Die jahrelange Verfolgung des Falun Gong-Praktizierenden Liu Nailun aus dem Bezirk Mengyin, Provinz Shandong

(Minghui.de) Liu Nailun, 40 Jahre alt, wohnt in Jiepai, Bezirk Mengyin, Provinz Shandong. Er war Angestellter einer Produktionsfirma im Bezirk Mengyin.

Nachdem er am 18. Februar 1997 angefangen hatte, Falun Gong zu praktizieren, begann für ihn ein ganz neues Leben. Er war ein gewissenhafter Arbeiter und hatte sehr gute Beziehungen zu seinen Arbeitskollegen. Auch sein Familienleben wurde harmonischer.

Lius Frau wandelte sich vollkommen, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 ihren brutalen Angriff auf Falun Gong in Gang setzte. Seine Fabrik setzte ihn für fast ein halbes Jahr widerrechtlich fest und die Beamten des Haftzentrums hielten ihn für drei Monate gefangen. Die Agenten des "Büro 610" (1) sperrten ihn innerhalb von vier Monaten zweimal in ein Gehirnwäschezentrum ein. Schließlich saß er drei Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager, danach folgten vier Jahre Gefängnis. Seine Frau wurde gezwungen, sich von ihm scheiden zu lassen.

Am 21. Juli 1999 ging Liu Nailun nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Am nächsten Tag, um 11:00 Uhr, nahm ihn die Polizei fest und brachte ihn ins Fengtai Stadion. Schließlich begleitete man ihn zurück nach Hause. Der Sicherheitschef seiner Fabrik, Chu Shugang, steckte ihn in das firmeneigene Haftzentrum und setzte ihn unter Druck, damit er sich von Falun Gong lossagte.

Am 29. Januar 2000 ging Liu nochmals nach Peking, um zu appellieren und wurde am chinesischen Neujahrstag wieder festgenommen. Der Manager seiner Fabrik, Song Zengyuan, brachte ihn zurück, doch die Beamten des Sicherheitsdienstes der Fabrik sperrten ihn für elf Tage ein. Am 16. Februar 2000 nahmen ihn Beamte der Bezirkspolizei mit ins Haftzentrum des Bezirks. Dort musste er einen Monat lang ausharren. Zusammen mit ihm waren dort über 40 Praktizierende eingesperrt. Ihre Essensration pro Tag bestand aus nur einem winzigen Stück Kornbrot. Sie mussten in der Gefangenschaft Streichholzschachteln herstellen.

Nach einem Monat kehrte er arbeitslos nach Hause zurück. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, verkaufte er kalte Getränke und Ähnliches. Nicht lange danach schlossen ihn Chun Shugang und Song Zengyuan für zwei Monate in einen kleinen Raum ein, der in der Nähe der Kantine der Fabrik lag. Türen und Fenster waren verändert worden, was den Raum in eine Gefängniszelle verwandelte. Sie bestimmten Qingbin zum Aufseher für diese Zelle. Für das tägliche Essen bekam Liu nur einen Yuan (13 US Cents). Dafür konnte er gerade sechs kleine Brötchen kaufen, um sich am Leben zu erhalten. In den darauffolgenden zwei Monaten belästigten ihn die Aufseher, und auch seine Familie machte ihm das Leben schwer. Er erlitt körperliche und seelische Misshandlungen. Zwei Monate später wurde er dazu bestimmt, im Mengyin Warenlager für zwei Monate ohne Lohn zu arbeiten.

Gefoltert mit Gehirnwäsche des "Büro 610" und zu Zwangsarbeit verpflichtet

Am 30. Juni 2000 zwang der Polizist, Zhang Qingshan, Liu dazu, an einer vom "Büro 610" geleiteten Gehirnwäsche teilzunehmen. Dort waren schon viele andere Praktizierende eingeschlossen. Einige von ihnen waren aus dem Bezirk Mengyin: Gong Huadong, Liu Wenai, Wang Xiangying, Yu Zaihua, Feng Guangyun, Liu Zhaolian, Zhang Aijun, Liu Yuanjie, Li Dabo, Wang Huaning, Kan Jibao, Li Xiangqian.

Einige waren aus der Stadt Linyi: Li Ailing, Zheng Jinyan (Angestellter der Fabrik für hydraulische Ausrüstungen), Hu Junyun (angestellt beim örtlichen Weingut), Ma Xingyuan (angestellt beim Linyi Kabelfernsehen), Zhang Jiarong (Angestellter der Preisüberwachungs- Agentur)

Die erste dieser Gehirnwäschen des "Büro 610" dauerte bis zum 15. August an, 45 Tage nachdem sie begonnen hatte.

Beamte des "Büro 610" kamen aus verschiedenen Unternehmen. Das Büro stellte außerdem etwa 30 Banditen ein, um die Praktizierenden zu foltern. Sie beauftragten fünf Personen, um jeden Praktizierenden zu überwachen und zu belästigen. Der Leiter des Komitees für Polititk und Recht, Zhiye und die Beamten des "Büro 610" Lei Yancheng, Xing Xianying, Fang Simin und Hu Changhong trafen sich häufig, um über Strategien bei Angriffen auf Praktizierende und deren Gehirnwäsche zu beraten.

Die Praktizierenden wurden in Einzelzellen gesperrt und fortwährend körperlich angegriffen. In jeder Zelle war ein Toiletteneimer, eine Heumatratze, ein Becken, um sich das Gesicht zu waschen und ein Reisschälchen - weiter nichts. Die Praktizierenden wurden für lange Zeit in Einzelhaft gehalten. Sie durften nicht lesen und sich mit niemandem unterhalten. Es war ihnen nur erlaubt, etwa fünf Stunden am Tag zu schlafen. Einer der Schlägertypen sagte einmal: „Wenn ich hier eingesperrt wäre, würde ich verrückt werden.”

Die Praktizierenden mussten an Kursen zur psychologischen Folterung teilnehmen. Bei der Gelegenheit lasen die Mitarbeiter vom "Büro 610" verleumderische Dokumente vor und zwangen die Praktizierenden, sich verleumderische Videos anzusehen. Sie befahlen den Praktizierenden außerdem, sich Notizen zu machen. Jeder, der sich weigerte, mitzumachen, wurde getreten und ins Gesicht geschlagen. Im Sommer schickten sie die Praktizierenden absichtlich ins Freie in die heiße Sonne, damit sie sich Verbrennungen holten.

Liu Nailun wurde wiederholt auf unterschiedliche Weise gefoltert. Die Schläger sprangen auf ihn und traten ihn, als sei er ein Sandsack. Ihm wurden die Hände auf dem Rücken gefesselt und anschließend wurde er ins Gesicht geschlagen. Er musste auch lange Zeit mit dem Gesicht zur Wand stehen.

Eines Nachts hatte Liu Durchfall. Der Agent Fang Simin vom "Büro 610" führte sechs Schläger in seinen Raum und sie schlugen ihm mit einem Metallrohr auf das Gesäß. Der Schmerz war außerordentlich. Danach eilten die Schläger in die Zelle von Zhang Aijun. An jenem Abend wurden die meisten praktizierenden Männer mit Metallrohren geschlagen.

Selbst als Liu Nailun aus dem Gehirnwäschezentrum nach Hause zurückgekehrt war, hörten die KPCh Beamten der Produktionsfirma nicht auf, ihn zu belästigen.

Im November 2000 wurde Liu auf seinem Heimweg von seiner Arbeit außerhalb der Stadt von der Polizei festgenommen und in das Gehirnwäschelager gebracht.

Fang Simin vom "Büro 610" und mehrere Schläger folterten ihn drei Wochen lang jeden Tag für drei Stunden. Während des kalten Winterwetters brachten sie ihn auf den westlichen Hof und fesselten ihn an einen Metallring auf dem Boden. In seinem dünnen Mantel musste er auf dem kalten Boden hocken oder sitzen. Die Handschellen schnitten ihm ins Handgelenk. Die Übeltäter schlugen ihm mit Bambusstöcken auf die Hände. Manchmal, wenn sie ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt hatten, schlugen und traten sie ihn. Die Gehirnwäsche und die Folterung gingen bis zum Januar 2001. Dann kam er in ein Haftzentrum, wo er aus Protest in einen Hungerstreik trat.

Am 5. Tag brachten ihn die Kidnapper eilig ins Bezirkskrankenhaus, wo er durch die Nase zwangsernährt wurde. Das ist ein gewaltsames und gefährliches Unternehmen. Als man ihm den Nahrungsschlauch herausnahm, war er voller Blut. Sun Kehai, der Leiter des Zentrums, befahl den Aufsehern, ihm Hände und Füße ans Totenbett zu fesseln. Einen Monat später kehrte Liu Naihun nach Hause zurück. Aber das "Büro 610" des Bezirks entschied, ihn für drei Jahre in ein Arbeitslager zu schicken.

Im Februar 2001 traf Liu den Fahrer der Produktionsfirma, Zhao, während seines Bemühens, die Wahrheit über die Verfolgung aufzuklären. Zhao berichtete Chu Shugang über dieses Treffen, der gerade zum Generalmanager der Firma befördert worden war. Chu und sein Sohn eilten persönlich zu dem Platz, verhafteten Liu und brachten ihn zur städtischen Polizeistation von Yedian. Schließlich kam er auf die städtische Polizeistation Nr. 2. Am 23. März 2001, nach einem Monat Gefangenschaft, nahm ihn die Polizei für drei Jahre Zwangsarbeit fest. Die Polizei sagte zu ihm: „Deine Frau will sich von dir scheiden lassen.” Davor hatten die Beamten ihm ständig gedroht: „Wir werden deine Familie zerstören.”

Im Arbeitslager musste Liu für eine lange Zeit still auf einem Metallstuhl sitzen und durfte sich nicht bewegen. Er wurde außerdem zu schwerer Arbeit zugunsten des Lagers gezwungen. Nach zwei Jahren psychologischer und körperlicher Misshandlung im 2. Zwangsarbeitslager von Shandong wurde Liu am 29. Januar 2003 entlassen.

Misshandelt und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

2004 ging Liu Nailu in den Bezirk Hedong der Stadt Linyi, um Arbeit zu finden. Am 23. Oktober wurde er in Fenghuangling beim Verteilen von Falun Gong-Informationsmaterial festgenommen und mit ihm Yang Lifen, Chu Yanqi, Sun Qinghong und Song Youfen. Die Beamten brachten sie zur örtlichen Polizeistation und ketteten sie zusammen an ein metallenes Rohr mit drei Paar Handschellen.

Mitten in der Nacht des 24. Oktober 2004, nachdem die Polizei den Vorfall an die Polizeiabteilung Hedong berichtet hatte, begleiteten sie die Praktizierenden ins Haftzentrum Linyi. Die dortigen Aufseher beklagten sich über die späte Stunde und wollten sie nicht aufnehmen. Der Leiter Gong bestand darauf und schließlich nahm das Haftzentrum Liu um 5:00 Uhr früh auf. Im Morgengrauen stieß ein wegen Totschlags angeklagter Häftling Liu in den Brustkorb. Später goss er kaltes Wasser über ihn. Bei einer anderen Gelegenheit schlug ihn der Aufseher Ma Jianmin mit einem Gummiknüppel auf das Gesäß. Er sagte auch zu anderen Gefangenen, sie sollten Liu hinter verschlossenen Türen foltern und prahlte: „Ich habe keine Angst, wenn du mich anzeigst. Es ist nutzlos, mich wegen irgendetwas anzuklagen.”

Beim Verhör musste er sich hinhocken oder sie fesselten ihn an einen metallenen Stuhl. Die Polizei plünderte außerdem sein Haus, als niemand zu Hause war und beschlagnahmte Falun Gong-Bücher und Materialien sowie eine Bankkreditkarte.

Im Haftzentrum musste Liu schwere Arbeit verrichten. Er bekam nicht genug zu essen. Die Zelle war so voll, dass er nur auf der Seite liegend schlafen konnte, ohne sich umdrehen zu können. Die Aufseher machten tägliche Leibesvisitationen.

Obgleich Liu Nailun niemals irgend etwas Schlechtes tat, wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Bei der Gerichtsverhandlung fabrizierte Xu Shangqin, der Staatsamwalt einige Anschuldigungen. Als er Liu das Dokument übergab, riss er es in Stücke. Ein Richter bat ihn zu erklären, von welcher Verfolgung er spräche. Er hob seine Handschellen hoch und sagte: „Das ist Verfolgung!”

Liu Nailun sprach zu seiner eigenen Verteidigung und erklärte sich für unschuldig. Er fragte auch, warum seine Familie nicht anwesend sei. Der Richter gab keine Antwort. Später wurde eine neue Gerichtsverhandlung des Mittleren Gerichtshofs im Linyi Haftzentrum abgehalten. Nach neun Monaten im Haftzentrum wurde er ins Gefängnis Taian geschickt für eine weitere Haftzeit von vier Monaten.

Vier Jahre im Gefängnis konnten seinen Glauben nicht ändern

Am 10. August 2005 kam Liu in die 5. Abteilung des Gefängnisses Taian. Drei Strafgefangene überwachten ihn in einer Managementgruppe, in der Strafgefangene Praktizierende isolieren und beobachten. Unter den Befehlen von Aufsehern zwangen drei Strafgefangene Liu, lange Zeit auf einem harten Plastikbrett zu sitzen und er durfte nicht vor 23:00 Uhr Pause machen. Für die Insassen wurde es selbstverständlich, Liu zu misshandeln.

Eines Tages befahlen die Strafgefangenen Liu, sich ein verleumderisches Videoprogramm anzusehen. Liu drehte den Rekorder ab und nahm das verleumderischen Plakat ab. Deshalb schickten ihn der politische Leiter Gao Lingshen und der Aufseher Liu Xinrong in eine "intensive Folterungssitzung". Dort schlugen Song Zhenhua, Cheng Fengxi, Ma Xinnin, Yang Yong und noch vier andere Strafgefangene wütend Tag und Nacht auf ihn ein. Der Aufseher Gao Lingshan befahl dem für Totschlag Inhaftierten, ihn für eine lange Zeit anzugreifen. Yang stieß ihm in den Brustkorb. Song Zhenhua sagte: „Lass uns Lappen und schmutzige Socken vorbereiten, um sie ihm in den Mund zu stopfen, wenn er Geräusche macht!” Diese Folter dauerte mehrere Tage an.

Liu Nailun gab seinen Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in den vier Jahren Gefängnis nicht auf und kehrte mit hoch erhobenem Kopf nach Hause zurück. Nachdem er all seine Besitztümer verloren hatte, fand er eine rangniedrige Arbeit und führt seitdem ein hartes Leben.