierungsgebäude lebten. Ich kannte eine kleine Gasse am hinteren Ende der Straße, wo die Wache lockerer sein würde, sodass ich endlich zu den Mitpraktizierenden, die auf der Straße standen, gehen konnte.

Das Fahrzeug mit dem Lautsprecher fuhr die Straße rauf und runter und sendete Warnungen wie: „Dies ist eine illegale Beschwerde” aus und befahl den Leuten zu gehen. Als sie sahen, dass ihre Taktik nicht funktionierte, fuhr das Sprecherfahrzeug weg. Leute in einem nahe gelegenen Hochhaus, dem Science and Technology Building, öffneten ihre Fenster und sahen neugierig herunter, um zu sehen, was gerade geschah.

Gegen fünf Uhr am Nachmittag kamen viele Polizisten, die mit Schildern und Schlagstöcken bewaffnet waren, in die Straße, wo die Beschwerdebüros gelegen waren. Sie schrieen alle Parolen.

Allmählich wurde es dunkel, als einige Beamte des Beschwerdebüros mit Mappen unter den Armen herauskamen. Als die Praktizierenden sahen, dass es Beamte waren, sprachen sie sie an, um ihnen zu erklären, warum wir hierher gekommen waren und auf der Straße stehen würden. Die Beamten antworteten, dass ihre Beschwerden umsonst wären und sie ihnen überhaupt nicht helfen könnten, das Problem zu lösen. Dann gingen sie.

Zu der Zeit umgaben uns viele bewaffnete Polizisten. Die Straße war gesäumt von öffentlichen Transportbussen. Wir wurden von der Polizei aufgeteilt, bis nur noch ein schmaler Pfad offen war, der zu den Bussen führte. Die Polizei schob uns in die Busse. Während ich Widerstand leistete, wurden meine Hände sofort von zwei bewaffneten Polizisten auf den Rücken gezwungen. Zur selben Zeit wurde mein Kopf heruntergedrückt und ich wurde gewaltsam in den Bus gedrückt. Zur selben Zeit hatten die Grund- und Mittelschulen Ferien, und so wurden wir zu verschiedenen Schulen gebracht und dort festgehalten. Um etwa ein Uhr gab es immer noch eine große Anzahl Praktizierender im Park an der Straße, an der das Regierungsgebäude war.

Die fünf Praktizierenden, die in das Beschwerdebüro gingen, um zu verhandeln, wurden von den Behörden zu einem Ort im ländlichen Gebiet gebracht und mitten im Nirgendwo ausgesetzt. Einige Praktizierende wurden in den Polizeistationen festgehalten, wo sie zu wiederholten Verhören in der Nacht gezwungen wurden und am Abend des folgenden Tages entlassen wurden.

Am 22. Juli wurden die Praktizierenden, die außerhalb der Stadt Wuhan waren, von der örtlichen Polizei festgenommen und bis zum 23. Juli festgehalten. Es gab auch einige Praktizierende, die freigelassen wurden, nachdem sie ihre Namen bei den Behörden angegeben haben.

Anhand dessen, was ich von der Polizei erfahren hatte, waren etwa 7.000 Praktizierende von der ganzen Provinz am 21. Juli zu dem Beschwerdebüro gekommen.

Am 21. Juli 1999 und auch später, kamen Praktizierende aus allen Provinzen heraus, um die wahren Begebenheiten von Falun Gong zu erklären und Menschen von dem Gift der Propaganda der Regierung zu erretten.

Zehn Jahre durch die rauen Bedingungen der Verfolgung hindurch gekommen, werden die Falun Gong-Praktizierenden noch standhafter in ihrem Glauben und in ihrem Praktizieren von Falun Gong sein, ganz gleich wie verrückt die KPCh ist. Die Wahrheit der brutalen Verfolgung wird bald der Welt enthüllt werden!

11. Juli 2009